Tom wirft einen Blick auf ein weiteres Art-Book.
Inhalt (Klappentext)
Diese visuell beeindruckende Retrospektive zeigt die gesamte bisherige Star Trek-Karriere und zelebriert den Erfindungsreichtum der Designs von Neville Page. In seiner über zwanzigjährigen Karriere hat der visionäre Kreaturendesigner Neville Page sein beträchtliches Fachwissen in die Erschaffung und Entwicklung der Aliens des Star-Trek-Universums eingebracht. Von den Film „Star Trek“ (2009) bis zu „Star Trek Beyond“ (2016) sowie über die Serien „Star Trek: Discovery“ und „Star Trek: Picard“ hat Page mit seiner unglaublich detaillierten und aufwendigen Arbeit einige der denkwürdigsten Figuren des Franchise geschaffen. Mit fesselnder Konzeptkunst und detaillierten Skizzen bietet das Buch exklusive Einblicke in Pages kreativen Prozess. Es enthält alle Aliens, die Page entwickelt hat, einschließlich der Neugestaltung der Klingonen und der Kelpianer.
Kritik
Ein neues Kunstbuch zu Star Trek – das bedeutet wieder jede Menge Hintergrundinfos und Bilder. In der Tat ist auch dieses Werk wieder im hochglänzenden Hardcover verfügbar – was sich, auch das nichts Neues, in einem höheren Preis niederschlägt. Neville Page ist seines Zeichens Kostümdesigner bei den neuen Trek-Serien und kommt in diesem Band auch zuhauf zu Wort (bzw. erzählt eigentlich etwas zu jedem Eintrag).
Die hier gezeigten Aliens und Props, für die er sich verantwortlich zeichnet, werden in großen hochauflösenden Bildern präsentiert. Dabei werden nicht nur die fertigen Werke gezeigt, sondern auch die einzelnen Designstufen oder Erstentwürfe und Prototypen. Soweit kennt man das natürlich auch aus ähnlichen Büchern.
Dabei werden dem geneigten Fan wieder das ein oder andere Easter Egg auffallen. So werden Aliens etwa nach Mitgliedern der Crew benannt oder andere versteckte Anspielungen verstecken sich im Namen bzw. der entsprechenden Kreatur selbst. Welche alle? Nun, das müsst ihr natürlich selbst herausfinden, in dem ihr dieses Buch lest. Es würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, hier jedes Kostüm aufzulisten, das sich in diesem Buch verewigt findet, deswegen werden hier nur einige exemplarisch besprochen.
Im Vergleich zu den anderen Art-Büchern merkt man hier natürlich schon, dass es hauptsächlich wirklich um Kreaturendesigns geht, gepaart mit zumindest einigen Props. Aber Props sind eben nicht Nevilles Hauptwerke, sondern Alienmasken. Schön auch, dass hier auch darauf eingegangen wird, was man sich bezüglich der Funktionalität der einzelnen Aliens überlegt hat, etwa, ob Kelpianer Kiemen haben oder nicht oder auch, wie manchmal versteckte Sachen eingebaut werden, die man später nutzen kann oder auch nicht. Designer haben da wirklich richtig Spaß daran, zu experimentieren. Selbst die Sache mit den Klingonen aus der ersten Discovery-Staffel wird angesprochen, bis hin zum berühmten zweifachen…. na ihr wisst schon. Und eben der gezeigte nackte weibliche Oberkörper von L’Rell und wie dieser entstand.
Neville Page stieß schon beim ersten Kelvin-Film 2009 zur Trek-Familie und so wird dann im Anschluss chronologisch sein Schaffen aufgezeigt. Das reicht von erwähnten Kelvin-Filmen bis hin zu Discovery Staffel Vier und der ersten Picard-Staffel. Das war dann auch der Veröffentlichungszeitraum des Buches, weswegen eben die weiteren Staffeln von Picard fehlen (außer natürlich, Neville war dort nicht mehr dabei, was aber unwahrscheinlich klingt). So ist zu Discovery Staffel Vier auch kein Text vorhanden, sondern lediglich die Bilder seiner Schöpfungen in diversen Designstufen.
Apropos Text: Auch hier muss man ein paar Abstriche machen, was zweifellos das größte Manko des Buches ist. Die Kostüme und Masken werden hier sehr groß gezeigt und nehmen meist Doppelseiten ein. Da bleibt nicht mehr viel Raum für Text und deswegen gibt es zu jeder hier gezeigten Maske auch nur kurze Texte, meist nur etwa eine Viertel Seite. Dementsprechend schnell liest sich das Buch auch, wenn man nicht akribisch minutenlang auf einer Seite anhält, um die Designs zu bewundern. Meine Netto-Lesezeit lag für das gesamte Buch bei unter 90 Minuten. Das war bei Dan Curry etwa anders, denn da war deutlich mehr Text. Aber wie immer kommt es halt darauf an, was man von dem Buch erwartet.