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Rezension: “A Dark and Hollow Star”

Deutscher Titel:
A Dark and Hollow Star
Originaltitel:
A Dark and Hollow Star
Buchautor(en):
Ashley Shuttleworth
Übersetzer:
Katarina Rinas
Verlag:
Cross Cult
Umfang (Seiten):
670
Preis:
18
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr:
2021
ISBN:
978-3986663360

Ein neuer Fantasy-Roman von CrossCult ist bei uns in der Review gelandet.

Inhalt (Klappentext)

Diese packende Urban Fantasy spielt in einer magischen Unterwelt von Toronto und folgt einer queeren Gruppe von Personen, die versuchen, einen Serienmörder aufzuhalten, dessen Verbrechen die verborgene Welt der Feen an die Menschen zu verraten droht. Wähle deinen Spieler. – Die „eisengeborene“ Halbfee, ausgestoßen aus ihrer königlichen Feenfamilie. – Eine stürmische Furie, aus dem Unsterblichen Reich auf die Erde verbannt und auf Rache aus. – Ein pflichtbewusster Feenprinz, fest entschlossen, sich seinen Platz auf dem Thron zu verdienen. – Der schweigsame Wächter des Prinzen, auf dem ein schreckliches Geheimnis lastet. Seit Jahrhunderten leben die Acht Höfe der Feen mitten unter uns, verborgen durch Magie und an das Gesetz gebunden, den Menschen nicht zu schaden. Lange hat dieses Arrangement für Frieden zwischen den Höfen gesorgt – bis eine Reihe grausamer Ritualmorde Toronto erschüttern und drohen, die Feen der Menschenwelt gegenüber zu enttarnen. Vier queere Jugendliche, von denen jeder einzelne einen wichtigen Teil der Wahrheit hinter diesen Morden hütet, bilden eine angespannte Allianz, um den geheimnisvollen Killer zu schnappen. Wenn sie versagen, riskieren sie sowohl die Zerstörung der Feenwelt als auch die der Menschen. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, droht ein Krieg zwischen dem Reich der Sterblichen und Unsterblichen, und einer dieser Jugendlichen ist dazu bestimmt, das Blatt zu wenden. Bleibt nur die Frage: in welche Richtung? Wünsch ihnen Glück. Sie werden es brauchen.

Kritik

“A Dark and Hollow Star” ist ein neuer Fantasyroman, der in seiner gedruckten Fassung sogleich mit einer Besonderheit aufwartet: Das Buch hat nämlich einen Farbschnitt, also gefärbte Seiten. Hier ziehen sich Adern, die von blau nach rot reichen, über die Seiten. Und was soll ich sagen? Das sieht nicht nur schlecht aus, sondern ist natürlich ein Alleinstellungsmerkmal, das ein E-Book nicht bieten kann. Neben dem Gefühl, ein Buch “in der Hand” zu halten, sind es gerade solche Kleinigkeiten, die für klassische Printmedien sprechen (jap, für den Urlaub sehe ich natürlich auch ein, das man da lieber nur einen Reader mitnimmt). Einen derartigen Farbschnitt hatte Cross Cult zuletzt bei Red Hands. Dort war es aber so, das die Seiten eher aneinander klebten und das Gimmick nicht unbedingt eines war. Hier ist das nicht so, denn von klebrigen Seiten kann keine Rede sein!

Rezension: "A Dark and Hollow Star" 1

Doch kommen wir jetzt endlich zur Handlung. Wir finden uns in der heutigen Zeit wieder, in der es im Untergrund versteckte Elfen gibt, die mit den Menschen quasi in ein und derselben Welt leben. Ja, das ist jetzt vielleicht nicht neu und gab es z.B. schon im Onyxpalast (auch von Cross Cult). Aber es geht ja auch immer darum, wie die Welt umgesetzt wird und zumindest hier funktioniert das World Building ausgesprochen gut. Neben den Helden wird nämlich gleich von Beginn an immer mehr von der Welt der Elfen und Magie enthüllt, was durchaus gut ineinander greift und nicht störend daherkommt.

Im weiteren Geschichtsverlauf dreht sich alles um die Morde an einigen Eisengeborenen (im Grunde Halbblüter zwischen Elfen und Menschen) und das diese jemand für Experimente missbraucht. Eine klassische Detektivstory also und sowas ist für das erwähnte Worldbuilding ein durchaus akzeptabler Hintergrund. Was die Helden angeht so haben wir von denen gleich vier, nämlich Nausicaä (ist auch auf dem Cover abgebildet), Arlo, Vehan und Aurelian. Die beiden letztgenannten waren mal ein paar und müssen sich jetzt wieder zusammenraufen, die beiden Erstgenannten kabbeln sich im Laufe der Geschichte zusammen und entwickeln ebenfalls eine Liebesbeziehung. Ja, einige mögen ob dieser Pärchenkonstellation die Augen verdrehen und ja, es ist hier natürlich durchaus total Klischeebehaftet, wer sich darauf aber einlassen kann, der wird durchaus nachvollziehen können, wie sich vor allem im ersteren Fall die Beziehung entwickelt und die Charaktere mit ihnen reifen.

Vor allem Nausicaä ist hier eine tragische Figur, hat sie doch eine sehr schmerzliche Vergangenheit. Zudem gibt es bei den beiden Heldinnen auch immer mal wieder ihre Freunde, die vor allem am Anfang mehr eingebunden werden. Auch wenn sie im Laufe der Geschichte eher an den Rand gedrängt werden, so machen auch diese Interaktionen Spaß und tragen wiederum zum Worldbuilding bei. Das besagter Elfenhof dann eher ein bisschen an die vulkanische Akademie der Wissenschaften erinnert, ist sicher kein Zufall, gibt es doch während des Buches laufend Star Trek-, Star Wars- und andere Rollenspielanspielungen. Offenbar ist die Autorin selber Fan – was an der Stelle nicht schlecht ist und bei Fans, die in der Materie drin sind, sicher für den ein oder anderen Schmunzler sorgt.

Was hingegen weniger gut funktioniert ist die Ermittlungsarbeit von Vehan und Aurelius. Mit diesen beiden wird man, im Gegensatz zu den beiden Frauen, eher nicht so warm. Vielleicht weil sie gänzlich ohne Freunde agieren und ihre Einführung ein bisschen wie hingeworfen wirkt? Die Kapitel mit den beiden sind irgendwie immer eine Art Störfaktor, der von den wichtigen Ereignissen um Arlo und Nos ablenkt. Da die beiden Gruppen in der gleichen Sache ermitteln, ist natürlich klar, das sie irgendwann aufeinandertreffen, was etwa bei Seite 400 geschieht. Dann läuft die Integration von V&A zwar etwas besser, so richtig zünden wollte es aber bis zum Ende nicht.

Übrigens kommt zu etwa gleicher Zeit auch die Enthüllung des großen Bösewichts daher – allerdings nur für den Leser, nicht für unsere Helden. Ein durchaus interessantes Stilmittel, um Spannung zu erzeugen und auch hier möchte man den Helden am liebsten zubrüllen, das sich der Bösewicht mitten unter ihnen befindet. Insofern funktioniert der Aufbau hier recht gut, auch wenn der Bösewicht sonst etwas blass bleibt und von den üblichen Allmachtsfantasien getrieben wird. Immerhin gibt es da aber am Schluss noch die ein oder andere Enthüllung, die Lust auf mehr macht.

Sind die Charakterentwicklungen bis hierher durchweg gut, fällt der Endkampf wieder ein wenig ab. Das liegt vor allem daran, das unsere Helden kurz vorher nichts anderes zu tun haben, als eine Toilettenpause einzulegen (immerhin wird das mal in ein Buch eingebaut). Während sie also die Lagerhalle des Bösewichts durchsuchen und nichts finden, schlemmt man lieber vor Essensautomaten rum und klopft Sprüche. Nun sind die Helden keine erfahrenen Recken wie in diversen anderen Fantasyromanen, die aufbrechen, um die Welt zu retten. Hier haben wir es mit Jugendlichen im Bereich 18-21 Jahren zu tun, die eben dabei helfen wollen, die Welt besser zu machen. (Übrigens: Warum der Elfenkönig und seine Polizeitruppe nicht eingreifen, wird auch im Verlauf der Geschichte erklärt, wenn auch eher nebenbei. Man muss hier also aufpassen und auch mal mitdenken, um das nicht zu verpassen).

Das Ganze wird auch während des Endkampfes nicht besser und erinnert an die (schlechteren) Marvel-Romane. Ja, es ist irgendwie Nausicaäs Charakter, laufend blöde Sprüche zu bringen, es wirkt im Endkampf aber irgendwie unpassend und sorgt eher dafür, das der Kampf etwas an seiner Dramatik einbüsst.

Bewertung

Insgesamt bleibt ein sehr guter Fantasy-Roman zurück, der zwar bei einigen Szenen so seine Schwächen hat, der darüberhinaus aber durchaus mitreißend ist und gute Charaktere bringt und ebenso gutes Worldbuilding betreibt. Am Ende hat man dann direkt Lust, die Fortsetzung zu lesen (ein halbes Jahr warten? Echt jetzt - ARRG!!) - und das ist doch auch schon eine gute Leistung für ein Buch!

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Insgesamt bleibt ein sehr guter Fantasy-Roman zurück, der zwar bei einigen Szenen so seine Schwächen hat, der darüberhinaus aber durchaus mitreißend ist und gute Charaktere bringt und ebenso gutes Worldbuilding betreibt. Am Ende hat man dann direkt Lust, die Fortsetzung zu lesen (ein halbes Jahr warten? Echt jetzt - ARRG!!) - und das ist doch auch schon eine gute Leistung für ein Buch!Rezension: "A Dark and Hollow Star"
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