Wir sehen uns in der Review an, wie “Psycho” die dritte Folge der neuen Staffel wirklich geworden ist. Achtung, Spoiler!
Ein Stein sie zu knechten
Dieses Mal gibt es, wie bei “Lower Decks” üblich, wieder zwei Handlungsebenen. Wobei diejenige auf dem Planeten den Hauptteil einnimmt.
Okay, das Psycho-Gestein wirkt zunächst wie etwas, das man schon aus den anderen Serien kennt: Steine (oder Aliens), die Wünsche erfüllen, was sich aber schnell als Falle herausstellt. Klar, dass die Crews von Cerritos und Karlsbad das Problem beseitigen wollen.
Dabei punkten zunächst die Einblicke in die Charaktere (nebst Gastauftritt von Leah Brahms). Bei Boimler und Rutherford sind die gezeigten Szenen dabei vielleicht weniger überraschend. Mariner scheint aber tatsächlich so etwas wie Freundschaft (oder doch mehr?) für ihre Zimmergenossin zu empfinden. Die war immerhin früher schon sporadisch mal dabei und daher ist das ein durchaus witziger Twist, der uns tiefere Einsichten in die Charaktere erlaubt.
Tiefere Einsichten gibt es dann auch mit der Crew der Karlsbad. Denn zunächst starten unsere Unterdeckler halt einen Wettbewerb mit denen, wobei sie sich spätestens dann als sympathisch entpuppen, als man zusammen in der Höhle feststeckt und sich austauscht. Auch das absolut passend und sympathisch. Und ja, die Cerritos ist der “Star” unter den Unterdeck-Crews. Auch das nehm’ ich sogar ab.
Übrigens gibt es mit dem Auftauchen von Kukulkan einen weiteren Verweis zur “TAS”-Serie, denn die Schlange ist 1:1 aus dieser entlehnt! Auch die anderen Kreationen, wie Zombie-Klingonen, Borg-Schlangen oder andorianische Werwölfe, vermögen im Kontext zu überzeugen. Wobei, wenn man etwas kritischer hinschaut, kann man sich schon fragen, wie eine Spionagetechnik es hinkriegt, dass die Kreationen angreifen. Da muss doch ganz schön viel Holotechnik im Spiel sein. Und hat man eigentlich auch die anderen Opfer wieder entsteinern können?
Tendis Einstand
Und um sogleich den Bogen zur Handlung auf dem Schiff zu schlagen: Auch der Terz zwischen Freeman und ihrem Captain-Kollegen ist witzig anzuschauen. Die Jugend erklärt da so manchen Fehler.
Schlecht ist auch Tendis Wissenschaftseinstand nicht, auch wenn der natürlich im Vergleich zum Rest etwas abfällt. Sie muss sich erst finden, was natürlich wieder zur etwas schüchternen Orionerin passt.
Von unserem lieben Vogel war ich schnell ebenso genervt wie Tendi. Und ja, es ist schon ein kleines Klischee, wenn dann T’ana herhalten muss, um ihr die Lösung mit dem Holzhammer zu präsentieren. Aber sei es drum. Das führt zu einem netten Abschlussgespräch in der Bar, an dem auch Tendi wachsen kann. So muss das sein.
Lediglich die Kettensägen-Szene war dann vielleicht wieder etwas übers Ziel hinausgeschossen. Sowas sollte in der Medizin des 24. Jahrhunderts nicht mehr vorkommen. Übrigens hat man sich seit den Zeiten von “DS9” wohl ein Stück weiterentwickelt, denn Nog bekam damals keinen Fuß nachgewachsen…
Am Ende gibt es dann sogar noch einen kleinen Twist. Denn das Psycho-Gestein (und auch der Stein bei den Captains) entpuppt sich als Spionageanlage, die man aufgebaut hat, um den Sternenflottlern ihre Geheimnisse zu entziehen und diese zu verkaufen.
Ich gebe zu, damit hatte ich nicht gerechnet, sondern eher damit, dass es dann doch Lebewesen werden würden oder so etwas. Auch wenn das natürlich von den Hortas geklaut gewesen wäre.