Die Conan-Saga geht weiter.
Inhalt (Klappentext)
In diesem Comic-Event trifft der legendäre Fantasy- Held Conan auf andere Figuren aus dem Schaffen von Autor Robert E. Howard! Denn ein geheimnisvolles Runenzeichen bringt die Schicksale von Conan, Solomon Kane, Dark Agnes und El Borak durch Zeit und Raum zusammen. Sogar die Professoren Conrad und Kirowan sowie James Allison aus Howards Storys zum Cthulhu-Mythos werden mit Conan in den Kampf gegen das Böse gezogen.
Kritik
Im neuen Conan-Band gehts wieder hoch her. Zeichnungstechnisch befinden wir uns dabei auf dem von den Conan-Comics bekanntem Niveau. Will heißen: Alles wirkt etwas kantiger und dadurch rauer. Das unterstützt natürlich die barbarische Welt eines Conan, trägt aber auch dazu bei, dass man den Detailgrad als vielleicht nicht so hoch wahrnimmt. Trotzdem kann man sich hier eigentlich nicht beschweren, denn auch die Kampfszenen kommen gut zur Geltung. Wer die früheren Conan-Bände kennt, der weiß ja, was ihn erwartet.
Was viele nicht wissen, ich übrigens auch nicht, ist, dass Robert E. Howard nicht nur Conan, sondern auch andere Charaktere erfunden hat. Von Solomon Kane dürfte der ein oder andere schon gehört haben, er tauchte schon in diversen Filmen/Serien als Randfigur auf, bei Dark Agnes, El Borak oder Kirowan schauts dagegen eher düster aus (wobei Agnes glaube ich, schonmal aufgetaucht ist, aber da kann ich mich auch irren). Die Charaktere haben auch nicht so ein Franchise wie Conan hinter sich, geschweige denn so viele Veröffentlichungen, daher ist das wenig verwunderlich. Viele der Charaktere fanden ihre (Comic-)Ehren auch erst lange nach Howards Tod.
Hier nun treffen sie alle aufeinander, was nicht nur gut anzuschauen ist, sondern auch an einen der letzten Conan-Bände erinnert, wo der Barbar Kull besucht hat, einen weiteren von Howards (immerhin bekannteren) Charakteren. Aber auch zum ersten Band wird eine Brücke geschlagen, da Ereignisse von dort fortgesetzt werden. Aber keine Angst, ihr müsst diese Bände nicht gelesen haben, um diesen hier zu verstehen. Dafür ist Conans Welt ein Stück weit zu simpel aufgebaut.
Handlungstechnisch entdecken die Charaktere eine Sigille und erwecken damit ein Monster, das sie durch die Zeiten jagt. Sie müssen sich zusammentun und die Quelle des Bösen, der titelgebende Stein, zerstören. Die Geschichte ist insoweit Straight Forward, denn die Helden marschieren durch den Dschungel auf ihr Ziel zu, immer wieder gestört vom Monster.
Dabei bleiben leider die Charaktere etwas auf der Strecke. Conan und Brissa unterhalten sich und dürfen ihre Beziehung vertiefen (sie kennen sich von früher bzw. aus Band 1), was schön ist, und auch Agnes und Kane haben so einen Moment, aber das war es dann auch schon. Der Rest der Geschichte widmet sich eher dem Kampf in all seinen Facetten. Hier hätte man also ruhig etwas mehr vom oberflächlichen zu etwas mehr Tiefgang gehen können.
Was die Geschichte aber dennoch rettet, ist die Art der Monsterattacke. Das greift nämlich durch verschiedene Zeiten hinweg an, also während der Trupp sich durch den Dschungel kämpft, greift es in der Vergangenheit der Helden an und löscht diese dort aus (und sie auch somit in der ‘relativen Gegenwart’). Es ist also eine Zeitreisestory in etwas abgewandelter Form und ja, man kann nun argumentieren, dass Conan ja z.B. schon zu Kull gereist ist und das auch eine Zeitreise war (obwohl eher als Crossover gelabelt), was per se auch stimmt. Damals diente es aber nur als Aufhänger für besagtes Crossover, hier ist sie wesentlicher Bestandteil der Handlung.
Denn, Achtung, es folgen Spoiler, die Helden sterben der Reihe nach, was durchaus etwas unerwartet kommt. Vom ein oder anderen hätte man dann doch mehr gesehen. Ein großer Schockmoment ist dann das Ableben von Conan selbst. Über dem Verlauf der Geschichte wird halt schon klar, dass sich alles um ihn dreht und man ja auch in seiner “Zeitebene” (bzw. seiner Comicreihe) ist, siehe auch das erwähnte blassbleiben der anderen Charaktere. Trotzdem wäre das doch mal ein Paukenschlag ohne Ende gewesen und dass die Überlebenden die Sache ohne Conan zu Ende bringen müssen, wäre ein überraschender Twist gewesen. Leider hat der Autor hier nicht den Mut, das ganz bis zum Ende durchzuzuziehen und Conan wird gleich wieder belebt.
Das ist ob des Endes umso unverständlicher, denn gerade aufgrund dessen, hätte Conans Tod wirklich wie die Faust aufs Auge gepasst. Denn nach dem Sieg über das Monster wird die Zeitlinie zurückgesetzt. Die Helden leben alle wieder, finden keine Sigille, die sie zusammenbringt und jeder geht seines Weges…