40 Jahre “Rückkehr der Jedi-Ritter”. Dazu gibts einen extradicken Comicband, bei Tom Götz im Review.
Inhalt (Klappentext)
Der abwechslungsreiche Sammelband zum 40. Jahrestag von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ vereint Geschichten, in denen die Hauptakteure beider Seiten des Konflikts im Mittelpunkt stehen, während die Schurken zwischen den Fronten ihr Leben fristen! Die Protagonisten dieser Geschichten sind Jabba der Hutt und sein Hofstaat, die Ewoks, Lando Calrissian und Chewbacca, Admiral Ackbar sowie Max Rebo und seine Band
Kritik
Kaum zu glauben, aber “Die Rückkehr der Jedi-Ritter” liegt schon wieder 40 Jahre zurück. Aus diesem Grund ist der vorliegende Band erschienen, der richtig dick ist und uns zum Jubiläum ein paar Geschichten liefert. Die Helden auf dem Titelbild, also die Gruppe um Luke und Han, kommt allerdings gar nicht vor. Ausnahmen sind hier Lando und Chewie, denen zumindest eine Geschichte gewidmet ist, ansonsten stehen aber eher Charaktere aus der Seitenlinie im Vordergrund. Sozusagen die Underdogs aus Star Wars. Und das muss ja nicht schlecht sein.
Zeichnungstechnisch kann man nicht meckern, die Panels sind auf dem Niveau der anderen Star Wars-Serien. So kann man in Kämpfen sämtliche Überblicke behalten, die Charaktere liefern gute Gesichtsmimik und allgemein ist alles recht farbenfroh und es gibt keine dunklen Szenen. Hervorzuheben ist an der Stelle der Ewoks-Part, der teilweise im Stile der alten Zeichentrickserie aus den 80ern gehalten ist. Eine nette Verbeugung und ein kleines Easter Egg für die Fans, auch wenn gerade der Ewok-Part der eher schwächste ist, doch dazu kommen wir gleich.
Enthalten sind im Band eine Reihe von One Shots, die alle kurz vor Episode VI spielen. Den Beginn macht hier Jabba der Hutt und seine Palastintrigen. Hier macht sich der aus dem Film bekannte Dolmetscher auf und wird von Silvan Kaan manipuliert. Das ist schön (auch wenn es nicht die Qualität einer Prinzessin Nampi erreicht – Fans der 90er-Jahre-Jabba-Comics wissen, was ich meine) und vor allem passt es auch charakterlich gut in die Szenerie. Die Story liefert also einen guten Einstand und macht Lust auf mehr.
Gleich die zweite Geschichte handelt dann aber von den Ewoks und bietet drei kleine Ewok-Geschichten. Der Friedensschluss mit den Duloks rund um die Truppe von Kneesa ist besagte Verbeugung vor der alten Zeichentrickserie. Dann folgen noch Paploo im Dickicht, der sich mit einem Gorax auseinandersetzen muss. Diese Story ist in der Ewok-Episode die Beste und erinnert an Rotkäppchen. Die Story ist nämlich in Schwarz gehalten und Paploo trägt ein rotes Käppi, um den Kontrast zu verstärken. Am Ende folgt noch eine kleine Geschichte über einen Ewok, der versucht, ein abgestürztes Raumschiff zu reparieren.
Was an der Ewok-Episode aber nicht schön ist, ist, dass hier alles als reine Bildergeschichte dargestellt wird. Es gibt keinerlei Text, was auch schwer wäre, in der Ewok-Sprache. Andererseits, in den 80er-Jahre-Comics haben die Ewoks auch normale Sprechblasen gehabt. Insofern ist dieser Teil über die (nicht sehr beliebten) Fellies leider der Schwächste.
Es folgt eine Story um Lando, die wieder Spaß macht und den Glücksspieler in alter Tradition und im Clinch mit einer Schmugglerin zeigt. Das funktioniert gewohnt spaßig, spritzig, wenn auch nicht genau auf dem Niveau, das Han vermutlich hier gebracht hätte. Dafür ist die Geschichte um Rhilo Ghrent, der als Techniker auf den zweiten Todesstern kommt, recht witzig. Der benimmt sich völlig inkompetent, wobei er auch irgendwie zu den Imperialen passt, und wird dafür eingebuchtet. Witzig und gut zu lesen.
Zum Abschluss folgen noch Geschichten über ein Attentat auf Mon Mothma und Max Rebo. Letzteres, welches einen Bandkonflikt behandelt im Umfeld der finalen Momente von Jabba, ist auch wieder schwächer, eben weil man die Charaktere noch nicht so kennengelernt hat wie die anderen. Vielleicht hätte es besser funktioniert, wenn Max Rebo den gleichen Essens-Trait wie früher gehabt hätte.
In der Mon Mothma-Story tauchen Poe Damerons Eltern wieder auf und dürfen erneut zeigen, was sie drauf haben. Die Story um die Infos zum zweiten Todesstern ist zwar etwas dünn (und dies sollte eigentlich schon bekannt sein, weil ja eigentlich Falle des Imperiums und so), aber die Action und vor allem Mon können sich sehen lassen. Zudem stellt man sich unweigerlich die Frage, wie Mon zu der wurde, der sie ist. Ob ihre Familie in der zweiten Andor-Staffel noch draufgehen wird? Nun, es bleibt spannend.