Der zweite Teil der zweiten Staffel von “Prodigy” ist nun bei uns im Rückblick verfügbar. Redakteur Tom Götz schaut mit prüfenden Augen auf die neuen Episoden. Wie immer gilt: Achtung, Spoiler!
Über die Sendeausstrahlung von “Prodigy” habe ich ja bereits im ersten Teil des Artikels berichtet.
Die zweite Staffel wurde ja ohne großes Tamtam bei Netflix en bloc online gestellt, und ist damit auch wieder verheizt worden. Damit ist “Prodigy” ein weiteres Opfer des Sparwahns von Paramount. Oder wahlweise des Traumes davon, auch ein weltweiter Stream-Player zu werden.
Wie wir bereits festgehalten haben: Verdient hat es die Serie nicht und bei vielen Fans läuft sie vermutlich unter dem Radar. Dass auch die zweiten 10 Episoden der zweiten Staffel dieses Stigma nicht verdient haben, beweisen diese neuen Folgen wieder eindrucksvoll.
Und hier gibt es wieder eine Mischung aus Kurzreviews und Staffelbetrachtung, wie ihr sie schon von den “Stargate”-Rewatches kennt. Dabei sind auch die positiven und negativen Glaskugeln wieder dabei.
Jede Bewertung der Folge ist dabei direkt nach der Folge geschrieben worden, ohne die nachfolgende zu kennen.
2×11: Folge 11
Holo-Janeway is back! Die Reunion gelingt herzerwärmend. | |
Die Folge beginnt eher schwach (siehe unten), wird dann aber durchaus emotional und gut. | |
Sandwürmer (oder eher: Sandfische) und Plasmapflanzen… das klingt doch irgendwie aus einem anderen Film kopiert…. | |
Ein Sternenflottenoffizier, der aufgepäppelt werden muss. Das ist halt so auch nicht neu. Auch Adreek muss gefunden werden, damit die Aufarbeitung klappt. |
Hat ein paar Schwächen, ist aber ganz akzeptabel.
Bewertung
2×12: Folge 12
Segeln auf den Wolken. Eine mal etwas andere, pfiffige Idee. | |
Auch diese Folge ist wieder recht emotional und entwickelt die Charaktere in guten Szenen weiter. So geht das! | |
Gastauftritt von Doktor Crusher. Ganz nett. Ob da wohl Jack im Hintergrund lauert? Der wäre etwa 3-5 Jahre alt. Auch Picard wird wieder erwähnt. | |
Nach Sandfischen gibt es nun auch noch Luftfische. Musste das sein? Immerhin, das gibt eine nette Szene und die Tiere sind freundlich. | |
Zufälligerweise bleibt die Protostar zunächst an nur einem Felsen hängen. Warum zieht Dal dann nicht den mit dem Buggy weg? Das wäre besser gegangen. | |
Natürlich gibt es auf dem Planeten genug Deuterium, um das Schiff wieder aufzuladen. Trotzdem nett: Die Bussard-Kollektoren im vollen Einsatz zu sehen. | |
Die Dreckpatina der Protostar verschwindet, nachdem man im All ist, sofort wieder. Ob da die Reinigungsdots auch gleich aktiv geworden sind? |
Auch hier gilt wieder das zuvor gesagte: Die Folge hat ein paar Patzer, ist aber dennoch ganz nett umgesetzt.
Bewertung
2×13: Folge 13
Tribbles! Tribbles sind immer gut und spaßig! | |
Riesentribbles! Tribbles sind immer gut und spaßig! | |
Gute Charakterszene zwischen Ma’jel und Gwyn. So entwickelt man neue Charaktere weiter. | |
Die Klingonen und ihre Experimente mal wieder. Und auch Martok scheint noch Kanzler zu sein. Nette Easter Eggs. Auch wenn der Klingone vielleicht einen Ticken zu zahm daherkommt… | |
Bribble! Ja, es ist ein Bribble, eine neue Iteration. Bribbles sind immer gut und spaßig! Oder so ähnlich… | |
Wären wir hier bei Disney, wäre der Bribble nur dazu da, um neues Merch zu erschaffen. Aber das ist ja eine Kinderserie, die kaum einen mehr interessiert. Es wird also nie nie niemals einen Bribble als Merch geben, nicht wahr? Öhm, na gut, ich bin schon still… | |
Man erschafft also einen Mini-Protostern. Hm. Und wenn die Protostar zurückgeschickt wird, haben die Kinder sich quasi ihre eigene Energiequelle erzeugt? Fast schon ein Wunder, dass die so lange gehalten hat. Mal sehen, wie sie das auflösen… |
Auch bei dieser Folge gibt es Schwächen, aber es überwiegt eindeutig der Tribble-Spaß.
Bewertung
2×14: Folge 14
Parallele Realitäten… wer hätte es geahnt. Nicht neu, aber immer für einen Spaß gut… wenn man sich darauf einlassen kann und es nicht nervig findet… | |
Tuvix! TOS-Referenzen und auch eine an die letzte Staffel mit dem TOS-Kult. Vielleicht kein Lower Decks-Niveau, aber wenigstens stimmt hier die interne Serienkontinuität. | |
Parallele Realitäten… wer hätte es geahnt. Nicht neu, aber immer für einen Spaß gut… wenn man sich darauf einlassen kann und es nicht nervig findet… | |
Janeway of Nine? Oder doch nur ein Tattoo? Terranisches Imperium wieder erstarkt, obwohl zuletzt eher auf dem Rückzug? Klingt ein wenig arg zurechtgebogen. | |
Chakotay malt sich seinen Bart auf. Der schaut aber später im Detail wie ein richtiger Bart aus, da hätte man ruhig besser aufpassen können. Und mal ehrlich, so einfach lässt sich da ja nur jemand mit Tomaten auf den Augen verschaukeln… einfach mal real vorstellen und so… | |
Chakotay kommt nach 10 Jahren wieder nach Hause. Wenn er nun in der Prime-Linie bleibt, ist er 10 Jahre älter als alle anderen (Hat er Janeway damit eingeholt?). Mal sehen, ob das noch thematisiert wird oder er doch wieder verschwindet. Aber immerhin ist die Reunion mit Janeway gut… |
Ein spaßiger Trip, aber nur, wenn man dafür offen ist. Ein paar Ermüdungserscheinungen stellen sich ein. Aber das Ganze macht noch Spaß.
Bewertung
2×15: Folge 15
Der gefangene Wesley und Asencias Plan sind natürlich sehr gute Plottwists. | |
Endlich sieht man mal, was passiert, wenn ein Holodeck in einem Schwerelosigkeits-Szenario abgeschalten wird… also, wie die Leute zu Boden gleiten. | |
Die hier gezeigte Raumschlacht ist ein Effektfeuerwerk und man behält dennoch den Überblick. So gehen ordentlich inszenierte Schlachten! | |
Dass Dal als Ersatz beim Nova Squad zum Einsatz kommt, war so offensichtlich…. Böse Zungen sprechen von einem Drehbuch-Klischee. | |
Jellico gibt mal wieder den Badmiral… was sonst? |
Insgesamt ein gutes, Actionreiches Zwischenstück, das Lust auf mehr macht und mit Acencia wieder einen Game Changer zurückbringt.
2×16: Folge 16
Die Raumschlacht wird konsequent weitergesponnen. So inszeniert man Raumkämpfe über mehrere Folgen. Moment, hatten wir das nicht schon? | |
Zeros Opfer ist gut in Szene gesetzt – und wäre er wirklich gestorben, wäre das ein emotionaler Dampfhammer gewesen. Aber wir wollen mal nicht so sein, denn wir leiden auch so schon genug mit ihm… | |
Boothby-Supernova, schau einer an. Eine konsequenten Weiterentwicklung der Kolvoord-Sternenexplosion und ein nettes Easter Egg. | |
Ich war ja kein Fan des 3D-Replikators aus der ersten Staffel, hier macht er immerhin etwas Sinn. Auch wenn weiterhin die Frage im Raum steht, ob man das wirklich als Gerät so braucht… | |
“Die anderen Schiffe kommen erst am Dienstag” – was auch sonst? | |
Man lässt ein derart schwer beschädigtes Schiff nach Solum fliegen? Ernsthaft? Die Voyager müsste nach dieser Schlacht kurz vor dem Auseinanderfallen stehen… | |
Tysess wird von der Zeitanomalie getroffen, also wirklich. Da war ja wohl mehr als genug Zeit für die Flucht. Außer natürlich man stellt sich so dämlich an wie hier… |
Trotz einiger Mankos hält auch diese Folge das gute Niveau der Staffel.
2×17: Folge 17
Eigentlich ist die Art, wie Wesley geschnappt wird, relativ doof. Da es aber zu seinem Plan gehört, ist es wiederum relativ gut… | |
Die Folge schafft es, ein gutes Klimax aufzubauen und bis zum Ende spannend zu bleiben! Stark! | |
Laut Sternzeit sind gute 4 Wochen vergangen, bis man auf Solum eingetroffen ist. Ich gebe zu, da kann man sicher einiges reparieren, vor allem mit den Dots. Da stimmt dann auch Wesleys Gefangennahme “vor ein paar Monaten”. Es werden bis zum Finale nochmal über zwei Wochen vergehen und die letzte Folge wird Anfang Februar 2385 spielen. | |
Warum nimmt man nicht einfach die Tarnanzüge aus “Star Trek: Der Aufstand”? Dann kann man sich den ganzen Ausfall-Schmonz mit der mobilen Tarnung sparen. Gut, das stand in dem Fall dem Plot im Wege und man hätte ja sicher verschiedene Größen gebraucht, aber hey, wir haben einen 3D-Repli… | |
Muss Ma’jel wirklich aus der Flotte austreten? Vor allem, wenn man sie hinterher zurückkommen lässt? Das erscheint doch etwas unnötig… | |
Zufälligerweise sind die Rebellen und der Rat noch am Leben, nach ca. 1-2 Monaten des Putsches. Wie wir später erfahren, hat es Asencia nicht eilig bzw. macht aus Exekutionen gern eine Show. Die Feinde so lange leben zu lassen ist aber dann doch fahrlässig… oder anders ausgedrückt: Drehbuchlogik. | |
Den persönlichen Transporter kennt man aus “Nemesis”. Aber warum klappt es, wenn Wesley ihn fängt, das dann doch zwei gebeamt werden können? Woher weiß man, dass man genau diese beiden trasnportieren will? Warum hat man dann nicht einfach alle raufgeholt? Außer Gwyn dürften die Lebenszeichen ja leicht feststellbar gewesen sein… |
Trotz einiger Mankos: Die Lage spitzt sich zum Ende hin weiter zu.
Bewertung
2×18: Folge 18
Hologramme unter sich – eine nette Verbeugung. | |
Eine Motivationsrede von Janeway. Im Gegensatz zu anderen Serien funktioniert sie aber hier… | |
Was ist aus “Wir streiten jede Kenntnis ab, wenn sie erwischt werden” (Mission: Impossible TM!) aus der Folge davor geworden? Janeway ist hier nur allzu schnell bereit, sich auf den Planeten zu begeben, Erklärungen und Reden hin oder her! | |
Dumme Wachen – mal wieder. Bin ich hier bei den Sturmtruppen oder was? | |
Ein ganzes Schiff aus dem 3D-Repli? Ich gehe ja noch bei Jeeps oder Zeros Körper mit aber das…? Ich erinnere nur nochmal an das Vorwort des Technischen Handbuchs (oder meine Kritik zu 1×03)…. | |
Asencia wird am Ende verschont, obwohl es dafür, außer, das man sie noch in der nächsten Folge braucht, keinen Grund gibt. Die Loom waren schon mal fürchterlicher bzw. schneller… |
Gut geht es weiter, Prodigy kann das hohe Niveau weiterhin halten.
Bewertung
2×19: Folge 19
Der Endkampf gegen Asencia. Packend bis zuletzt, das muss ich nahtlos zugeben. Sogar die Vau Na’Kat mit ihrer Fähigkeitenstärkung gefallen, obwohl es vorhersehbar war. Insgesamt stimmt hier einfach alles… | |
Das bei diesen Verrenkungen bzw. dem Kampf auf der Zeitanomalieanlage keiner stirbt, ist ein kleines Wunder. Das kann keiner überleben, sei es Murf oder Gwyn. Na gut, es ist eine Serie für ein jüngeres Publikum, trotzdem… |
Ein spannendes Meisterwerk kurz vor Schluss!
Bewertung
2×20: Folge 20
Sehr gute Charakterszenen tragen den Abschluss von Prodigy. Vor allem auch Dal ist über sich hinausgewachsen und wird am Ende “nur” Erster Offizier. Ein verdientes Ende auch für Gwyn! | |
So geht ein gescheiter Rückblick auf die Crew samt Abschluss! Da hat man Tränen in den Augen, wenn man die erste Staffel nochmal sieht, oder auch Holo-Janeway wiederkehrt. Ich schau jetzt keine andere Live-Serie an, ihr wisst ja, wen ich meine… | |
Wesley trifft tatsächlich Jack Crusher… | |
So sieht eine gute Transition nach “Picard” aus! Die Serie springt am Ende in den April und den Anschlag auf Utopia Planitia. So wird hier auch erklärt, warum die Sternenflotte nun einen Rückzieher macht und “dunkler” wird. Das bessert zwar “Picards” gröbste Schnitzer nicht aus, funktoniert hier aber trotzdem gut. Selbst Jellico. | |
U.S.S. Prodigy. Ein netter Kniff, aber die alte Crew dort zusammenzuholen… ich habe ein paar Kelvin-Kadett-Kirk-wird-Captain-Vibes… | |
Die Schiffe fliegen durch Tausende oder Millionen von Loom, und das unbehelligt? Sorry, da kann noch so eine gute Schildvarianz-Erklärung nicht erklären, warum das klappt… | |
Warum muss ich überhaupt “Picard” retconnen und “soft” abfedern? | |
Sollte man das vulkanische Vorspiel wirklich offen auf dem Akademieplatz zelebrieren, wie Zero und Ma’jel es hier tun? Na gut, manche stehen vielleicht drauf… | |
Nicht mal mehr genug Ressourcen, um Kommunikatoren an die Flotte auszugeben? Leute, ihr habt einen 3D-Repli!!!!! | |
Wie, das war’s? Ich will mehr, verdammt! Vor allem die weitere Entwicklung von Dal und Gwyn und…. nein, manche Entscheidungen kann man wirklich nicht nachvollziehen. Aber ein Gastauftritt in Live-Form in “Legacy” ist doch drin, oder? Oder? Man wird ja noch träumen dürfen… |
Die letzte Folge mag etwas schwächer sein, weil vor allem die Haupthandlung nicht mehr so stark wie in Folge 19 ist, aber der Abschied gerät sher emotional und gelungen.
Bewertung
Rückblick auf Season 2
Es ist erstaunlich, das es nur wenige Ausrutscher in der Staffel nach unten gibt. Vor allem gegen Ende zieht “Prodigys” zweite Staffel erstaunlich an und bietet Trek-Unterhaltung auf hohem Niveau.
Neben “Lower Decks” kann man wohl mit Fug und Recht sagen, das dies die beste der neuen Trek-Serien ist. Im Zuge der Sparmaßnahmen ist auch fragwürdig, was hier nachkommt. Das ist natürlich schade, aber erfreuen wir uns an den zwei Seasons, die wir haben.