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Rezension: “Conan der Barbar 1 – Leben und Tod des Barbaren”

In dieser Rezension sehen wir uns an, wie barbarisch es im Auftakt der neuen “Conan”-Reihe zugeht.

Inhalt (Klappentext):

Conan kämpft sich wie eine Naturgewalt durch eine gnadenlose Welt. Als Krieger, Dieb, Pirat, Rächer und König wird er zur Legende. Seine Abenteuer führen ihn bis über den Schwarzen Fluss, auf den Thron Aquilonias und an den Galgen. Dabei fürchtet der Cimmerier keinen Gegner. Doch nun hat er es mit einem Feind zu tun, der ihn durch sein gesamtes Leben verfolgt und auf das Blut des Barbaren aus ist (…)

Conan der Barbar 1 (Panini)
Conan der Barbar 1

Kritik

“Leben und Tod des Barbaren” ist der Auftakt zu einer neuen “Conan”-Reihe, die nun auch in deutscher Sprache bei Panini vorliegt.

Zeichnungstechnisch ist man hierbei recht solide geblieben. Sicher darf man bei “Conan” nicht die Vergleichsmaßstäbe eines Superhelden-Comic anlegen. Man merkt sehr schnell, dass manchmal dunklere Töne vorherrschen. Die Hintergründe sind teils etwas einfarbig gehalten, was allerdings auch irgendwie das raue Leben eines Barbaren sowie die dargestellte wilde Zeit untermalt. Conans herbe Gesichtszüge kommen auch ganz gut rüber, auch wenn er ab und an sicher etwas mehr Mimik vertragen hätte. Was sich etwas in Grenzen hält, ist der Gewaltgrad. Zwar gibt es da immer noch ein paar blutigere Szenen zu bestaunen, man hat bei “Conan” aber definitiv schon bedeutend Deftigeres gesehen.

Die Handlung begleitet Conan durch verschiedene Lebensabschnitte, wobei seine Herkunft, die in wenigen Zeilen am Anfang erklärt wird, wieder leicht umgeschrieben wurde. Zumindest steht hier nichts mehr davon, dass seine Familie ausgelöscht wurde. Aber gut, so explizit wird dies nicht gezeigt.

Jedenfalls macht sich Conan schon in jungen Jahren auf, Abenteuer zu erleben. Wie erwähnt, zieht sich das Ganze über viele Epochen von Conans Leben, von seinen jungen Jahren bis hin zu seiner Königsherrschaft in Aquilonien. Verbindendes Element ist dabei die rote Hexe, die Conan im ersten Abenteuer trifft, die aber während der Stationen seines Lebens im Hintergrund lauert, obwohl er irrtümlich denkt, er habe sie getötet.

Dies führt dann auch zu einem Cliffhanger, der nichts Geringeres als Conans Tod andeutet. Da dieser noch nie gezeigt wurde, ist das durchaus im Bereich des Möglichen, auch wenn bezweifelt werden darf, dass die Autoren in den ersten Bänden genau in diese Richtung gehen werden. Aber zu Zeiten von “Game of Thrones” weiß man ja nie…

Aus diesem Grund funktioniert die Geschichte um die rote Hexe allerdings auch nur bedingt. Und wie so oft, wenn man viele Einzelgeschichten hat, schwankt die Qualität selbiger, selbst wenn es sich hierbei um ein und denselben Autor handelt. So sind viele Stories schlichte Monsterkämpfe, etwa wenn Conan auf dem Ozean (zu Zeiten als er Pirat war) gegen Monster kämpft oder als er im Dschungel gegen Schlangen bestehen muss. In diesen Geschichten bleibt auch die Charakterentwicklung etwas auf der Strecke.

Anders sieht es in den anderen Geschichten aus. Etwa in jener, in der Conan gehängt werden soll, und der Zufall ihm immer wieder hilft (was sogar ein bisschen komödiantisch ist).

Auch die Geschichte mit Conan als einsamer Rächer in der Nacht mit dem Ziel, dem Königsein zu entfliehen, vermag zu überzeugen, kommt hier doch zutage, warum er Probleme mit dieser Position hat.

Das Highlight ist aber in der Hinsicht eindeutig die letzte Geschichte, in der Conan auf eine Armee trifft, aber keiner auf ihn hören will, weil sich alle überlegen fühlen und er nur ein dreckiger Söldner ist. Klar, dass diese Charaktere dann alle draufgehen.

In dieser Geschichte wird der Geist von Robert E. Howard deutlich, der ja immer dargestellt haben wollte, dass Conan trotz Barbarentums den anderen überlegen ist. Der dort auftauchende König erweist sich in der Hinsicht als weise und die Andeutungen am Ende zielen wohl darauf ab, dass man auch von ihm noch nicht das Letzte gesehen hat.

Fazit

Ein durchaus gelungener Einstieg in die neue Reihe, auch wenn viele der Geschichten eher etwas durchwachsen sind. In einigen kommen aber durchaus gute Charakterentwicklungen vor. Die Folgebände sollten aber dennoch ein Stück anziehen.

Bewertung

[usr 3.5]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Jason Aaron
Zeichner: Mahmud Asrar, Geradino Zaffino
Originaltitel: Conan the Barbarian 1-6
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Bernd Kronsbein
Seitenanzahl: 160
Preis: 16,99 Euro
ISBN: 978-3-7416-1378-4
Verlag: Panini

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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