Ab dem 15.06. schlägt sich Captain Pikes Crew wieder mit Klingonen, Gorn, Kirk und Drehtüren herum.
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Zweitrezension: Star Trek: Picard 3×09 – “Võx”
Heiß diskutiert wird über die neunte Folge von “Picard”. Auch Tom hat zu “Võx” eine ausführliche Meinung. Wie immer gilt: SPOILER-ALARM!
On Screen! Echtzeitbesprechung zu “Star Trek: Picard” 3×09 “Võx”
Unser Audio-Kommentar zu “Võx”
Lasst uns gemeinsam “Võx” schauen! Holt euch Christiane Gref und Michael Schuh ins Haus, um nochmal mit viel unnützem Wissen im Gepäck die neunte Folge der dritten Staffel “Star Trek: Picard” zu gucken. Wir schwärmen und lästern über Lieblingsszenen, analysieren Themen, Anspielungen und Easter Eggs und geben euch auch bemerkenswerte Infos und Triva über die Geschehnisse hinter der Kamera.

Rezension: Star Trek: Picard 3×09 – “Võx”
Der Prolog zum großen Staffel- und Serienfinale legt ein strammes Tempo vor, offenbart aber erneut viele erzählerische Schwächen. Langjährige TNG-Fans werden nach dem Anschauen von “Võx” ihren Bestand an Taschentüchern auffrischen müssen, denn die letzten zehn Minuten sind Nostalgie pur.
SPOILER!
Handlung
Die Zeit rinnt, denn der “Frontier Day” ist gekommen. In ihrer Counselling-Sitzung mit Jack findet Deanna heraus, dass Picards und Beverlys Sohn mit dem Borg-Kollektiv in Verbindung steht. Offenbar hinterließ Picards Assimilation vor 35 Jahren in seiner DNA einen geheimen Borg-Code. Dieser führte vor zwei Jahren zwar zu dessen vorzeitigem Tod, wurde vorher aber an Jack weitergeben. Und der hat sich nun zu einem mächtigen Assimilationswerkzeug der Borg entwickelt.
Als Picard Jack mit dieser Tatsache konfrontiert, flüchtet dieser mit einem Shuttle von der Titan, um sich der Borg-Königin zu stellen. Dort angekommen, wird Jack jedoch assimiliert. Er soll zu “Võx” werden, dem lang ersehnten Nachfolger von Locutus und die neue Stimme der Borg.
Doch es kommt noch schlimmer: Aufgrund ihrer Kooperation mit den Wechselbälgern ist es den Borg gelungen, die Transportersysteme aller Sternenflottenschiffe so zu manipulieren, dass alle Besatzungsmitglieder unter 25 Jahren per Fernsignal assimiliert werden können.
Die Titan fliegt sofort zur Erde, um Fleet Admiral Elizabeth Shelby (Elizabeth Dennehy) an Bord der Enterprise-F vor der drohenden Borg-Attacke zu warnen. Doch es ist bereits zu spät: Durch den neuen Flottenformationsmodus übernehmen die Borg binnen weniger Minuten die Kontrolle über alle Schiffe der Sternenflotte.
Da auch die Titan in die Hände der assimilierten jungen Generation fällt, darunter Geordis Töchter Alandra und Sidney, fliegen Picard, Riker, Geordi, Data, Deanna, Worf und Beverly mit einem Shuttle zum Flottenmuseum. Seven und Raffi bleiben auf der Titan zurück und müssen mitansehen, wie Captain Shaw im Kampf tödlich verletzt wird. Mit seinem letzten Atemzug erweist er Seven Respekt und überträgt ihr offiziell das Kommando.
Im Flottenmuseum angekommen, lüftet Geordi das bisher bestens gehütete Geheimnis von Hangar 12. Dort befindet sich eine nahezu vollständig restaurierte Enterprise-D. Nachdem man die Untertassensektion rund zehn Jahre nach ihrer Notlandung doch noch von Veridian III bergen konnte, begann Geordi mit deren Wiederherstellung. Die damals zerstörte Antriebssektion wurde durch die der USS Syracuse ersetzt.
Nachdem die Schiffssysteme hochgefahren und die Torpedorampen mittels Arbeitsdrohnen mit Photonentorpedos bestückt worden sind, verlässt die Enterprise-D das Museum und setzt Kurs auf die Erde. Das fast 40 Jahre alte Schiff, das im Gegensatz zu den modernen Schiffen der Flotte vollständig analog operiert, ist die letzte Chance der Sternenflotte auf Rettung […]
Drehbuch & Dramaturgie
Das Drehbuch von Sean Tretta und Kiley Rossetter weist eine enorme Ereignisdichte auf, die angesichts von lediglich 45 Minuten Laufzeit auch in einem sehr rasanten Tempo abgehandelt wird. Das ist zwar äußerst unterhaltsam, macht es einem aber auch nicht leicht, der Handlung an allen Stellen immer auch folgen zu können. Der narrative Input ist hier doch etwas zu unausgewogen, insbesondere im Vergleich mit den acht vorangegangenen Episoden, in denen die zentralen Handlungsstränge stellenweise etwas zähflüssig erzählt wurden. Hier folgt nun eine Enthüllung auf die nächste – teilweise mit fragwürdigen Erklärungen, teilweise gänzlich ohne eigentlich notwendige Erläuterungen.
Insbesondere die Ausführungen zu Picards DNA-Veränderung, zu Jacks Borg-Mutation sowie zur Manipulation der Sternenflotten-Transporter samt Wirksamkeit nach Alterszugehörigkeit, aber vor allem auch Shaws Tod hätten nach meinem Dafürhalten unbedingt entschleunigt werden müssen. Hinsichtlich der Frage, wie und warum es zu einer Allianz zwischen Borg und Wechselbälgern gekommen ist, macht sich “Võx” gar nicht erst die Mühe, den Zuschauern eine plausible Erklärung mit auf den Weg zu geben. Ich bin leider wenig optimistisch, dass dies in der letzten Episode noch nachgeholt werden wird.
Im letzten Drittel drückt die Episode dann endlich ein wenig aufs Bremspedal, was allerdings auch dem darin abgebrannten Nostalgie-Feuerwerk geschuldet ist. Das hat es aber in sich, denn die Rückkehr der Enterprise-D ist für eingefleischte Fans, allen voran für diejenigen, die mit “The Next Generation” aufgewachsen sind, der wohl emotionalste Trek-Moment seit 20 Jahren.
“Võx” ist eine enorme Herausforderung für jeden Rezensenten, denn das Pendel schwingt in dieser Folge besonders heftig zwischen den beiden Polen Fanservice und Erzählstringenz hin und her. Leider verliert sich auch die dritte Staffel mit dieser Folge wieder in recht unausgegorenen Superlativen, anstatt einfach mal eine kleinere, aber dafür gut konzipierte Geschichte zu erzählen.
Nein, es müssen auch hier wieder unbedingt die Borg sein. Zum dritten Mal in Folge sieht man sich nicht in der Lage, eine spannende Staffel-Storyline ohne Borg-Beteiligung zu erzählen. Aus der inneren TNG-Serienlogik macht dies gewiss Sinn, schließlich waren die Borg auch der gefährlichste Widersacher für Picard und seine Crew. Aber es gab eben auch schon vier Staffeln “Voyager”, die das Pferd namens Borg bereits vor 20 Jahren totgeritten haben. Und jetzt zeigt man uns den mittlerweile vierten Angriff der Borg auf die Erde.
Die mit “Voyager” begonnene und in “Picard” fleißig fortgesetzte Assimilierungsflut trägt die Einzigartigkeit von “The Best of Both Worlds” nun endgültig zu Grabe. War Picards damalige Assimilation noch ein Unikum mit massivem Impact, der diesen Charakter nachhaltige formte und neu definierte, ist eine Assimilation durch die Borg gut 30 Jahre später nur noch ‘business as usual’ in “Star Trek”. Nach Janeway und Tuvok sind nun eben Geordis Töchter mal dran. Am Ende wird deren Assimilierung dann aber wahrschlich auch keine schlimmeren Nachwirkungen haben als ein verstauchter Fuß.
Es ist erstaunlich, wie wenig Gespür die heutigen Verantwortlichen von “Star Trek” für die konstituierenden Mythen des Franchise besitzen. Und wie wenig Respekt sie ihnen entgegenbringen. Als ob man nicht auch mal neue Bedrohungen hätte erforschen können. Und wenn es unbedingt Selbstreferenzialität sein muss, warum nicht einfach “Conspiracy” (TNG 1×25) oder “Schisms” (TNG 6×05) aufgreifen?
Doch das Problem ist hier nicht nur das Überstrapazieren der Borg, sondern vielmehr der harte Bruch in der übergeordneten Erzählung der Staffel. Der Borg-Twist entwertet nämlich in gewisser Weise nahezu alles, was man bisher in dieser Staffel zu sehen bekommen hat. Die einst so mächtigen Wechselbälger erscheinen nur noch als plumpe Handlanger der wahren Bad Guys. Hier wurden zwei der größten “Star Trek”-Villains aller Zeiten zusammengebracht und man hat irgendwie das Gefühl: Das passt nicht so recht zusammen.

Lässt man sich trotz all dieser Kritikpunkte auf die Handlung ein, dann bereitet einem “Võx” aber durchaus Freude. Dafür sollte man allerdings (wie gewohnt) seinen kritischen Geist sehr weit runterdrehen. Denn wie in nahezu jeder Episode dieser Staffel tun sich auch in “Võx” so einige narrative Ungereimtheiten auf. Summe und Relevanz dieser Lazy-Writing-Auswüchse lassen mich auch in dieser Woche wieder an den Fähigkeiten – oder zumindest an der Gewissenhaftigkeit – des Writer’s Rooms zweifeln.
Ich will an dieser Stelle gar nicht auf alle Details eingehen, das ist wohl eher etwas für einen (mehrstündigen) Podcast. Nur so viel: Die Motivation von Vadic, eine Allianz mit den Borg einzugehen, steht ebenso auf tönernen Füßen wie die Begründung, warum die Borg Jack unbedingt durch die halbe Galaxis jagend mussten. Von der Naivität der Sternenflotte, ihre komplette Flotte für eine Parade zur Erde zurückzurufen und sich ferner der Gefahr einer zentralisierten Steuerung auszusetzen ganz zu schweigen. Auch die Frage, welchen konkreten Plan Picard mit der Enterprise-D verfolgt, bleibt vorerst unbeantwortet.
Die Schlüssigkeit des Erzählten ist und bleibt demnach die Achillesferse der dritten Staffel. Die Stärke dieser Einzelepisode liegt hingegen in ihrer guten Mischung aus Action, Drama und Humor. Der Entertainment-Faktor von “Võx” ist zweifellos im oberen Bereich anzusiedeln. Dennoch habe ich mich gefragt, ob die Episode nicht besser funktioniert hätte, wenn sie auf 60 Minuten gestreckt worden wäre, um so die ein oder andere kurze Verschnaufpause zu ermöglichen und auch gewissenhafter zu erklären.
Der Episodentitel “Võx” geht auf das lateinische Wort “vōx“ zurück und bedeutet “Stimme”. Das wird in der Episode auch erklärt. “Võx” soll der Borg-Name für Jack werden, den Sohn von Locutus (lat. “gesprochen”). “Võx” ist die mittlerweile fünfzehnte “Star Trek”-Episode, die auf ein lateinisches Wort beziehungsweise auf eine (wörtliche) lateinische Redewendung Bezug nimmt.
Charaktere & Dialoge
Da der Schwerpunkt von “Võx” auf diversen Enthüllungen, Action-Sequenzen und auf der liebevoll inszenierten Rückkehr der Enterprise-D liegt, müssen die Charaktere dieses Mal etwas kürzer treten.
Jack / Picard / Beverly
Die bedeutsamste Charakterentwicklung findet sich bei Jack, der den nächsten Schicksalsschlag verkraften muss. Nachdem er kürzlich noch eröffnet bekam, dass er früher oder später schwer am Irumodischen Syndrom erkranken wird, erhält er in dieser Episode nun die nächste niederschmetternde Diagnose: Er trägt eine Borg-Mutation in sich, die ihn zu einer Gefahr für die Allgemeinheit macht. Das bringt ihn aus der Fassung, sodass er sich entschließt, sich der Borg-Königin zu stellen und ihr zu zeigen, was für ein Mensch er ist. Sein Widerstand erweist sich dann aber recht schnell als zwecklos.
Jacks Dialoge mit Picard und auch mit der Borg-Königin haben einige gute philosophische bzw. sozialkritische Ansätze, werden aber leider in gewohnter “Picard”-Manier recht schnell wieder abgewürgt. Meinem Eindruck nach leiden diese Szenen auch etwas unter Ed Speleers Darstellungsweise. Schon in der letzten Woche fand ich ihn zwar überzeugend, aber eben auch hart an der Grenze zum Overacting. In “Võx” hat er diese Hürde leider gerissen. Ich könnte den Dialogen jedenfalls etwas mehr abgewinnen, wenn Jack nicht ständig voller Wut durch die Gegend brüllen würde.
Demgegenüber beschränken sich Picard und Beverly fast wieder nur auf Schuldgefühle und Selbstmitleid. Picard hadert mit seinen schlechten Borg-Genen. Und Beverly mit ihrer Fähigkeit, eine gute Mutter zu sein. Wobei hier angedeutet wird, dass sie am Ende eine medizinische Lösung für Jacks genetische Problematik finden dürfte.
Nicht ganz unproblematisch finde ich die Art und Weise, wie widersprüchlich Picard und Beverly hier agieren. Einerseits müssten sie in verzweifelter Sorge um Jack sein (jedenfalls war das doch das primäre Narrativ in den ersten acht Episoden), andererseits ist in den Schlussminuten der Episode davon kaum mehr etwas zu sehen. Da schwärmen beide nämlich recht gelöst von der Schönheit der Enterprise-D und Picard macht sogar noch einen Teppich-Witz. Das ist zwar sehr amüsant, passt aber so überhaupt nicht in die Dramaturgie der ersten 35 Minuten.
Captain Shaw
In Bezug auf Captain Shaw ist nahezu das eingetreten, was ich in meiner letzten Rezension prophezeit hatte: Shaw stirbt den Heldentod, nicht aber ohne finale Läuterung in den Armen von Seven.
Ganz ehrlich, das ist Klischee pur und dementsprechend so vorhersehbar, dass die angestrebte Wirkung dieses Charakters in meinen Augen weitestgehend verpufft. Warum muss eine solche Läuterung immer erst auf dem Sterbebett erfolgen?
Hätte Shaw bereits nach Folge 4 seine Fehler eingesehen, dann wäre diese Figur viel glaubwürdiger rübergekommen. Stattdessen hat man dessen Konflikt mit Seven, Picard und Riker künstlich in die Länge gezogen. Damit hat man sich aber leider um die Chance gebracht, eine solch tolle Charakterentwicklung zu erzählen wie die von Ensign Charly Burke in der dritten Staffel von “The Orville”.
Überrascht hat mich zudem der Umstand, wie unspektakulär Shaw hier den Tod findet. Ehrlich gesagt, hätte ich hier ein ähnliches Szenario wie das von Ro Laren erwartet.
“The Face” alias Borg-Königin
Eine der größten Enthüllungen der Episode ist die Identität von “The Face”, hinter dem sich offensichtlich die Borg-Königin verbirgt. Diese sieht man zwar nur von hinten, sie wird im englischen Original aber wieder von Alice Krige (68) gesprochen.
Die Borg-Königin macht deutlich, dass Jack noch bedeutsamer für das Kollektiv sein soll als seinerzeit Picards Locutus. Womöglich spielt die finale Episode von “Voyager” hier noch eine Rolle. Mal sehen.
Dennoch muss ich auch hier konstatieren, dass es schön wäre, wenn man nicht jede einzelne Borg-Story in dieser Serie so versatzstückartig behandeln würde. Mir fehlt hier schlicht die erzählerische Stringenz.
“The Next Generation”
Das Highlight auf der Charakterebene ist sicherlich die Reunion der NextGen mit ihrer Enterprise-D. Dieses legendäre Schiff gehört eben auch dazu, schließlich war die “D” der Mittelpunkt von 179 Abenteuern. Dagegen stehen nur drei auf der Enterprise-E. Aber die hat Worf ja ohnehin geschrottet…
“Võx” fängt die alte Figuren-Dynamik aus TNG hier super ein und auch die neuen Elemente wirken stimmig. Datas neuer Sarkasmus (“hoffentlich sterben wir schnell”) macht Spaß, bei Worf muss man aber wirklich aufpassen, den Bogen nicht zu überspannen. Ein Klingone ist schließlich kein Comic Relief. Nichtsdestotrotz sind die Worf-Szenen sehr amüsant.
Das einzige Problem, das ich hier sehe, ist tatsächlich der Kontext dieser Nostalgie-Parade. Einige lockere Witze wirken angesichts der Bedrohungslage und der Tatsache, dass Picard, Beverly und Geordi im gleichen Moment um das Leben ihrer Kinder fürchten müssen, schlicht deplatziert. Gerade vor dem Hintergrund, dass man Geordi zuvor noch als Helikopter-Papa gezeichnet hatte. Spaß macht die Reunion aber trotzdem.
Eine freudige Überraschung ist auch der Cameo von Elizabeth Dennehy als Fleet Admiral Elizabeth Shelby. Aber leider wird auch dieses Potential nicht ausgeschöpft und es bleibt bei der bereits bekannten Devise: “Bringt Gaststars aus TNG zurück, um sie sofort wieder umzubringen.”
“The Next Next Generation”
Höchst interessant ist der in dieser Episode latent mitschwingende Generationenkonflikt, der sich in dem Umstand äußert, dass Personen über 25 Jahren — allen voran die deutlich älteren Jahrgänge — scheinbar von den Assimilierungsversuchen der Borg oftmals verschont bleiben, während die Jungen zur leichten Beute für die digitalen Gleichschaltungsversuche der Borg werden. Das führt schließlich dazu, dass die Jungen die Alten bekämpfen.
Die ältere Generation trägt allerdings die eigentliche Verantwortung für diesen Konflikt, denn sie war es, die ihrem Nachwuchs die jüngsten Probleme — Rachegelüste der Wechselbälger (wegen einem nicht aufgearbeiteten Genozid-Versuch) sowie die gefährlichen Borggene — “vererbt” hat.
Ich habe mich gefragt, ob uns “Star Trek: Picard” hier womöglich eine Parabel erzählen möchte, die den aktuellen Generationenkonflikt im wahren Leben in klassischer Science-Fiction-Manier spiegeln soll. Dies zu ergründen, würde allerdings den Rahmen dieser Rezension sprengen, sodass ich an dieser Stelle auf unseren Podcast am Ende der Staffel verweise.
Inszenierung
Das auf zwei Episoden angelegte Staffel- und Serienfinale ist Chefsache, denn sowohl für die Inszenierung von “Võx” als auch für die von “The Last Generation” nahm Showrunner Terry Matalas im Regiestuhl Platz.
Hinsichtlich der Umsetzung des Drehbuchs ist Folge 9 im Vergleich zu den ersten acht Episoden ein regelrechter Quantensprung. Mit dem Borg-Schiff und natürlich auch mit der Brücke der Enterprise-D bekommen wir zwei eindrucksvolle und wunderschöne Kulissen im Retro-Stil präsentiert. Die Phase der Bottle Shows scheint nun endlich vorbei zu sein. Die Sets überzeugen und die visuellen Effekte sind grandios.
Die helle und bunte Enterprise-D-Brücke bildet einen schönen Kontrast zur dunklen Titan und fängt damit auch die Grundstimmung beider Epochen (2363-2370 bzw. 2401) sehr gut ein. Ich bin geradezu überwältigt davon, wie detailverliebt man die alte TNG-Kulisse zu neuem Leben erweckt hat.
Absolut gelungen ist auch das Wiedersehen der alten Crew mit ihrer ersten Enterprise. Das kann man eigentlich kaum besser inszenieren, außer vielleicht noch mit einem kleinen Rundflug ums Schiff als i-Tüpfelchen. Dramaturgisch (Anschalten der Lichter und Konsolen), dialogtechnisch (“wir sind die Crew der USS Enterprise…”), schauspielerisch und atmosphärisch (Kamerafahrten, Musik) entspricht das über weite Strecken dem, wie ich es mir in den vergangenen Monaten ausgemalt hatte. Ganz großes Lob an alle Beteiligten! Da bleibt bei jemandem wie mir, der mit TNG und vor allem wegen der Enterprise-D zum Trekkie geworden ist, kein Auge trocken. Auch wenn der Kontext dieser Szenen etwas suboptimal erscheint.
Und auch sonst gibt es an der Inszenierung der Episode nicht viel zu meckern. Matalas hat einige interessante Kamerafahrten und Schnitte zu bieten, die wir in dieser Form so noch nicht gesehen haben. Formal gesehen ist “Võx” also eine runde Sache.
On Screen: Serien-Podcast
Schaut mit uns gemeinsam, holt euch die Redaktion des TrekZone Networks auf die Fernsehcouch! Zu jeder Folge “Picard” gibt es bei uns einen Live-Kommentar. Wir klicken zur selben Zeit auf PLAY, und los geht’s!
Wartet nicht auf DVDs oder Blu-rays, bei uns werdet ihr direkt mit unnützem Wissen, Hintergrundinformationen und wilden Fantheorien versorgt.