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Rezension: Star Trek: Lower Decks 4×02 – “Ich fliehe, auch wenn ich keine Knochen habe”

Die zweite Folge von “Lower Decks” bietet uns dieses Mal einen Zoo in neuer Ausführung. Und noch ein paar andere Dinge, die wir uns in der Spoiler-Review ansehen.

Zum Auftakt der vierten Staffel gab es bekanntlich ein Double Feature. Die zweite Folge trägt den Titel “Ich fliehe, auch wenn ich keine Knochen habe” – zumindest wenn man wieder dem deutschen Untertitel folgt. In der Übersicht bei Paramount+ steht stattdessen eine direktere Übersetzung: “Keine Knochen, aber muss trotzdem fliehen”. Tja, ihr könnt euch also wieder den korrekten Titel aussuchen, wie es scheint…

Badgey’s Revenge?

Gleich zu Beginn wird der Cliffhanger von Folge 1 fortgeführt: Dort wurde ein klingonisches Schiff von einem unbekannten Angreifer abgeschossen. Dabei waren die Klingonen durchaus akkurat dargestellt worden – aggressiv, aber ehrenvoll.

Und gleiches gilt hier auch für die Romulaner, die ebenso Intrigen auf ihrem Schiff schmieden. Hier wird – ganz “Lower Decks”-typisch – halt wieder etwas übertrieben, es passt hier aber besser in den Kontext als noch in der Folge zuvor. Ebenso wie die Klingonen werden auch die Romulaner hier einfach so weggepustet. Ist der unbekannte Angreifer dasselbe Schiff oder doch ein weiteres der selben Bauart?

Es stellt sich demnach die Frage: Wird es eine Art roten Faden in der Staffel geben? Wir werden sehen. Ich befürchte ja, dass es sich hier um die am Ende von Season 3 angeteaserte Rache von Badgey handeln könnte, worauf ich aber leider so überhaupt keinen Bock habe.

Im Weltraum-Zoo

Dafür kann auch diese Folge wieder mit einigen Easter Eggs punkten. Mariner, Ransom und ein Neuling gehen in eine Menagerie. Das ist natürlich eine Anspielung sowohl auf “The Animated Series” als auch auf den ursprünglichen TOS-Pilotfilm “Der Käfig“. Denn auch dort landeten Crewmitglieder der Enterprise in einem Weltraumzoo.

Hier ist man aber etwas klüger und weiß inzwischen, dass Menschen da nicht hingehören, weswegen die Cerritos diese auch abholen soll. Dabei wird die Prämisse gleich umgekehrt, denn diesmal ist es das Außenteam, das zum Gejagten wird.

Degradieren Sie mich bitte!

Zuvor darf Mariner aber nochmal über ihre Beförderung reflektieren. Denn Ransom und Shaxs reden über sie, was sie mitbekommt. Lustigerweise ist diese Szene eine Anspielung auf TNG, denn Deanna und Beverly trainieren dort auch in entsprechenden seltsam aussehenden Anzügen.

“Lower Decks”-typisch versteht Mariner nämlich alles falsch und will die Mission sabotieren, damit sie wieder degradiert wird. Dabei will Ransom nur das Beste in ihr wecken. Im Verlauf der Folge sprechen sich die beiden schließlich aus, was aufgrund ihrer problematischen Beziehung in der Vergangenheit auch ganz gut funktioniert. Der typische Redshirt-Ensign ist da eher störend. Aber schön, dass er wenigstens überlebt.

Man sieht also, dass man auch in humorigen Szenen noch Charaktermomente einbauen kann, aber das hat bei “Lower Decks” ja (meistens) eh schon immer gut funktioniert.

Trouble im Weltraum-Zoo

In der Menagerie selbst gibt es natürlich auch wieder zahlreiche Easter Eggs in Form von Kreaturen, die man in früheren Folgen gesehen hat. Auch hier ist es wieder recht zahlreich, sodass man die üblichen “Lower Decks”-Anspielungen entdecken kann. Das Hauptmonster ist aber das süße Moopsy, das sich schnell als gefährlich fressendes Ungetüm entpuppt. Auch das ist vielleicht nicht neu, aber es macht immerhin Spaß, der Flucht der Charaktere zuzuschauen.

Dass eine Station sicherlich nicht so leicht abstürzt, kann man hier durchaus bemängeln. Dass man Ransom aber im wahrsten Sinne des Wortes “die Fresse polieren” muss, ist dann vielleicht aber doch etwas drüber. Darüber kann man im Kontext der ansonsten guten Folge aber wohlwollend hinwegsehen. Hier funktioniert der “Lower Decks”-Charme auch (oder gerade wegen) dieser Übertreibung.

Die beiden eingesperrten Menschen erweisen sich am Ende übrigens als waschechte Verbrecher – und haben ihre Strafe daher durchaus verdient.

Quartiersuche deluxe

Auf der Cerritos gibt es dann natürlich noch eine Nebenhandlung. Denn die frisch zum Lieutenant beförderte Truppe um Boimler ist auf Quartiersuche.

Auch hier war es mir fast wieder einen Ticken zu viel, dass er in ein Quartier kommt, in dem er quasi geblendet wird. Das wird am Ende durch Rutherford wieder relativiert, der den Filter aktiviert. Aber das hatte ich mich schon früher gefragt, warum das nicht einfach gemacht wird. Und gerade Boimler hätte das wissen müssen.

Dafür führt das natürlich wieder zu einigen lustigen Szenen, wenn Boimler ein Quartier nahe eines Holodecks nimmt und dort etwas zu viel mitbekommt. Oder er sich in die Jeffries-Röhren flüchtet. Dabei nimmt er seine Sammlung mit, was irgendwie dann doch wieder typisch Boimler ist.

Nicht gebraucht hätte es dagegen die Konkurrenz für Rutherford. Denn dass dieser genug drauf hat, sollte selbst Billups inzwischen wissen. So wirkt Livik halt doch wie ein unnötiger Störfaktor, der nur wegen des Drehbuchs da ist. Immerhin gibt es am Ende ein schöne Charakterszene zwischen Tendi und Rutherford (ob da künftig noch mehr geht?) sowie eine Beförderung für Rutherford.

Auch hier hat man es also wieder geschafft, durchaus neue Akzente herauszukitzeln, was wie erwähnt bitter nötig war.


Podcast: Schaut die Episode nochmal!

Übrigens: Im Podcast AUF DEN SCHIRM schaut und kommentiert die TrekZone-Redaktion “Star Trek”-Episoden. Ihr könnt mitschauen und euch zusabbeln lassen. Wir zählen an: “3, 2, 1, AUF DEN SCHIRM!” — und sodann klicken alle gemeinsam auf PLAY. Ihr klickt auf PLAY, wir klicken auf PLAY, die Episode läuft, der Podcast läuft und das Fachsimpeln und Trekkifizieren geht los. Wer die Episode 4×02 von “Lower Decks” nochmal schauen möchte, kann das ja dann gerne mit uns machen… quasi. — Auszug (1min):

Auszug aus dem Podcast AUF DEM SCHIRM. Darin bespricht die TrekZone-Redaktion die Folge 4×02 der Serie “Star Trek: Lower Decks”

Bewertung

Die zweite Folge startet mit Lower Decks-typischem Humor wieder voll durch. Ein paar Szenen, wie etwa auf der Cerritos, sind zwar auch hier wieder zuviel des Guten, dafür gibt es aber auch wieder Charakterszenen zu sehen und unsere Freunde werden endlich ein Stückchen vorangebracht.

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Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Auch Straftäter, in dem Fall hier die Menschen LD, sind Lebewesen mit Gefühlen. Sie nur wegzusperren und auch noch auszustellen ist keine Adäquate Strafe.. Menschen sollten immer die Möglichkeit bekommen sich weiter zu entwickeln.. Da aber LD eher eine Comedy Serie als eine ernstzunehmende Scifi-Sendung, kann man den Gag natürlich im gewissen Sinne gelten lassen. Im echten Leben aber sollte man solchen Menschen aber die Chance auf Rehabilitierung geben…

Aber in NuTrek gibt es aktuell eh ein paar Dinge die n bissl kritisch zu beäugen sind.

In PIC S3 als Picard auf die eingesperrte Vadic schießt. In SNW S3 als M’Benga einfach den Klingonen ermordet, das auch noch rechtfertigt, und Chapel ihn auch noch deckt. In PIC S1 als die Wissenschaftlerin einfach so Straffrei davon kommt nach ihrem Mord…

Auch wenn ich NuTrek insgesamt gar nicht so schlecht finde, so fehlt mir imemr noch diese gewissen Tiefe die OldTrek an den tag legte. Und auch in OldTrek war nicht alles Gold was glänzt… Trotzdem hatte OldTrek mehr utopische fortschrittliche denkweisen gefödert…

Eine merkwürdige Sicht des Autors bzgl der zur Schau gestellten Menschen.
Menschen wie Tiere auszustellen ist wohl kaum eine angemessene Strafe.

Die zweite Folge startet mit Lower Decks-typischem Humor wieder voll durch. Ein paar Szenen, wie etwa auf der Cerritos, sind zwar auch hier wieder zuviel des Guten, dafür gibt es aber auch wieder Charakterszenen zu sehen und unsere Freunde werden endlich ein Stückchen vorangebracht. Rezension: Star Trek: Lower Decks 4x02 - "Ich fliehe, auch wenn ich keine Knochen habe"
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