Das Ende der Obi-Wan Kenobi-Story.
Inhalt (Klappentext)
Das große Finale der Disney+-Erfolgsserie um den großen Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi. Plus: Die Fortsetzung der Comic-Adaption des legendären Romans von Starautor Timothy Zahn um den sagenumwobenen imperialen Großadmiral Thrawn.
Kritik
Ausgabe 110 der Monatsreihe bringt das Finale der Obi-Wan-Reihe und den zweiten Teil des Thrawn-Romans in Comicform. Zeichnungstechnisch kann man sich nicht beschweren. Vor allem der Obi-Wan-Teil sieht wieder aus, als wäre er vom Bildschirm abgemalt worden. Aber auch der Thrawn-Part kann sich sehen lassen, auch wenn er im direkten Vergleich etwas plumper daherkommt. Und ja, er kommt nicht ganz an die anderen Ausgaben der Reihe ran, wirken Vader und der Chiss doch stellenweise etwas klobig (und es scheinen, planetenbedingt, in der Bar auch zumeist rote Farben vorzuherrschen), aber im Großen und Ganzen kann man damit leben.
Womit man aber eher weniger leben kann, sind die Logiklöcher in der Handlung, die leider so aus der Serie 1:1 ins Comicformat übertragen wurden (und auch nicht entschuldbar sind). So ist Reva gleich zu Beginn auf Tatooine, noch während Obi-Wan verfolgt wird – also binnen Minuten. Von ihren tödlichen Verletzungen ist nichts mehr zu sehen bzw. spüren, aber dass Lichtschwerter nicht mehr töten, kennt man ja schon bei Disney. Und Obi-Wan ist natürlich genauso schnell wieder zurück am Ende.
Zudem schafft er es auch diesesmal nicht, Vader zu töten. Konnte man es in Episode III noch verstehen, so ist es hier einfach nur unverständlich. Und leider kommt auch der Kampf nicht so gut rüber, wie er dies noch im Fernsehen tat. Man kann hier nichtmal deutlich nachvollziehen, dass die Narbe an Vaders Stirn von Obi-Wan stammt. Dabei hätte die Comicfassung die Gelegenheit geboten, diese Fehler auszubügeln. Immerhin, Revas Erlösung ist dann noch ein kleines Highlight, ebenso der Auftritt Qui-Gons.
Auch die Thrawn-Story krankt etwas, denn wie schon im Roman werden auch hier ein paar Unzulänglichkeiten bekannt. Zunächst einmal kommt es, sowohl in der Rückblende als auch der Gegenwartshandlung, zu einer Schlägerei in der Bar. Die ist visuell natürlich etwas besser, als sie nur auf den Romanseiten zu lesen, auch wenn die Angreifer gegen Vaders rohe Gewalt nichts entgegenzusetzen haben. Ansonsten beginnt eine obligatorische Schnitzeljagd, wobei Padmés kurze Szene am Ende fast schon interessanter (und natürlich Cliffhangerisch aufbereitet) ist, als der ganze Rest, der halt etwas abgetretenen Pfaden folgt. Selbst die noch aus dem Vorgänger bekannten Dialoge zwischen Vader und Thrawn sind hier etwas sparsam eingesetzt, da sich beide eben auf die Mission konzentrieren.