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StartLiteraturRezension: "Die Eroberer 1 - Das Dunkle in Mir"

Rezension: “Die Eroberer 1 – Das Dunkle in Mir”

Deutscher TitelDas Dunkle in Mir
OriginaltitelAnd I Darken
Buchautor(en)Kiersten White
ÜbersetzerHelga Parmiter
VerlagPanini
Umfang (Seiten)444
Preis19
VerfügbarkeitRegulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr2016
ISBN978-3833244834

Draculas als Frau… gibt’s das? Jap, und wir schauen es uns an…

Inhalt (Klappentext)

VON EINER PRINZESSIN ERWARTET NIEMAND, DASS SIE BRUTAL IST … … und genau das spielt Lada Dragwyla in die Hände. Seit sie und ihr sanftmütiger jüngerer Bruder Radu aus ihrer walachischen Heimat gerissen und von ihrem Vater verlassen wurden, um am osmanischen Hof aufzuwachsen, weiß die Prinzessin, dass Rücksichtslosigkeit der Schlüssel zum Überleben ist. Sie und Radu sind dazu verdammt, Schachfiguren in einem bösen Spiel zu sein, in dem ein unsichtbares Schwert über jeder ihrer Bewegungen schwebt. Denn die Abstammung, die sie zu etwas Besonderem macht, macht sie gleichzeitig auch zur Zielscheibe. Lada hegt nichts als Verachtung für die Osmanen und plant ihre Rache für den Tag, an dem sie in die Walachei zurückkehren und ihr Geburtsrecht einfordern kann. Radu hingegen sehnt sich nur nach einem Ort, an dem er sich sicher fühlen kann. Und als sie Mehmed begegnen, dem so trotzigen wie einsamen Sohn des Sultans, der ein ganzes Land regieren soll, hat Radu das Gefühl, einen wahren Freund gefunden zu haben – und Lada fragt sich, ob sie endlich jemanden gefunden hat, der ihrer Leidenschaft würdig ist. Doch Mehmed ist der Erbe genau des Reiches, das Lada zu bekämpfen geschworen hat – und das Radu nun als seine Heimat betrachtet. Zusammen bilden Lada, Radu und Mehmed ein toxisches Dreieck, das die Bande der Liebe und Loyalität bis zum Zerreißen strapaziert.

Kritik

Beim vorliegenden Roman handelt es sich wieder um eine alternative Geschichtsschreibung. In gewisser Weise geht es hier nämlich um Lada, die die Tochter von Vlad II. ist. In der realen Welt gab es da ja einen Sohn namens Vlad III – den man heute besser als Dracula kennt. Wobei Dracula in diesem Falle ein bisschen zu hoch gegriffen ist, denn in der Geschichte geht es nicht um Vampire. Überhaupt sind hier keine Fantasy-Elemente vorhanden, denn der Roman bewegt sich historisch akkurat (soweit es bei solchen Versionen halt möglich ist) an der Draculesti-Zeitlinie entlang.

Dabei begleiten wir Lada und ihren Bruder Radu (gab es wirklich) von Kindesbeinen an, wobei die prägenden Teenagerjahre natürlich im Vordergrund stehen. Lada hat es als Frau in der mittelalterlichen Gesellschaft nicht leicht und diesbezüglich wird hier kein Blatt vor den Mund genommen. Sie muss sich hier teils brutal verteidigen – wie es eben damals war. Dabei sind es vor allem die gut geschriebenen Charaktere, die einen von Anfang an in ihren Bann ziehen.

Das betrifft an dieser Stelle nicht nur Radu und Lada, mit denen zusammen wir “aufwachsen” und deren Gefühle und Träume wir mitbekommen, sondern später auch noch den dritten im Bunde, Mehmed. Der nimmt hier eine leichte Sonderstellung ein, denn er wird Sultan, ist aber nichtsdestotrotz mit den ersteren beiden befreundet. Das funktioniert ganz gut, auch in Dreier- oder Einzelkonstellation.

Fast schon obligatorisch entwickelt sich hier dann aber auch noch eine Liebesbeziehung zwischen den Dreien. Das kennt man schon aus vorherigen Romanen von Panini (Geschmack von Gold und Eisen, Lügen, die wir dem Meer singen), womit sich der Verlag wohl endgültig als Publisher queerer Bücher etabliert hat. In erwähnten Büchern ging die Dreierkonstellation ja eher schlecht als recht auf, wie es hier ist, wird sich noch zeigen, denn dieser Roman ist nur der erste Teil von mehreren. Dementsprechend endet er offen und besagtes Ende wird man erst am Ende der Geschichte beurteilen können.

So ganz frei von Kritik ist allerdings auch dieser Band nicht, denn auch hier gibt es ein paar unlogische Sachen. Etwa, wenn man bei Radu einen Verräter findet (für den Leser aber auch für Lada schon offensichtlich) und es keiner für nötig hält, Radu zu warnen, bis besagter Verräter zuschlagen kann. Das wird zwar dann recht schnell aufgelöst, hätte aber mit etwas Sorgfalt vermieden werden können. Zum Glück ist sowas aber rar gesät und wird wie bereits erwähnt durch die guten Charakterszenen kaschiert.

Hinzu kommen noch Palastintrigen, verschiedene Winkelzüge, ein obligatorisches Training für Lada und einige andere Sachen, die in so einem Roman eben dazugehören und ein rundes Gesamtbild ergibt.

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Die Geschichte funktioniert ganz ohne Fantasy-Elemente und ist eher als alternative historische Geschichte zu sehen. Sachen, wie die Verwaltung von Armee und Reich, wie es im Mittelalter üblich war, werden hier recht akkurat beschrieben. Das mag vielleicht nichts für jedermann sein, aber wer sich ein bisschen dafür erwärmen kann, wird hier bestens unterhalten. Hinzu kommen gute geschriebene Charaktere, die bereits nach wenigen Seiten Sympathien wecken und die Geschichte tragen können. Da kann man auch über kleinere Ungereimtheiten hinwegsehen.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.
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Die Geschichte funktioniert ganz ohne Fantasy-Elemente und ist eher als alternative historische Geschichte zu sehen. Sachen, wie die Verwaltung von Armee und Reich, wie es im Mittelalter üblich war, werden hier recht akkurat beschrieben. Das mag vielleicht nichts für jedermann sein, aber wer sich ein bisschen dafür erwärmen kann, wird hier bestens unterhalten. Hinzu kommen gute geschriebene Charaktere, die bereits nach wenigen Seiten Sympathien wecken und die Geschichte tragen können. Da kann man auch über kleinere Ungereimtheiten hinwegsehen.Rezension: "Die Eroberer 1 - Das Dunkle in Mir"
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