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StartLiteraturStar-Wars-LiteraturRezension: "Star Wars - Poe Dameron: Freier Fall"

Rezension: “Star Wars – Poe Dameron: Freier Fall”

Wir sehen uns den neuen Star Wars-Roman von Panini an.

Inhalt (Klappentext):

Poe Damerons größter Wunsch ist es, der beste Pilot der Galaxis zu werden. Seine Mutter, Shara Bey, eine A-Flügler-Pilotin der Rebellen, brachte ihm alles über das Fliegen bei, was sie wusste. Doch sie starb einen viel zu frühen Tod. Zurück blieben Poe und sein Vater Kes, der die Trauer um seine Frau nur schwer verkraftet, gleichzeitig aber versucht, seinem Sohn ein guter Vater zu sein. Der mittlerweile 16-jährige Poe will nichts sehnlicher, als dem beschaulichen Leben auf Yavin 4 den Rücken zu kehren, um in den Weiten der Galaxis aufregende Abenteuer zu erleben. Als eine Bande von Schmugglern ihm einen Job als Pilot anbietet, scheint Poes Traum endlich in Erfüllung zu gehen. Doch Träume haben den Nachteil, dass sie gelegentlich mit einem bösen Erwachen enden …

Freier Fall (Panini)
Freier Fall

Kritik

Bei “Star Wars” ist es ja nicht ungewöhnlich, dass auch Vorgeschichten in Buchform erscheinen und mit “Freier Fall” liegt nun Poe Damerons Story über seine Zeit als Schmuggler vor. Wir erinnern uns, dass dies in “Episode IX” zwar kurz erwähnt wurde, bisher aber nicht näher ausgeführt worden ist. Hier nun springt man an die Anfänge zurück und zeigt, wie Poe von zuhause ausgerissen ist und sich den Schmugglern anschloss.

Und ja, soviel muss man vorneweg schicken: Das ist stellenweise durchaus klischeebehaftet, im Gegenzug gibt es aber auch gute Charakterszenen zu bestaunen. So erinnert Poes Ausreißerwunsch sicher nicht von ungefähr an Luke Skywalker. Und auch Schiffe darf er zu Schrott fliegen. Und natürlich ist dem geneigten Fan und Leser klar, wie das Ganze enden wird. Denn dass Poe den Schmugglern den Rücken kehren wird, wissen wir ja schon aus dem Film. Und das muss man an dieser Stelle auch ganz klar als Negativpunkt abhaken: Denn dass sich die Missionen ähneln, man quasi von einem Diebstahl zum anderen hoppst, hat schon eine gewisse Langeweile. Auch wenn das alles für Poe zur Charakterentwicklung dazugehört.

Das ist nämlich auf der anderen Seite der Pluspunkt. Denn dass die Geschichte nicht langweilig wird, liegt an den gut ausgearbeiteten Charakteren, allen voran Zorii und Poe. Die beiden werden Freunde und wachsen im Umfeld ihrer Missionen aneinander. Hier ist richtig spürbar, wie sich zwischen den beiden etwas aufbaut. Und allein dass die beiden die ansonsten langweilige Geschichte tragen können, spricht für sich. Zoriis Geschichte wäre davon abgesehen – zumindest so, wie sie hier präsentiert wird – durchaus auch einen eigenen Roman wert.

Obwohl sich die beiden annähern und sogar rumknutschen, bleibt es aber stets familienfreundlich. Denn mehr passiert nicht. Disney eben. Zumal dieser Roman auf dieser Ebene vermutlich eher eine junge Leserschaft ansprechen möchte. An dieser Stelle verzichtet man immerhin auf weitere handelsübliche Klischees. Poes Vater stirbt eben nicht und auch Zoriis Mutter überlebt (auch wenn man hier eine offene Szene am Ende erhält, die doch ruhig noch hätte aufgelöst werden können). Poe kommt von ganz alleine darauf, dass es wichtiger ist, anderen zu helfen und nicht zum Mörder zu werden. So sollte es sein.

Am Ende hat man sich dann aber doch noch leicht verzettelt. Denn Zoriis Mutter lockt alle Piraten in eine Falle und Poe und Zorii sollen sie auslösen. Wo Admiral Daala in den “Legends” dasselbe machte und einfach alle Konkurrenten mit Giftgas ausgeschaltet hat (was zeigt, wie skrupellos sie ist), werden hier die Piraten erstmal gefangengenommen. Und so ergibt der Plan von Zeva halt keinen Sinn mehr. Klar, Poe und Zorii haben das Abschießen der Schiffe ausgelöst. Aber sich deswegen so aufregen, mag nicht ganz passen, immerhin waren die Dinger unbemannt. Nun kann man argumentieren, dass Zeva die Piraten trotzdem töten wollte, aber eigentlich wurde sie im Verlauf der Handlung etwas skrupelloser dargestellt.

Auch hier schlägt zweifellos wieder zu, dass man den Roman eben jugendfrei präsentiert und es keine Gewaltspitzen gibt. Da die Abschlussszene aber gerade an diesem Manko leidet, verhindert das am Ende dann noch eine bessere Wertung – was eigentlich etwas schade ist.

Fazit

Poes Weg als Gewürzschmuggler wurde ganz gut getroffen und vor allem die Charakterszenen stechen in der teils langweiligen Handlung hervor und tragen die Geschichte hervorragend weiter. Das Ende leidet aber etwas an dieser Seichtheit und zieht die ansonsten größtenteils in Ordnung gehende Story noch einmal runter.

[usr 3.5]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Alex Segura
Originaltitel: Star Wars – Poe Dameron: Free Fall
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Andreas Kasprzak & Tobias Toneguzzo
Seitenanzahl: 330
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-8332-3942-7
Verlag: Panini
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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