Entdecke mit uns die unendlichen Weiten von Star Trek...

StartLiteraturRezension: "Star Wars - Die Hohe Republik: Hüte dich vor den Namenlosen"

Rezension: “Star Wars – Die Hohe Republik: Hüte dich vor den Namenlosen”

Deutscher Titel:
Star Wars - Die Hohe Republik: Hüte dich vor den Namenlosen
Originaltitel:
Star Wars - The High Republic: Beware of the Nameless
Buchautor(en):
Zoraida Cordova
Verlag:
Panini
Umfang (Seiten):
320
Preis:
16
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr:
2024
ISBN:
978-3833245671

Ein weiterer Roman aus der dritten Phase.

Inhalt (Klappentext)

Es ist eine dunkle, eine brandgefährliche Zeit für die Galaxis und die Jedi der Hohen Republik stehen vor ihrer bisher größten Prüfung.

Kritik

„Hüte dich vor den Namenlosen“ ist ein weiterer Roman der dritten Phase der Hohen Republik. Es ist ein Jugendroman, der eindeutig für ein jüngeres Zielpublikum geschrieben ist. Im Gegensatz zu anderen Romanen merkt man es diesem hier aber deutlich an – nicht unbedingt zum Vorteil der Geschichte. Denn schnell wird auch klar: Hier ist einfach zu viel konstruiert, um glaubhaft zu wirken. Doch der Reihe nach.

Fangen wir zunächst mit einem der Hauptcharaktere an, der prominent auf dem Cover abgebildet wurde: der Hutt Churo. Auch der ist, wie alle anderen, ein junger Hutt und schließt sich im Roman der Geschichte an. Wie man auf dem Cover sehen kann, trägt er eine Schutzbrille. Und nicht nur das, er ist kein typischer Hutt und zeigt auch Emotionen, redet Basic, weint. Generell ist es ja in Ordnung, Charaktere zu zeigen, die anders sind als andere Volksvertreter, bei Churo funktioniert das aber halt nur bedingt. Meist kann man sich nicht sicher sein, ob man mit ihm Mitleid haben oder sich fremdschämen soll.

Höhepunkt ist dann die Reitszene, denn die Kinder reiten auf Nashorn-ähnlichen Kreaturen namens Tortells (Turtels oder doch eher Trottels?). Okay, Churo wird mit der Macht hochgehoben, die Vorstellung, wie er „hochrutscht“ bleibt uns erspart. Aber ein Hutt… auf einem Nashorn.. Puh. Es gab in der Clone Wars-Serie einen lila Hutt (der Name fällt mir gerade nicht ein) der auch etwas „anders“ war (und der mir da schon nicht gefiel). Solche Charaktere, auch in Bezug auf die Brille Churos, funktionieren in einer animierten Serie, aber eben nicht zwangsläufig in anderen Medien. Ich sage nur: stellt euch dieses Bild, und auch einen weinenden Hutt, mal in einer Realserie vor (Wampa-Slide-Vibes anyone?).

Der “Wampa-Slide” ist eine Szene aus “Star Wars – Die Mächte des Schicksals” (Forces of Destiny), welche bei TZN im Zuge des Artikels “Der Zeichentrick und der Kanon” besprochen wurde. Hier wird aufgezählt, wie manche Szenen im Zeichentrick besser funktionieren, als in einer Real-Serie, unter anderem die berühmte Wampa-Szene, bei der Leia unter einem Wampa durchrutscht. Was im Zeichentrick funktioniert, klappt in einer Realverfilmung aber nicht. Trotzdem ist die Szene laut Star Wars-Kanonregeln Kanon. Daher beschreibt “Wampa-Slide” bei TZN unmögliche oder übertriebene Szenen, die eigentlich nicht funktionieren, aber trotzdem Gültigkeit besitzen.

Es gab in den Legends mal einen machtsensitiven Hutt (bzw. Hutt-Jedi) der deutlich besser funktioniert hat. Auch der kam nur in den Büchern vor, verschwand dann aber auch schnell wieder, wohl weil man merkte, dass es nicht so recht funktioniert. Deswegen, so leid es mir tut, rangiert Churo derzeit bei mir noch auf derselben Stufe wie der Felsen. Ihr erinnert euch? Zum Start der ersten Phase gab es in einem Roman einen Stein als Charakter (auch hier ist mir der Name grad entfallen)! Was anfangs wie ein Scherz anmutete, war anscheinend von den Autoren ernst gemeint. Es gab zwar ein paar spaßige Szenen mit einer Art Running Gag, aber was es außerdem gab, war ein Shitstorm und der Charakter tauchte nach seinen zwei oder drei Auftritten auch nie wieder auf und verschwand sang- und klanglos.

Aber zurück zu diesem Roman. An dieser Stelle listen wir jetzt mal der Reihe nach auf, was denn am Anfang so passiert: Churo klaut was von den Nihil, wird aber von seiner Schwester im Rettungsboot ausgeklinkt, weil sie nicht weiß, ob sie die Flucht schaffen. Ganz offensichtlich wird Churo nachher auf die anderen Helden treffen, die genauso jung sind wie er. Die Jedi wollen auf Mynos III Hilfe leisten und vielleicht auch einige der Namenlosen gefangen nehmen. Zufällig haben sich aber ein paar Jünglinge mit an Bord geschlichen, die quasi unfreiwillig mit zur Mission kommen. Zwar gab es in den anderen Jugendromanen auch derartige Settings, dass die Helden irgendwie zusammenfinden, hier werden sie aber schon fast fahrlässig mitgenommen, getreu dem Motto „Die können das schon“. Damit sie aber nicht ganz bei der gefährlichen Mission auf Mynos III dabei sind, schickt man sie zum Nachbarplaneten Pelagos, um dort einem Hilferuf nachzugehen. Das passt ganz gut, denn die Schwester einer der Jugendlichen ist auch dort und es wird vermutet, dass der Ruf von ihr stammt. Die Schwester findet man später zwar auch, der Ruf kommt aber eigentlich von Churo, der, wie erwähnt, so zur Truppe stößt.

Begleitende erwachsene Jedi überleben dann übrigens nicht lange, so dass die Truppe wirklich auf sich selbst gestellt ist. Dann gibt es noch eine (ebenfalls junge) Nihil, die mit der Truppe auf dem Planeten strandet. Deren Täuschung läuft zwar nicht lang, aber auch hier wird halt wieder voll das Klischee bedient, zumal das alles halt auch recht vorhersehbar ist. Und natürlich finden die Jedi auf Mynos III keine Namenlosen, die sind nämlich auf Pelagos zusammen mit den Jugendlichen. Und ja, man mag es kaum glauben, selbstverständlich sind es diese Jugendlichen dann, welche die Biester tatsächlich einfangen. Am Ende wird Churo, weil er eben anders ist, verstoßen – oder, sagen wir es so, er darf künftig mit seinen neuen Freunden herumziehen, was auch sonst?

Ihr seht also schon, es sind einige schöne Zufälle hier in der Geschichte, die halt alle dazu beitragen, dass die Jugendlichen wirklich zusammenkommen. Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen die Charaktere und selbst Churo macht hier ja, so weinerlich er auch ist, eine schöne Entwicklung durch. Es wurde aber halt auch noch nie so offensichtlich, wie konstruiert das alles ist, damit die Handlung in die vorhergesehenen Bahnen kommt. Das drückt den Lesegenuss des Romans dann halt leider doch erheblich nach unten.

Bewertung

Selbst unter dem Aspekt einer Geschichte für Jugendliche hapert es hier recht ordentlich. Die Geschichte wirkt an vielen Stellen konstruiert und Klischeebehaftet, manches kann man daher auch leicht vorhersagen. Dies drückt den Roman leider ungemein nach unten, vor allem auch, da mal wieder unerfahrenen Kindern gelingt, woran die Erwachsenen scheitern – nämlich die Namenlosen zu fangen. Daher liegt der Roman hier maximal bei 2.5-3 Sternen.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

Mehr Literatur

Audio Books & Hörspiele

Rezension: “Masters of the Universe 3 – Der Kristallschild”

Wikinger (Cross-Cult.de)
Literatur

Rezension: “Wikinger”

Ein Spion wie ich (Cross-cult.de)
Literatur

Rezension: “Ein Spion wie ich”

Mein ist die Macht (panini.de)
Fantasy

Rezension: “Mein ist die Macht”

Kommentare

Erstelle jetzt dein eigenes Benutzerkonto! Damit kannst du deine Kommentare länger bearbeiten und in deinem Profil übersichtlich anzeigen lassen.


Wir behalten uns vor, Kommentare gekürzt oder nicht zu veröffentlichen, sollten sie zu der Diskussion thematisch nicht konstruktiv beitragen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Kommentare
Neueste
Älteste Bestbewertet
Inline Feedbacks
Alle Kommentare
Selbst unter dem Aspekt einer Geschichte für Jugendliche hapert es hier recht ordentlich. Die Geschichte wirkt an vielen Stellen konstruiert und Klischeebehaftet, manches kann man daher auch leicht vorhersagen. Dies drückt den Roman leider ungemein nach unten, vor allem auch, da mal wieder unerfahrenen Kindern gelingt, woran die Erwachsenen scheitern – nämlich die Namenlosen zu fangen. Daher liegt der Roman hier maximal bei 2.5-3 Sternen.Rezension: "Star Wars - Die Hohe Republik: Hüte dich vor den Namenlosen"
0
Was ist deine Meinung? Kommentiere!x