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StartDiscoveryDiscovery - Season 5Rezension: Star Trek: Discovery 5x09 - "Lagrange-Punkt"

Rezension: Star Trek: Discovery 5×09 – “Lagrange-Punkt”

Die vorletzte “Discovery”-Folge überhaupt ist nun auch von Tom rezensiert worden. Aber sind die Breen-Helme wirklich so gut belüftet, wie es immer heißt? Wie immer gilt: SPOILER-Alarm!

Nebenstrang first

Wir beginnen in diesem Fall wie immer mit dem Nebenstrang und der betrifft dieses Mal vor allem Saru und T’Rina – und auch die Föderationspräsidentin. Sicherlich ist es schön, Saru zum Serienfinale wiederzusehen. Etwas anderes wäre auch unverzeihlich gewesen! Doch dieser Handlungsstrang erweckt schon irgendwie den Eindruck, dass man ihn nur deshalb aufgemacht hat, um eben Saru wirklich im Finale nochmal dabei haben zu können.

Denn außer einem „Ich muss aufbrechen“ kommt nicht viel dabei heraus. Okay, T’Rina versteht es und beide werden wohl eine Ehe führen, in welcher der Job der beiden zu einem Großteil im Vordergrund steht. Das kann funktionieren und ist auch völlig legitim. Ob man dafür diese Nebenhandlung gebraucht hätte, kann freilich diskutiert werden. Immerhin spricht es aber für die Charakterentwicklung der beiden, sich auf dieser Ebene zu verstehen. Kann man machen.

Etwas weniger schön ist dagegen der Versuch, mit Primarchin Tahal einen neuen Endboss in Stellung zu bringen. Denn Moll wird wahrscheinlich in der letzten Folge eine Erlösung erfahren. Tahal bekommt man hier aber immer noch nicht zu Gesicht, obwohl sie kaum anders aussehen dürfte als die anderen Breen in ihren Helmen. Hier muss ich meinem Kollegen zustimmen: So ganz will das hier noch nicht zünden. Und wenn die Gute für fünf Minuten in der nächsten Folge auftaucht, ist es eigentlich verschwendete Zeit. Aber wir werden sehen, wie es sich in dieser Richtung entwickelt.

Die Hatz zum Ende

Die Breen sind also doch einen Ticken schneller als die Discovery und können die Kapsel mit der Progenitoren-Technologie bergen. Alle Achtung übrigens, dass Wissenschaftler des 24. Jahrhunderts (!) da noch eine derart ausgeklügelte Falle drumherum bauen konnten. Fix muss also eine Infiltrationsmission auf das feindliche Schiff her – und das ist im Grunde alles, worum es in dieser Folge geht.

Wobei, so ganz korrekt ist das nicht: Rayner darf auf der Brücke eine gute Figur machen, im Gespräch mit Tilly nochmal Charaktermomente zeigen und auch Adira darf einmal mehr über sich hinauswachsen. Das sind nur Kleinigkeiten, aber sie gefallen und funktionieren eigentlich als i-Tüpfelchen immer.

Der Rest der Folge ist dann aber eher ein typischer Heist-Run, der ein wenig so vor sich hinplätschert. Natürlich müssen Book und Burnham auf die Mission mit. Wie könnte es auch anders sein?! Zum Glück laufen alle in ihren Breen-Helmen herum, sodass sie nicht auffallen. Daran hat man also gedacht. Was sich aber an Bord des Schiffes abspielt, ist dann in der Tat ein typischer Heist-Movie.

So kann man sich drüber aufregen, dass die einfältigen Wachen einfach weggeschickt werden. Oder dass jemand mitten am Tag einfach fragt, ob man mit aufs Fest kommt. (Macht ihr das nicht so bei Wildfremden?). Das sind aber alles Sachen, die man in vergleichbaren Filmen noch und nöcher findet. Man könnte hier also höchstens laut “Klischee!” schreien und sich damit zufriedengeben.

Immerhin wird am Ende daran gedacht, es beim Hangar nicht so einfach zu machen. Und es gibt noch ein kleines Gefecht zu bestaunen. Alles andere wäre auch unglaubwürdig gewesen. Okay, unglaubwürdig ist auch etwas, das sich Burnham und Book mitten in der Mission über ihre Beziehung unterhalten. Wo doch die Zeit so drängt. Aber das ist eben einer dieser “Discovery”-Manierismen, die man hinnehmen muss. Schrägstrich, an die man sich inzwischen gewöhnt hat (oder eben auch nicht).

Leider, das muss man an dieser Stelle auch kontrastieren, machen die erwähnten Heist-Filme Einbrüche inzwischen halt bedeutend besser. Was hier abgefahren wird, ist Standardkost, die vorhersehbar ist und nur wenig Spannung erzeugen kann. Oder anders ausgedrückt: „Gut und besser“ wäre hier ein Leichtes gewesen. So plätschert der Plot halt vor sich hin und das war’s.

Progenitoren!

Und dann ist da eben noch die Progenitoren-Technologie, die mit einer letzten Falle gesichert ist. Persönlich glaub ich nicht, dass dies das gezeigte Portal ist, sondern dass dahinter noch etwas lauert. Das werden wir zweifellos alles im Finale erfahren (oder auch nicht).

Im Grunde ist alles nur ein einziges Portal und da fliegt die Discovery am Ende auch rein. Ein bisschen wirkt es sogar stellenweise so, als hätte man absichtlich dieses Portal zwischengeschalten, um die Breen etwas auszubremsen und der Discovery-Crew ein Eingreifen zu ermöglichen (wobei man sich genau genommen dann auch die ganze Folge hätte sparen können).

Witzig zu beobachten wird in jedem Fall sein, ob die beiden Breen, die zuerst reingegangen sind, in der nächsten Folge noch da sind oder nicht. Da wohl keiner glaubt, dass Moll (oder Burnham) was passiert ist, überlebt man offensichtlich den Durchgang.

Kleines Detail am Rande: Burnham und Moll springen ohne Raumanzug und die Discovery will ja am Ende auch hinterher. Mal sehen, wohin das noch führt. Dass es natürlich wieder einmal Burnham ist, die sich opfert… Nun, was sollen wir an dieser Stelle anderes sagen oder anderes erwarten?

Immerhin, eine kleine Sequenz mit Weltraum-Action gibt es noch. Nämlich als die Discovery in den riesigen Breen-Kreuzer einfliegt und den riesigen Hangar sprengt. (Scheinbar spielt sich alles vom Breen-Schiff in eben jenem Hangar ab). Ebenfalls ganz ansehnlich, wobei man sich hier wieder fragen kann, warum der dreimal so dicke Kreuzer es nicht schafft, die Discovery aufzuhalten. Aber auch das kennt man ja inzwischen.

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Typische "Discovery"-Kost, bei der man an vielen Stellen die Augen zudrücken muss. Ein paar lose eingestreute Charakterszenen helfen nicht darüber hinweg, dass ein Großteil der Handlung eher vor sich hinplätschert. Das hat man aber halt alles auch schon in „besser“ gesehen. Ein paar lose eingestreute Charakterszenen sind zwar ganz nett, reißen das Ruder aber auch nicht mehr rum. Dies ist eine der Folgen, die man ganz schnell wieder vergisst und wohl kaum mehrmals schauen wird. Kein Totalausfall, aber auch nicht wirklich gut.
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Okay ich schaue gerade Folge 10 und ich bin ca in der Mitte. Aber hier ist ein Punkt der mich zuerst fassungslos und dann wütend gemacht hat. Kreationismus in Star Trek? WTF. Nein wirklich. Das ist keine Canon Bruch, sondern ein Fundamentaler Bruch des Konzept von Star Trek. Ja die Original TNG Folge war schon erschreckend Nahe am Kreationismus aber sie hatte den Zweck zu erklären warum alle Spezies wie Menschen aussehen. War diese Folge nötig? Nein. Das hätte gerne ein Mysterium sein können. Aber so wirklich gestört hat es das nie. Das hier aber geht zu weit. Was soll… Weiterlesen »

Typische "Discovery"-Kost, bei der man an vielen Stellen die Augen zudrücken muss. Ein paar lose eingestreute Charakterszenen helfen nicht darüber hinweg, dass ein Großteil der Handlung eher vor sich hinplätschert. Das hat man aber halt alles auch schon in „besser“ gesehen. Ein paar lose eingestreute Charakterszenen sind zwar ganz nett, reißen das Ruder aber auch nicht mehr rum. Dies ist eine der Folgen, die man ganz schnell wieder vergisst und wohl kaum mehrmals schauen wird. Kein Totalausfall, aber auch nicht wirklich gut.Rezension: Star Trek: Discovery 5x09 - "Lagrange-Punkt"
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