Einer der letzten Phase 3-Romane.
Inhalt (Klappentext)
Die letzte Konfrontation mit den Nihil steht unmittelbar bevor, doch die tapferen Jedi müssen an verschiedenen Fronten um ihr Überleben kämpfen. Einige stellen sich den Nihil-Plünderern entgegen, die den Planeten Eriadu für seinen Widerstand gegen ihre Herrschaft bestrafen wollen. Andere patrouillieren an der gefährlichen Grenze zur Okklusions- Zone, um die dortigen Welten vor brutalen Nihil-Überällen zu schützen. Eine mutige Gruppe versucht unterdessen, die geheimnisvolle Verderbnis aufzuhalten – eine Infektion, die von Planet zu Planet wandert und ganze Welten ihrer Lebenskraft beraubt. Wieder andere kämpfen gegen den finsteren Marchion Ro und seine monströsen, namenlosen Kreaturen. Um die Republik zu retten, müssen die Jedi ihren größten Ängsten ins Auge blicken – in den bisher schwersten Prüfungen ihres Lebens. Scheitern sie auch nur an einer dieser Fronten, wird die Welle der Dunkelheit das Licht der Jedi für immer auslöschen …
Kritik
Einer der angeblich letzten Romane der Hohen Republik liegt mit “In das Licht” vor. Angeblich deswegen, weil am Anfang im Lauftext zwar groß angekündigt wird, dass die Entscheidungsschlacht mit den Nihil kurz bevor steht, davon hier aber noch nichts zu spüren ist. Tatsächlich steht man am Ende nicht viel anders da, als zuvor. Zumindest was den übergeordneten Handlungsstrang angeht, liest sich die vorliegende Geschichte nur wie eine weitere Mission der Jedi.
Dabei ist der Fokus auf die Charaktere, welche das Team auf Kashyyyk anführen, gar nicht mal schlecht und vor allem die aus den früheren Bänden bekannte Nan, aber auch Reath Silas, dürfen hier einige Charakterentwicklungen durchmachen. Das geht bei Nan sogar soweit, dass man sich bis zum Ende nie sicher sein kann, auf welcher Seite sie steht, was durchaus gut gelungen ist. Auch viele der anderen Charaktere bekommen die ein oder andere schöne Szene spendiert, wobei der Fokus aber ganz klar auf den Erstgenannten liegt. Vielleicht spielt Avon noch ein bisschen in das Liebesdreieck hinein, aber natürlich kann man nicht allen Charakteren genug Raum geben.
Dafür gibt es als Easter Egg sogar den aus “The Acolyte” bekannten Kelnacca, der ja erst kürzlich auch sein Comicdebüt feierte. Auch bei den Bösewichtern gibt es die ein oder andere gute Szene, wobei man fast meinen könnte, der Streit unter den Nihil käme plötzlich. Wer sich aber die vergangenen Romane zu Gemüte führt, der wird hier zumindest die Ansätze bereits erkennen können. Insgesamt bleiben aber wie erwähnt viele etwas blass, wozu eben auch die Bösewichter gehören. Andere Nebencharaktere, wie Azlin Rell, bekommen zwar ihre Szenen und dürfen sich sogar weiterentwickeln, verfallen am Ende aber wieder in ihren Status wie zuvor. Fast so, als ob sie für das Finale in Stellung gebracht werden, dort aber eben so sein müssen, wie man es bisher kennt.
Immerhin, einer der unbeliebtesten Charaktere darf sich hier heldenhaft opfern. Die Rede ist natürlich vom Vintianer (bzw. Felsen) Geode. Es war ja immer ein Running Gag, dass man nie “gesehen” (“gelesen”) hat, wie er sich bewegt oder was sagt, sondern er immer einfach nur in den Szenen “da” war. Am Ende wird mit dieser Regel gebrochen und kurz vor seinem heldenhaften Abgang darf Geode sich endlich bewegen. Mag man von ihm halten, was man will, die Szene ist dennoch recht stark geworden. So ganz konnte man es aber nicht dabei belassen und am Ende gibt es Hoffnung, dass er sich möglicherweise wieder zusammensetzen könnte. So ganz klar wird das zwar nicht, aber das ist schon ganz schön unnötig und entwertet das starke Opfer im Nachhinein. Immerhin sind wir hier nicht bei Disney-Sequels, bei denen man nicht mehr sterben kann bzw. alles konsequenzlos bleibt. Oh, Moment…
Gut ist auch, dass man diesen Roman genießen kann, ohne alle Vorgänger zu kennen. Das war, vor allem bei den anderen Jugendbüchern der dritten Phase, nicht immer der Fall. Hier erhält man quasi nochmal eine Einführung zu Azlin und der Verderbnis (wenn auch der “Verräter” im Tempel aus den vorherigen Reihen hier kein Thema mehr ist. Hoffentlich wird das in den Geschichten der Blanvalet-Kollegen aufgelöst). Man kann die Geschichte hier also (wieder) genießen, ohne zuviele der Vorgänger konsumiert zu haben bzw. ist es nicht schlimm, auch mal einen Eintrag verpasst zu haben.
Wer ebenfalls zurückkommt, sind die Drengir. Auch das hatte sich schon in den Vorgängern angedeutet, allerdings waren die Pflanzenwesen bereits in Phase 1 und sind auch hier einer der Schwachpunkte, da sie quasi nur hirnloses Kanonenfutter in den Actionszenen sind. Die sind zum Glück nicht so ausufernd, denn was man hier geboten bekommt, liest sich sehr redundant. Ein typisches Hack’n’Slay eben. Das Ende ist da zwar etwas versöhnlicher, aber auch die “Big Bad” in diesem Roman, Mkampa, schwächelt als große Bedrohung gewaltig. Wären die guten Charakterszenen nicht, würde das Buch auch hier abstürzen.
Hinzu kommt mit der Dornensaat eine Art Deus Ex Machina. Okay, aus den Filmen bzw. den Geschichten, die danach kommen, wissen wir, dass Kashyyyk nicht zerstört werden wird, aber die Saat kommt quasi aus dem Nichts und ist dann nur eine Einmal-Hilfe. Fast so, als hätte man sich aus einer schreiberischen Sackgasse wieder herauswinden müssen. Dabei ist nichtmal die Tatsache, dass dieses Artefakt hier auftaucht, der Knackpunkt, denn man könnte argumentieren, dass die Dunkelheit schon immer auf Kashyyyk war (erinnert sich noch jemand an die “Knights of the Old Republic”-Spiele? Oder einige andere Kashyyyk-Szenen, die allerdings später spielen?). Nur die Auflösung, was dahinter steckt und wo es herkommt, ist an der Stelle halt einfach lahm.