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StartDoctor WhoDoctor Who (2005) - Season 12Rezension: Doctor Who 12x03 - "Waise 55"

Rezension: Doctor Who 12×03 – “Waise 55”

Verwaist liegt es da, doch waist du nicht, was der waise Waise spricht! So oder so ähnlich ist die Gangart dieser Folge, der wir hier eine ausführliche Besprechung widmen. Mit ebenso ausführlichen Spoilern!

“Waise 55” ist bereits die dritte Folge der 12. Staffel von “Doctor Who” und der Titel bezieht sich auf einen Planeten und nicht etwa die 55 Weisen aus dem Morgenland. Okay, okay, Scherz beiseite, aber bei dieser Folge braucht man nicht nur einen gehörigen Sinn Humor, um sie auszuhalten….
Denn nach grandiosen Folgen kommt ja bekanntlich ein tiefer Fall und auch hier ist es so. Doch was ist passiert?

Zum Auftakt noch normal…

Alles beginnt damit, dass Graham in einem Preisausschreiben gewonnen hat und einen Teleportwürfel zusammensetzt. Die sind ähnlich den Würfeln der Time Lords, die bereits der zweite Doctor schon hatte und damit wieder eine schöne Referenz. Dass es das dann schon fast wieder mit schönen Dingen war, kann man zu diesem Zeitpunkt der Folge freilich noch nicht erahnen.

Der Doctor ist zunächst noch grummelig, was natürlich zum Abschluss der letzten Folge passt, immerhin ist Gallifrey (wieder mal) zerstört worden. Da hilft es auch nichts, dass er diese Info nicht mit den Begleitern teilt. Nachdem Graham aber mit seinem Gewinn hausieren geht und man sich auf dem Planeten wiederfindet, schwenkt er.. sie – ja, es ist immer noch schwer von Frau Doctor zu schreiben – aber gleich wieder auf die alte Schiene. Vergessen das alte Problem oder die Zerstörung und gleich wieder Schema F.

Ja, das hat der alte Doctor (z.B. Doctor 9) auch gemacht, aber dort gab es in der zweiten Folge eine Szene, die die innere Zerrissenheit des Doctors gut illustriert hat. Und auch wenn seither 15 Jahre und 12 Staffeln ins Land gegangen sind, so ein bisschen hat es mir hier dann doch auch gefehlt.

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Am Anfang noch alles normal: Das Spa (“Doctor Who” 12×03, BBC/FOX)

Im Übrigen befindet man sich in einer Art Holodeck-Einrichtung, wie sich kurz darauf herausstellt (wenngleich diese auch nicht so ist, wie wir es z.B. aus “Star Trek” kennen). Netter, kleiner Kniff, der aber kurz darauf – wie vieles in dieser Folge – einfach verpufft. Doch dazu kommen wir gleich.

Wie sich später herausstellt, wurde der Kuppelbau hier errichtet, weil es wohl scheinbar billiger war. So weit, so gut, aber wenn Kane am Ende dann skandiert, sie habe das ja alles nur für ihre Tochter gebaut, damit die später mal was hat, muss man sich, wie bei so vielem in dieser Folge, doch am Kopf kratzen. Was soll ein solches Holo-Hotel in einer Einöde denn in der Zukunft bringen?

Werfen wir ein paar Charaktere rein und fahren die Billigschiene

Doch auch dazu kommen wir gleich noch. Zunächst einmal wird noch ein älteres Ehepaar vorgestellt, bei dem der alte Benni seiner Freundin nach 47 Jahren endlich einen Heiratsantrag machen will (wozu es im ersten Moment nicht kommt). Der geneigte Zuschauer wird an der Stelle schon wissen, dass diese Personen später noch wichtig werden.

Ebenso wie Bella, die wie Ryan hier im Hotel herumlungert und einen Computervirus abbekommt. Zumindest ist die Idee, dass ein Virus von einem Getränkeautomaten auf einen Menschen überspringen kann und wie man ihn wieder loswird, durchaus witzig geraten. Leider hebt eine gelungene Szene die Folge noch nicht auf das “Gut”-Level. Ach ja, ein paar Soldaten (neben Kane sind das genau… ähem…EINER) gibt es auch noch, aber die fallen unter die Red Shirt-Prämisse, was dem geneigten Zuschauer ebenso recht schnell klar wird. Immerhin wird des Doctors Ablehnung gegenüber dem Militär nochmal kurz angeschnitten.

Übrigens gibt es im Spa auch noch einen Pagen, der aber derart billig gemacht daherkommt, dass man sich fragt, ob man wieder zu Zeiten von “Classic Who” angelangt ist. Wer Waldi aus “Spaceballs” kennt, weiß ziemlich genau, wie das Kostüm aussieht. Und mit ziemlich genau meine ich wirklich genau.. also 90 Prozent genauso! Wirklich, genauso wie in den 80ern…

Rezension: Doctor Who 12x03 - "Waise 55" 2
Ist es Waldi oder doch nur eine Kopie? (“Doctor Who” 12×03, BBC/FOX)

Das hatte man mit den Katzen-Nonnen aus der Staffel 2005/2006 schon realistischer hinbekommen und es wäre schön gewesen, wenn sich später herausgestellt hätte, dass es nur ein Kostüm ist. Also, so In-Universe, in der Folge, denn das hätte einfach gepasst. Aber manchmal ist eben der Wunsch der Vater des Gedankens.

Apropos Vater: Zu guter Letzt wird noch ein Vater-Sohn-Gespann eingeführt, wobei der Sohn klüger ist als sein Alter Herr und das auch ständig in den Raum wirft. Für den Zuschauer wird schnell offensichtlich, wer hier das wahre Genie ist. Und ja, es ist halt an dieser Stelle eben voll das Klischee, dass Daddy es erst am Ende erkennt. Und Kinder in Serien sind generell immer blöd, da macht auch dieses hier keine Ausnahme (ein ganz krasses Beispiel gefällig: guckt einfach “The Strain”). Doch dazu kommen wir gleich nochmal.

Und nun machen wir einen auf “Alien”

Selbstredend baut man so noch keine Spannung auf. Die kommt in Form von in die Struktur eindringenden Aliens, den Ureinwohnern der Einöde. Und wie es sich bei so einem Horrorfilm gehört, werden nacheinander die Einwohner der Einrichtung geschnetzelt und gemordet, dass es ein Blutfest an Splatter gibt.

Natürlich nicht! Das ist ja immerhin “Doctor Who” und familienfreundlich. Daher beschränkt sich der Splatter auf grüne Punkte auf der Anzeige, die nacheinander rot werden! Oh, die bösen Aliens holen die armen Einwohner weg, das sehen wir in einer Computergrafik. Richtig Spannung (oder Horror-Stimmung) kommt da nicht wirklich auf. Vor allem deshalb nicht, da klar ist, dass den Hauptcharakteren nichts passieren wird. Und die Inspiration, der titelgebende Film “Alien”, ist dann auch eben sowas von offensichtlich, vor allem da es auch etwas dauert, bis man einen der Dregs (so heißen die) zu Gesicht bekommt. Das hatte man schon besser gesehen.

Und natürlich tappt auch Benni in die Falle und wird von den bösen Aliens entführt. Ja, denn wie wir feststellen, nehmen diese die Leichen – die zu dem Zeitpunkt noch gar nicht alle Leichen sind, wie wir hören – auch mit. Um was mit ihnen zu tun? Um ihre Eier darin abzulegen, wie ein gewisser anderer Horrorfilm? Um sie gar in ihr eigenes Volk zu integrieren und umzuwandeln?

Aber, aber, liebe Freunde, wo denkt ihr denn hin? Selbstverständlich nehmen sie die Leichen mit, um sie später an sich dranzuhängen, damit die nochmal mit ihren Liebsten sprechen können (etwa, um den lange fälligen Heiratsantrag zu machen) und dann um Erlösung zu betteln.

Jap, richtig gelesen. Der arme Benni darf später nochmal auftreten, nur um eben das zu tun. Scheinbar wird er von den Dregs nämlich nochmal zum Panzer getragen, um den Heiratsantrag zu schmettern. Aber keine Sorge, man sieht nicht, ob er halb verdaut aus einem Maul hängt und warum er überhaupt noch lebt und um Erlösung flehen kann. Diese erfolgt dann wenig später durch Kane, allerdings so lapidar nebenher. “Ich war draußen und hab ihn erschossen, er wollte es so”. Okay, ja genau.

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Ist knallhart: Soldatin Kane (Laura Fraser) (“Doctor Who” 12×03, BBC/FOX)

Ich hätte nie gedacht, dass ich das von einer “Doctor Who”-Folge mal sagen muss, aber “Show, don’t tell” ist auch hier die Devise. Und wenn’s dann eben mal ein blutiger Kopfschuss ist.

Und überhaupt, wie funktioniert das Ionenfeld eigentlich? “Schiebt” es die Dregs raus oder beamt es sie raus? Denn wie wir sehen, sind die Dregs durch ein (lächerlich kleines!) Loch in der Wand eingedrungen. Sorry, aber dass sich so viele da durchquetschen, ist schon hart zu schlucken. Selbst wenn’s nur einer war, wonach es nicht aussah. Und schiebt das Ionenfeld alle wieder genau auf das Loch zu bzw. zurück und quetscht die da wieder durch? Klar, es gibt auch noch eine große Tür (immerhin fährt man wenig später dort mit dem Panzerwagen hinaus), aber die Dregs kamen eindeutig durch das Loch, das irgendjemand dort reingesprengt hat. Das Ionenfeld hatte sie ja eben davon abgehalten, die Wand zu durchbrechen.

Einmal Einöde und zurück

Die Rettungsmission gerät dann natürlich ebenso zum Desaster. Das Hinterherlaufen, um Benni zu retten, ist so eine blöde Farce, dass es schon fast wehtut. Wie der arme Kerl sein Ende findet, wurde ja oben schon erwähnt. Nachdem das geklärt ist und auch der Wagen außer Gefecht ist, geht es nun also durch den Tunnel zurück.

Im Grunde war dieser Handlungsstrang sinnlos. Und ja, man kann sicherlich drüber streiten, ob es sich für Helden nicht einfach gehört zu versuchen, die Entführten zu retten. Und ja, man darf auch mal scheitern, aber da man zu deren Schicksal nichts weiter erfährt, sie (außer Benni) ohnehin nur rote Punkte waren, verpufft eine irgendwie geartete Wirkung auf den Zuschauer halt komplett.

Und die Sinnlosigkeit geht weiter, denn während der Flucht werden immer wieder Leute zurückgelassen, die dann den Löffel abgeben dürfen: “Hey, jetzt bleib ich zurück und halt sie auf und verschaff euch Zeit.” Fünf Minuten später der Nächste, und wenn’s die alte Omma ist, die eh nicht mehr leben will, nachdem ihr Benni tot ist. Immerhin wird diesmal nicht groß diskutiert, wie Helden es sonst machen. “Du willst dich opfern? Na dann mach doch, die Gruppe ist eh zu groß!” Selten wurde eine Heldengruppe auf so offensichtliche und plumpe Art dezimiert. Wobei, irgendwie ist das mit dem zurückbleibenden Helden ja auch wieder Klischee – nur in der Menge wie hier ist es dann fast schon wieder das Klischee eines Klischees.

Bella entpuppt sich in der Zwischenzeit übrigens als die mysteriöse Verräterin, die alles, was ihre Mutter aufgebaut hat, zerstören will. Und das aus Rache, weil diese sie einst zurückließ. Warum? Wieso? Nun, immerhin nimmt man sich kurz Zeit, der Frage nachzugehen und Kane sagt folgerichtig, dass man sie nicht verurteilen könne, da keiner ihre Lage gekannt hätte. Zweifellos eine wichtige Botschaft, aus der man eine Menge hätte machen können. Wenig später verpufft aber auch das in der Bedeutungslosigkeit, aber mit Botschaften hat es die Folge noch. Aber auch dazu werden wir noch kommen.

Zunächst einmal sehen wir die Dregs endlich in voller Montur. Und im Gegensatz zum Hotelpagen sehen die sogar richtig gut und monströs aus. Einer der wenigen Pluspunkte. Dann aber füllt der Doctor ihr Sauerstoffgerät an einem der Dregs wieder auf. Die sind nämlich wie Bäume und produzieren Sauerstoff (spätestens da müsste auch der letzte Zuschauer kapieren, auf welchem Planeten wir uns befinden, sofern er kurz vorher in der U-Bahn-Szene gepennt hat!). Doch zurück zum Thema Sauerstoff: Das wäre in etwa so, als würde man sich 10 Sekunden mit einer Sauerstoffflasche an einen Baum (!) stellen und die Flasche wäre wundersamerweise wieder voll! (Für alle, die das Zuhause probieren wollen: Es funktioniert NICHT!).

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Future Sauerstoff Tech im Bild. (“Doctor Who” 12×03, BBC/FOX)

Aber okay, es ist ‘Future Tech’, ein neuartiger Sauerstoffbehälter – vielleicht könnte man also über diesen kleinen Fauxpas mal hinwegsehen und das einfach so akzeptieren. Vielleicht. Aber es kommt ja noch der ganze Rest.

Kennt Chibnall eigentlich sein Who?

Um nochmal kurz zum Sauerstoff zurückzukehren. Seit dem vierten Doctor wissen wir, dass der Doctor ein zweites Lungensystem hat und daher auch kurzzeitig im All überleben kann. Er hätte also länger als alle andere ohne Sauerstoff überleben können. Aber gerade bei ihm fällt der Sauerstoff aus. Immerhin hat man nicht den Fehler gemacht und die anderen Helden um ihren Sauerstoff kämpfen lassen. Klischee erfreulicherweise umschifft!

Dann vollführt der Doctor einen Telepathie-Angriff auf einen der schlafenden Dregs, um zu erfahren, wie die Erde (ihr habt es schon längst gewusst oder?) in diesen Zustand gekommen ist. Und das führt zur Frage, die diesen Absatz ziert: Kennt Chibnall sein “Who” überhaupt (auch wenn die Folge nicht von ihm ist)? Denn was wir zu sehen bekommen, sind Bilder der heutigen Zeit: Soldaten und Flugzeuge, die Atomraketen abfeuern. Es passiert also in wenigen Jahren in der Zukunft (von der heutigen Zeit aus gerechnet). Leider widerspricht dies dem, was in “Doctor Who” schon alles etabliert wurde. So gibt es doch das ‘Zweite Menschliche Imperium’ etwa im 42. Jahrhundert. Oder eine neue Eiszeit im Jahr 5000. Nichts ist also mit einer vernichteten Erde.

Ja, zugegeben, am Ende der Folge gibt es eine Erklärung dafür, die wir uns nachher auch noch gleich ansehen werden. Zu diesem Zeitpunkt der Folge kann man aber nur den Kopf schütteln und erneut nach dem Sinn und Unsinn fragen. Oder in dem Fall nach der Kontinuität, auch wenn diese wohl nur Hardcore-Fans auffällt.

Zurück im Spa gilt es dann nicht nur Bella aufzuhalten, sondern auch den Transporter für die Flucht zu reparieren. Sie hat ihre Mega-Bombe nämlich schon scharf gemacht und das ohne zu wissen, wie sie überhaupt wegkommt. Dabei erweist sich, wie eingangs erwähnt, wieder einmal, dass Kinder in Serien generell als doof dargestellt werden. Ihr erinnert euch an die beiden Techniker mit den grünen Haaren? Vater und Sohn, wie oben erwähnt? Na, selbst wenn nicht, macht das auch nichts, denn der Sohn will was reparieren. Daddy sagt “Du kannst nix” und der Sohn rennt weg und muss gerettet werden. Das übliche Klischee halt und somit auch nichts Neues. Kinder schaffen es aber auch immer wieder, in die nächste gefährliche Situation zu rennen. Sowas aber auch. Immerhin führt das zu einer kleinen Szene mit dem Dreg-Anführer (hat es eigentlich irgendeine Bedeutung, dass es der Anführer ist?), den man überlisten (oder besser: umquatschen) muss. Viel Tiefgang ist auch hier nicht zu erwarten und es hätte auch jeder andere Dreg sein können.

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Nicht Drag-Queen, sondern Dreg-King. Ja, wir spoilern das Aussehen der Aliens jetzt! Wir sind schlimm! (“Doctor Who” 12×03, BBC/FOX)

Also zurück zum Teleporter. Hier hat Daddy inzwischen das erkannt, was der Zuschauer seit der ersten Minute weiß: Ich kann eigentlich gar nix, aber dafür kann’s mein Sohn. Wenn er doch nur hier wäre! Und just in diesem Moment kommt der frisch Gerettete herein, ein kurzes Schmachten und dann darf er endlich den Teleporter reparieren. Ein ziemlich schneller Sinneswandel, aber die Folge hat auch nur noch ein paar Minuten Laufzeit.

Nachdem die Techniker also weg sind, bleiben nur noch der Doctor und ihre Companions übrig – sowie Bella und Kane. Die haben sich inzwischen auch versöhnt (klar, wer wollte nicht schon immer mal ein Spa in einer Einöde?), aber ganz heldenhaft lassen sie den Doctor und seine Companions von dannen ziehen, während sie von den Dregs umzingelt werden.

Zurück in der TARDIS antwortet Ryan auf den lapidaren Kommentar “Es ist alles gut, die haben es bestimmt geschafft” – also nur sinngemäß und nicht wortwörtlich, aber das dürfte ziemlich dicht dran sein. “Willst du mich verarschen, die waren umzingelt wie soll da alles gut gehen?!” Ja, das dachte man sich beim anschauen der Folge auch des Öfteren.

Das Ende und die Botschaft – die wichtige Botschaft, die nur so hat transportiert werden können

Und dennoch ist diese Folge noch nicht zu Ende! Denn es gilt noch zu klären, wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass die Erde vernichtet wurde. Hier hebt der Doctor sogleich den mahnenden Zeigefinger: Die Menschen sind Schuld mit ihrer blinden Zerstörungswut und ihrem politischen Gerangel. Merkt euch das endlich ein für alle Mal, sonst wird die Erde vernichtet und dann… es folgt das Bild eines brüllenden Dregs und Abblende und Ende der Folge.

Im ERNST? Es ist ja generell nichts dagegen zu sagen, dass die Serie hier ein Statement gegen Umweltzerstörung setzt beziehungsweise setzen will. Aber hier wird wirklich derart plump und mit dem Holzhammer draufgehauen, dass es auch der Letzte kapiert… Ich glaube, das verfehlt an dieser Stelle eher die angedachte Wirkung. Es hätte zudem auch jeder andere Planet sein können, auch wenn die Erde vermutlich wegen ihres “Impacts” gewählt wurde.

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Ihr Phösen Phösen Menschen! Seit ja artig, sonst geht die Erde hops! Haben das jetzt alle verstanden? (“Doctor Who” 12×03, BBC/FOX)

Doch halt! Die wichtigste Erklärung – von der Umwelt-Botschaft mal abgesehen – kommt erst noch. Spulen wir kurz nochmal ein paar Sekunden zurück, woraufhin der Doctor zunächst mal eine Erklärung für die Kontinuitätsdiskrepanzen (Hangman-Wort, ha!) liefert. Wir haben uns nämlich nicht auf der richtigen Erde befunden, sondern wir haben nur eine alternative Zeitlinie besucht.

Wer es bis jetzt noch nicht gedacht hat, dem darf ich es jetzt mal laut aufschreiben: W T F?!!!
Ja, es liefert eine Erklärung für die Diskrepanzen in der Kontinuität, die oben erwähnt wurden. Das ist ja schön und gut. Die Tatsache, dass es sich hier um eine alternative Zeitlinie gehandelt hat, schafft aber mehr Probleme, als dass hier welche gelöst worden wären! Einerseits wissen wir, dass alternative Realitäten nicht unbedingt immer einfach zu erreichen sind. Aber okay, darüber kann man vielleicht noch hinwegsehen.

Aber was ist mit den anderen unlogischen Sachen? Hat Graham das Gewinnspiel in einer anderen Realität gewonnen? War man die ganze Zeit in dieser alternativen Zeitlinie? Also all die letzten Monate, die das Gewinnspiel gedauert hat und die Graham seine Teile für den Transportwürfel zugesendet bekommen hat? Und wenn nicht, hat dann die alternative Realität in unserer Realität – also der “echten” – ein Gewinnspiel veranstaltet, um Leute von hier zu sich rüber zu beamen? Weil.. ja weil halt? Weil sie es können? Aus … Gründen?

Das Ganze macht genauso wenig Sinn wie die gesamte Folge, die durch diesen riesengroßen Reset-Button am Ende absolut gar nichts gewonnen hat. Im Gegenteil, das macht eine schwache Folge leider nur nochmal um Längen schlechter!

Fazit

Die Folge ist eindeutig der Tiefpunkt der neuen Staffel (wenn nicht sogar von ganz “New Who”). Unlogik wechselt sich mit einer klischeebehafteten Story ab und es bereitet überhaupt kein Vergnügen, der Folge zu folgen (Wortspiel beabsichtigt). Einen halben Stern Aufwertung für die Öko-Botschaft, aber das macht das Fett auch nicht mehr wett. Die Folge ist einfach ganz großer Müll!

Bewertung

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Episoden-Infos

Episodennummer 289 (Staffel 12, Episode 3)
Originaltitel Orphan 55
Deutscher Titel Waise 55
Erstausstrahlung UK 12. Januar 2020, BBC One
Erstausstrahlung Deutschland Donnerstag, 06. August 2020, FOX-Channel
Drehbuch Ed Hime
Regie Lee Haven Jones
Laufzeit 45 Minuten
Einschaltquoten (England) 5, 38 Millionen

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Oh Mann, noch drei weitere solcher Rezensionen und ich storniere meine Vorbestellung. Schade, daß eine so starke Serie getötet wird. Seit 3 Jahren geht es rapide abwärts :o(

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