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Rezension: Strange New Worlds 2×04 — “Unter den Lotosessern”

Mit der vierten Folge geht es für Pike an einen altbekannten Ort zurück. Und es ist die erste “Star Trek”-Folge aller Zeiten, bei der der Rezensent eingeschlafen ist. Keine guten Anzeichen, oder? Wir sehen uns an, was wirklich drinsteckt, aber Achtung, Spoiler.

Zurück nach Rigel

Auch diesmal greifen die Produzenten wieder etwas aus der Vergangenheit auf, denn wir gehen zurück nach Rigel, zu jener Mission, bei der Pike unmittelbar vor „The Cage“ drei Leute verloren hat. Das ist jetzt fünf Jahre her, was diese Episode im Jahr 2259 verortet. Übrigens war bereits in Episode 2 ein Gesetzesbuch mit der Aufschrift „Aktuelle Gesetze 2259“ zu sehen gewesen.

Wenn wir an den Pilotfilm zurückdenken, so war das damals durchaus ein für Pike traumatisches Erlebnis. Auf dem Planeten selbst bekommen wir dann eine etwas aufgehübschtere Version der 1965er-Burg zu sehen und natürlich sehen auch die Feinde etwas anders aus. Allerdings hat Zac, einer der Crewmitglieder, die überlebt haben, dort inzwischen die Kontrolle. Ein klein wenig führt das Pikes Trauma als ad absurdum, aber dann auch wieder nicht, immerhin muss er bis zum Ende noch eine Charakterentwicklung durchmachen.

Denn beim Endkampf bricht seine Persönlichkeit wieder durch und kurz bevor er sich wieder erinnert, lässt er seinem Zorn freien Lauf. Das passt schon irgendwie zum wütenden Pike aus „The Cage“, ich habe mich aber die ganze Zeit gefragt, ob man diese Aufarbeitung wirklich NOCHMAL gebraucht hat. Denn wenn wir uns zurückerinnern, hat Pike das eigentlich in „The Cage“ schon mehr als gutgetan.

Schön ist in diesem Kontext natürlich auch die Aussöhnung mit Batel, vor allem vor dem Hintergrund der Gerichtshandlung in Folge 2, auch wenn mir der Streit der beiden zu Beginn schon etwas gekünstelt erscheint. Klar, man will zeigen, dass Pike sich weiterentwickelt, aber das kennt man eben schon und daher war der Ausgang zu erwarten gewesen. Da wir wissen, dass Pike in 8 Jahren, 2267, offenbar Single ist, da er ja zu Vina zurückkehrt, hätte ich es hier einen mutigen Schritt gefunden, die Beziehung langsam enden zu lassen. Nicht falsch verstehen, ich mag Wynonna, äh Batel, und auch die Beziehung der beiden, daher wäre es schade gewesen, den Konflikt in dieser Folge hätte es aber nicht unbedingt gebraucht. Vor allem, da ein gewisser böser vulkanischer Anwalt hinter dem Beförderungsstopp von Batel stecken soll …

Nein, das war echt ein bisschen zu viel.

Zudem, will man mir ernsthaft verkaufen, dass man vor fünf Jahren noch nichts von dem Erinnerungslöscher (dem „Vergessen“) gewusst hat? Es wird zwar erwähnt, man war nur kurz hier, wenn man aber damals wie heute erst einen Tag durchs Gelände stapfen musste, erscheint das etwas unglaubwürdig. Zudem stell ich mir die Frage, warum man vor fünf Jahren in Uniform auftrat, während man jetzt am Ende über die Erste Direktive debattiert. Auch hier hat man es wieder etwas übertrieben …

Gedächtnisverlust auf der Enterprise

Immerhin ist es nett, dass auch mal Erica Ortegas etwas in den Mittelpunkt gerückt wird. Fans hatten ja schon wieder moniert, dass es erneut eine La’an-Folge sein könnte. Ich sehe hier aber ganz klar Ortegas und Pike im Vordergrund stehen, auch wenn La’an und M’Benga mit von der Partie sind.

Pike darf ja, trotz Gedächtnisverlust, auf dem Planeten seine Wandlung durchmachen und auch Zac ‚erlösen‘. Ortegas darf nach selbigem kurz das Schiff durchstreifen und zu sich selbst zurückfinden – also, zurück zur Brücke und die Enterprise wieder in Sicherheit fliegen. Leider ist es der armen dabei nicht vergönnt, Tiefgang zu erhalten. Sie rennt in ihr Quartier und dann wieder zurück, um das Schiff zu retten. Aber was ihren Charakter antreibt, ihre Sorgen und Wünsche oder über ihre Vergangenheit, dazu erfahre ich leider nichts. Daher bleibt es an der Stelle beim Versuch.

Leider verbleiben auch Una und Chapel eher als Stichwortgeber auf dem Schiff, denn dass sie am Ende noch was beitragen. Klar, die Sache um Uhura und so ist ganz nett, es fühlt sich aber irgendwie so an, als wäre das nur zur Laufzeitstreckung drin. Man hätte ihren Auftritt also auch ganz lassen können. Immerhin, die Asteroidensequenz sieht wieder über jeden Zweifel erhaben und gut aus, da gibt es nichts zu meckern.  

Im Grunde kann man das Wort Stichwortgeber aber auch für La’an und M’Benga auf dem Planeten verwenden. Das ist in dem Fall nicht schlimm, da es ja um Pike geht, im genaueren Kontext wirkt La’ans Verletzung aber schon irgendwie, als hätte man sie einfach aus dem Weg nehmen wollen. Immerhin kassiert M’Benga ja am Ende auch einen Schuss ins Knie.

Für nette Kurzweil sorgt indes das Zusammenspiel der drei, wenn sie sich nicht mehr wieder erkennen. Und dann ist da natürlich der obligatorische Vorarbeiter, der Tipps zur Aufklärung gibt. Womit wir aber auch schon beim letzten Punkt wären.

Die Auflösung

Okay, man kann jetzt darüber debattieren, ob man wirklich seine schmerzhaften Erinnerungen wiederbekommen sollte, wie Luq, besagter Vorarbeiter, es am Ende tut und ob die nicht einen guten Teil seines Selbst ausmachen. Aber dieses Thema wird nur am Rande thematisiert.

Ebenso die Sache mit dem Wegschleppen des Asteroiden. Ganz in Ordnung und verständlich, ein paar kleinere Szenen, in denen die Crew den Gedächtnisverlust aufarbeitet, wären mir da aber lieber gewesen.

Also war es am Ende dann doch das abschirmende Metall, das die Lösung auf dem Planeten und im All brachte? Okay, am Ende hat man auch eine Abschirmfrequenz gefunden, soweit so gut, aber auch hier hätte ich noch gern ein wenig mehr Kontext auf dem Planeten gesehen. Müssen die armen Leutchen da unten weiter schuften? Wurde nur ein Führer durch einen anderen ausgetauscht? Aber im Grunde ist es eigentlich auch egal…

Bewertung

Die Folge lässt den Rezensenten leider so kalt, wie das Setting auf der Eiswelt. Nichts, was in ähnlicher Form nicht schonmal dagewesen wäre und die Charakterentwicklung Pikes war eigentlich schon durch „The Cage“ an der Stelle abgeschlossen. Trotz einiger guter Ideen verfehlt man leider auch auf der Enterprise ein paar Szenen mit Tiefgang, auch wenn das optisch alles ganz gut aussieht. Und ja, es ist nicht alles schlecht, aber die vierte Folge bleibt leider, nach dem fulminanten Start, der bisherige Tiefpunkt der Staffel.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Eine grauenhaft schlechte Folge. Ich hätte keine 2 Sterne gegeben.

Finde den Masstab der hier an Folgen gelegt wird etwas verwirrend. Schreibt der selbe Autor letzte Woche noch mehr oder weniger (man verzeihe mir die Zusammenfassung aus dem Gedächnis) “Kanontreue und Charakterentwickelung ein und der selben Figur über verschiedene Serien hinweg, die zt Jahrzehnte auseinader liegen, ist nicht so wichtig” (Einer These der ich bis zu einem Gewissen Punkt folgen kann), so ist das hier einer der grossen Kritikpunkte an der Folge. Das finde ich Problematisch, weil wenn man wie hier indem Review geschehen sagt dass die Charakterentwickelung von Pike mit “The Cage” abgeschlossen ist und nicht weiter behandelt bzw… Weiterlesen »

Naja wie gesagt an der Kritik bezüglich Kontinuität oder wie man das nennen will ist ja per se nichts auszusetzen. Mir viel halt nur die Unterschiedliche Gewichtung solcher Dinge hier und in der Besprechung letzter Woche aufgefallen. Und ob man Wut wirklich dauerhaft ablegen kann sei dahingestellt. Für mich war diese Folge halt klar in der Tradition von alten Tos Folgen. Und auch in dieser Folge einige Charaktere als Stichwortgeber abzuwerten und dann bei der letzten Folge den Auftritt der neuen “ewiglebenden” Ing. zu feiern obwohl auch da eher ein Stichwortgeber Rolle vorlag finde ich halt schwer vergleichbar.

Der Überlebende heißt Zac und nicht Nick 🙂

Persönlich finde ich es verwirrend mit den verschiedenen Planeten von Rigel und dazu die Spezies der Rigellianer, welche scheinbar in einem anderen Systen zuhause sind

Für mich ist das eher eine der schwächeren Folgen. Habe ich das richtig verstanden, dass das Vergessen das wahre “ich” hervorkramt? Für Pike ist das also ein Dreinschlagender, beinahe Mörder?

Der Grundgedanke ist ja gut, aber die Umsetzung ist diesmal so la la. Und über Ortegas wissen wir echt nichts. Es wurde im Grunde nur bestätigt, dass sie Ortegas heisst und das Schiff fliegt.

Die Folge lässt den Rezensenten leider so kalt, wie das Setting auf der Eiswelt. Nichts, was in ähnlicher Form nicht schonmal dagewesen wäre und die Charakterentwicklung Pikes war eigentlich schon durch „The Cage“ an der Stelle abgeschlossen. Trotz einiger guter Ideen verfehlt man leider auch auf der Enterprise ein paar Szenen mit Tiefgang, auch wenn das optisch alles ganz gut aussieht. Und ja, es ist nicht alles schlecht, aber die vierte Folge bleibt leider, nach dem fulminanten Start, der bisherige Tiefpunkt der Staffel.Rezension: Strange New Worlds 2x04 — "Unter den Lotosessern"
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