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StartDiscoveryDiscovery - Season 5Rezension: Star Trek:Discovery 5x08 - "Labyrinthe"

Rezension: Star Trek:Discovery 5×08 – “Labyrinthe”

Tom sieht sich Folge 8 der aktuellen “Discovery”-Staffel an, die mit großen Schritten auf das Ende zusteuert. Wie immer gilt: Achtung, SPOILER!

Ein Archiv, sie zu knechten

Wie wir noch aus der letzten Folge wissen, geht es in die Badlands, deren visuelles Upgrade durchaus gelungen ist. Dort lagert das Archiv, also sowas wie das galaktische Wissen. An und für sich keine schlechte Idee und man kennt es ja aus Staffel 3 schon mit den Pflanzen, bei denen ein ähnliches Prozedere verfolgt wird.

Wenn ich mir die Größe von dem Ding anschaue – größer als das Breen-Schiff, das bereits deutlich größer als der Föderationssitz ist – habe ich allerdings wieder “Star Wars”-Vibes. Diesmal vom Todesstern on Tour. Ansonsten ist das Innenleben aber gut gemacht und lädt zum Schmökern ein. Da könnte selbst ich Jahre verbringen.

Etwas merkwürdig mutet auch an, dass die liebe Hüterin so salopp sagt, sie hätten ja genug Abwehrmöglichkeiten. Wie sich später herausstellt, haben sie das nicht. 800 Jahre Zeit sollten aber genug sein, um hier was auf die Beine zu stellen. Immerhin feuern die nichtmal zurück und die Arbeit darf die Discovery erledigen.

Wobei die Breen sich zugegeben etwas dämlich verhalten, denn sie drohen der Archivarin einfach mal. Hätten sie höflich gefragt, wären sie an Bord gelassen worden und hätten zusammen mit Michael suchen dürfen. Und eigentlich, wenn die Archive seit Jahrhunderten Verträge mit allen Großmächten haben, hätten die das auch wissen müssen. Aber das wäre ja zu einfach. Klar, man kann hier Erklärungen aus dem Hut zaubern. Wie etwa, dass Ruhn ein Megalomane ist, der nur von seiner Arroganz getrieben wird. Das ist mir aber schon etwas zu wenig.

Aber zu den Breen kommen wir gleich noch. Beginnen wir hier eher mit dem Schwachpunkt der Episode.

Burnhams Seelenreise

Wieder einmal sind es Burnham und Book, die auf die Mission aufbrechen. Und der Rest des Casts darf erneut hinten anstehen. Da darf man getrost einmal mehr den Kopf verdrehen – oder man nimmt es einfach hin. Wie so oft bei “Discovery” halt. Klar, auch hier kann man wieder argumentieren, dass man eigentlich auf sicheres Gebiet übersetzt. Das ändert aber nichts an den Tatsachen. Denn Book & Burnham-Missionen hatten wir nicht nur die letzte Staffel schon, sondern allein in dieser Staffel bereits dreimal.

Zudem scheint das Verhältnis zwischen den beiden etwas unterkühlt zu sein, nachdem man Moll hat laufen lassen. Was für mich aber nicht so recht passen will. Klar kann Book stinkig sein. Nach den Erlebnissen der letzten Zeit sollte er es aber eigentlich besser wissen. Aber sei es drum. Book bekommt immerhin eine schöne Szene mit einem Samenkorn seiner Heimatwelt (auch wenn der Witz mit “Ein Book besucht Bücher” im Deutschen halt nicht genauso zündet wie im Englischen). Aber leider ist auch diese Szene nur Mittel zum Zweck, damit Burnham kurz allein ist und umfallen kann.

Und dann sind wir auch schon in Burnhams Gedankenwelt und dem ganzen Casus Cruxus an dieser Folge. Sicher, man mag jetzt einwenden können, dass die Serie nunmal um Michael geht, wie seit Folge 1 bekannt ist. Trotzdem waren einige der Szenen hier schon arg an der Grenze des Erträglichen. Damit mein ich nicht unbedingt das Labyrinth und den nie endenden Sandkanister. Oder dass es eben Book ist, der Michael begleitet. Das ist sogar noch einigermaßen erträglich.

Das Selbstreflexionsgespräch am Ende schlägt da aber in eine ganz andere Kerbe. Denn so ganz nehme ich es Michael nicht ab. Nach fünf Staffeln sollte sie inzwischen wissen, wo sie steht, bringt aber nur für die Suche nochmal das Thema Angst auf den Tisch. Trotz des emotionalen Spiels ist da der Gähn-Faktor schon sehr hoch.

So schlecht dieser Abschnitt auch ist, an anderer Stelle punktet die Folge dafür.

Mir sans scho wieder, die Breen!

Alles um die Breen konnte an dieser Stelle nämlich durchaus überzeugen. Okay, die Beerdigung war vielleicht etwas dick aufgetragen und auch das Ende, wo alle etwas schnell auf Molls Kurs eingehen, strotzt jetzt sicherlich nicht vor Innovation.

Das dazwischen kann aber dennoch die Kultur der Breen vertiefen. Ruhn ist der wütende Anführer, der Moll am liebsten abmurksen will, während Moll schön intrigant gegen ihn plottet. Man mag vorhersehen, wo es hingeht. Zugegeben. Und genau genommen habe ich erst in der nächsten Folge mit Ruhns “Abservieren” gerechnet. Schön anzusehen ist das Ganze aber allemal.

Die Breen beweisen zudem, das sie noch einiges an Technik in der Hinterhand haben, wie einen Schildstrahl. Auch hier kann man wieder die Augen verdrehen – oder sich daran erinnern, dass sie bereits zu “Deep Space Nine”-Zeiten mit einer neuartigen Ionenwaffe die Nase vorn hatten. Der Nostalgiefaktor schlägt hier also schon irgendwie zu Buche, die Shooter-Szenen durch die Breen-Kamera wirken unfreiwillig komisch, gefallen aber trotzdem. Auch wenn man sich hier wieder fragen kann, warum die Wächter, die ja angeblich so gut kämpfen können, alles die Discovery machen lassen.

Dort ist übrigens die Ingenieursrunde zu sehen: Reno, Stamets und Adira. “Ich liebe es, wenn sie das machen” meint Reno dann auch. Und mir gefällt die Dreierrunde ebenso, da hier nicht nur Humor, sondern auch Kompetenz zusammenfällt und den Technobabble erträglich macht. Das ist zwar nur ganz kurz in der Folge, aber trotzdem ein kleines Highlight.

Ansonsten darf neben Rayner, der hier wieder den Hau-Drauf geben darf, auch mal Rhys auf dem Kommandostuhl glänzen. Auch das ist nur kurzweilig und hätte deutlich besser gemacht werden können. Es wäre aber ein Schritt in die richtige Richtung… zumindest, wenn “Discovery” nicht in zwei Folgen vorbei wäre und das noch irgendwen interessieren würde. Die beiden neuen Steuerfrauen, deren Namen ich mir erneut nicht merken kann, machen auch ihren Job. Die Frage, wo Detmer und Owosekun abgeblieben sind, wurde Emily Coutts auch auf der FedCon gestellt. Leider gab es darauf keine Antwort außer “Stay tuned” (Dranbleiben/Weiter schauen).

Auch das Vortäuschen der Zerstörung der Discovery klappt soweit ganz gut, wobei man hier einwenden könnte, dass Burnham hier das Archiv wirklich nur auf das Breen-Wort stützt. Nach allem, was bisher war, etwas schwach, heiliger Eid hin oder her. Aber zum Glück ist ja da noch Moll, die die Chance nutzt, um zur neuen Breen-Queen aufzusteigen. Dass man die Hinweise an die Breen übergibt, ist an der Stelle allerdings in der Tat konsequent, wenn auch ebenso erwartbar. Immerhin muss man die Bösen ja irgendwie auf die Spur der Discovery setzen. (War nicht letzte Woche gesagt worden, die könnten der Discovery eh folgen?).

Viel genutzt hat es der Sternenflotte aber nicht, denn sie haben nur maximal eine Stunde Vorsprung gewonnen. Es muss ja immerhin spannend bleiben.

Schauen wir mal, was uns nächste Woche erwartet.

Bewertungsübersicht

Bewertung

Fazit

Einige sehr schöne, wenn auch vielleicht vorhersehbare, Action rund um die Breen wechseln sich mit einer etwas schwachen Gedankenreise von Burnham ab. Auch Versuche, die Crew etwas hervorzuheben, verlaufen im nie endenden Gedächtnissand. Im Großen und Ganzen ist es diesmal die Breen-Kultur, die die Folge dann doch unterhaltsam macht.
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Detmer und Owosekun Bringen ja die ISS Enterprise zur Zentrale…das dauert 😉
Eventuell müssen die mit dem Mirror Wrack nacher noch die Breen ausschalten 😀

Schon wieder so eine Rezension, die aus meiner Sicht nicht mit der Sternebewertung zusammen paßt. Wieso dreieinhalb Sterne, wenn das meißte schlecht ist und bei den wenigen guten Krümeln immer ein “gut, aber…” kommt? Allein von dem hier gelesenen würde ich maximal zwei Sterne erwarten, Tendenz fallend.

Zuletzt bearbeitet 2 Monate zuvor von Kira Yoshi

Ich verstehe es auch nicht. Auch spiegelt die Wertung meinen persönlichen Eindruck nicht wieder.

seit wann muss der Eindruck von jemand anderem mit deinem persönlichen Eindruck übereinstimmen??? Und wenn man sich einfach sein Fazit durchliest passt wieder mit den Sternen.

Muss natürlich nicht übereinstimmen. Ich war aber einfach sehr überrascht und habe mich gefragt: Hab ich da was anderes gesehen?

Einige sehr schöne, wenn auch vielleicht vorhersehbare, Action rund um die Breen wechseln sich mit einer etwas schwachen Gedankenreise von Burnham ab. Auch Versuche, die Crew etwas hervorzuheben, verlaufen im nie endenden Gedächtnissand. Im Großen und Ganzen ist es diesmal die Breen-Kultur, die die Folge dann doch unterhaltsam macht.Rezension: Star Trek:Discovery 5x08 - "Labyrinthe"
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