Eine neue Woche, eine neue Folge. Wir sehen uns die siebte Folge der aktuellen Staffel an, die diesmal etwas anders ist als bisher. Aber Achtung, Spoiler!
“Eine mathematisch perfekte Vergeltung” ist eine Fortsetzung des Finales der ersten Staffel “Keine kleinen Rollen” (LD 1×10). Es ist zwar keine Fortsetzung der Storyline um Rutherford und auch unsere unkonventionelle Vulkanierin aus “weq duj” (LD 2×09) lässt immer noch auf sich warten. Aber es ist trotzdem eine Fortsetzung, inklusive Auftritt der Titan.
Rückkehr der Exocomps
Zu Beginn gibt es noch einmal das Finale der ersten Staffel aus Sicht von Erdnussbutterbox. Na schön, über den Namen lässt sich streiten, aber das Setup vermag zu überzeugen. Denn bereits damals hatten wir Erdnuss rumfliegen sehen. Und so begleiten wir sie nun bei ihrer Odyssee im Weltall, was wohl nicht von ungefähr an den Film “Cast Away” erinnert, wenn sie sich eine Art Puppe baut.
Von den Drookmani wird sie dann aber schnell aus ihrer Versenkung gerissen und strandet auf dem Planeten Areolus. Und so wird wohl auch dem Letzten klar: Dieses Mal dreht sich eben wirklich alles um Erdnuss und ihre Odyssee. Das belegt auch schon das komplett andere (und gelungene) Intro. Die Crew der Cerritos taucht nämlich nur am Ende kurz auf. Aber dazu kommen wir noch.
Einmischung auf die witzige Art
Von den auf Areolus lebenden Bewohnern wird Erdnuss quasi wie ein Gott behandelt. Hier tut sie sich dann hervor und hilft der Bevölkerung – gegen Schlangen, als Geburtshelfer, bei Verletzungen und bei jeder Menge anderem Kram, der einfach liebevoll aufgebaut ist und den ich jetzt hier nicht im Detail ausführen möchte.
Nur so viel: Zunächst skeptisch beäugt, wird hier – trotz der kurzen Laufzeit der Folge – gut umgesetzt, wie Erdnuss neue Freunde macht und sich in die fremde Kultur einfügt. Man könnte sogar sagen, das ist alles in guter Trek-Manier aufgebaut und man fühlt sogar bis zur Ehe mit dem Häuptlingssohn mit Erdnuss mit.
Natürlich schwebt über allem das Damoklesschwert ‘Oberste Direktive’. Und sicherlich wird auch die ‘Sexszene’ von einigen als störend empfunden worden sein. Aber zumindest ersteres legt sich im Verlauf der Folge wieder. Denn wie sich zeigt, sind die Areoler durchaus warpfähig (gewesen), weswegen sie nicht der Obersten Direktive unterliegen. Ob man das jetzt so gebraucht hätte, sei mal dahingestellt. Denn auch ohne diese Enthüllung ist die Folge einfach liebevoll gemacht, der Humor nicht aufgesetzt und passend eingestreut.
Die Wendung und die Cerritos
Dann aber kommt es zum Auftritt der Cerritos. Und zu einer etwas überraschenden Wendung. Und hier bin ich zugegebenermaßen etwas zwiegespalten.
Denn mir hat die Charakterentwicklung von Erdnuss und auch die Interaktionen mit den Areolern ganz gut gefallen. Aber selbst wenn man berücksichtigt, dass Erdnuss zurück zur Sternenflotte will, ist ihr Verhalten dann aber doch recht fragwürdig. Okay, nennen wir es beim Wort: Sie entwickelt sich zu einem irren Supercomputer, der halt auch mal ein paar Leute opfert. Klar, dass hier die Cerritos eingreift. Und es ist natürlich auch ‘zufälligerweise’ wieder die Cerritos, die hier den Notruf empfängt. Aber gut, darüber kann man hinwegsehen…
Mal sehen, ob die Kontinuität gewahrt wird und die Cerritos in der nächsten Folge auch konsequenterweise im Raumdock gezeigt wird. Immerhin hat sie hier einiges einstecken müssen. Wink an die Autoren: Das wäre auch ein guter Weg, die eingangs erwähnte Vulkanierin an Bord zu bringen und auf diese Weise eine neue Dynamik einzubauen. Aber zurück zum Thema.
Erdnuss landet am Ende schließlich im Computerlager. Das kennen wir schon aus Season 2. Und auch hier ist nochmal ein alter Bekannter zu sehen. Trotzdem hat mir diese Entwicklung halt weniger gut gefallen, denn Erdnuss’ Läuterung vorher war eigentlich viel zu gut aufgebaut, nur um dann wieder einfach so hinweggefegt zu werden.
Auf der anderen Seite muss man aber auch anerkennen, dass es eine durchaus überraschende Wendung war. Und das ist halt auch wieder gut für die Dramaturgie der Episode.
Der Name ist übrigens Erdnusssnackbox, zumindest in der deutschen Fassung. Das macht den Namen aber nicht minder besser bzw. er ist weiterhin absolut bescheuert doof gut 😀