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StartSF ZoneRezension: "Doctor Who 2x08 - Krieg der Realitäten"

Rezension: “Doctor Who 2×08 – Krieg der Realitäten”

Das Finale der aktuellen Who-Staffel birgt so einige Überraschungen. In der SPoiler-Review geht Tom die Punkte durch.

Einmal aufräumen, bitte!

Das Finale bringt so einiges zu einem Ende – und vieles konnte bis zum Ende geheim gehalten werden. Da profitierte Doctor Who eindeutig von Disney, die das ja perfektioniert haben.

Bevor wir uns die einzelnen Punkte aber im Detail anschauen, sollten wir an dieser Stelle endlich mal mit den Gerüchten aufräumen. Dass man Millie Gibson rausgeschmissen hat, dürfte spätestens nach dieser Folge ad absurdum geführt sein. Rein theoretisch könnte sie, wie auch Bel, künftig wieder auftauchen. Darauf werden wir aber später noch zu sprechen kommen.

Andere Gerüchte erwiesen sich als wahr: Die vorliegende Folge ist Ncutis Abschiedsvorstellung und er regeneriert, wobei auch hier die Gerüchte wahr waren. Auch darauf kommen wir später noch zu sprechen.

Die Folge läuft 76 Minuten, wobei nach etwa 40 Minuten der Bösewicht bereits besiegt ist! Es verbleiben also noch 30 Minuten für einen sehr langen Epilog, mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Auch den sehen wir uns nachher noch an. Auf jedenfall ist das ordentlich.

Und ordentlich sind auch die Effekte. Es gibt hier eine große Schlacht mit den Skelettdinos und auch der Angriff von Skeletor—äh Omega schaut richtig gut aus. Man merkt hier das höhere Budget, dass nicht zuletzt durch Disney vorherrscht und es steht der Folge mehr als gut zu Gesicht. Auch für die Dinos gibt es eine Erklärung: es sind Wesen aus der Zwischenwelt.

Insgesamt sind also alle Voraussetzungen für eine gute Folge vorhanden, also sollten wir uns beeilen und den Cliffhanger auflösen.

Von Charakteren und alten Feinden

Und auch hier beginnt die Folge mit einem Knall, denn es ist Anita (aus dem Weihnachtsspecial) welche den Doc rettet. Und nicht nur das, sie ist sogar schwanger.

Ja, ich gebe zu, ich hätte mir hier gewünscht, dass es das Kind des Doctors ist, immerhin war die Chemie zwischen beiden bereits damals extrem gut gewesen. Man hätte es ihr gewünscht, dass sie den Doctor nochmal sieht, und hier ist es dann soweit.

Aber nicht nur das, wird man anfangs noch etwas im Unklaren gelassen, erfährt man später, wie es Anita so ergangen ist. Denn sie ist im Time Hotel (die erwähnte „Chefin“ dort ist sicher Joy) aufgestiegen und hat den Doctor gesucht. Hier sehen wir einige Montagen vergangener Doctor-Szenen, etwa den dritten Doctor und eben Matt Smith als den Elften. Ein Fest für Fans, die schon länger dabei sind, alle anderen zucken wohl eher mit den Schultern.

Und dann kommt der Schlag ins Gesicht für Anita, als sie den Doctor und Rogue sieht. Als sie erkennt, dass der Doctor wohl eher auf Männer abfährt. Als Zuschauer spürt man den Schlag genauso, als wäre es eine direkte Abfuhr. Es spricht für Anita, dass sie trotzdem dem Doctor hilft und wieder auf die Füße kommt und ihr Glück findet. Das sind ganz starke Charaktermomente, die hier aufgefahren werden und die bis zum Ende hin überzeugen.

Aber nicht nur Anita hat ihre großen Momente, auch die anderen dürfen glänzen. Ok, Mel und Shirley hauptsächlich dadurch, dass sie zu UNIT zurückeilen, wobei man über den Turboknopf im Rollstuhl sicher geteilter Meinung sein darf. Aber für den Lacher zwischendrin ist es allemal gut.

Und in der später auftauchenden Schlacht dürfen alle mal mitkämpfen und auf die ein oder andere Art glänzen. Selbst die Nebencharaktere (Nullzelle) sind gut eingebunden. Hier dürfen am Ende selbst Bösewichte wie Conrad ihr „Happy End“ finden, was and und für sich gar nicht mal so schlecht ist, also das man ihn hier nicht per se verteufelt hat und er eine weitere Chance erhält. Unter UNIT-Aufsicht wird er aber wohl weiterhin stehen.

Die Folge schafft es zudem, auch den Helden in ausgewogenem Maße genug zu tun zu geben. Da sind neben dem Doctor natürlich noch Bel und Ruby zu nennen. Zumindest bei Bel wird es hier wohl die Abschiedsvorstellung sein, aber da kommen wir gleich noch dazu. Denn auch bei Ruby dachte ich ja bereits, man hätte das meiste von ihr gesehen, wurde aber bereits letzte Woche eines Besseren belehrt.

Hier nun wird ihr Auftritt von letzter Woche mit einem einstürzenden Gebäude beendet (was wiederum nur den letzten Eindruck verstärkt, dass sie in Folge 7 noch etwas nebenher lief). Aber natürlich war das nur der Aufbau für das, was hier noch folgen sollte. Wobei, so ganz bleibt man die Erklärung schuldig, warum gerade Ruby am Ende noch von Poppy weiß. Das hätte man verstehen können, wenn sie wirklich Gott-DNS in sich tragen würde, aber diese Fährte wurde ja schon in Season 1 zerschlagen, wo sie einfach nur eine normale Person war.

So oder so darf sie hier dann nochmal richtig aufspielen. Stark vor allem die Szene, als der Doctor und Bel sich in der TARDIS wie ein Liebespaar benehmen, und sie zusehen muss. Auch hier kann man spüren, dass sie sich nur wie das fünfte Rad am Wagen fühlt und weichen muss, so schmerzlich es wie bei Anita auch sein mag. Aber dann kommt natürlich die Poppy-Wendung und wie sich das Babytuch in den Händen von Doctor und Bel langsam auflöst. Das ist übrigens clever gemacht, sieht es doch so aus, als würde es einfach nur zusammengelegt, bis es dann eben komplett verschwunden ist.

Aber halt, wir sind ja schon beim Ende, wir müssen nochmal an den Anfang zurückgehen und die Sache mit der Rani auflösen… und Omega… und…

Rani, Ra-Nie, Ra-Wer?

Man erfährt viele Sachen in dieser Folge, die man sich im Verlauf der letzten zwei Staffeln gestellt hatte. So sind sie etwa unfruchtbar (was übrigens auch zu einigen der alten Bücher passt, wo die Time Lords sich in einer Art Klonprozess fortpflanzten). Interessanterweise impliziert dies aber dennoch, dass der Doctor und Bel zumindest auf irgendeine Art eine sexuelle Beziehung haben mussten, zumindest in der veränderten Zeitlinie, gehen sie doch davon aus, dass Poppy ihr Kind ist.

Und die Bi-Generation soll quasi von der Natur getriggert sein, damit, wenn es wenige Time Lords gibt, sie erhalten bleiben. Also können das jetzt alle bzw. kommt es jetzt immer zu einer Bi-Generation? Müsste dann nicht der Doctor am Ende auch zweimal… okay, das ist was für Staffel Drei, denn wir sehen hier nichts weiter (erstmal). Kann man sicher so machen, ist an manchen Stellen aber auch etwas unbefriedigend.

Und nein, bevor nun jemand meckert, dass es doch schon vorher der Fall hätte sein müssen: Eben nicht. Der Doctor dachte ja nur, er wäre der Letzte Time Lord (ab dem 9.Doctor), aber wie wir ja mittlerweile wissen, war Gallifrey nur versteckt. Und Bi-Generation war ja nur eine Legende…

Natürlich glaubt die Rani dem Doctor nicht, wie übel Omega ist, daher wissen wir es ja schon seit Classic Who (es gibt übrigens eine nette kleine Szene zwischen Mel und der Rani). Und eine neue Time Lord-Rasse mit dem Monster erschffen… tja. Auch hier wieder schön gespielt, wie die Rani erkennt, das sie einen Fehler gemacht hat.

Wenn das Zeitreisearmband nach unten fällt, dann kann man schon erahnen, dass Rani-2 damit fliehen wird. Das Ende kommt dann auch etwas überraschend, denn die Rani wird einfach von Omega gefressen. Ich habe bereits Fan-Stimmen gelesen, denen das zu unspektakulär war, vor allem, nachdem man sie so aufgebaut hat. Und ja, vermutlich wäre es sinnvoller gewesen, Archie Panjabi überleben, und Anita Dobson hopps gehen zu lassen. Allerdings ist das ja das, womit alle gerechnet haben. Hier werden also gekonnt Erwartungen untergraben und ja, das hat schon was. Auch Dobson als Mrs. Flood entkommen zu lassen, fällt in diese Kerbe. Allerdings sollte die Pause zwischen den Staffeln nicht zu lang sein, die Gute wird ja nicht jünger…

Achja, und dann ist da ja noch Omega, der ja, nach seinem letzten Auftritt, irgendwo körperlos im Zwischenraum treiben müsste. Hier ist er also ein riesiges Skelett (wegen der Titanenvergangenheit nehme ich an). Kann man sicher mit leben und es ist schön, das sich er und der Doctor wiedererkennen.

Wie er dann besiegt wird erinnert allerdings schon irgendwie an das 2010-er Special, denn auch dort „griff“ der Doctor einfach hinter sich, um den Diamanten zu zerstören. Aber hey, gut kopiert muss ja nicht schlecht sein. Okay, die Szene funktioniert schon grundsätzlich, hat aber etwas von Deus Ex Machina und viel zu einfacher Lösung. Aber gut, das kann ich an der Stelle verzeihen.

Pfiffig ist auch, dass die Tardis des Doctors der Skelettpalast ist. Müsste er jetzt nicht die Datenverarbeitenden Aliens auch irgendwo darin haben? Hier fehlt erneut eine Erklärung, wie die Rani da überall rankam, nichtdestotrotz kann sich die Auflösung aber sehen lassen.

Von den guten Effekten und der Schlacht um den UNIT-Turm berichtete ich ja schon…

Die Poppy im Raum

Während ich bis hierhin über die kleinen Unstimmigkeiten hinwegsehen konnte, auch was die finale Auflösung betrifft (das Wunschkind wird einfach adoptiert), hatten wir ja an der Stelle noch 30 Minuten zu füllen, ihr erinnert euch?

Ein langer Epilog steht hier noch an, der sich vornehmlich um Poppy dreht. Irgendwie war ja nicht zu erwarten, dass man das Kind einfach verschwinden lässt (andererseits hat Russel T. Davies bereits in Torchwoods dritter Staffel bewiesen, das er auch davor nicht zurückschreckt, wenn es darauf ankommt). Man kann dem Doctor am Ende sogar ansehen, das er, zumindest ein klein wenig, enttäuscht ist, das es nun doch kein Time Lord-Kind ist. Wobei man hier ja trotzdem eine Pause für den Doctor hätte einbauen können, und ihn dann einfach Jahrzehnte später hätte zeigen können, wenn er wieder aufbricht. Aber das ist wie mein Doctor Who -1 natürlich nur Wunschdenken…

Überdies, müsste es nicht ein Kind mit Time Lord-DNS geben? Nämlich River Song? Aber gut, auch da war das Kind ja nicht „sauber“ genug und darauf wollen wir nicht herumreiten, das hätte den Gelegenheitszuschauer wohl nur mehr verwirrt.

Und natürlich ist Poppy der Grund, warum Bel immer nach Hause und nicht mit dem Doctor reisen wollte. Auch das kann man so machen, entwertet aber etwas die Charakterszenen der letzten Folgen, denn gerade dass sie eben so anders ist, hat Bel immer aufgewertet. Nun also soll Poppy daran Schuld sein, wie wir in Szenen, die wir so nicht im Detail bislang gesehen hatten, erfahren.

Leider passt dann auch irgendwie Bels Bemerkung in der „Geschichtenmaschine“ nicht, sie hätte ein Kind gesehen. Sie hätte ja da schon wissen müssen, wer es ist… Ja, okay, mit Timey Wimey und anderen Zeitlinien findet man sicher immer eine Erklärung, für mich hat Poppy aber aufgrund der oben genannten Punkte halt leider überhaupt nicht funktioniert.

Und dass sich der Doctor opfern will, um sie zu retten, ist dann natürlich der Tatsache geschuldet, dass Ncuti gehen wollte. Dabei geht zugleich auch Bel, was wie erwähnt, extrem schade ist, war sie doch einer der vielversprechendsten Charaktere. Ja, auch hier, anhand von Mel wissen wir, dass eine Rückkehr nicht ausgeschlossen ist, trotzdem wirkt das hier wie ein Endpunkt. Ncuti geht, die Companions müssen mit – sehr schade. Es wäre sicher interessant zu sehen, wieviel hiervon geplant war und wieviel nicht (siehe auch die Gerüchtesektionen der Reviews).

Überraschend gibt es dann auch ein Cameo von Jodie Whittaker als 13.Doctor – was ich überaus gelungen fand, auch wenn es wiederum den neu hinzugekommenen Zuschauern wenig sagen dürfte. Aber es ist schön, dass sie sich dazu bereit erklärt hat. Nicht alle alten Doctoren sind ja immer für sowas zu haben.

Ja, und dann ist da natürlich die Regeneration (leicht verzögert). Im Gegensatz zu Capaldi passt hier aber das Hinauszögern für einen kurzen Moment besser in den Kontext. Und ja, ihr habt es ja schon an der Einleitung gemerkt bzw. gelesen, die neue Doctor ist niemand anderes als Billie Piper (au0er man ändert das in der ersten Folge einer etwaigen neuen Staffel noch kurzfristig ab, Regenerationsenergie und so).

Generell stört mich das nicht, auch dass der Doctor erneut eine Frau wird (meine eigene Frau ist allerdings überhaupt kein Rose-Fan). Allerdings wird Piper im Abspann nicht als Doctor geführt, sondern einfach nur als „Introducing Billie Piper“). Ob da noch was im Busch ist?

Aber ja, ich muss sagen, generell hab ich schon Lust auf eine Staffel mit Billie-Doctor. Immerhin gibt es noch viele offene Fragen. Was ist mit Susan im Fernsehen? Wo ist Rogue abgeblieben (auch wenn ich ihn nicht mag)? Was ist mit Mrs. Flood? Genug zu erzählen gäbe es also.

Bewertung

Staffelbilanz

Rezension: "Doctor Who 2x08 - Krieg der Realitäten" 1

Vor allem, da die Staffel richtig gut war und nahezu keinerlei Stinker produziert hat. Schwächere Folgen bildeten die Ausnahmen und die Staffel mag nicht so stark gewesen sein, wie damals vor 20 Jahren – sie war aber definitv stark mit einem, trotz vieler Schwächen, starken Staffelfinale. Es wäre wirklich schade, wenn man hier den Stecker zieht.

Bewertung

Klar, es gibt hier ein paar Ungereimtheiten, darüber sehen wir an der Stelle aber mal hinweg. Die Folge bleibt im Großen und Ganzen weiterhin auf Kurs und macht Spaß, ebenso wie die bisherige Staffel. Ob das Finale das wird toppen können?

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Klar, es gibt hier ein paar Ungereimtheiten, darüber sehen wir an der Stelle aber mal hinweg. Die Folge bleibt im Großen und Ganzen weiterhin auf Kurs und macht Spaß, ebenso wie die bisherige Staffel. Ob das Finale das wird toppen können?Rezension: "Doctor Who 2x08 - Krieg der Realitäten"
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