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StartLower DecksLower Decks - Season 3Rezension: Lower Decks 3x09 - "Das große Missverständnis"

Rezension: Lower Decks 3×09 – “Das große Missverständnis”

Die vorletzte Folge der dritten Staffel fährt wieder einige neue Sachen auf. Wir sehen uns an, was genau da drinsteckt. Achtung, Spoiler!

Star Trek: Lower Decks (Bild: ViacomCBS)
“Star Trek: Lower Decks” (Bild: Paramount)

Gleich zu Beginn wird der Cerritos eine Reporterin zugeteilt, die vor Ort live berichten darf. Klar, dass dies für einigen Wirbel sorgt, zumal Freeman nicht möchte, dass die Dame mit Mariner redet. Dabei wird sich am Ende herausstellen, dass es eben gerade Mariner ist, die hier die Fahne der Crew hochhält. Während alle anderen es eher versauen…

Reporterin an Bord: Trouble für Mariner

Der Twist ist durchaus gelungen und es macht Spaß zu sehen, wie sich Mariner (scheinbar) immer weiter reinreitet. Natürlich glauben ihre engsten Freunde nicht an ihre Schuld, bei der restlichen Crew sieht es allerdings etwas anders aus.

Ich muss zugeben, dass ich dem Braten auch nicht so ganz getraut habe und mir schon im vorneherein gedacht habe, dass da mehr dahinterstecken dürfte. Und trotzdem: In dem Moment, in dem Freeman sie von Bord wirft, musste auch ich kurz schlucken. Das war wirklich gut geschrieben und auch gut umgesetzt. Ihre Wirkung hat diese Szene jedenfalls nicht verfehlt.

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Ich kann durchaus nachvollziehen, dass Beckett von einigen Crewmitgliedern, denen sie auf dem Gang begegnet, angefeindet wird. Aber bei Jen kann ich es leider nicht nachvollziehen. Schon die ganze Beziehung kam praktisch aus heiterem Himmel – und wird nun in der gleichen, übereilten Weise sogleich wieder abgewürgt. Dabei müsste doch gerade Jen Beckett am Besten kennen. Immerhin hat sie doch noch einige Folgen zuvor gesagt, dass sie Mariner eben aus genau dem Grund liebt, weil sie so anders ist alles viele andere. Und dann lässt Jen sie plötzlich wie eine heiße Kartoffel fallen?

Ups & Downs

Zugegeben, die Autoren haben sich hier durchaus bemüht, das Ganze etwas abzuschwächen. Nämlich indem Jen auch gesteht, dass es womöglich ein Irrtum gewesen sei zu glauben, sie könne mit Mariners Art umgehen. Die Szene hat für mich aber trotzdem nur bedingt funktioniert. Und das drückt leider die Folge im Gesamteindruck merklich nach unten.

Auch ein angeblicher Ekel-Außenposten “Starbase 80” will mir nicht so ganz einleuchten. Mag ja sein, dass es einen Ort voller Chaoten gibt, die Cerritos ist ja eigentlich auch so einer. Aber im 24. Jahrhundert gibt es doch automatische Reinigungssysteme an Bord. Gleiches gilt übrigens auch für Mariners Kuchenspur zu Beginn. Auch hier hätte sich keiner aufregen müssen, denn das Ganze wäre doch eigentlich per Knopfdruck leicht zu beseitigen gewesen.

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Immerhin gibt der Kuchenwettbewerb noch eine schöne Szene ab, in der man sieht, wie Sachen recycelt werden in der Zukunft. Rutherfords Kirk-Manöver war dann aber schon fast wieder “over the top”.

Übrigens: Die Reporterin taucht mit einer schwebenden Kamera auf, wie wir sie bereits aus “Discovery” kennen. Zu Kirks Zeiten trugen Reporter die Kamera noch auf dem Kopf, siehe “Star Trek: Treffen der Generationen”.

Schön ist an dieser Stelle zudem, dass wir einige Highlights aus früheren Folgen noch einmal präsentiert bekommen. Das hat mich irgendwie ein wenig an Peter Davids Romane erinnert. Der hat bekanntlich stets Phänomene beschrieben, auf die “frühere” Captains auch schon getroffen waren.

Zu diesen Episoden-Querverweisen zählt natürlich auch die aus Folge 3×05 bekannte Archäologin, mit der Mariner am Ende schließlich abhaut – und die ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Mal sehen, was hier noch so passieren wird…

Auf Picards Spuren

Die B-Handlung geht zurück auf eine Folge von “The Next Generation”, namentlich “Die Seuche” (TNG 1×22 “Symbiosis”) aus der ersten Staffel. Damals (2364) hat Picard aufgrund der Ersten Direktive ein ganzes Volk auf kalten Entzug gesetzt. Die Cerritos kehrt nun – rund 20 Jahre später – dorthin zurück.

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Natürlich kann man Picard hier keinen Fehler andichten, weswegen Freeman schon bald erfährt, dass dieser damals “alles richtig” gemacht habe. Denn die Ornaraner haben nach dem Entzug notgedrungen eine blühende Gesellschaft aufgebaut. Und dafür sind sie der Sternenflotte auch heute noch sehr dankbar. So weit, so gut.

Auf Brekka, dem Nachbarplaneten, schaut die Sache aber schon ganz anders aus. Dort ist offensichtlich keiner mehr am Leben. Die Szene, in der ein unschuldiges Kind getötet wird, verfehlt hier ihre Wirkung nicht. An dieser Stelle muss man aber schonmal fragen dürfen, ob man die Planeten denn vor der Landung nicht mehr scannt? Denn sonst müsste doch aufgefallen sein, dass es dort nahezu keine Brekkaner mehr gibt.

Auch dass die Breen ihre Schiffe hier so einfach verstecken können, kann ich sicher noch gerade so akzeptieren. Aber die Lebensformen auf der Oberfläche oder auch die Zerstörungen sollten doch ermittelbar sein. Das waren sie ja immerhin schon zu TOS-Zeiten in “Bele jagt Lokai”.

Ein weiterer “Zufall” im Drehbuch ist dann auch das Eintreffen der neuen Texas-Klasse, die gerade noch rechtzeitig am Ort des Geschehens eintrifft, um die Cerritos vor der sicheren Vernichtung zu bewahren. Und auch hier gilt wieder: Scheinbar hat die Sternenflotte nichts aus “Computer M5” gelernt.

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Die Breen hier nach so lange Zeit wieder zu sehen, ist durchaus interessant. Die Pakleds sind weg, da muss logischerweise ein neuer Bösewicht her. Also warum nicht weiterhin auf Altbekanntes setzen?

Allerdings wird damit auch just eine weitere Story-Baustelle aufgemacht. Wäre es hier nicht besser gewesen, sich zunächst auf die bereits vorhandenen Handlungsbögen zu konzentrieren? Mit Boimler #2 bei Sektion 31 sowie Rutherfords mysteriöser Vergangenheit hat die Staffel nämlich schon zwei Baustellen. Und so langsam wird es frustrierend, wenn man am Ende pro Staffel nur eine Folge zu diesen offenen Fragen hingeworfen bekommt.

Mal sehen, ob das alles im Staffelfinale auch gut geht mit der Auflösung der verschiedenen Handlungsstränge…

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Mal wieder werden die zuvor aufgeworfenen Fragen ignoriert. Und trotzdem vermag auch diese Folge wieder Spaß zu machen. Abzüge gibt es in der B-Note, da es ein paar Szenen gibt, die nicht so gefallen. Aber das tut dem Gesamtbild keinen Abbruch.
Deutscher TitelDas große Missverständnis
OriginaltitelTrusted Sources
SerieLower Decks
Staffel3
Episodennummer9
RegisseurFill Marc Sagadraca
DrehbuchBen M. Waller
US-Erstausstrahlung20.10. 2022
DE-Erstausstrahlung21.10. 2022
Sternzeit / Missionsdatum54896.1 (30.Juni 2381)
Dauer25
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Jennifer’s Reaktion war mit das einzige was mich an der Episode gestört hat. Der Rest der Crew (minus der Beta-Schicht und eventuell Ransom) kennt Mariner halt nicht so gut wie wir, die Zuschauer, aber Jennifer sollte es besser wissen.

Ansonsten ist es imho nicht unwahrscheinlich daß der gute Admiral da etwas gedreht hat, weil sein neues Spielzeug rein zufällig gerade in der Nähe war.

das mit dem Admiral kam mir auch in den Sinn…wir werden sehen

Mal wieder werden die zuvor aufgeworfenen Fragen ignoriert. Und trotzdem vermag auch diese Folge wieder Spaß zu machen. Abzüge gibt es in der B-Note, da es ein paar Szenen gibt, die nicht so gefallen. Aber das tut dem Gesamtbild keinen Abbruch. Rezension: Lower Decks 3x09 - "Das große Missverständnis"
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