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StartSerienRezension: "Doctor Who 1x04 - 73 Yards"

Rezension: “Doctor Who 1×04 – 73 Yards”

Wir werfen einen Blick auf Folge 4 der neuen Doctor Who-Serie, die uns ein schönes Mysterium beschwert. Achtung, Spoileralarm.

Zurück in England

Diesmal liegt das Hauptaugenmerk auf englischen Volkssagen, denn Ruby zerstört gleich nach der Ankunft in Wales (wo Doctor Who gedreht wird) einen Feenkreis. Und das hat Folgen. Plötzlich ist der Doctor weg und Ruby wird von einer geheimnisvollen alten Frau verfolgt.

Soweit die Prämisse der Folge, deren Spannung sich langsam aufbaut. Dabei dreht sich natürlich alles um Ruby, deren stetig wachsende Verzweiflung man hier spüren kann. Der Doctor selbst kommt nur am Anfang und Ende kurz vor. Das ist schonmal nicht schlecht, denn so erhält sie eben den Raum, den sie auch mal dringend benötigt.

Dabei liefert Millie Gibson eine durchaus starke Performance ab, was von ihrem jugendlichen Selbst bis hin zu ihrem alten Ich reicht. Das ganz Alte wird dann von einer anderen Schauspielerin gespielt. Eine gute Entscheidung, da man so Gibson nicht auf alt schminken muss, was eher schlecht als recht funktioniert.

Was es mit der alten Frau auf sich hat, ist natürlich das A und O der Folge. Dabei schafft Russel T. Davies es, mehrfach falsche Fährten zu legen. So machen sich die Leute im Dorf einen Spaß aus Ruby, etwa, wenn sie vorgeben, keine Handys zu kennen. Da überlegt man als Zuschauer dann doch, ob das Szenario hier real ist oder irgendwie in Rubys Phantasie. Nur um dann sofort wieder zerschlagen zu werden, wenn die Bewohner sich dann doch als normale Leute rausstellen. Freilich kann man an der Stelle meckern, dass die Leute schon etwas gehässig sind.

Und damit nicht genug ist natürlich die Frage: Wer ist die Frau und was sagt sie zu den Menschen, die zu ihr gehen und die dann schreiend weglaufen? Zumindest Ersteres lässt sich schnell beantworten, wobei meine Mitgucker sofort auf dem Trichter “eine alte Ruby” waren und ich aber mit “viel zu einfach” abwinkte. Aber manchmal ist das einfachste, dann doch das zutreffendste.

Auch der Auftritt von Kate Stewart überzeugt, wobei man sich doch fragen kann, was die alte Ruby den Leuten erzählt, so dass sie weglaufen. Wie wir später erfahren ist es wohl nur ein “Zerstört es nicht” – aber davon läuft man ja nicht weg. Vielleicht wird das aber im Laufe der Staffel noch geklärt. So oder so, es bleibt an der Stelle ein gelungenes Mysterium.

Atomkrieg verhindert

Die Hauptaufgabe von Ruby ist aber eine ganz andere. Die Verhinderung des radikalen Premierministers Gwiliams. Das wird Ruby aber erst klar, als sie im Jahr 2046 angekommen ist.

Bis dahin verfolgen wir sie bei ihrem Leben, ausgestoßen von der Mutter, Freunde, die sie findet und verliert – und all das mehr als nachvollziehbar und passend. Hier ist man nah an Ruby und ihrer Achterbahnfahrt dabei, so dass man am Ende auch emotional involviert ist, als sie stirbt bzw. zur Zeitreisenden Alten wird.

Dann schleicht sie sich in Gwilliams Kampagne ein und man bekommt mit, was der Kerl für ein Idiot ist – inklusive sexueller Belästigung. Das erinnert sicher nicht von ungefähr an eine derzeit laufende Wahlkampagne in den USA und darf an der Stelle sicher auch als Kritik daran aufgefasst werden.

So oder so, auch das funktioniert hervorragend bis hin zum Trick im Stadion – natürlich in Cardiff, denn Doctor Who wird ja dort gedreht. Die Szene ist durchaus spannend umgesetzt und bringt die titelgebenden 73 Yards auf eine gute Weise ins Spiel. Wie Ruby dachte auch ich, das wäre ihre Aufgabe, aber die alte Frau verfolgt sie weiter. So kann man sich am Ende natürlich fragen, was das Ganze eigentlich sollte.

Trotzdem bleibt eine interessante Prämisse, eine alternde TARDIS (hatten wir zuletzt bei Doctor 11) und eine rundum sehenswerte Folge zurück.


Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Ganz ohne Doctor steht hier Ruby im Mittelpunkt in einem sehr mysteriösen Fall, der vielleicht nicht zur Gänze aufgelöst wird, aber gerade daraus seine Faszination zieht. Nach zwei mauen Folgen zum Auftakt hat Doctor Who mit der dritten und vierten wenigstens wieder die Kurve zu interessanten Stories gekriegt.
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Ganz ohne Doctor steht hier Ruby im Mittelpunkt in einem sehr mysteriösen Fall, der vielleicht nicht zur Gänze aufgelöst wird, aber gerade daraus seine Faszination zieht. Nach zwei mauen Folgen zum Auftakt hat Doctor Who mit der dritten und vierten wenigstens wieder die Kurve zu interessanten Stories gekriegt.Rezension: "Doctor Who 1x04 - 73 Yards"
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