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StartLower DecksLower Decks - Season 4Rezension: Star Trek: Lower Decks 4x09 - "Der innere Kampf"

Rezension: Star Trek: Lower Decks 4×09 – “Der innere Kampf”

Wir nähern uns mit großen Schritten dem Season-Finale. Doch vorher muss Mariner noch einen inneren Kampf bestehen. Außerdem wird endlich der Big Bad der Staffel enthüllt. Wer hinter den Attacken steckt, klärt unsere SPOILER-Review.

Ich bin ein Bounty-Jäger!

“Ich bin ein Bounty-Jäger!” So wurde es einst in “Critters 2” synchronisiert. Heute heißt das Ganze natürlich korrekterweise “Kopfgeldjäger” und beschreibt – nach dem obligatorischen Intro – die erste Handlung, um die es in dieser Folge geht.

Freeman und ihre Begleiter landen nämlich auf New Axton. Und natürlich erinnert dieses Eintrittsportal in den planetaren Schild ein wenig an “Star Wars”. Nichtsdestotrotz war es auch mal in “Star Trek” bitter nötig, eine solche Technologie zu zeigen. (Wer sich erinnert: Das gab es auch schon in “Picard”-Staffel 1).

Hier also landet man auf einem Planeten, auf dem Sternenflottler nicht willkommen sind, da sie sich für was Besseres halten. Zumindest denken das die Bewohner. Das gefällt durchaus und ist eine nette neue Idee. Denn hier müssen eben alle mal umdenken.

Nachdem sie es dann doch nach unten geschafft haben, gibt es wieder die “Lower Decks”-typischen Easter Eggs. So heißt die Bar, die man aufsucht, “Mudd’s” (wohl nach Harry Mudd benannt) und man trifft eine vermeintliche Puppe, die sich dann aber doch als ziemlich lebendiger Alien herausstellt. Der ist natürlich eine Anspielung auf die Classic-Folge “Pokerspiele” (TOS 1×03). Balok hat sich damals wohl eine echte Spezies als Vorlage für seine Puppe genommen.

Die Witze sind gut umgesetzt und treffen auch ins Ziel. Und dass es etwas mit dem ominösen Kopfgeldjäger auf sich haben muss, ist für die Zuschauer mehr als offensichtlich. Dass es sich dabei aber um Billups handelt, ist am Ende dann aber eine nette Überraschung. Ja, dieser Handlungsstrang gefällt bis hierhin!

Am Ende stellt sich dann aber Nick Locarno als Big Bad heraus. Uff!!! Locarno ist uns natürlich noch als Wesley Crushers egoistischer und konspirativer Akademie-Kommilitone aus “Ein missglücktes Manöver” (TNG 5×19) in Erinnerung.

Kleiner Reminder an dieser Stelle: Die Figur des Nicholas Locarno diente bei “Voyager” als Vorlage für Tom Paris, der dann auch von Robert Duncan McNeill verkörpert wurde.

Und so schön es auch ist, dessen erste Trek-Rolle wieder auszugraben, so muss man sich eben auch fragen, woher er die Technologie hat, etwas in derart großem Stil aufzuziehen. Aber das werden wir zwar (hoffentlich) in der nächsten Woche erfahren, ein bisschen enttäuschend ist die Enthüllung aber meiner Meinung nach trotzdem.

Suicide Squad 

Der zweite Strang der Episode behandelt die restlichen Unterdeckler. Mariner zeigt bereits in der Opening Scene, dass sie auf eine Selbstmordmission aus ist. Und spätestens seit “Antrag der Ferengi” (LD 4×06) wissen wir, dass mir ihr irgendetwas nicht stimmt.

Schön ist übrigens, dass T’Lyn endlich wieder dabei ist. Sie begleitet Mariner, Boimler und Tendi auf eine vermeintliche Routinemission, während Rutherford dieses Mal mit den Führungsoffizieren unterwegs ist.

Zum Leidwesen von Mariner bleibt es zunächst bei einer langweiligen Wartungsmission, sodass sie nichts anstellen kann, um sich selbst in Gefahr zu bringen. Doch als sich plötzlich ein klingonischer Bird of Prey enttarnt und das Shuttle der Unterdeckler beschießt, bleibt diesen nur die Flucht per Transporter auf den nahegelegenen Planeten. Und dort toben nicht nur gefährliche Stürme, sondern auch ein Kampf der Völker. Jedenfalls gehen sich die dort versammelten Spezies – Klingonen, Romulaner, Ferengi, Orioner, Cardassianer und Binären – an die Gurgel. Bei diesen handelt es sich um die Besatzungen derjenigen Schiffe, die im Verlauf der Staffel angegriffen und – wie wir nun wissen – gefangengenommen wurden. Darunter sind aber auch einige, die man noch nicht gesehen hat, wie etwa die Cardassianer.

Während Mariner mit dem Klingonen Ma’ah kämpft, bricht ein Sturm herein, sodass sie sich zusammen in eine Höhle zurückziehen müssen, wo der Fight pausiert. Dort erzählt Mariner Ma’ah, was sie bedrückt.

Mariner wollte ihre Beförderung zum Lieutenant J.G. nicht und alle Versuche, wieder degradiert zu werden, sind gescheitert. Sie will aber nicht mit ihren Freunden darüber reden, weil sie befürchtet, dass sie das nicht nachvollziehen können. Das ist an dieser Stelle verständlich, immerhin haben sich die anderen sehr darüber gefreut. Doch hinter Mariners Wunsch, immer ein Ensign zu bleiben, steckt mehr.

So erwähnt sie Sito, die wir aus den “The Next Generation”-Folgen “Ein missglücktes Manöver” und “Beförderung” (OT: “Lower Decks”, TNG 7×15) kennen. Sito gehörte zu Locarnos Geschwader, wurde später auf die Enterprise-D versetzt und starb 2370 auf einer geheimen Spezialmission. Mariner und Sito waren scheinbar Freundinnen auf der Akademie. Ihr Tod hat Mariner sichtlich getroffen.

Die Freundschaft zwischen Mariner und Sito ist ein guter Kanon-Bezug, der dem Charakter weitere Tiefe verleiht. Überhaupt ist das Gespräch mit dem Klingonen – über Sinn und Unsinn von Krieg (!) – sehr gut gemacht und versprüht “Star Trek”-Charme par excellence. Dass es dann am Ende ausgerechnet der Klingone ist, der Mariner die Augen öffnet, ist ein netter Schachzug. Und passt auch. Vor allem auch, da die Klingonen hier nicht als einfach gestrickte Rasse, die nur immer kämpfen will, gezeigt werden.

Gefallen hat mir auch Mariners pathetische Rede, die sie am Ende schwingt, um alle anderen zur Zusammenarbeit zu ermuntern. Klar, das kennt man schon. Vor allem “Discovery” hat hier schon sehr oft auf die entsprechende Drüse gedrückt. An dieser Stelle ist es aber mehr als passend.

So ganz catchen wollte mich die Folge dann aber doch nicht. Wohl auch deshalb, weil die Klingonen am Ende zurückkehren und einfach wieder alles stumpf niederballern. Und weil Mariner zu Nick gebracht wird. Über den haben wir ja schon weiter oben geredet.

Hier muss letztendlich der zweite Teil zeigen, was er draufhat. Und ob die Episode zu einem guten Staffelabschluss taugt.

Podcast!

Übrigens: Falls Ihr vorhabt, die Folge “Der innere Kampf” nochmal zu schauen, dann tut das doch mit ‘ner Kommentartonspur! Gerne sabbeln wir Euch zu, während die Episode läuft. Macht einfach unseren Podcast an, wartet das Kommando ab (“3, 2, 1… Auf den Schirm!”) und klickt mit uns gleichzeitig auf PLAY. Auszug (1min):

Die vollständige Podcastepisode findet Ihr hier.

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Gute Charakterszenen sind hier in eine durchaus nette A- und B-Handlung eingeflochten, auch wenn stellenweise (Kopfgeldjäger) ein paar Klischees bedient werden und man über das Enthüllen des Big Bad sicher geteilter Meinung sein kann. Mal sehen, wie es nächste Woche weitergeht.
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Ich frage mich gerade bei Sito, ob man ihre Leiche überhaupt mal gesehen hat oder nur annimmt, dass sie Tod ist. Vielleicht ist sie gefangen genommen worden und taucht in der nächsten Folge wieder auf?

Ja wer weiß…sie kooperiert mit Lorcano 😀

Es soll wohl nun ein Bezug auf die TNG Charactere “Lower Decks” sein. Erstmal okay, aber das Mariner nach über 10 Jahren noch so derart mitgenommen ist von Sitos Tod mh?
Es bleibt jedenfalls spanned 🙂

So wie ich das verstanden habe, gab es schon wiederholt Beförderungen und anschließende Degradierungen…

Ja, sie wurde schon in Folge 1×04 zeitweise befördert und dann wieder degradiert. https://www.trekzone.de/2021/01/27/rezension-lower-decks-1×04-das-generationenschiff/

Der zeitliche Abstand (ca. 11 Jahre?) hat mich auch gewundert. Allerdings scheint Mariner auch deutlich älter zu sein als die anderen Unterdeckler, sicherlich schon Anfang 30. Tolle Folge, aber die ständigen persönlichen Traumata nerven langsam. Schade, dass auch “Lower Decks” das scheinbar für nötig hält, um Charaktere interessant zu machen.

Um eine Verbindung mit den TNG Lower Decks herzustellen ganz okay, aber wie Mariner selber ansprach sie müßte persönlichere Traumata haben durch den Dominion Krieg…

Als jemand mit einer psychischen Krankheit kann ich versichern, dass das eine absolut realistische Zeitspanne ist. Mein Problem hat mich verdammte 25 Jahre später erwischt, als Verdrängung endgültig nicht mehr funktionierte. Den ganzen Zeitraum hindurch war ich der Meinung, dass alles ok ist, ich nichts verdränge und ich gut damit klar gekommen bin. Rückblickend muss ich sagen, dass vieles was ich gemacht habe überraschend stark von dem “Mist” beeinflusst wurde. Bei Mariner haben wir darüber hinaus weitere Traumata im Dominionkrieg, die das ursprüngliche Ereignis immer weiter aufgeladen haben, da es ja auch Verluste von Freunden durch Gewalt waren und sie… Weiterlesen »

Gute Charakterszenen sind hier in eine durchaus nette A- und B-Handlung eingeflochten, auch wenn stellenweise (Kopfgeldjäger) ein paar Klischees bedient werden und man über das Enthüllen des Big Bad sicher geteilter Meinung sein kann. Mal sehen, wie es nächste Woche weitergeht.Rezension: Star Trek: Lower Decks 4x09 - "Der innere Kampf"
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