Ein weiterer Roman aus der dritten Phase der Hohen Republik.
Inhalt (Klappentext)
Mehr als ein Jahr ist seit dem Fall der Starlight-Station vergangen. Seit dem besetzen die Nihil die sogenannte Okklusionszone. Jedi-Ritter Reath Silas hat mit Hilfe seines neuen Freundes, Padawan Amadeo Azzazzo, hart daran gearbeitet, das drängendste Rätsel zu lösen: Wie kann man jene machtverschlingenden Kreaturen aufhalten, die nur als die Namenlosen bekannt sind? Auf seiner verzweifelten Suche nach Antworten, wendet sich Reath an einen gefallenen Jedi, der ihm einen Weg aufzeigt, der allerdings gefährlich nahe an die dunkle Seite der Macht heranführt. Dann taucht auch noch Reaths ehemaliger Meister Cohmac Vitus auf, mit einer ganz eigenen Theorie zur Herkunft der Namenlosen. Zögerlich arbeiten die beiden wieder als Team zusammen und begeben sich auf die Suche nach den Spuren einer uralten Zivilisation, die vielleicht den Schlüssel zum Geheimnis der beängstigenden Kreaturen birgt. Wie weit ist Reath bereit zu gehen und was wird er dafür opfern müssen?
Kritik
Vernestra flieht vor Marchion Ro, der seine Verderbnis quasi unter seinen Füßen auf Planeten verbreitet. Was? Ihr wisst nicht, wovon ich spreche? Dann hättet ihr mal die Bücher der Kollegen bei Blanvalet lesen sollen (“Das Auge der Finsternis”). Es heißt zwar immer, man kann die Hohe Republik auch verstehen, ohne alle anderen Bücher zu kennen – und ja, in gewisser Weise trifft das auch hier zu. Man kann der Story folgen, aber die vielen Querverweise auf die besagten anderen Geschichten nerven und zudem sind die veränderten Ausgangsbedingungen für einige Charaktere, wenn man die anderen Geschichten eben nicht kennt, durchaus für einige Leser verwirrend. Dass das ein Problem werden kann, da die Blanvalet-Veröffentlichungen teils Monate oder Jahre später kommen, hatte ich ja schon öfter erwähnt…
Aber darum soll es hier jetzt nicht gehen. Eigentlich, mit Blick auf diesen Roman, hätte man die Einleitung nämlich auch weglassen können. Die Geschichte spielt übrigens parallel zu “Hüte dich vor den Namenlosen“, denn während dieser Geschichte wird die dortige Mission, zusätzlich zu einer weiteren hier, zum Fang eines Namenlosen gestartet. Das glückt denn auch in diesem Roman (man hat nun insgesamt vier) – was auch sonst?
Der Teil um die Jagd nach weiteren Kreaturen ist dann auch der Schwächste in der Geschichte. Auch wenn es Sinn macht, mehrere Missionen zu diesem Thema zu starten, wertet der Erfolg hier das erwähnte Jugendbuch, das eh schon mit seiner Handlung strauchelte, noch weiter ab. Ein paar super ausgebildete Jedi schaffen es hier gerade so, eine der Kreaturen zu schnappen, während unausgebildete Kinder ganze drei anschleppen. Es ist zwar okay, mehrere Geschichten (oder mehrere Formate, eben einen Jugendroman) zu dem Thema zu haben, im Zusammenspiel, wenn man das andere Buch kennt (und das soll man ja genau genommen als Fan) wirkt es aber einfach schwach.
Das ist aber zum Glück das einzige Manko an diesem Roman. Vor allem werden die beiden Handlungsstränge am Ende dann ganz gut vereint. Der Rest kommt zum Glück interessanter daher. Da haben wir etwa Reaths Nachforschungen, die ihn schließlich nach Tolis führen. Das ist ebenso interessant, wie die zeitgleichen Nachforschungen von Cohmac. Hier agieren beide Charaktere auch gut zusammen, als sie später wieder vereint werden.
Dann haben wir noch die Handlung um den Jedijäger, der unsere Helden verfolgt und zumindest etwas Profil bekommt, was ihn auch einigermaßen interessant macht. Dann ist da noch die Story um die Verderbnis im Jedi-Tempel, und um einen Spion, dem Vernestra nachgeht. Hier passiert so viel, dass es fast schon etwas viel ist. Trotzdem kriegt die Geschichte auch hier die Kurve und bleibt bis zum Ende durchgängig spannend. Etwas schade ist lediglich, dass einer der besten Plotpunkte hier, der Spion, am Ende nicht aufgelöst wird. Man muss ja noch Stoff für die weiteren Romane haben. Die Frage ist nur, ob dies in einem von Panini (Roman oder Comic) oder den hinterherhinkenden Büchern von Blanvalet geschieht… Nun, wir werden sehen.
Achja, die Crew der Schiff ist auch zurück, darunter das berühmte Steinwesen Geode. Ich bin ja immer wieder fasziniert, dass man es schafft, den Vintianer wirklich so steintrocken darzustellen. Davon abgesehen, dass die Figur immer noch… drücken wir es vorsichtig aus, seltsam ist…