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Rezension: “Die Literatur in Star Trek”

Wir sehen uns das neue Buch von Klaus und Olivia Vieweg an, das die Hintergründe zu der in Star Trek referenzierten Literatur aufdeckt.

Inhalt (Klappentext):

Die großen Themen der Literatur waren immer schon zeitlos.
Von Homer und Ovid über Shakespeare und Thomas Morus bis hin zu Goethe, Schiller, Dickens, Poe und vielen weiteren haben Schriftsteller mit scharfem Auge die Menschheit betrachtet und mit dem Skalpell der Worte die Dunkelheit vom Licht getrennt.
Auch die Star-Trek-Originalserie hat sich in respektvoller Anlehnung an bekannte Werke der Literatur daran gewagt, der Menschheit den Spiegel vorzuhalten.
In kurzen Essays wird den zugrunde liegenden Werken bekannter Autoren nachgespürt und darüber nachgedacht, wie sie – stets zeitgemäß – das Star-Trek-Universum bereichert haben.

Die Literatur in Star Trek (Cross Cult)
Die Literatur in Star Trek

Kritik

Nach der „Philosophie in Star Trek“ legen die beiden Viewegs nun mit „Die Literatur in Star Trek“ ein weiteres Sachbuch nach. Wie der Titel schon verrät, wird hier auf die literarischen Bezüge zu Star Trek eingegangen.

Kenner des ersten Buches wissen dabei in etwa, was sie erwartet: Die Fakten werden recht nüchtern präsentiert. Dementsprechend „trocken“ liest sich der Band auch und dementsprechend schwer ist er auch zu bewerten.

Das ganze Buch, das hier auf 200 Seiten präsentiert wird, liest sich stellenweise wie eine wissenschaftliche oder zumindest eine Facharbeit. Nicht selten werden Texte auf der ganzen Seite ohne einen Absatz präsentiert, was das Buch noch zusätzlich schwerer zugänglich macht.

Immerhin gibt es alle paar Seiten ein paar schöne Karikaturen aus der Serie zur Auflockerung, welche sogar ganz gut gelungen sind. Fast schon könnte man diese als Highlight des Bandes bezeichnen, auch wenn man dem restlichen Buch damit sicher ein Stück weit unrecht tut.

Doch sehen wir es uns nun auch auf inhaltlicher Ebene an. Hier folgt nicht etwa einfach nur eine Auflistung, welche Bücher es in Star Trek mal gegeben hat, sondern tiefergehende Analysen, welche Bücher in welchen Folgen Pate standen.

Ein gutes Beispiel für mich als Schachfan, ist hier etwa eben jenes Kapitel, das sich mit diesem Spiel befasst und dabei eben auch auf Schachbücher eingeht, die direkt oder indirekt Einfluss auf Star Trek genommen haben. Dazu werden Beispiele zitiert (mit Quellenangabe) und der Bezug zur Star Trek-Szene hergestellt.

Dass Roddenberry und seine Autoren mit solchen Manövern durchaus Gesellschaftskritik anbringen wollten, dürfte hinlänglich bekannt sein. Weitere Kapitel widmen sich Zeitreisegeschichten, die Einfluss auf die Serie genommen haben, oder gar Klassikern der Big Brother-Literatur wie Orwells „1984“.

Kein Buch über Star Trek-Literatur wäre aber komplett ohne mindestens ein Kapitel über Shakespeare, der ja schon seit den 60ern nicht nur bei den Episodentiteln Star Trek beeinflusst. Auch diesem Künstler ist ein größerer Absatz gewidmet, und auch bei ihm werden Vergleiche gezogen oder verdeutlicht, welche seiner Werke sich in Star Trek wiederfinden.

Soweit, so gut. Es ist allerdings etwas schade, dass dieses Buch nur TOS und die Kinofilme abhandelt. Gerade die Crew um Picard hätte hier doch noch einiges an Stoff geboten und auch in den Nachfolgeserien gibt es genug Stoff dafür. Zwar wird zumindest Patrick Stewart kurz angeschnitten, auch wegen der Analogie zu Moby Dick, aber das war es dann schon. Aber wer weiß, hier will man sich womöglich für einen zweiten Band alles offen halten.

Fazit

Doch für wen ist dieser Band nun geeignet? Das ist schwer einzuschätzen, denn Hardcorefans werden hier eher wenig Neues finden, auch wenn die Betrachtungsweise unterschiedlicher Bucheinflüsse stellenweise ganz interessant sein mag. Wer das erste Buch in selber Tonart mochte, der wird vermutlich auch hier auf seine Kosten kommen (und kann gerne einen Stern aufschlagen). Allen anderen dürfte das Ganze etwas zu theoretisch und langweilig daherkommen, vor allem, da der Fließtext auch an keiner Stelle aufgelockert wird.

Bewertung: [usr 3]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Klaus Vieweg, Olivia Vieweg
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2013
Seitenanzahl: 222
Preis: 14.- Euro
ISBN: 978-3-96658-405-0
Verlag: Cross Cult
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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