Der achte Witcher-Comic.
Inhalt (Klappentext)
Geralt von Riva ist ein berüchtigter Monsterjäger. Doch als ein Auftrag auf hoher See schiefgeht, strandet der mit Pfeilen gespickte Hexer an einer fremden Küste. Jäger retten ihn, werden dann aber von anderen, Tiermasken tragenden Häschern getötet – deren Meister ein besonders Gleichgewicht zwischen Menschen und Monster anstrebt, das Leben von Ungeheuern über das mancher Leute stellt. Geralt erkennt, dass er in einen brutalen ideologischen Konflikt geraten ist, in dem die Ungeheuer nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind …
Kritik
Im achten Witcher-Band sehen wir Geralt auf altbekannten Pfaden. So landet er mal wieder schwerverletzt irgendwo und wird von jemandem gesund gepflegt. Übrigens wird ihm das im Laufe dieser Geschichte noch desöfteren passieren, man könnte also schon von einem Running Gag sprechen. Selbige Ausgangssituation kennt man ja bereits von den Büchern.
Auch Zeichnungstechnisch ist man hier wieder in der etwas “plumperen” Umgebung unterwegs, wo eher einfarbige Flächen vorherrschen. Das gibt dem Ganzen eine etwas dunklere, eintönige Atmosphäre, an die man sich aber schnell gewöhnt. Das kennt man schon aus den anderen Witcher-Comics, ist also nichts Neues. Die Actionszenen gehen so weit auch in Ordnung, wobei Geralt halt immer noch wie ein alter Opa aussieht. Wer die anderen Comics der Reihe kennt, hat hier aber mehr vom Gleichen. Was allerdings hinzukommt ist, dass es viele Kampfpanels gibt, die über viele Seiten ausgewalzt sind. Das heißt: Seiten ohne Text. Die sind natürlich entsprechend schnell weggeblättert.
Storytechnisch stellt sich hier wieder die Frage, wer die wahren Monster sind. Geralt wird von einem Herrscher wieder gezwungen, gegen einen anderen auf einer Insel vorzugehen. Auch der hat aber Dreck am Stecken und beide werden hier durchaus als Unsympath dargestellt, der eine mehr, der andere etwas weniger. Logisch, dass Geralt da einen Weg raussucht und auch er ist ja niemand, der wild durch die Gegend meuchelt (auch das wird er nicht müde zu betonen). Das Hin und Her kann sich durchaus sehen lassen und natürlich dürfen auch die klassischen Monster nicht fehlen.
Und am Ende ist es fast schon etwas zuviel beim ständigen Wechselspiel, wer denn nun das wahre Monster ist. Da wirkt selbst Geralt etwas inkonsistent in der Darstellung, oder ist es, weil er sich nicht wirklich für eine Seite entscheiden will? So wird es am Ende natürlich nochmal blutig, als Geralt quasi gezwungen wird, sich für einen Weg zu entscheiden. Dabei wird es auch dem Leser überlassen, zu entscheiden, wer nun schlimmer war/ist. Die mordenden Herrscher, die beide denken, sie können ihren Weg rechtfertigen? Die eigentlichen Monster, die hier auch nur Opfer sind? Oder doch der folternde Sohn?
Dass dies offen gelassen wird, ist durchaus positiv zu werten, bringt es den Leser doch zum Nachdenken. Etwas schade ist eben nur, dass das Ende sich dann doch etwas unvollständig anfühlt. Wo steht Geralt und wie geht es ihm damit? Aber das kann man bei so einem Ende nunmal eben auch nicht auflösen und ist vermutlich auch so intendiert.