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Rezension: “100 Jahre Disney”

Deutscher Titel:
100 Jahre Disney
Buchautor(en):
Oliver Noelle
Verlag:
Panini
Umfang (Seiten):
224
Preis:
33
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr:
2023
ISBN:
‎ 978-3833244025

Zum Hundertjährigen des Maushauses darf natürlich auch ein Cinema-Band nicht fehlen. Den sehen wir uns hier an.

Inhalt (Klappentext)

Als Walt Disney und sein älterer Bruder Roy am 16. Oktober 1923 ihr Start-up in einem Hinterhof von L. A. gründeten, hätte niemand gedacht, dass Disney zum größten Unterhaltungsunternehmen der Welt werden würde – außer vielleicht Walt selbst, der von Beginn an eine künstlerische Vision und eine klare Geschäftsidee verfolgte. Walt Disney erfand den Zeichentrick als Kunst, er formte durch Disneyland unser Freizeitverhalten, ging durch enorme finanzielle Krisen und hinterließ seinen Nachfolgern auf dem Chefsessel wie Michael Eisner und Bob Iger eine Company, die sie weiterentwickeln konnten zur wahrscheinlich bekanntesten Firma weltweit – und einem Teil der Popkultur. Für „100 Jahre Disney“ hat CINEMA, Deutschlands renommierteste Filmzeitschrift, seine Archive geöffnet. Und präsentiert auf 224 Seiten die packende Geschichte von Disney sowie die 100 besten Disney-Filme aus 100 Jahren wie „Bambi“ (1942), „Das Dschungelbuch“ (1967), „Der König der Löwen“ (1994) oder „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ (2013). Hinzu kommen Making-of-Berichte, Hintergründe, Biografien und Interviews mit den Filmemachern.

Kritik

Nachdem Disney ja 2023 Hundert Jahre alt geworden ist, lag ein entsprechendes Buch nahe und hier hat sich die Cinema-Redaktion der Thematik angenommen. Im obligatorischen Hardcover-Format ist dabei wieder ein recht informatives Werk herausgekommen. Und ebenso obligatorisch räumen wir sogleich mit der alten Frage auf: Nein, die Informationen hier findet man in dieser Fülle so sicher nicht im Internet.

Rezension: "100 Jahre Disney" 1

Die Aufmachung ist zudem wieder farbig, mit vielen Fotos, die z.B. bei den einzelnen Filmen prangen oder eben auch vorher bei Walt Disney und Konsorten selbst. Etwas schwerer zu lesen sind diesmal lediglich die auf der Seite liegenden oder “runden” Schriften, die teilweise um die Bilder herumgelegt wurden. Das war in den anderen Cinema-Bänden nicht so, hier war immer alles “gerade”, aber das ist an der Stelle natürlich Meckern auf hohem Niveau.

Das Buch beginnt mit einer Geschichte von Walt Disney und das war an der Stelle bei so einem Band natürlich auch zu erwarten gewesen. Von der Jugend bis hin zur Firmengründung wird hier alles nochmal aufgerollt und auch ein paar persönliche Details eingestreut. Disneys einzelne Stationen werden, von der anfänglichen Pleite, zum ersten Trickfilm bis hin zum Vergnügungspark ganz gut eingefangen. Stellenweise mag das zwar etwas kurz sein, so werden etwa nicht alle Attraktionen der Parks oder Disney Cruises einer näheren Betrachtung unterzogen, man bringt aber eigentlich immer die Sache auf den Punkt und erhält einen guten Querschnitt über die Firmengeschichte und die aktuellen Säulen der Firma. Und ja, auch einzelne Jahrzehnte der Firmengeschichte hätte man sicher noch detaillierter darstellen können, insofern ist hier auch Luft nach oben.

Wie in anderen Cinema-Bänden auch, so sind auch hier wieder Interviwes eingestreut, seien es mit Filmemachern oder denjenigen, die hinter den Kulissen in den Parks arbeiten. Diese sind hier aber meist recht kurz (sprich: noch kürzer als sonst) ausgefallen. Da der Informationsgehalt auch in den anderen Bänden immer etwas fragwürdig war, sind diese kleinen Schnipsel definitiv auch einer der Schwachpunkte dieses Bandes.

Ein Hauptaugenmerk liegt allerdings nicht auf Disney und was da so alles im Hintergrund läuft, auch wenn das zweifellos auch interessant wäre. Ab Seite 50 etwa geht es nämlich los mit den 100 besten Disney-Filmen. Dass die Liste der Disney-Filme groß ist, braucht man an der Stelle sicher nicht extra betonen, dementsprechend können nicht alle Filme abgebildet werden. Ein paar Überraschungen sind aber zweifellos auch vorhanden, oder habt ihr gewusst, dass etwa “Pretty Woman” auch von Disney ist?

Die einzelnen Filme sind in Kategorien unterteilt wie etwa Zeichentrick, Animation. Mischfilme, Pixar, Klassiker usw… So kann man, wenn einem ein Thema nicht so zusagt, gleich zum entsprechenden Kapitel weiterspringen. Fragwürdig ist indes allerdings, ob man Filme wie “STar Wars Episode IV” hier wirklich aufzählen sollte. Nicht, weil der Film schlecht ist, sondern weil er eigentlich vor der Übernahme von Disney entstanden ist. Ja, inzwischen gehört er zum Disney-Portfolio und Filme wie der komplett unter Disney produzierte “Rogue One” haben in diesem Buch sicher ihre Existenzberechtigung, aber ist ein Film ein “echter” Disney, wenn er nur “hinzugekauft” wurde?

Unter diese Prämisse fallen natürlich auch andere Marken wie “Terminator” oder “Avatar”, und eigentlich hätte ja auch noch ein “Alien” reingehört, wenn man schon die aufgekauften Firmen (in dem Fall 20th Century Fox) dazu rechnet. Aber gut, natürlich musste man irgendwo mal sagen, es ist Schluss. Die wichtigsten Disney-Filme sind natürlich alle drin und von den meisten wird man zumindest schonmal gehört haben.

Zu ausgewählten Filmen gibt es zudem auch ein paar Hintergrundinfos mehr in kleinen Making-ofs (“König der Löwen” ist hier ein gutes Beispiel, oder die Musicals zur “Eiskönigin”). Auch hier kann man das ein oder andere neue erfahren, insgesamt sind die Making-ofs aber in dem Portfolio der Hundert Filme etwas gering gehalten. Dadurch lesen sich die Filmvorstellungen gegen Ende etwas repetitiv und manchmal wünscht man sich auch mehr Tiefgang, als Querschnitt geht der Band aber zweifelsfrei in Ordnung.


Bewertung

Man muss bei diesem Band wissen, worauf man sich einlässt, denn die Geschichte von Disney oder die Parks oder das andere Drumherum stehen hier nicht so sehr im Mittelpunkt, sondern die 100 besten Disney-Filme. Insofern ist der Informationsgehalt sicher stellenweise debattierbar, da sich auch neue Hintergrundinfos zu den Filmen in Grenzen halten. Man wird also kein Experte in Sachen Disney, wenn man den Band liest, erhält aber einen guten Querschnitt über die Firmengeschichte und 100 beeindruckende Filme, welche die Welt in der ein oder anderen Weise beeinflusst haben. Wer damit leben kann, wird gut unterhalten. Auch wenn vielleicht keine wirkliche Feier- oder Jubiläumsstimmung aufkommt, so dürfte der Band zumindest die ein oder andere Erinnerung an Filme der vergangenen Jahrzehnte wecken.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Man muss bei diesem Band wissen, worauf man sich einlässt, denn die Geschichte von Disney oder die Parks oder das andere Drumherum stehen hier nicht so sehr im Mittelpunkt, sondern die 100 besten Disney-Filme. Insofern ist der Informationsgehalt sicher stellenweise debattierbar, da sich auch neue Hintergrundinfos zu den Filmen in Grenzen halten. Man wird also kein Experte in Sachen Disney, wenn man den Band liest, erhält aber einen guten Querschnitt über die Firmengeschichte und 100 beeindruckende Filme, welche die Welt in der ein oder anderen Weise beeinflusst haben. Wer damit leben kann, wird gut unterhalten. Auch wenn vielleicht keine wirkliche Feier- oder Jubiläumsstimmung aufkommt, so dürfte der Band zumindest die ein oder andere Erinnerung an Filme der vergangenen Jahrzehnte wecken.Rezension: "100 Jahre Disney"
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