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Rezension: “Star Wars – Schatten der Königin”

Die Schatten der Königin sind natürlich ihre Zofen. Was die für einen werfen, sehen wir uns in unserer Review an.

Inhalt (Klappentext):

Als Padmé Naberrie, Königin Amidala von Naboo, von ihrem Amt zurücktritt, wird sie von ihrer Nachfolgerin darum gebeten, künftig Naboos Interessen im galaktischen Senat zu vertreten. Padmé zögert, da sie sich nicht sicher ist, ob sie der ihr zugedachte Rolle gerecht werden kann. Doch die Bitte, ihrem Volk zu dienen, kann sie einfach nicht ablehnen. Zusammen mit ihren treuesten Dienerinnen muss Padmé nun herausfinden, wie man durch die tückischen Gewässer der Politik navigieren und nebenbei eine neue Identität jenseits des Schattens der Königin schmieden kann.

Schatten der Königin (Panini)
Schatten der Königin

Kritik

“Schatten der Königin” ist ein neuer Star Wars-Roman und das Cover deutet bereits an, worum es geht: um die Zofen der Königin, die ja auch ihre Doubles in den ersten beiden Episoden darstellten. Und um Padmés erste Schritte im Senat. Wer also Action erwartet, der wird hier etwas enttäuscht sein. Zwar gibt es ab und an ein paar Szenen, in denen es kracht, die sind aber sehr kurz und kaum der Rede wert. Hier wird sich also eindeutig auf das Charakterspiel verlassen.

Leider funktioniert auch dieses nur leidlich. Dies liegt gar nicht so sehr an den Charakteren – Zofen wie Sabé etwa bekommen genug Entfaltungsspielraum – sondern eher daran, dass sich der Roman stellenweise wirklich so trocken wie die Politik liest, die er darstellt. Dabei ist es grundsätzlich löblich Padmés erste Schritte im Senat zu zeigen, von ihrer Amtseinführung, dem ganzen Hin und Her und alles, was dazu gehört. Das Problem an der Stelle ist vielmehr, das man diese Geschichte nach 50 Seiten erzählt hätte, hier musste man aber ganze 300 davon füllen.

Und so lesen sich viele Passagen wie Wiederholungen der vorherigen. Es gibt Debatten im Senat, dazwischen Szenen mit den Zofen, weitere Debatten und das Ganze dann nochmal von vorne in Dauerschleife. Dabei ist es nicht hilfreich, das sich diese Szenen nur immer auf wenige Momente beschränken und in kurzen Passagen schnell abgehandelt werden, denn dadurch fällt eher noch viel mehr auf, das sie sich immer wiederholen.

Das mag realistisch sein, es ist aber auch nicht sonderlich spannend. Vor allem die ersten zwei Drittel des Romans ziehen sich stellenweise dadurch etwas wie Kaugummi. Das Ganze bessert sich gegen Ende etwas, wobei sich herausstellt, dass der Roman immer dann am Besten ist, wenn Padmé mit bereits etablierten Figuren des Star Wars-Universums interagiert. So sind die Szenen mit Bail Organa sicher eines der Highlights und man merkt, wie sich eine Freundschaft etabliert, die länger anhalten wird. Und auch Clovis darf auftauchen und die Brücke zur Clone Wars-Serie schlagen.

Daneben gibt es noch viele B-Handlungen, die aber auch nur kurz angerissen werden. Um einige Beispiele zu nennen: Am Anfang reist eine der Zofen nach Tatooine, um Sklaven zu befreien, darunter Anakins Mutter. Dies scheitert und sie erwähnt, sie habe Shmi nicht gefunden, da sie anscheinend verkauft wurde. Wenn man sich Episode II ansieht, so hat Anakin nur ein paar Sekunden gebraucht, um Shmis Aufenthaltsort zu finden, und zwar auch bei Watto. Sie erwähnt sogar, dass sie wohl nicht einschüchternd genug war, aber das ist als Erklärung schon etwas dünn.

Dann gibt es etwa das Attentat auf Padmé, das aber schnell wieder in Vergessenheit gerät. Auch hier gibt es eine halbherzige Erklärung und dann wird das Thema nie wieder erwähnt. Das mögen alles Kleinigkeiten sein, aber leider häufen sich diese Szenen zu sehr und tragen etwas zur Trägheit des Romans bei.

Wie erwähnt, die Zofen bekommen genügend Raum und auch Padmé selbst hat die ein oder andere gute Szene, am Ende reicht es aber nicht ganz, um einen mehr als mittelmäßigen Roman abzuliefern, der ein paar Entzerrungen in der B-Note durchaus hätte vertragen können.

Fazit

Die Charakterszenen rund um die Zofen sind ganz interessant, der politische Alltag von Padmé erweist sich aber als Geduldsprobe, da er stellenweise wirklich langweilig ist. Durch den Star Wars-Bonus, denn in den Szenen mit bekannten Charakteren glänzt der Roman durchaus, reicht es daher gerade so für drei Sterne.

[usr 3]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: E.K. Johnston
Originaltitel: Star Wars – Queen’s Shadow
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Andreas Kasprzak, Tobias Toneguzzo
Seitenanzahl: 314
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-8332-3636-5
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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