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StartNews & StoriesDaily TrekRezension: "Star Trek - Picard: Das letzte Abenteuer der nächsten Generation"

Rezension: “Star Trek – Picard: Das letzte Abenteuer der nächsten Generation”

Wir sehen uns Julian Wanglers Buch zur neuen Serie an.

Inhalt (Klappentext)

Mit Star Trek: PICARD kehrte 2020 eine Legende zurück. Doch seit den ruhmreichen Tagen auf der Enterprise ist im Leben von Jean-Luc Picard viel geschehen. Mehr als ein Jahrzehnt hat er als verbitterter Mann nichts mehr von der Zukunft erwartet. Doch dann soll Picard wieder aufblühen, um erneut das Richtige zu tun. So zeigt uns die Serie eine mutige Neuinterpretation des einst glanzvollen Captains und zugleich eine Neuvermessung von Gene Roddenberrys Kosmos. Dieses Buch richtet sich an alle, die Star Trek: PICARD bereits gesehen haben, und liefert ausführliche Einordnungen, Gedanken und Interpretationen zum Stoff der Serie.

Kritik

Ein weiteres Sachbuch aus der Feder von Julian Wangler bei BOD, dass sich diesesmal mit der Picard-Serie beschäftigt. Auf satten 500 Seiten wird sich hier mit besagter Serie beschäftigt, was durchaus ordentlich ist. Dabei ist dieses Buch keine Besprechung der Entstehungsgeschichte der Serie, wie etwa die Star Trek-Chronik, sondern beschäftigt sich tiefergehend mit einer Storyanalyse. Und damit wollen wir den Vergleich an dieser Stelle auch beenden, denn beide Bücher decken unterschiedliche Bereiche (wenn auch vielleicht nicht unterschiedliche Klientel, ab.

Wie erwähnt, wird hier eine Serienanalyse vorgenommen, beginnend mit den einzelnen Charakteren. In gewisser Weise mag es subjektiv sein, das muss man hier zugestehen, aber das sind Bücher mit Episodenbesprechungen ja auch. Hoch anrechnen muss man an der Stelle, dass Wangler hier nicht versucht, die Serie zu verteufeln – oder andersherum, auch in den hohen Himmel zu hieven – sondern sich um einen möglichst neutralen Blickwinkel bemüht. Dabei wird sich vornehmlich auf die Kanonquellen, sprich: die Serie selbst, bezogen und Bücher (oder auch Intentionen der Produzenten) nur am Rande gestreift. Auch das ist gut, um niemanden mit etwaigem Non-Kanon-Buchwissen abzuschrecken.

In diesem Zuge schafft der Autor es auch, neue Denkanstöße und Sichtweisen zu generieren, was man ebenso als erfolgreich ansehen kann. Als Beispiel sei hier etwa nur erwähnte, das die fragmentierte Titelsequenz praktisch für Picards neu geordnetes oder gesplittertes Leben steht, oder auch, dass die “Hinrichtung” von Vadic, die ja in der dritten Staffel diskutiert wird, gar nicht so weit hergeholt ist, da Picard ja auch Seven Biyazls Ermordung “erlaubt”. Alles Dinge, die man so vielleicht noch nicht gesehen (respektive: gelesen) hat und alles in etwas anderem Licht zeigen.

Dementsprechend startet der Band auch stark mit der Analyse von Picards Lebensweg, wobei sich im Anschluss dann die anderen Charaktere vorgenommen werden. Dies reicht nicht nur von den Hauptfiguren, sondern auch bis hin zu den Nebenfiguren wie Shaw, wobei hier allerdings nicht für alle Platz ist (LaForges Kinder anyone?). Aber irgendwann muss ja Schluss sein und die wichtigsten sind zweifellos abgedeckt.

Indes, ein bisschen problematisch wird das Ganze nach einiger Zeit schon. So beginnt jede Betrachtung zunächst mit einem Werdegang der Figur, die sich stellenweise wieder wie eine Inhaltsangabe liest, die man etwa aus vergangenen Serien schon kennt. Auf der einen Seite ist es verständlich, dass man sich den Werdegang der einzelnen Figuren ansieht, immerhin sind die für die Detailanalyse schon wichtig, auf der anderen Seite schleicht sich nach mehreren Hundert Seiten über Figurenbackgrounds langsam eine Art langweiliger Trott ein. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, spätere Kapitel, etwa über die Föderation, schon vorher einzubringen und dadurch etwas mehr Abwechslung zu schaffen.

Wer nun aber denkt, man kann diese Passagen überspringen, der irrt. Denn manchmal werden auch in den Figurenwerdegängen bereits Deutungen mit eingebracht. Das funktioniert vor allem auch bei den neueren Figuren ganz gut, über die man vielleicht nicht schon alles aus sieben Jahren TNG weiß – aber nicht nur. Eingestreut werden in diese Figurenbesprechungen übrigens auch Zitate aus der Serie – vorbildlich komplett in Deutsch, was in ähnlichen Sachbüchern nicht immer der Fall ist.

Am Ende kriegt der Band dann noch etwas die Kurve, denn man geht weg von den Charakteren und widmet sich auch den anderen Themen, wie der Föderation oder den Romulanern und selbstredend auch den Borg. Wenn man hier etwas bemängeln kann, dann höchstens, dass es im Vergleich zu den Charakteren schon etwas wenig ist.

Bewertung

Ein durchaus interessantes Buch, das sich der Analyse der Picard-Story widmet. Das ist zwar stellenweise etwas zäh, etwa, wenn es um die Charaktere selbst geht, bringt aber durchaus neue Ansichten und vor allem Erklärungen für einige der (auch unlogischen) Storysachen daher. So ergeben vorher verkannte Storyelemente plötzlich Sinn. Ob sich die Autoren der Serie auch derartig viele Gedanken gemacht haben, wage ich aber leider zu bezweifeln.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Deutscher TitelStar Trek - Picard: Das letzte Abenteuer der nächsten Generation
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Danke für die Rezi. Klingt Interessant. Gleich mal bestellt…

Schön dass hier auch mal ein paar “Underdogs” beleuchtet werden (nicht respektlos gemeint).

Hey, das Buch war ein guter Tip. Danke dafür.

Ein durchaus interessantes Buch, das sich der Analyse der Picard-Story widmet. Das ist zwar stellenweise etwas zäh, etwa, wenn es um die Charaktere selbst geht, bringt aber durchaus neue Ansichten und vor allem Erklärungen für einige der (auch unlogischen) Storysachen daher. So ergeben vorher verkannte Storyelemente plötzlich Sinn. Ob sich die Autoren der Serie auch derartig viele Gedanken gemacht haben, wage ich aber leider zu bezweifeln.Rezension: "Star Trek - Picard: Das letzte Abenteuer der nächsten Generation"
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