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StartSerienRezension: Star Trek: Strange New Worlds 2x01 - "Der durchbrochene Kreis"

Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 2×01 – “Der durchbrochene Kreis”

Mit “Der durchbrochene Kreis” startet “Strange New Worlds” in die zweite Staffel – und liefert einen durchaus guten Staffelauftakt. Wir sehen uns an, was sonst noch so los ist. Aber Achtung: SPOILER!

Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 2x01 - "Der durchbrochene Kreis" 1
“Star Trek: Strange New Worlds”, © Paramount Pictures, 2023

Unas Verhandlung

Wie wir aus einem Gespräch mit Chapel erfahren, sind zwei Monate vergangen. Mehr Zeit wäre aber auch merkwürdig gewesen, immerhin sitzt Una immer noch im Gefängnis. Man darf also davon ausgehen, dass wir uns immer noch im Jahr 2259 befinden. Una versucht eine Anwältin zu überzeugen, sie zu verteidigen, und Pike bricht dann persönlich auf, um diese zu holen.

Die Identität wird uns nicht offenbart, aber das deutet doch alles auf Areel Shaw hin, die später auch Kirk verteidigen wird (TOS 1×14 “Kirk unter Anklage”). Oder? Lassen wir uns mal überraschen. Jedenfalls wird die Gerichtshandlung erstmal beiseite gelegt, damit die Enterprise auf ihre Mission gehen kann.

Und auch hier kommen die zwei Monate der Geschichte zugute, denn – soviel gleich vorneweg – La’an wird am Ende zurückkehren und hat Orianas Eltern damit recht schnell gefunden. Ein Glück, denn das man sie quasi rausgeschrieben hat und damit in die “Discovery”-Fußstapfen getreten ist, wo ja auch vielversprechende (und weniger vielversprechende) Charaktere der Reihe nach hinauskomplementiert wurden, war für mich einer der Tiefpunkte der ersten Staffel (ja, ich meine dich, Nhan!). Hier räumt man gleich im Staffelauftakt damit auf!

Ein letztes Kanon-Easter Egg sei hier noch erwähnt: Chapel erwähnt, das sie sich gerne dem “Archäologiekorps” anschließen möchte. Wie wir aus TOS wissen, wird sie das tun müssen (vermutlich im Verlauf der Staffel?), trifft sie dort doch auf ihre große Liebe Roger Korby.

Wobei das mit der Liebe eh so eine Sache ist….

Der Vulkanier, der keiner ist…

…denn in dieser Folge wird die Beziehung zwischen Spock und Chapel vertieft. Wie Kollege Christopher schon festgehalten hat, muss man das tun, um nicht auf der Stelle zu treten.

So ist Spock auch durchweg noch emotional und arbeitet daran, die Gefühle in den Griff zu kriegen. Man will uns damit sagen, dass er durchaus einen langen Weg hatte hin zu dem Spock, den wir aus TOS kennen. Da kann ich sogar mitgehen und das akzeptieren. So ist es auch schön, dass er hier seine Harfe erhält, die er auch in TOS spielt. Und die ihm offenbar dabei hilft, logischer zu werden. Hier hat man quasi Nostalgie und Kanon vereint, was auch ganz gut funktioniert.

Und ja, auch das er nun um Chapel besorgt ist, funktioniert im Kontext der Folge ganz gut. Die beiden haben ja in der letzten Staffel durchaus was durchgemacht. Und eigentlich müsste gerade ich als Kanon-Purist (bzw. Chronist) rummosern, dass das doch eigentlich gar nicht zum Kanon passt. Ich kann darüber an dieser Stelle aber hinwegsehen, da die Szenen um Spock und Chapel einfach wunderbar funktionieren. Und solang sie am Ende die Kurve zu TOS hinkriegen, soll mir das Recht sein. Vielleicht ja eine Gedächtnislöschung á la “Stargate Origins”? Ok, dort hat das eher semioptimal funktioniert, aber noch bin ich guter Dinge, das sie es bei “Strange New Worlds” hinkriegen werden.

Eines der Highlights der Folge ist übrigens definitiv auch Spocks Suche nach einem “Spruch”. Und dann ist da noch Cmdr. Pelia, die gleich bei ihrem ersten Auftritt eine gute Figur macht. Ihre Spezies klingt ebenso interessant und ich bin gespannt, was man aus ihr noch macht.

La’an und die Klingonen

Damit sind wir auch schon beim weiteren Hauptplot der Folge. Denn La’an ruft die Enterprise zu Hilfe. Admiral April erweist sich hier als der übliche “Badmiral”, der den Abflug verbietet und Spock muss das Schiff kapern. Ein kleines Foreshadowing auf “Star Trek III”? Hier zum Glück nicht ganz so spektakulär umgesetzt wie dort, trotzdem vermag die Szene zu gefallen.

Überdies: Die Effekte in der ganzen Folge sind wieder sehr gut und lassen wirklich keine Wünsche offen. Hier spielt “Star Trek” weiterhin ganz vorne mit.

Zurück auf Cajitar IV. Der Planet wird im monatlichen Wechsel von Klingonen und Menschen bewirtschaftet. Eine interessante Idee, die ich den Autoren sogar abnehme – auch wenn die Klingonen dieser Ära grundsätzlich etwas misstrauischer sind, siehe TOS. Aber hier haben wir wenigstens Klingonen, die aussehen wie Klingonen und die sich in den meisten Teilen auch so verhalten. Vor allem die Blutwein-Szenen machen Spaß, auch wenn man sicher darüber diskutieren kann, das die Enterprise-Crew just eintrifft, als das abtrünnige Föderationsschiff fertig gebaut ist.

Dass es aber bereits in dieser Zeit klingonische Hardliner gibt, die gern einen Krieg mit der Föderation anfangen wollen – vor allem so kurz nach dem Ende des letzten – nehme ich der Folge ebenso ab. Ob die Klingonen es aber wirklich schaffen, ein Sternenflottenschiff komplett auch innen nachzubauen, um damit auf Angriffszug zu gehen? Selbst wenn dem so sein sollte, müssen die dann wirklich alles mit Phasern ausrüsten (welche sie ja von La’an kaufen) bis hin zu einem echten Schutzanzug? Etwas viel Aufwand, wenn doch bereits ein kleiner Funke reichen könnte…

Aber gut, darüber schauen wir mal wohlwollend hinweg. Ebenso darüber, dass sich M’Benga und Chapel ins All katapultieren. Ein funktionstüchtiger klingonischer Raumanzug hätte es an dieser Stelle sicher auch getan. Zudem müssen die Klingonen schon Tomaten auf den Augen haben, um das Gefecht im Asteroidenfeld nicht zu registrieren. Und warum ist das abtrünnige Sternenflottenschiff überhaupt dort rein geflogen, statt gleich den D7 anzugreifen? Immerhin, wir wissen ja, dass die Klingonen auf Organia in sieben Jahren den Krieg starten werden…

Dafür gibt’s aber schöne Szenen mit M’Benga (alter Kriegsveteran) und Chapel, die sich sogar Drogen spritzen, um gegen die Klingonen zu bestehen. Schöne Dynamik, klappt auch ganz gut.

Am Ende gibt’s dann noch ein kleines Foreshadowing auf die restliche Staffel, wenn die Gorn-Schiffe auftauchen. Man darf gespannt sein, wohin uns die Reise noch führt.

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Der Auftakt zur zweiten Staffel mag jetzt kein Überflieger sein und kleinere Fehler aufwerfen, vor allem die Charakterdynamiken funktionieren aber gut, die Effekte sind wie immer große Klasse und auch sonst ist die Folge insgesamt recht rund. So kann's weitergehen!
Deutscher TitelDer durchbrochene Kreis
OriginaltitelThe Broken Circle
Staffel2
Episodennummer10
RegisseurChris Fisher
DrehbuchHenry Alonso Meyers & Akiva Goldsman
US-Erstausstrahlung15.06. 2023
DE-Erstausstrahlung15.06. 2023
Sternzeit / Missionsdatum2259
Dauer53
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Schöne Rezension! Eine kl. Anmerkung,  Areel Shaw ist die Anklägerin von Kirk, verteidigt wird er vom Samuel T. Cogley

Also mit dem untypischen Verhalten von Spock kann ich noch leben, abgesehen davon das er Blutwein trinkt als Vegetarier…
Die Kampfszenen sind mir eindeutig zu lange, vorallem das sich M’Benga & Chapel (Ärzte) mal eben so (Augment?) Drogen spritzen…

Kleine Korrektur: Areel Shaw verteidigt in der besagten TOS Folge “Kirk unter Anklage” nicht Kirk, auch wenn dieser es gerne gehabt hätte. In der TOS Folge vertritt sie die Anklage gegen Kirk !

Sehr schöne Rezension, Danke sehr!

Nur ein kleiner Hinweis noch: Nicht Areel Shaw hat Kirk in “Kirk unter Anklage” verteidigt (was ihr nicht gefallen hat), sondern sie wurde viel mehr als Vertreterin der Klage GEGEN ihn eingesetzt. Sie vermittelte ihn aber einen guten Rechtsanwalt, Samuel T. Cogley. Ob dieser oder sie auftaucht? Bleiben wir mal gespannt 🙂

Der Auftakt zur zweiten Staffel mag jetzt kein Überflieger sein und kleinere Fehler aufwerfen, vor allem die Charakterdynamiken funktionieren aber gut, die Effekte sind wie immer große Klasse und auch sonst ist die Folge insgesamt recht rund. So kann's weitergehen!Rezension: Star Trek: Strange New Worlds 2x01 - "Der durchbrochene Kreis"
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