Ein Star Trek-Art-Band ist in Toms Review gelandet.
Inhalt (Klappentext)
Dan Curry ist einer der talentiertesten ehemaligen Mitarbeiter des Star Trek-Universums. Dieses Buch stellt unzählige seiner verschiedenartigsten Werke vor: darunter visuelle und praktische Effekte, Titelgestaltungen sowie Waffenentwürfe. Seit mehr als fünfzig Jahren ist Star Trek ein hoch geschätzter Teil der Popkultur. Der siebenfache Emmy-Preisträger Dan Curry zählt zu den größten Talenten in der Geschichte des Franchise: Er hat als Regisseur, Schriftgestalter, Konzeptbildner, Spezialeffekte-Macher und Waffendesigner zum Erfolg mehrerer Star Trek-Serien beigetragen. Von The Next Generation bis hin zu Enterprise – Dans unglaublich vielseitige Arbeit für Star Trek hat viele denkwürdige Szenen der Serien mitgeprägt. „Star Trek: Die Kunst von Dan Curry“ gewährt einen Einblick in die vielen unterschiedlichen Techniken, mit denen einige der spektakulärsten visuellen Effekte der verschiedenen Serien erzielt wurden. Dan selbst enthüllt die Geheimnisse seiner persönlichen Favoriten. Dieses Buch ist ein Schatz für alle Star Trek-Fans!
Kritik
Nach der “Kunst von John Eaves” liegt nun mit der Kunst von Dan Curry ein zweites Sachbuch zum Art Department von Star Trek vor. Das Buch ist dabei wieder im edlen Hardcover gehalten und bietet auf Hochglanzpapier wieder jede Menge farbiger Bilder. Dementsprechend ist auch der Preis etwas höher, aber das kennt man ja inzwischen.
Ob man aber Dan Curry kennt, ist eine andere Sache. Als führender Mitarbeiter des VFX-Departments war er von TNG bis hin zum Ende von Enterprise im Jahre 2005 bei Star Trek dabei. Also die vollen Berman-Jahre sozusagen. Bei einer TNG-Folge führte er sogar Regie. Sagt euch immer noch nichts? Nun, dann lohnt es sich vielleicht zu erwähnen, das Dan Curry niemand geringeres als der Erfinder des Bat’leth ist. Zumindest jetzt sollte es klingeln, auch wenn ihr den Namen vielleicht bisher wirklich noch nicht gehört habt. Die meisten Personen von Hinter den Kulissen sind auch Jahrzehnte später immer noch unbekannt.
Was dieses Buch von anderen unterscheidet, ist, dass Dan selbst berichtet und damit einige Einblicke in seine Arbeit viel persönlicher gestaltet, als es vielleicht in anderen ähnlich gelagerten Bänden der Fall ist. Dabei gibt es zwar immer mal Bilder, die über mehrere Seiten gehen und viele der Props illustrieren, es gibt aber immer auch genug Text dazu. Man kann sich hier also nicht darüber beschweren, dass es hier zu wenig Text gibt – auch das ist ja in Artbooks nicht immer so.
Die Einblicke in den VFX-Bereich beginnen mit einer kurzen Übersicht zu Dans Leben, bevor man dann auch direkt in die Arbeiten zu Next Generation hineinspringt. Fast schon chronologisch verfolgt man hier, wie sich alles entwickelt. So erfährt man, dass die Phaser etwa auf den Film gemalt wurden oder das feindliche Gerät aus “Die Waffenhändler” aus Pappe war und mit einem Stock durch Kulissen bewegt wurde. Auch das aus der Enterprise in “Zeitsprung mit Q” herausgeschnittene Hüllenstück ist einfach angemalte Pappe gewesen, was man auf dem Schirm dann gar nicht so wahrnahm. Man musste eben, auch aufgrund des Budgets, mit vielen Tricks arbeiten.
Nicht nur praktische Einblicke werden hier aufgezeigt, sondern auch Tipps und Tricks zu Kameraführung und -einstellungen. Auch das hebt sich wohltuend ab. Zudem kommen im Verlauf des Buches auch andere Leute und die Schauspieler zu Wort, die immer wieder betonen, welch netter Mensch Dan ist und das alles eine Teamleistung ist. Diese positiven Vibes merkt man im gesamten Buch.
Und dann gibt es natürlich auch noch die witzigen Anekdoten. Denn das Bat’leth war zu Anfang gar nicht beliebt und jeder dachte, das wäre Müll. Bis Globetrotter Dan, der schon viel von der Welt bereist und dementsprechend gelernt hat, einige seiner Kampfkünste damit vorführte und alle plötzlich hin und weg waren. Und auch Sachen wie die berühmte “Nacktszene” von John deLancie werden hier andersrum erzählt. Insofern erfahren Fans hier vielleicht auch noch das ein oder andere Novum.
Ebenfalls wird auf die Weiterentwicklung der Effekttechnologie und das Hinwenden zu CG eingegangen. Waren es früher noch viele Modelle, die man bei den Trek-Serien benutzt hat, ist das alles bis Enterprise ja durch computergenerierte Effekte abgelöst worden. Warum das manchmal Fluch, meist aber doch Segen war, kann man hier ebenso finden, wie einige Sätze zum HD-Remaster von TNG, das inzwischen auch schon wieder satte 10 Jahre her ist.
An dieser Stelle könnte man jetzt noch darüber reden, was es noch in diesem Buch zu entdecken gibt. Etwa die Matte Paintings, in die die Schauspieler einkopiert werden, oder wie das mit doppelten Schauspielern im Bild funktioniert. Oder die Planeten- und Weltraumeffekte. Aber ihr sollt ja auch noch die ein oder andere Überraschung beim Lesen haben…