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Streikupdate: Vorläufige Einigung mit den Autorenstuben

Deal? US-Autorengewerkschaft, Studios und Streamingdienste haben eine vorläufige Einigung über einen neuen Dreijahresvertrag erzielt. Dies verspricht das Ende von zumindest einem der beiden Streiks, die Hollywood und damit einhergehend alle Live-Action-“Star Trek”-Produktionen lahm gelegt haben und der US-Unterhaltungsindustrie einen hohen Tribut abfordern.

“Deal” seit Samstag, Kleingedrucktes seit Sonntag

Die Verhandlungsführenden erreichten am Sonntag (24.9.2023) nach fünf Verhandlungstagen die Ziellinie. Samstag war die Deal-Möglichkeit bereits abgenickt, Anwälte feilten das Kleingedruckte der komplizierten und “bahnbrechenden” Ergänzungen zur Mindestgrundvereinbarung aus. Einer der letzten Diskussionspunkte, um die es ging, war der Einsatz künstlicher Intellizenz bei der Produktion von Filmen, Serien, etc.

Gewissheit voraussichtlich Dienstag

Einzelheiten werden erst veröffentlicht, wenn die endgültige Fassung in den kommenden Tagen fertiggestellt ist. Die Autorengewerkschaft der USA wird voraussichtlich am Dienstag über den endgültigen Deal abstimmen. “Strange New Worlds”-Autor Bill Wolkoff (siehe Beitragsbild oben) äußerte sich zuversichtlich: “Tag 146. “Ich freue mich, sagen zu können, dass wir morgen NICHT […] auf die Straße gehen werden! […] Wir haben es geschafft! Wir haben gewonnen!”

Day 146. It gives me great pleasure to say we will NOT be picketing Dancing With The Stars tomorrow! I really can’t wait to watch the premiere on Tuesday, because we did it! We won! #WGAStrong pic.twitter.com/R7p5aEHq6A

— Bill Wolkoff (@flying_lobster) September 25, 2023

Durchhaltevermögen, Lob und Dank

Nach also nun fast fünf Monaten Streik — die Arbeitsniederlegung begann am 2. Mai — ist es sehr wahrscheinlich, dass er von den Gewerkschaftsmitgliedern akzeptiert wird, insbesondere mit der enthusiastischen Unterstützung der Gewerkschaftsführung. Sie wies darauf hin, dass sie ihren Erfolg der Solidarität und dem Aktivismus ihrer Mitglieder verdankt. Von Beginn der Arbeitsniederlegung an führten sie beeindruckende Streikposten-Aktionen durch. Teams an beiden US-Küsten und auch anderen Produktionszentren organisierten sich, um Produktionen zu schließen, wann immer diese versuchten, mit fertigen Drehbüchern weiterzudrehen.

Der Deal

Wenn alles gut geht, dann hat die US-Autorengewerkschaft einen Punkt erreicht, an dem sie sich durchgesetzt und Hollywoods größten Arbeitgeber zwingen konnte, ihre Prioritäten ernst zu nehmen. Das Beharren auf einer garantierten Mindestbesetzung für das Episodenfernsehen galt als extrem aussichtslos, als erste Vertragsverhandlungen bereits im März begannen.

Im Laufe dieser Woche werden wir erfahren, in welchem Ausmaß es die Forderungen in den Vertrag geschafft haben. Die Autorenstuben haben Fairness verdient. Daumen drücken.

Bekannt ist, dass ein Kompromiss zur Frage der Mindestzahl von Autorenanstellungen gefunden wurde. Außerdem wird es wohl ein konkretes Bonussystem geben, das auf festgelegten, hohen Leistungsmaßstäben für einzelne Produktionen basiert.

Quasi, je besser und erfolgreicher Deine vorherigen Skripte, desto höher Dein Verdienst. Man müsste meinen, dass dies schon vorher der Fall war… doch seit der Streaming-Ära hatten sich zu viele Einscheidungsträger nicht an diese Faustregel gehalten. Erneut ist es ein Streik, der die US-Unterhaltungsindustrie zwingen muss, minimalsten Menschenverstand als Messlatte anzulegen.

Und der Schauspielstreik?

Im Mai 2023 traten die US-Autorenstuben in den Streik (Kürzel der Gewerkschaft: WGA). Im Juni schlossen sich die Kreativen der Schauspielberufe und der TV/Radio-Redaktionen (Kürzel ihrer Gewerkschaft: SAG-AFTRA) an; Animationsproduktionen ausgeschlossen, streikte ab diesem Zeitpunkt die gesamte US-Unterhaltungsindustrie. Das Ende des ersten Streiks mag das Ende des zweiten beschleunigen. Hollywood brennt natürlich darauf, wieder an die Arbeit zu gehen. Doch nach solch langer Produktionspause brauchen Studios, Streamingdienste und alle Mitwirkenden Zeit, um Shows und Filme wieder auf die Beine zu stellen.

Seit sich die Nachricht über den Verhandlungserfolg der WGA-Gewerkschaft verbreitet, nehmen laut Variety die stillen Planungen zur Wiederaufnahme von Produktionen zu.

Eine Einigung mit der SAG-AFTRA-Gewerkschaft gibt es allerdings weiterhin nicht. Sie gratulierte den Schreibstuben in einem zurückhaltenden Statement:

Wir freuen uns darauf, die vorläufige Vereinbarung der WGA [mit den Studios und Streamingdiensten] zu prüfen, und setzen uns weiterhin dafür ein, die notwendigen Bedingungen für unsere eigene Mitgliedschaft zu erreichen.

sagaftra.org

Abwarten.

“Strange New Worlds”

Laut TrekMovie.com war die dritte Staffel von “Strange New Worlds” größtenteils geschrieben und stand kurz vor dem Produktionsbeginn, als der Autorenstreik im Mai losging. Im Interview erklärte Produzent und Regisseur Chris Fisher, dass die meisten Vorproduktionsarbeiten abgeschlossen seien, einschließlich visueller Effekte (AR Wall). Es könne aber vorerst nichts weiter passieren, solange die Co-Showrunner Akiva Goldsman und Henry Alonso Myers streiken; sie müssten die weitere Vorproduktion überwachen und genehmigen. Wenn also ihre, die Gewerkschaft der kreativen Künste (Schauspiel, TV/Radio-Redaktionen) bald einige Einigung mit den Streamingmächten durchsetzt, könnte die Produktion noch in diesem Herbst aufgenommen werden. Wahrscheinlich wird man Anpassungen vornehmen müssen, vor allem mit Hinblick auf die Dreharbeiten vor Ort, die dann im kanadischen Winter stattfänden. Das Schauspiel-Ensemble wurde ja bereits gecastet, doch Verfügbarkeiten könnten sich geändert haben. Eine Neubesetzung von Gastrollen wäre womöglich erforderlich.

Maja T Mo
Maja T Mo
Beim TZN dabei seit der Erstausgabe des DAILY-TREK-Newsletters, 1999.

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