Zwei Trekkies erinnern sich mit Wehmut an eine Community, die es nicht mehr gibt: Die TrekBBS.de.

Da das Jubiläum “25 JAHRE TREKZONE.DE” ansteht, haben wir die Fühler ausgestreckt und Redaktions- und Communitymitglieder der alten Garde um Gespräche, um Interviews und Chats gebeten. Der heutige Podcast ist ein Auftakt. Darin sabbeln die TrekBBS-Oma Melanie (aka Morrigan, aka Mad Hatter) und TrekZone-Redakteurin Maja über die alte Forenkultur, über lieb gewonnene und vermisste Foren-User, über “Star Trek” und Trekkie-Communities.

Die TrekBBS, ein Museumsstück

Die Technik, auf der die deutsche TrekBBS basierte, hörte Ende 2021 auf sicher zu sein. Kein Chefingenieur war da, Hand anzulegen und das Forum zu retten. So, von einem Tag zum anderen, endete eine Ära. Zwei Jahrzehnte war die TrekBBS.de Heimathafen der TrekZone-Community gewesen. Seither liegt sie im Trockendock, wie ein eingemottetes Sternenflottenschiff, das man noch reparieren könnte, wenn nur genügend Scotties da wären.

Jahre sind ins Land gezogen, TrekZone hat sich neu erfunden, einmal wieder. Die neue Redaktion funkt Podcasts in den Äther, verfasst Essays und Rezensionen, News und Aprilscherze. Und noch immer wird versucht, leise und beständig, die BBS-Technik wiederzubeleben. Es geht voran in kleinen Schritten. Eine Backupkopie der TrekBBS.de-Foren wurde erarbeitet. Diejenigen, die den geheimen Link kennen, kommen ab und zu vorbei und schauen, was sie 2003, 2009, 2017 so geschrieben und verdiskutiert haben.

ZEHN VORNE: Das Gespräch mit Morrigan

Die Melanie, die BBS-Oma vom Dienst, klickte sich gerade neulich durch das Backup der TrekBBS.de. Erinnerungen wurden wach: an Trekkies, die sie dort kennen und schätzen lernte, an abgefahrene Avatare, an die Forenfreundschaft mit Caprica-City.de, an verrückte Threads und Assoziationsspielchen. Oh! Und an den Forenfriseur Mot, der alle paar Wochen sehr öffentlich zusammenfasste, worüber sich die BBS-Gemeinschaft gerade so unterhielt.

Mag sein, dass jene, die die TrekBBS.de nie erlebt haben, meinen, sich in diesen Themen nicht wiederfinden zu können. Mag sein. Dennoch laden wir Euch ein, an unserem Tisch im ZEHN VORNE Platz zu nehmen und den zwei alten Unterdecklerinnen beim Erinnern und Nerden zuzuhören. Einfach so.

Lebt lang und in Frieden, ihr Trekkies!

And rest in peace, dear Schukow!

BBS Screenshots

Auto-Mitschrift des Gesprächs

Maja T Mo: Hallo Melanie.

Melanie Koppenhagen: Moin Moin.

Maja T Mo: Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Und jetzt quatschen wir.

Melanie Koppenhagen: Ja, gut, gut. Ich sitze jetzt hier und beobachte den Balken, wie der schön tanzt und hin und her hüpft.

Maja T Mo: Den Pegel, der ausschlägt.

Melanie Koppenhagen: Ja.

Maja T Mo: Ich habe vor einer Stunde noch geschlafen und so halb geträumt. Natürlich über Star Trek und über Interviews, logisch, ne? Ich habe mir so gedacht, heute ist das Kommunizieren unter Freunden, unter Fans, unter Nerds, unter Leuten im Internet völlig anders als früher. Wenn du ein Thema suchst, findest du auf jeden Fall irgendwo im Internet eine Diskussion dazu. Das ist nicht schwierig, ranzukommen an Gespräche, die jetzt gerade stattfinden in Kommentarecken zu irgendeinem Thema, das einen interessiert. Aber als das Internet noch aus Tonerde und Elfenbein bestand in den… Ende der 90er Jahre, Anfang der 2000er und so weiter, war das nicht so. Da entstand die TrekBBS. Da warst du vielleicht noch nicht dabei. Wann ging es bei dir los?

Melanie Koppenhagen: Im März 2004.

Maja T Mo: Genau. Aber auch zu der Zeit waren Foren das Normale und Social Media nicht. Also das wandelte sich genau in der Zeit.

Melanie Koppenhagen: Vormäßig.

Maja T Mo: Ja. Und man kam auf eine Webseite, die Forum hieß. Und da waren dann mehrere Unterforen, die geordnet waren nach einem bestimmten Thema. Und man gab sich selbst einen Username und machte mit. Also ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich suchte, also es war schwierig ranzukommen in meinem Real Life an Gruppen von Menschen, die dasselbe Star Trek Interesse hatten wie ich und darüber quatschen wollten.

Melanie Koppenhagen: Ja, in dem Ausmaß auf jeden Fall.

Maja T Mo: So, ne? Und dann war man froh, wenn man eine Community fand, die man sich dann zur Heimat machen konnte. Heute so, ne? Also es ist wirklich zu viel

Melanie Koppenhagen: Ja, und manchmal sind die auch ein bisschen zu viel Meinung.

Maja T Mo: Ja, genau. Und damals war eher so, es gab zu wenig Zugang zu anderen Meinungen und man hat danach gesucht und so ein Forum war was Schönes und nicht unbedingt die Norm. Die Norm waren Webseiten mit Content und Foren waren eher das, was es außerdem gab. Heute scheint es eher so, es ist mindestens 50-50, da ist Content und dann sind da die Kommentare.

Melanie Koppenhagen: Ich erinnere mich noch an ein Zitat von Voivod von der BBS. Die Kommentatoren von Online-Artikeln sind der Bodensatz der Menschheit, weil zum größten Teil ja wirklich da in den Kommentarspalten Schlachten geschlagen wurden. Also quasi der Vorläufer von diesem ganzen Hate Speech heute. Da hat er in weiser Voraussicht gesprochen, würde ich fast sagen. Das war so der Vorläufer vom Shitstorm auch.

Maja T Mo: Das gab es noch gar nicht.

Melanie Koppenhagen: Ja, genau. Und das Zitat benutze ich auch heute noch gerne, weil es immer noch zutrifft. Galt aber dann meistens für so Medien allgemein, jetzt nicht für Treksachen. Natürlich wurde sich da auch ein bisschen gestritten, aber im Vergleich war es ja relativ friedlich.

Maja T Mo: Fand ich auch. Halt eben, weil es ein kleineres Internet war, gefühlt, und weil dann ein Forum sehr viel weniger User hatte als heute irgendeine von den großen Communities. Es war familiärer und es fiel mehr auf, also wer interessante Meinungen hatte.

Melanie Koppenhagen: So ein Forum war auch geduldig, also wie Papier eigentlich. Ich habe auch nach Jahren immer noch mal nachgelesen. Also wenn man mal irgendwie gekramt hat oder so, Ich habe dann auch immer noch Fehler editiert, muss ich gestehen, die ich dann noch gefunden habe.

Maja T Mo: Du siehst deinen alten Beitrag und sagst, Schreibviel.

Melanie Koppenhagen: Ja, genau.

Maja T Mo: Geht mir auch so.

Melanie Koppenhagen: Also so war es ständig, wenn man dann irgendwie zitiert und dann hat jemand den zitiert und dann stand man da und guckte doof.

Maja T Mo: Der hat den Fehler zitiert.

Melanie Koppenhagen: Ja, schlimm, schlimm. Ja. Ja, ich habe jetzt mal im Archiv auch ein bisschen geblättert, so ein bisschen überflogen. war wirklich nostalgisch. War schon eine tolle Zeit, sag ich mal so.

Maja T Mo: Weißt du noch den alten Usernamen?

Melanie Koppenhagen: Ja, Morrigan.

Maja T Mo: Und du ändertest deinen Usernamen zu?

Melanie Koppenhagen: Matt Hatter. Der Hutmacher, ja.

Maja T Mo: Okay, wie kommt es zu dem Namen?

Melanie Koppenhagen: Den hatte ich schon vorher woanders. Ich war da so relativ unkreativ immer und dann ist der irgendwie mir als erstes in den Sinn gekommen.

Maja T Mo: Ist das eine Referenz auf irgendwas? Ja, natürlich.

Melanie Koppenhagen: Das ist ein Wunderland, natürlich.

Maja T Mo: Das ist nicht natürlich. Ich wusste das jetzt nicht.

Melanie Koppenhagen: Ach so, ja. Mad Hatter, verrückte Gutmacher.

Maja T Mo: Ach so, heißt der im Englischen? Okay.

Melanie Koppenhagen: Ja, eigentlich ursprünglich war der in den Büchern nur The Hatter. Aber der wurde so im Laufe der Zeit als Mad Hatter bezeichnet. Das war noch in den Lewis Carroll Büchern.

Maja T Mo: Ist doch ein schöner Name.

Melanie Koppenhagen: Ja, fand ich auch. Passt ja auch zu mir.

Maja T Mo: Wieso?

Melanie Koppenhagen: Weil ich so ein bisschen gestört bin.

Maja T Mo: Ja, okay. Willkommen in der Community der Nerds.

Melanie Koppenhagen: Genau, deswegen hat man sich da auch gefunden.

Maja T Mo: Und dem Oregon, woher kam der Name?

Melanie Koppenhagen: Ja, das ist ja diese dreifaltige Gottheit, diese Kriegsgöttinnen aus so einer Sage. Das war so die Phase irgendwie. Passte gerade.

Maja T Mo: Das ist deine keltische Phase.

Melanie Koppenhagen: Ja, irgendwie schon. Ich hieß im anderen Forum auch so. Da war aber mein Mad Hatter zu der Zeit besetzt. Ich war irgendwie in verschiedenen, es gab auch dieses Sci-Fi-Forum.

Maja T Mo: Das gibt es heute noch.

Melanie Koppenhagen: Das gibt es noch, habe ich auch irgendwie vor kurzem gesehen, genau. Da bin ich aber schon ewig nicht mehr drin gewesen.

Maja T Mo: Ich bin in einem Thread da immer noch aktiv. Das ist so ein Wortspiel. Also so, du sagst Autofahrt und der Nächste muss dann sagen Fahrtwissen und der Nächste muss dann sagen Wissensvermittlung und der Nächste muss sagen Vermittlungsirgendwas. Da mache ich immer noch, keine Ahnung, einmal im Monat mit einfach weil ich nicht aufhören kann.

Melanie Koppenhagen: Da guck ich mal rein, weil das waren ja immer so, auch diese Assoziationsketten und so, die waren so wunderbar.

Maja T Mo: Genau, davon hatten wir auch immer ganz lange Threads. Was hatten wir da für welche? Wir hatten aber auch unheimlich lange Threads zu anderen Sachen.

Melanie Koppenhagen: Ja, ich bin genervt, weil ich bin, ja, da war ich dauergast. Ich glaube, den habe ich auch aufgemacht, kann sein.

Maja T Mo: Ich bin genervt, weil meine neue, meine neue liebste Teetasse, also die ist mir lieb, weil sie toll aussieht, aber die ist nach fünf Minuten ist die kalt, so ne.

Melanie Koppenhagen: Genau so, ja.

Maja T Mo: Ich bin genervt, weil.

Melanie Koppenhagen: Obwohl, man muss dazu sagen, dass wir so mit einigen Leuten ja auch schon hinterher auch ernstere Klamotten geschrieben haben. Zum Beispiel? Ja, mit wirklich Psychiatrieaufenthalten und so.

Maja T Mo: Ja, also wir wurden ehrlich miteinander, ganz klar, das weiß ich noch.

Melanie Koppenhagen: Genau. Und so Foren haben ja auch dazu beigetragen, dass man so ein bisschen mehr zu sich selber gestanden hat.

Maja T Mo: Wenn man Sachen in Worte fässt, ne? Und wenn man einer Community beiwohnt, die die Sachen in Worte fässt, ja.

Melanie Koppenhagen: Genau. Man konnte halt auch so ein bisschen damit kokettieren und mit Sarkasmus verpacken und in Wirklichkeit waren die aber zum Teil dann doch, beruhten die auf wirklichen Tragödien oder so.

Maja T Mo: Ja. Das fand ich immer so toll. Es passte.

Melanie Koppenhagen: Es passte gut.

Maja T Mo: Ich fand immer so toll, dass sich da eine Community gefunden hat, die dann wirklich miteinander sprach.

Melanie Koppenhagen: Ja, fand ich auch.

Maja T Mo: Also ich hatte selten Zeit, vorbeizukommen, aber wenn ich vorbeikam, fand ich immer irgendein tolles Gespräch, an dem ich teilnehmen konnte.

Melanie Koppenhagen: Ja, die TrekBBS ist für mich ein nostalgisches Zurückdenken an ein Nachhausekommen. Habe ich schön gesagt, ne? Ja. Man war so verbunden miteinander und ich mochte die meisten Leute da. Es gehörte wirklich zum Tagesablauf dazu. Was hat XY geschrieben? Welches Klofoto hat YZ gepostet?

Maja T Mo: Trek BBS, was ist das? Wie erklärst du das?

Melanie Koppenhagen: Eine Anhäufung von schrägen Vögeln, die sich gefunden haben. So ein Brett im Internet, wo man Niedergeschriebenes findet, wo man sich quasi Antworten schicken kann und sich streiten kann und trösten kann und schimpfen kann auf Folgen, die man im Fernsehen gesehen hat. Wo man sich quasi findet, um Gemeinsamkeiten auszutauschen, wie die Oma das beim Stricktreffen macht. Also ich hab doch schon relativ schnell gemerkt, dass ich da irgendwie reinpasse und dass das auch im Real Life passen könnte. Man hat sich gut unterhalten. Und ja, und Tragödie, Tragödie. Ich habe zusammen mit meinem Mann immer noch, wenn wir nach Feierabend, lief immer noch Tele 5 und wir haben immer noch die Wiederholung so zum Teil natürlich nebenbei laufen lassen.

Maja T Mo: Bei Star Trek.

Melanie Koppenhagen: Aber manchmal auch, wenn besondere Folgen waren, noch hingeguckt. Und jetzt ist ja Tele 5 abgeschaltet.

Maja T Mo: Ja, schade.

Melanie Koppenhagen: Bei DVB-T2. Also da verdauen wir noch dran. dann…

Maja T Mo: Aber wie heißt das? Pluto TV oder sowas? Kennst du das?

Melanie Koppenhagen: Nee, sagt mir nix.

Maja T Mo: Das ist so eine Webseite, die quasi ist wie so ein öffentlicher Fernsehsender. Also die holen dauernd Rechte für Sendungen, die sie dann einfach zeigen direkt. Also du meldest dich an, du guckst wie Netflix, bloß ohne zu bezahlen.

Melanie Koppenhagen: Okay, schon mal notiert.

Maja T Mo: Und die machen… Ich schicke dir nachher dann mal… Ich weiß nicht, ob es Pluto heißt. Wenn es nicht Pluto heißt, muss ich hier einen Einspieler machen. Nein, das heißt anders. Und dann schicke ich dir einen Link. Es ist quasi öffentliches Fernsehen, internetbasiert.

Melanie Koppenhagen: Ja, gerne.

Maja T Mo: Und dann meistens auch alles auf Deutsch so?

Melanie Koppenhagen: Ja gut, das ist auch gut, weil ich bin ja schwerhörig. Alle ausländischen Sprachen verstehe ich schlechter als meine Motersprache, logischerweise.

Maja T Mo: Dann fällt dir das Sprachenlernen per Hören natürlich auch schwer.

Melanie Koppenhagen: Es geht alles natürlich schriftlich, aber sobald man dann ins Hören kommt, kann man nicht so gut aus dem Kontext schließen wie auf Deutsch natürlich. Natürlich.

Maja T Mo: Bist du jemand, der mit Untertitel Filme genießen kann? Ja, immer. Ich auch. Ich finde es super interessant, wie sich der Ton anhört, den sie sprechen, im Vergleich zu dem, was unten als Text steht. Da denke ich, aha, so ist das? Okay.

Melanie Koppenhagen: Das ist natürlich besser. Hat sich viel getan, aber irgendwie sind die im deutschen Fernsehen auch immer noch in der Steinzeit.

Maja T Mo: Ja, genau.

Melanie Koppenhagen: Selbst manche Prime-Sachen sind dann ohne Untertitel. Ja. Deswegen, ich gucke auch super gerne einem uralte Serien- oder Hollywood-Schinken, weil der Ton da besser ist für mich. Kein Dolby Surround und nix. Da kann ich dann viel besser hören.

Maja T Mo: Ja, das stört mich auch sehr. Besonders, wenn dann irgendwelche aufregenden Szenen kommen und plötzlich ist denn das Aufeinandertreffen der feuchte und die Hintergrundmusik viel lauter als der Dialog, der währenddessen stattfindet. So, ne? Boah, ey.

Melanie Koppenhagen: Ja, und witzig ist auch, dass man mittlerweile, wenn man Next Generation hört, meint, ach, das hört sich an Dann wie ein Film aus den 60ern oder so. Ja, der Vergleich so.

Maja T Mo: Weil es nur Stereo ist.

Melanie Koppenhagen: Ja, und ist aber besser für mich.

Maja T Mo: Ja, weil der Lautstärkeunterschied zwischen den Tönen ist dann durchdacht.

Melanie Koppenhagen: Wie gesagt, es lief ja bei uns immer noch auf Telef 5 und vor einem Jahr zu, da hat man irgendwie mehr festgestellt. Das hat schon so ein bisschen fossilartig anmutet mittlerweile.

Maja T Mo: Ja, Dinge altern, ne?

Melanie Koppenhagen: Ja, obwohl ich muss ja gestehen, wir haben auch PK natürlich geguckt. Ich weiß, viele schimpfen drauf, aber ich habe, das war auch bei den neuen Filmen so, dass ich nicht mehr versucht habe, mich darauf zu konzentrieren, wie es mal war, sondern einfach immer wieder von vorne zu gucken, wie kann ich mich davon unterhalten lassen, ohne den Anspruch zu haben, es wird mich nochmal so mitnehmen wie früher und dann fand ich auch die neueren Filme eigentlich relativ anschaubar.

Maja T Mo: Aber das ist eine Entscheidung. Also man muss dann entscheiden, den Anspruch nicht zu erheben. Zum Beispiel kann ich die neuen Star-Jack-Filme, also die 2009er, die Calvin-Reihe, gar nicht mehr neu, aber ich nenne es immer noch neu, ich bin alt, oh mein Gott. Die kann ich genießen, wenn ich mir sage, das ist kein Star-Jack, sondern das ist ein Unterhaltungsfilm. Und dann kann ich es lieben. Ganz genau.

Melanie Koppenhagen: Ja, so habe ich es auch gemacht. Also ich gehörte ja am Anfang auch noch zu den Skeptikern und ich weiß auch noch, die ersten Diskussionen, die waren ja dann auch im Forum noch. Da haben wir dann auch erst mal alle so ein bisschen gelästert. Aber ja, man gewöhnt sich ja auch irgendwie dran. Ja. Ja, und mittlerweile finde ich Teile davon auch ganz witzig.

Maja T Mo: Sag mal, wenn du sagst, also du kannst das gucken, wenn du halt diesen alten Anspruch nicht erhebst, ne?

Melanie Koppenhagen: Ja.

Maja T Mo: Was ist denn der alte Anspruch gewesen vom Gefühl her?

Melanie Koppenhagen: Der alte Anspruch ist wahrscheinlich einfach nur, dass man da reingewachsen ist irgendwie. Mhm. Ja, das ist auch schwer zu fassen.

Maja T Mo: Das ist im Grunde die Frage, was war Star Trek für dich und welche Star Trek hat dich glücklich gemacht?

Melanie Koppenhagen: Ja, das ist auch eine gute Frage. Da kann ich mich nie entscheiden. Wenn ich danach gehe, was ich am häufigsten geguckt habe, dann muss ich Voyager sagen. Vom Gefühl her einfach. Und die ist nein. Also hat sich so ergeben. Das war so nach Hause kommen, anmachen und gucken. und vielleicht die Zeit auch, die man damit verbunden hat. Also ich bin Jahrgang 75, ich habe die Originalen noch als kleiner Stöpsel im Fernsehen geguckt mit Cousins und Cousinen zusammen. Das war natürlich toll und spacig und dann die Wiederholung habe ich dann auch geguckt. Dann hat man da auch schon ein bisschen mehr begriffen und dann kam Next Generation. Da war diese ganze Sache zwar interessant, aber man hat so viele andere Sachen im Kopf gehabt, weil man gerade so mit Grenzen austesten im Real Life auch zu Gange war. Es kamen Jungs und Hobbys.

Maja T Mo: Und deswegen hast du bei der Erstausstrahlung von TNG, warst du dann auch deswegen noch nicht so drin?

Melanie Koppenhagen: Da habe ich weniger geguckt, ja. Also da war es interessant immer noch und spannend, aber die Freunde, die jetzt keine Trekies waren, da waren so viele Sachen irgendwie wichtiger und Next Generation war eher so nebenbei, wie andere Filme oder Serien auch, als Voyager und DS9 rauskamen, dann fing so die Zeit an, wo man sich mehr ein bisschen hingesetzt hat. Und da war die Aufmerksamkeit mehr da. Und ich habe da mehr drüber nach sinniert. Ich gehörte jetzt nicht zu denen, die das irgendwie alles idealisiert haben. Und ich habe mich natürlich dafür interessiert, warum die Sachen da alle so funktionieren und wie die mal funktionieren können.

Maja T Mo: Technisch gesehen oder wie?

Melanie Koppenhagen: Ja, technisch gesehen ja. Nur, dass ich dann irgendwann mal ein Tablet in der Hand habe oder ein Handy, was so ähnlich funktioniert, das hätte ich zu der Zeit wahrscheinlich auch nicht geglaubt. Als es anfing, da war eben nichts mit Handy. Ja. Und selbst aber auch 2004, da gab es kein Smartphone. Da hat man ja schon gedacht, man hätte die Errungenschaft des Jahrtausends, in dem man so einen fetten Nokia-Klotz da hatte. Ja. Und mein erstes Handy hatte ich 97 oder so. Und da konnte man ja wirklich sich auch noch mit verteidigen. So abends im Dunkeln beim Spaziergang. Und dann konnte man Snake spielen und das war so, boah, wir leben schon fast in Star Trek.

Maja T Mo: Ja, genau.

Melanie Koppenhagen: Aber hätte mir da einer erzählt, wie die heutigen Smartphones da funktionieren, dass man wirklich wie so ein Pad in der Hand hat, wie man die auf dem Bildschirm gesehen hat, das ist schon, hätte ich nicht geglaubt.

Maja T Mo: Also eine der Gründe, warum dich Star Trek faszinierte, war die Technik.

Melanie Koppenhagen: Auf jeden Fall. Und die Fantasie natürlich dahinter, weil klar hat man sich schon ausgemalt, ich werde niemals durch so ein Wurmloch da fliegen, aber die Möglichkeit zu fantasieren war natürlich interessant. Deswegen, ich fand auch Stargate super. Das ist so ein bisschen Flucht vielleicht auch manchmal. mal.

Maja T Mo: Ja, klar.

Melanie Koppenhagen: So Alltag ausschalten. Natürlich sind da viele Sachen bei, die man auf utopische Weise ganz gut fand. Weltraum erkunden und die Erde, die war ja dann friedlich und alles hier und da, aber geballert wurde natürlich trotzdem dann irgendwo auf irgendwelchen anderen Planeten. Hat mich jetzt nicht so gestört. Ich habe auch gerne die Ballereien bei dir ist Nein geguckt oder so. Also so ist das ja nicht. Ja. Heute, heute ist es ja auch ständig so mit diesen ganzen kurzlebigen Serien. Die haben nur noch acht Folgen. Das fand ich früher auch schöner, dass man da wusste, oh ich habe jetzt 24 Folgen und man hat höchstens mal eine Doppelfolge.

Maja T Mo: Du bist also auch eher so eine, die für episodisches erzählen ist.

Melanie Koppenhagen: Ja, auf jeden Fall und deswegen fand ich auch gerade Voyager und DS9 und Next Generation ziemlich gut. Ich gucke auch viele Sachen erst, wenn die Serie schon mindestens zwei Staffeln existiert oder wenn die schon abgeschlossen ist, gucke ich die lieber, weil dann weiß ich von vornherein, worauf ich mich einstellen kann.

Maja T Mo: Genau, dann bricht das Herz nicht, wenn plötzlich die Serie abgesäbelt wird.

Melanie Koppenhagen: Ja.

Maja T Mo: Wie gefällt dir denn Strange New Worlds? Das ist ja dann wieder episodisch.

Melanie Koppenhagen: Ja, habe ich noch nicht geguckt.

Maja T Mo: Kann ich empfehlen. Und an dieser Stelle unterbrachen wir unsere Unterhaltung kurz. Als wir wieder zueinander fanden und das Gespräch fortsetzten, begangen wir sofort über absurdes Storytelling in Star Trek zu quatschen. Also Episoden, die wir mal gesehen hatten, wo wir sagten, what?

Melanie Koppenhagen: Da war auch noch eine, da kam aus Data immer so seltsame Geräusche raus und ich glaube, die Troy lach als Torte irgendwie da rum und ich weiß, also die fand ich ja so absurd.

Maja T Mo: Ja, absurde Sachen gab es manchmal, das ist es war.

Melanie Koppenhagen: Ja, also die gab’s bei Voyager auch. Also da zum Beispiel der Fight oder wie die Folge hieß, da musste der Shikoti, glaube ich, irgendwie so einen Boxkampf machen und da war auch total weird. Also alles total wild durcheinander gemixt. Man konnte gar nicht, also hatte alles keine Hand und keinen Fuß.

Maja T Mo: Also bei einer Serie mit 24 Episoden, finde ich es in Ordnung, wenn einige nicht treffen. Aber bei Serien mit 10 Episoden, dann finde ich das schon schlimm, wenn zwei oder drei dabei sind, wo ich denke, ach.

Melanie Koppenhagen: Wirklich. Ja, die Chance haben sie sich natürlich heute auch genommen, dass sich dieses durchschnittlich verteilt, indem sie nur noch acht oder zehn Folgen machen.

Maja T Mo: So, ne, jetzt sitzen wir hier, wir alten Frauen, und merken darüber, wie früher alles besser war.

Melanie Koppenhagen: Ich habe auch gerade meine graue Strähne gekämmt, meinen Dutt gebunden und die Leute sehen dich, aber das stimmt.

Maja T Mo: Und dann hast du also Voyager geguckt und vielleicht auch irgendwann Enterprise.

Melanie Koppenhagen: Ja, Enterprise habe ich auch noch geguckt, ja.

Maja T Mo: Das war auch die Zeit von 9-11, das ist mir kürzlich klar geworden.

Melanie Koppenhagen: Ja, stimmt.

Maja T Mo: Weil ich habe dann auch ein Gespräch geführt mit Sebastian Kowald, das war derjenige kleine Trekie bei TrekZone, der ein Austauschschüler war in den USA 2001 und deswegen als erster immer die Episoden sah. Und deswegen hatten wir bei TrekZone als erste immer die Episoden Reviews. Und der kam dort an, als 9-11 passierte.

Melanie Koppenhagen: Ja, 2002 ist glaube ich Enterprise gestartet oder noch eins.

Maja T Mo: Naja, also die Serie lief dort. Also er war dort ein Jahr und 2002 kam er zurück.

Melanie Koppenhagen: Ja, stimmt.

Maja T Mo: Und dann war die erste Staffel dort abgelaufen. Bei uns vielleicht noch nicht, aber dort ja.

Melanie Koppenhagen: Ach ja, genau.

Maja T Mo: Und die zweite Staffel nahm ja dann auch sofort im Narrativ Einfluss. Weil eine Storyline, die mit den Cindy war ja offensichtlich ein Spiegel der Terroranschläge.

Melanie Koppenhagen: Und das war auch ziemlich nervig.

Maja T Mo: Ich fand es unangebracht. Es war zu früh. Und ich weiß nicht, ob unsere Star Trek Autoren in der Lage waren, das wirklich sauber zu thematisieren. Also ich hätte gewollt, dass sie die Hände davon gelassen hätten.

Melanie Koppenhagen: Ja, erstens am besten die Hände davon lassen oder eben, wie man so schön sagt, schlaf noch mal eine Nacht drüber und verarbeite es erst, wenn es nicht mehr ganz frisch ist oder so. Ja, stimmt.

Maja T Mo: Also Doku finde ich in Ordnung, wenn die sofort passiert. Aber das Übersetzen metaphorisch für irgendwie ein Unterhaltungsprogramm, also ich fand es anstößig, ehrlich gesagt.

Melanie Koppenhagen: Geht ja sowieso oft schief. Also erstmal die Interpretation ist sowieso im Eifer des Gefechts noch vielleicht auch etwas undurchdacht, nicht reflektiert. Und ich weiß nicht, man sieht auch immer nur dann die erzählende Seite Viele Interpretationen auch und Spekulationen sind oft noch am Anfang mit da drin, wenn man noch gar nicht…

Maja T Mo: Man weiß noch gar nicht, wo oben und unten ist. Die Historiker werden das wissen.

Melanie Koppenhagen: Ich habe Enterprise nur ein, zwei Mal, also beim ersten Mal habe ich es geguckt und da ist nicht so viel hängen geblieben von. Ich habe es nicht richtig ernst genommen auch.

Maja T Mo: Wenn ich sage, dass die Ereignisse von 9-11 einen Spiegel fanden in den Episoden von Enterprise, hast du denn überhaupt irgendeine Erinnerung, was ich damit meine?

Melanie Koppenhagen: Ja, also zumindest empfand ich da so eine leichte Aggressivität drin.

Maja T Mo: Erinnerst du dich an den in der Serie gezeigten Terrorangriff der Cindy?

Melanie Koppenhagen: Vage. Woran ich mich noch auch erinnere, ist an diese ganze Suleyman-Story da irgendwie, die mir total auf den Keks gegangen ist.

Maja T Mo: Ich weiß nur, dass die zweite Staffel losging mit dem Terrorangriff. Also irgendwie eine Sonde kam vorbei am Planeten Erde, schoss irgendwas auf Amerika und irgendwie ein ganzer Streifen von, ich weiß nicht, Florida oder Kalifornien war dann plötzlich ausgelöscht. Und ich weiß nicht, ob sie dort dann rein explodierte oder danach wieder wegflog. Auf jeden Fall war dann halt eine, viele Leute starben von einem plötzlichen Angriff.

Melanie Koppenhagen: Quasi eins zu eins übernommen.

Maja T Mo: Und dann wurde die Enterprise losgeschickt, Kontakt aufzunehmen mit denen oder sie zu jagen oder sonst was.

Melanie Koppenhagen: Und wenn ich das jetzt so recht Durch dieses Gespräch, so rekapitulierend, ist da wirklich nicht so viel hängen geblieben. Das geht mir auch so.

Maja T Mo: Ich erinnere mich besonders an die Gespräche über unsere Aufregung darüber bei TrekZone.

Melanie Koppenhagen: Ja.

Maja T Mo: Aber nicht unbedingt an die Episode.

Melanie Koppenhagen: Also diese Bilder habe ich natürlich mehr vor Augen, aber ohne Kontext irgendwie.

Maja T Mo: Zum Beispiel?

Melanie Koppenhagen: Ja, von den Sullivan, weil die mich so aufgeregt haben. Die sahen ja irgendwie so aus wie Klärbecken, finde ich. Und ja. Ja, ich war so.

Maja T Mo: Ich fühlte mich so entehrt von den Szenen mit dieser Dekontamentierungs-Geld-Sache.

Melanie Koppenhagen: Ja, die kommt mir auch sofort in den Kopf, ja.

Maja T Mo: Es war so erniedrigend als Frau, weil im Grunde, es war ja offensichtlich, dass das gezeigt wurde, damit man schöne Körper zeigen kann und mehr nicht.

Melanie Koppenhagen: Ja, genau, so wie Seven. Aber die hatte wenigstens meistens noch Sachen an.

Maja T Mo: Genau, und die Schauspielerin bekam dann auch wirklich tolle Sachen zu tun. Also Seven of Nine hat tolle Storys erzählen dürfen. Richtig. Und ich habe T’Pol auch immer toll gefunden als Charakter, aber ich fand es halt, es war halt offensichtlich, dass die Szenen gemacht wurden, um diese schön geformten Frauen zu zeigen.

Melanie Koppenhagen: Ja, genau.

Maja T Mo: Und vielleicht noch ein paar Arme von den Herren, aber das war es so, ne?

Melanie Koppenhagen: Ja, Sex sells halt. Ist ja auch ein bisschen in Ordnung, aber nicht, da teile ich doch ein bisschen diese Entehrung. Also es ist schon Fremdschäm, so ein bisschen.

Maja T Mo: Okay, ich reite so auf dem Enterprise-Thema rum, einfach nur um es abzuhaken, weil das ja denn die Zeit war, wo du irgendwann die TrekBBS entdeckt hast.

Melanie Koppenhagen: Ja, genau. Ich habe gegoogelt nach irgendeiner Folge von Stargate.

Maja T Mo: Mhm.

Melanie Koppenhagen: Dann irgendwie die Sparte in dem Forum gefunden, hab mich aber sehr schnell in den anderen Sachen festgelesen und hab dann festgestellt, ach guck mal, die Hälfte kenn ich ja hier.

Maja T Mo: Wieso kennst du die?

Melanie Koppenhagen: Vom Voyager Center.

Maja T Mo: Ah, okay. Also das Voyager Center war eine andere Community, wo auch viele Trekies gerne miteinander quatschten.

Melanie Koppenhagen: Ja, das war so unter despotischer Leitung, ja.

Maja T Mo: Gut, darauf müssen wir jetzt nicht eingehen, so, ne? Aber es gab mehrere Foren und Voyager Center hatte eins von diesen Communities.

Melanie Koppenhagen: Also die Com war super, auf jeden Fall. Ich habe da heute noch Kontakt zu einigen. Schön. Und das war so verspielter da ein bisschen. Und man wird ja ständig gelöscht. Deswegen war es nicht so einfach da.

Maja T Mo: Schade.

Melanie Koppenhagen: Also konstanter war es dann doch auf der BBS und da war es irgendwie ruhiger und mehr Tiefgang. Hitzige Diskussionen gab es da immer. Ja, wir sind halt Trekies.

Maja T Mo: Ne?

Melanie Koppenhagen: Ja, eben.

Maja T Mo: Kannst du dich an konkrete Persönlichkeiten erinnern? Du sagtest vorhin Wojwod. Wer war das?

Melanie Koppenhagen: Der hat sich hinterher als B umgenannt und hinterher wird er zurück umbenannt als Wojwod.

Maja T Mo: Was wissen wir über den?

Melanie Koppenhagen: Was wissen wir über den? Aus der Schweiz kam der. Hat ganz viele Serien geguckt. Hatte auch immer fundierte Sachen zu sagen und hat auch gerne manchmal woanders ein bisschen gepöbelt, um sich dann darüber zu amüsieren, wie die Leute reagieren. Also in so diesen besagten Kommentarspalten, wo wirklich so die Bodensatz, das war ja sein Zitat, wo der Bodensatz der Menschheit war und da hat der gerne ein bisschen aufgemischt und das war immer lustig und die haben halt auch da viel diskutiert. An Neff erinnere ich mich natürlich gut. Den kannte ich auch vom Voyager Center, der nie ein Foto von sich posten wollte und alle das immer unbedingt wollten. Der hieß, glaube ich, hinterher Deos. Der Mann mit den zig Namen, der viel gestritten hat auch, aber ein ganz toller Kerl war. Er ist nicht wahr. Ja, der hat ganz viel Bücherrezensionen auch geschrieben. Hauptsächlich meine ich über Fantasy-Sachen. Der war auch ein bisschen älter als ihr alle so. Sogar als ich. Eine ganz, ganz wehmütige Erinnerung habe ich an den Schukow. Der hat sich, glaube ich, auch umbenannt. Den kannte ich auch vom Voyager Center und der ist mittlerweile leider tot.

Maja T Mo: Oh, der ist verstorben?

Melanie Koppenhagen: Ja, und mit dem hatte ich auch auf Facebook ganz viel Kontakt und der hat auch immer viel unter meine Bilder geschrieben und irgendwann war der weg. Ich hatte zwar mal eine Handynummer von dem, aber ich weiß gar nicht, ob die noch, da ich ja nicht telefonieren kann mit dem Ohr, da hat man halt hauptsächlich nur noch über Facebook Kontakt gehabt und der hat auch immer ganz viel diskutiert. Er hat, glaube ich, Geschichte studiert, meine ich, und hat da auch viel mit Politik und so. Da gab es ja auch die ganze Politik-Sparte bei der BBS, war ja auch immer ziemlich belebt. Da habe ich nicht so viel, da war mir zu stressig.

Maja T Mo: An wen ich denke, bei BBS ist immer Tom Gess.

Melanie Koppenhagen: Tom, ja klar, lieber Kerl, der wirkte immer so harmlos. Ja, der konnte alle Wogen glätten.

Maja T Mo: Ja, genau.

Melanie Koppenhagen: Ja, der war so ausgleichend. Und der hat auch nie da moderiert mit dem drohenden Finger oder so. Das war schon eher auf Augenhöhe und nicht, da sitzt so ein Forengott, der uns jetzt hier rausschmeißen könnte oder so. Der war so gemütlich.

Maja T Mo: Es gab noch ein paar andere Moderatoren und Admins.

Melanie Koppenhagen: RVD weiß ich noch, René. Wie hieß René denn nochmal?

Maja T Mo: Lex.

Melanie Koppenhagen: Lex, genau. RVD war ziemlich trocken so. Ein ganz ruhiger Vertreter, würde ich sagen. Olli, auch Schweizer meine ich, der war immer so ein bisschen der hat ein bisschen mehr mit diskutiert hat sich auch mehr provozieren lassen da aber war auch lustig, Chadwick sagt mir noch was auch, der kam glaube ich auch aus der Schweiz, Die Aquaviva.

Maja T Mo: Man läuft rum mit den Erinnerungen an Leuten, die man im Forum kennengelernt hat. Das ist krass, ne?

Melanie Koppenhagen: Auf jeden Fall, ja.

Maja T Mo: Und wie intensiv die Erinnerungen daran sein können.

Melanie Koppenhagen: Total.

Maja T Mo: Wen hast du eben gesagt, Aqua?

Melanie Koppenhagen: Aquaviva.

Maja T Mo: Wer war das?

Melanie Koppenhagen: Jetzt sag ich wieder, das war eine Schweizerin. Die wohnte aber in Brasilien. Also irgendwie war die Schweiz überdurchschnittlich vertreten da.

Maja T Mo: Krass.

Melanie Koppenhagen: Dann Peda, weiß ich natürlich noch. Mit dem bin ich eigentlich eher so… Ich glaube, dem war ich ein bisschen zu laut, aber letztlich waren wir friedlich miteinander und wir sind uns ja auch mal begegnet, so wie wir beide auch. 2006 in Zentro in Oberhausen, da war ja der, achso und den Panna habe ich ganz vergessen.

Maja T Mo: Genau. Der Panasonic-Fetisch-Mann. BBS und Panna sind verzahnt in meinem Kopf.

Melanie Koppenhagen: Ja, genau.

Maja T Mo: Sag mal den ganzen Namen.

Melanie Koppenhagen: Ja, Panasonic. Panasonics. Der hatte so einen Panasonic-Fetisch. Der hat auch fotografiert viel. Im Lost Place auch viel dabei. Ich würde sagen, der war da so ein bisschen der Klassenclown. Mit dem kommt man auch ernsthaft diskutieren auf jeden Fall. Aber der hat wirklich sich auch mit den Fotos, hat der sich bei mir so ein bisschen verewigt, weil ich selber fotografiere und ich da auch gerne immer Bilder geguckt habe von dem. Und der hat auch ab und zu mal so ein paar Klöpfe gebracht, hat sich auch gerne da gestritten, aber jetzt nicht ordinär oder so, sondern…

Maja T Mo: Ja, ja, also die Streitkultur in der Trek-BBS war sehr schön, also fand ich.

Melanie Koppenhagen: Ja, finde ich auch. Panna habe ich auch gerne gelesen, weil da musste man immer gefasst drauf sein, dass da irgendein Klops kommt, über den man lachen konnte. Wie zum Beispiel, irgendwann postete der da morgens ein Foto, wie der auf dem Klo saß. What? Ja, das hat er dann aber schnell wieder editiert und alle waren geschockt. Das werde ich nicht vergessen, weil da fing das so an, so Experimental-Fotografie, die der gemacht hat. Da hat er wohl die Selfies entdeckt und hat dann noch allen erstes gesagt, wieso in meinem Fotografie-Forum habe ich für dieses Foto viel Lob erhalten.

Maja T Mo: Ist ein anderer Kontext.

Melanie Koppenhagen: Alle total geschockt, ich habe genug gesehen für heute oder so und solche Sachen, die sind halt mal schnell passiert.

Maja T Mo: Aber ihr wart eine Gruppe, die miteinander vertraut war. Also es war nicht, dass irgendwie ein Weirdo was gepostet hat, sondern eher…

Melanie Koppenhagen: Nee, der war ja jetzt nicht nackig oder so. Man konnte jetzt nicht sehen… Also natürlich war der nackig, aber man konnte jetzt nicht… Es war nicht pervers oder so. Gut, kann man jetzt geteilter Meinung darüber sein, aber…

Maja T Mo: Ich meine, nur so Kontext ist alles. Also es war eine Gruppe von Menschen, die sich kannte, wo ein Kumpel dann so ein Foto geschickt hat. Das war nicht irgendwie… Wuh, es geht irgendeiner in eine öffentliche Facebook-Gruppe und postet irgendwas.

Melanie Koppenhagen: Und The Logan, Logan 3, 3 irgendwas, weiß ich jetzt nicht.

Maja T Mo: Oh, jetzt kommen all die Erinnerungen zurück. Ja, an den erinnere ich mich auch noch. Erzähl.

Melanie Koppenhagen: Mit dem bin ich mal irgendwie aus einer, ich weiß gar nicht mehr warum, aneinander geraten. Und irgendwie sind wir alle mal mit manchen Leuten aneinander geraten, aber letztlich ist es immer friedlich. Das war nicht so, nicht so todernst wie in manchen anderen Foren, wo die Leute sich da mit Stumpf und Stil ausrotten wollten.

Maja T Mo: Ja.

Melanie Koppenhagen: Dann Rush. Wer? Also der schrieb sich Rush, aber der hieß, glaube ich, so.

Maja T Mo: Wirklich.

Melanie Koppenhagen: Der war auch viel in diesen Büchern, in der Bücherecke aktiv. Also über Bücher wurde ja da auch sehr viel geschrieben, was mir auch sehr gut gefallen hat. Da hatte dieses Forum auch eine super Ecke. Also Mädels habe ich jetzt nicht so viele aufgezählt. Außer Aquaviva fällt mir gerade auf.

Maja T Mo: Ja, bis jetzt ist nicht unbedingt klar, welches Geschlecht wer hatte.

Melanie Koppenhagen: Ja, Aquaviva war eine. Frau, die war auch so, die war, glaube ich, sogar noch zwei Jahre älter als ich oder so, dann, ach, Moment, wie hieß der nochmal? Die Dame mit der Katze mit der Grapefruit auf dem Kopf. What? Das Profilbild.

Maja T Mo: An die kann ich mich alle nicht erinnern. Ich habe, meine Vorstellungsbilder sind alle mit Namen verbunden.

Melanie Koppenhagen: Ach so, ja, und ich habe jetzt den Namen nicht, aber dieses Avatar, das bleibt mir wahrscheinlich auf ewig im Kopf.

Maja T Mo: Und was assoziierst du mit diesem User?

Melanie Koppenhagen: Nee, dass das ein Mädel war.

Maja T Mo: Mehr nicht? Das war’s?

Melanie Koppenhagen: Das war auch eine friedliche Vertreterin, mehr weiß ich da jetzt auch nicht mehr. Also nicht jetzt so hochaktiv.

Maja T Mo: Ja.

Melanie Koppenhagen: Ja, ich weiß jetzt ganz genau, dass ich einige vergessen hab, die ich eigentlich sofort wissen müsste.

Maja T Mo: Gab’s da nicht noch irgendjemand, dessen Username anfing mit Admin? Das waren doch zwei.

Melanie Koppenhagen: Da sagt mir er es nicht wirklich.

Maja T Mo: Also der ist auch in der Facebook-Gruppe.

Melanie Koppenhagen: Ja, die Gruppe, die hat auch der Voivod gemacht.

Maja T Mo: Und der ist dann verschwunden.

Melanie Koppenhagen: Er ist aus Facebook verschwunden, hat mich aber noch schnell zum Admin gemacht, damit die Gruppe noch nicht ganz… Also die wurde ja eigentlich deswegen gemacht, weil die BBS abgeschaltet wurde und man sich nicht ganz aus den Augen verlieren sollte. Und jetzt fällt mir gerade der Neral ein. Neral Jurian, wie ich sagte, der hat sich, glaube ich, auch umbenannt in so einen Namen, den ich nicht aussprechen kann. Den kenne ich auch vom Voyager-Center und dem bin ich auch öfter begegnet, weil der eher aus meiner Ecke kommt. Der hat auch viel diskutiert da. Also da ist jetzt keiner bei, wo ich sage, boah, der war doof oder so.

Maja T Mo: Natürlich nicht. Das war das Schöne an der TrekBBS. Selbst die störenden Leute waren immer noch interessante Leute und nicht wirklich störend.

Melanie Koppenhagen: Ja, auf jeden Fall.

Maja T Mo: Also bei Facebook heißt die Person, an die ich jetzt denke, Felix.

Melanie Koppenhagen: Ja, sagt man auch.

Maja T Mo: War das nicht ein Admin?

Melanie Koppenhagen: Ja, war das. Aber bevor ich jetzt hier einen ganz lieben vergesse, ist natürlich der Tabi.

Maja T Mo: Erzähl.

Melanie Koppenhagen: Der Tabinator. Der hatte so einen Ava mit so einem karierten Polunder, einem Stirnband und zotteligen Haaren. Und der war auch super gechillt und das war ein ganz lieber Mensch, der viel anständige Meinung hatte, der entspannt war, der tolerant war. Ja, war voll ein Loblied hier.

Maja T Mo: Ja, aber es ist schön, wenn man solche Leute trifft, ne?

Melanie Koppenhagen: Ja, auf jeden Fall. Finde ich auch.

Maja T Mo: Und der Felix, woran erinnerst du dich bei dem?

Melanie Koppenhagen: Also Felix erinnere ich mich noch, der war jung, aber der war ziemlich oft so.

Maja T Mo: Wieso aber?

Melanie Koppenhagen: Aber ich glaube, der war verantwortlich für dieses vermisste Backup. La la la.

Maja T Mo: Echt? Der war verantwortlich für das vermisste Backup?

Melanie Koppenhagen: Ja. Ja, wo wir irgendwann ankamen und das Forum gecrashed war. 2005 müsste das gewesen sein. Und da fehlte irgendwie mindestens ein Dreivierteljahr vom Backup. Und deswegen fehlen da ganz viele Beiträge. Und ich meine, er hat hinterher auf seine Kappe genommen.

Maja T Mo: Der Felix.

Melanie Koppenhagen: Ja, das war so das, was ich auch ein bisschen mit ihm assoziiere, weil es lustig war. Ansonsten, dass der auch für sein Alter irgendwie ziemlich auf Zack war. Man muss das ja aus meiner Warte sehen. Ich bin ja quasi auch schon die Forenoma gewesen da.

Maja T Mo: Omchen.

Melanie Koppenhagen: Felix war netter. 2018 hat das, glaube ich, geendet, ne? Ich würde sagen, die letzten vier Jahre, die waren ja schon ziemlich mau. Genau. Irgendwie hatten alle so ihre Berufe, Studium fertig.

Maja T Mo: Und was für ein Gespräch, also wir haben ja schon darüber gesprochen, was für eine Threads, an welche wir uns erinnern. Ja. Also wir waren bei, was mich heute nervt oder wie das hieß.

Melanie Koppenhagen: Ja, ich bin genervt, weil.

Maja T Mo: Was noch? Was gab es noch?

Melanie Koppenhagen: Ja, die Assoziationskette.

Maja T Mo: Ja, genau.

Melanie Koppenhagen: Ja, Filme und Serien.

Maja T Mo: Für mich war die Trek-BBS die einzige, wo Leute ganze Rezensionen schrieben, um einen Thread zu eröffnen.

Melanie Koppenhagen: Ja, quasi auch diese einzelnen Folgenrezensionen und Reviews und Beurteilungen waren viel dabei.

Maja T Mo: Das waren immer ganze Essays.

Melanie Koppenhagen: Ja, genau. Also da war wirklich die komplette Staffel, konnte man sich die einzelnen Folgen und darunter wurde dann diskutiert.

Maja T Mo: Mhm.

Melanie Koppenhagen: Und den Mod nicht vergessen, der Forenfrisör, der wurde auch auf der TrekZone-Seite veröffentlicht. Das war so der BBS-Watcher. Da wurde zusammengefasst, was so im Forum los war. Wöchentlich oder monatlich? Mit Verlinkungen zu einzelnen Themen. Schwenke aus dem Forenalltag, sag ich jetzt mal. Und es wurde nie verraten, wer die geschrieben hat. Ja, ich bin da relativ spät dazu gekommen. Kommt zu dem Schreiben von dieser Serie, ja. Und da haben aber viele bis zum Schluss gerätselt, wer da geschrieben hat und wir haben das nie verraten. Und ich fand das total witzig, weil man da so ein bisschen den Forenalltag, die Sprüche oder auch eben die Diskussion in den einzelnen Folgen halt aufgegriffen hat mit ein bisschen Witz drin. Und Mott war eben der Friseur, der alles beobachtet hat.

Maja T Mo: Damit ihr versteht, was gemeint ist, wenn wir sagen, es gab seinerzeit einen Foren-Friseur namens Mott, der regelmäßig zusammenfasste, was so in der letzten Zeit in der TrekBBS vorgefallen war, haben wir mal einen solchen alten Mott-Bericht hervorgekramt. Also Mott war eine Figur, keine echte Person, ein Charakter und unter den Community-Mitgliedern der Trek-BBS rotierte die Aufgabe, wer denn diesmal den Mott-Bericht schreibt. Und der Modbericht, den wir gleich einspielen, wird vorgelesen von Arne Vogtmann, einem TrekZone-Pionier, der in den frühen 2000ern die Chefredaktion des Wochenend-Newsletters bei uns inne hatte. Und der halt ja gesagt hat, als wir ihn fragten, ob er das nicht mal einlesen würde. Danke Arne. Hier ein Beitrag von Mod, dem Forenfriseur der TrekBBS. Aus dem Jahr 2009.

Maja T Mo: Musik …

Melanie Koppenhagen: Und Mot war eben der Friseur, der alles beobachtet hat. in seinem Salon, der auch immer Jean-Lucs Glatze poliert hat. Und da fällt mir ein, Jean-Luc hatten wir auch.

Maja T Mo: Wir hatten einen Jean-Luc, stimmt. Ja, ich weiß, ich hab den auch mal getroffen.

Melanie Koppenhagen: Ja.

Maja T Mo: Wie war der?

Melanie Koppenhagen: Auch nett. Da war keiner doof.

Maja T Mo: Nee, ne? Ich fische ja hier ja jetzt auch nicht nach Storys, dass irgendjemand doof war.

Melanie Koppenhagen: Nein.

Maja T Mo: Ich fische nur nach Erinnerungen so, ne?

Melanie Koppenhagen: Ja, Erinnerungen, wie gesagt, dieses Treffen fand ich gut. Man merkte auch, dass so eine Art Wellenlänge, die im Forum vorhanden war, auch so Also ich war ja etwas verschiedener, sag ich jetzt noch, als manche andere, weil ich auch so viele andere Interessen hatte wie Autos und so. Trotzdem hatte man so einen gemeinsamen Nenner im Leben. Wenn man sich getroffen hat, war der auch da.

Maja T Mo: Woran erinnerst du dich gerne?

Melanie Koppenhagen: Ja, den ersten Besuch morgens Forum aufmachen. Ich gestehe nicht vor der Arbeit, sondern auf der Arbeit. Einmal so querlesen, was so Neues gibt, wer am heutigen Tag worüber genervt ist, wie die neue Folge von vorgestern beurteilt wurde, was es an Neuigkeiten generell gibt und die Gemeinschaft eben. Wir haben mal ein Thema lang nur in Reimen geschrieben. Also wenn man da was zu sagen hatte, musste man reimen. Also solche Spielereien habe ich immer gerne gehabt.

Maja T Mo: Vermisst du die TrekBBS?

Melanie Koppenhagen: Ja, schon. Obwohl ich natürlich gestehen muss, dass ich auch nicht unbedingt dazu beigetragen habe, die dann am Leben zu erhalten. Man kann nicht darauf hoffen, irgendwer wird schon schreiben und man kommt nur zum Lesen. Aber das hatte sich halt ein bisschen verlaufen hinterher. Die Interessen haben sich verlagert, die Medien haben sich verlagert mit Facebook und so.

Maja T Mo: Alles entwickelt sich immer zu weiter. Also das finde ich nicht beunruhigend. Das ist dann halt so.

Melanie Koppenhagen: Ja, ist so, aber schade ist es trotzdem.

Maja T Mo: Ja, naja, muss nicht schade sein. Du kannst dich einfach gerne erinnern an die schöne Zeit. Aber es gibt scheinbar immer noch eine Gruppe von Menschen, die sich gerne daran erinnert und dann diese Facebook-Gruppe, von der du erzählt hast, belebt. Wie heißt sie, die Facebook-Gruppe?

Melanie Koppenhagen: Ja, ich glaube, TrekBBS Refugees. Irgendwie so. Ich habe die ja nicht selber erstellt, deswegen, wie gesagt, ich auf Facebook auch kaum noch bin. Aber die habe ich als Benachrichtigung aktiviert. Wenn da noch irgendjemand was schreibt, als du dann anfingst auch hier mit dieser Idee, da habe ich dann doch wieder öfter zwischendurch mal reingeguckt. Da habe ich mir gedacht, da bist du doch dabei.

Maja T Mo: Wer bin ich denn?

Melanie Koppenhagen: Ja, die Maja.

Maja T Mo: Ja, und dann?

Melanie Koppenhagen: Und dann bist du die Vernunft auch so ein bisschen da gewesen.

Maja T Mo: What? Ich? Das hat mir noch keiner nachgesagt. Fahre fort.

Melanie Koppenhagen: Doch, fand ich schon. Ja, man muss immer bedenken, wenn man mit Leuten wie Panna und Neff zusammenhing, viel gelesen hat, von denen warst du doch schon die große Vernunft.

Maja T Mo: Also ich nehme das jetzt. Das nehme ich.

Melanie Koppenhagen: Ich nehme das Kompliment. Ja, nimm das als Kompliment. Also du warst nicht provozierend oder ausfallend und hast auch keine Klofotos gepostet.

Maja T Mo: Ich wusste nicht, dass es ein Ding sein kann. Wenn ich gewusst hätte, dass es ein Ding sein kann, hätte ich das vielleicht gemacht. Man weiß es nicht.

Melanie Koppenhagen: Okay, wir spulen nochmal zurück. Wir gehen nochmal auf 2006. Ich weiß nicht mehr genau.

Maja T Mo: Wann das war. Nee, hätte ich nicht.

Melanie Koppenhagen: Nein, ich auch nicht. Nein, nein. Ach so, genau. Wir hatten auch noch dieses Fotospread. Von dir war da, glaube ich, auch ab und zu mal eins drin.

Maja T Mo: Echt?

Melanie Koppenhagen: Wir haben da doch regelmäßig mal so neue Fotos von uns.

Maja T Mo: I don’t remember that, but I believe you. Ich glaub dir.

Melanie Koppenhagen: Ja. Und ihr habt euch ja öfter getroffen, regelmäßig auch. Nee.

Maja T Mo: Nee, also ich war glaube ich auf drei oder vier Treffen in den 20 Jahren.

Melanie Koppenhagen: Ja, drei oder vier. Ich war auf einem.

Maja T Mo: So, ne? Also es ist das TrekBBS-Treffen, da war ich auf einem einzigen.

Melanie Koppenhagen: Ach so, okay. Ach so, Moment, ihr hattet doch dieses mit dieser Caprica-Dings-Forum, die haben doch dann so ein Doppeltreffen, glaube ich, hinterher gemacht.

Maja T Mo: Weil die Leute sich so überschnitten haben. Also ich war auf vier TrekZone-Treffen, eins davon war ein BBS-Treffen.

Melanie Koppenhagen: Ja, ach so, okay.

Maja T Mo: Und außerdem hat ja dann Pidder die Caprica City gemacht.

Melanie Koppenhagen: Ja, genau. Da weiß ich nicht viel von, da war ich nicht.

Maja T Mo: Ja, genau. Also Pidder war ja ein leidenschaftlicher Trekie.

Melanie Koppenhagen: Ja.

Maja T Mo: Und dann entdeckte er die Serie Battlestar Galactica, die Neuauflage aus dem Jahr 2003. Und dann transferierte er seine Leidenschaft in die Richtung und hat eine eigene Community aufgebaut. Also eine News-Webseite mit Rezensionen und Community. die quasi dass dieselben leidenschaften hatte wie Treks und bloß halt in die richtung richtig sonne und deren community und überlebende der uss TrekBBS de sind in diesem user treffen mit drin dass ich halt nur mindestens einmal im jahr noch in der mitte von deutschland trifft ja.

Melanie Koppenhagen: Da gab es auch eine große schnittmenge deswegen.

Maja T Mo: An ich hab das letztes jahr begriffen was das ist dieses tier dieses User-Treffen, dieses Ding.

Melanie Koppenhagen: Ach so, okay.

Maja T Mo: Es ist mir die Kinnlade runtergefallen, dass mir das klar geworden ist. Sie sind jetzt auch irgendwie schon 19 Jahre unterwegs.

Melanie Koppenhagen: Ja, das erschreckend.

Maja T Mo: Ja, ne?

Melanie Koppenhagen: Also jetzt nicht erschreckend den Denzelhoff von meiner grauen Strähne.

Maja T Mo: Erstaunlich, ja, ja. Und wie viel Zeit vergangen ist. Aber ich finde das so toll, dass diese Freundschaften entstanden in Online-Communities vor der Ära der sozialen Medien, so wie sie heute existiert.

Melanie Koppenhagen: Da kann man sehen, wie das da auch so ein Zusammenhalt war, den man vielleicht auch nicht erwartet hat. Also dadurch, dass es ja hinterher nicht mehr so viel zu diskutieren gab über Trek, hatte man doch genug andere Gemeinsamkeiten scheinbar, dass sich das am Leben erhöht. Ja, finde ich auch gut. Ich wäre auch wahrscheinlich zu jedem Treffen gekommen, gerne, aber ich habe so ein Problem mit Sachen, die weiter weg sind. Mein Radius ist so 30, 40 Kilometer, also ums Ruhrgebiet rum. Da dieses eine Treffen, ich glaube in Goch, in so einem Feriending, da ist meine Homebase nicht weit weg und da habe ich gedacht, die Gelegenheit muss ich nutzen, da fahre ich mal hin. Und sonst wäre ich auch zu anderen Treffen gekommen, aber die waren eben für mich nicht so gut machbar mit der Entfernung.

Maja T Mo: Also das User-Treffen ist ja jetzt immer wirklich mehrere Tage. Da reisen dann welche am Donnerstagmorgen an und fahren am Sonntagabend oder am Montagabend ab. Und ich bin ja gesundheitlich auch nicht so gut unterwegs gerade. Also ich werde dann den Anreisetag nutzen, als ich komme dort an und dann schlafe ich. so, ne? Und ich werde im Grunde erst aufkreuzen in der Gruppe, weil die haben ja ein großes Ferienhaus und jeder hat ein Zimmer.

Melanie Koppenhagen: Genau, sowas. Irgendwie so Ferienhäuser oder so.

Maja T Mo: Immer dasselbe Haus.

Melanie Koppenhagen: Ach ja, immer noch da, okay.

Maja T Mo: Die allermeiste Zeit ist das dasselbe Haus. Die Leute sehen das Haus gehört, die freuen sich schon, wenn die kommen, die übergeben den Schüssel und sagen, ihr macht das schon. Und die gehen dann auch, keine Ahnung, ich habe dann so Storys gehört wie, und manche gehen dann nur einmal im Jahr shoppen und zwar, wenn sie dort sind, weil ihnen das in dem kleinen Ort die Einkaufspassage da so gut gefällt oder so, ne? Und die kommen dann mit leeren Koffern an und fahren mit vollen zurück. Das ist Teil ihrer jährlichen Tradition. So, ne? Finde ich toll.

Melanie Koppenhagen: Ja, ich auch. Süß.

Maja T Mo: Und da fahre ich denn jetzt Ende April mal hin, um das auch mal wieder zu sehen. Werde ich dir berichten.

Melanie Koppenhagen: Ja, finde ich klasse.

Maja T Mo: Mache ich Fotos, schicke ich dir.

Melanie Koppenhagen: Ja, unbedingt. Möchte ich sehen. Vor allen Dingen, wie die jetzt alle aussehen.

Maja T Mo: Ja, kriegen wir hin.

Melanie Koppenhagen: Ja, lustig. Die Entfernung ist ja immer noch die gleiche. Da ich ja nicht umgezogen bin und der Ort ja dann auch wieder leer ist. Bei mir hat sich da jetzt auch nicht so viel geändert. Ja, aber wenigstens konnte ich euch im Zentrum einmal begegnen.

Maja T Mo: Ich bin so baff, dass es das immer noch gibt, dass sich diese Leute immer noch treffen. Es sind ja mehrere Treffambitionen ineinander gewachsen dort. Es ist also nicht nur Überbleibsel der Trek-BBS und Überbleibsel der Battlestar-Galactica-Fanseite Caprica City. Es ist noch eine Gruppe, die da mit reingegangen ist. Es gab so ein schönes Treffen von Leuten, die sich von Conventions kennen und aus Communities. Das heißt Jada’s Barbecue. Das findet so einmal im Jahr stand bei Jada.

Melanie Koppenhagen: Aha.

Maja T Mo: Leute kommen in ihren Garten, bauen dort Zelte auf und grillen zusammen ein Wochenende und fahren dann wieder ab. Und es ist jedes Jahr ein Mix aus den gleichen Leuten und aus neuen Leuten. So kommen und gehen. Und da kenne ich ja einige, die kenne ich von nirgends woanders. Die habe ich einfach dort getroffen und die sind dann jetzt auch in meinem Kopf abgespeichert. Und da kenne ich aus dem Fandom.

Melanie Koppenhagen: Ja, das ist faszinierend. Also man kann schon sagen, dass es mal irgendwann einen Grund gab, warum Leute zusammengefunden haben. mittlerweile ist der Grund, dieses Zusammenfinden zu wiederholen.

Maja T Mo: Genau, um es fortzusetzen.

Melanie Koppenhagen: Ja. Ja, genau. Finde ich gut.

Maja T Mo: Finde ich auch. Ich habe mich davon lange fern gehalten, weil ich auch nicht so gerne aus meinem Radius rausgehe. Aber das Leben hat sich für mich jetzt so ein bisschen geändert. Ich weiß nicht, ob ich das früher einfach nicht verstanden habe, aber es ist halt so toll, dass die Leute so beieinander bleiben wollen.

Melanie Koppenhagen: Ja, finde ich auch.

Maja T Mo: Obwohl sie sich nur seinerzeit als Fremder aus dem Internet kannten.

Melanie Koppenhagen: Genau, ich bin da generell auch jemand, der da schnell dabei ist, sofern die Möglichkeiten so bleiben. Also Kontakte zu halten bin ich eh immer für. Wir machen auch so aus dem Freundeskreis, die man vor 30 Jahren mal irgendwann durch die Autos kennengelernt hat, machen jetzt seit 2016 auch einmal im Jahr so ein Treffen. Das ist auch super. Die Leute können sich äußerlich noch so verändern. Der Draht ist immer noch derselbe. Ja.

Maja T Mo: Kannst du noch kurz erzählen, was du so fotografierst? Du sagst manchmal, ich fotografiere. Was bedeutet das?

Melanie Koppenhagen: Querbeet. Landschaft eigentlich weniger mittlerweile. Straßenfotografie. Urinale.

Maja T Mo: Gut, so, ne? Also schließt sich der Kreis.

Melanie Koppenhagen: Tauben, viele Tauben. Ich hatte vor zwei Jahren, war ich mit in einer Ausstellung im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen über Essener Stadttauben. So Makros ab und zu.

Maja T Mo: Menschen.

Melanie Koppenhagen: Wir haben da so ein Mädels-Truppchen, ziehen da immer los. Zwei fotografieren, die anderen lassen sich fotografieren in Industrie-Kulisse mit seltsamen Gewandungen. Eher so schräg. Wir sitzen dann auch schon mal auf Toiletten oder in Mülleimern quasi. Lost Place gerne.

Maja T Mo: Bist du bei Instagram damit?

Melanie Koppenhagen: Ja, genau.

Maja T Mo: Kannst du mir nachher mal den Account schicken, dann möchte ich mal stalken gehen. Kannst du in irgendwie Worte fassen und es muss nicht genau sein, nur so ungefähr. Wie hast du dich geändert, seit du ein Trekie warst, der eine Community suchte und die Trekie BBS fand, unter anderem zu der Person, die du heute bist? Was fällt dir so ein? Es geht nicht um Vollständigkeit, Schlagwörter und so.

Melanie Koppenhagen: Und geändert hat mich das in dem Sinne, dass ich das auch übertragen konnte auf andere Sachen, dass ich da auch nicht alleine bin. Also nicht nur bei den Trekies mit dem Interessen ist man vielleicht mal Gleichgesinnte, sondern auch in anderen Belangen, für die ich denke, dass ich da eher so ein Einzelkämpfer war. Und dass ich sehen konnte, da sind viele Leute, die ähnlich ticken. Da konnte ich dann daraus ziehen, dass ich in andere Richtungen auch solche Leute finden kann. Also dass ich die überall finden kann, wenn ich nur mal richtig gucke.

Maja T Mo: Schön, danke. Schönes Schlusswort.

Melanie Koppenhagen: Ja, bitteschön.

Maja T Mo: Danke für deine Zeit. Ja, dito.


Und so endete unser Gespräch. Wir unterhielten uns noch kurz etwas über Melanies Fotografie, über Tontechnik und über das kommende User-Treffen. Doch irgendwann klickten wir bei der Aufnahme auf Stopp und verabschiedeten uns voneinander. Und das war so Mitte April 2024. Ende April fuhr ich nach Hessen für ein verlängertes Wochenende mit den Leuten der alten Caprica City Community und der alten TrekBBS.de. Und auch dort entstand eine Podcast-Aufnahme, die ihr sicherlich demnächst zu hören bekommt. Auf dem User-Treffen in Hessen wurde gepuzzelt und gespielt und wir bekochten einander und wir grillten und wir redeten viel und wir machten Ausflüge und genossen die Umgebung, das Wetter und das Beisammensein. Einige der Leute vom User-Treffen habe ich um Sprachnachrichten gebeten, damit auch Melanie Stimmen der BBS Oldies zu hören kriegt und die hänge ich jetzt hier hinten dran. Dies war ein Podcast des Communicator von TrekZone.de. Bleibt uns gewogen, bis zum nächsten Mal.


TrekBBSies:

  • Hallo Morrigan, hier ist Lex aus der TrekBBS. Maja sagt, sie hat dich für einen Podcast vor das Mikrofon bekommen und da habe ich mir jetzt mal die Fotos von unseren Treffen im Zentrum nochmal angeschaut. Das ist jetzt 18 Jahre her, andere werden volljährig in der Zeit. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, deinen Podcast zu hören und schöne Grüße vom Niederrhein in den Ruhrpott.
  • Hi, hier ist Matt aus der alten TrekBBS. Danke für das tolle Stück Nostalgie. Liebe Grüße aus Leipzig.
  • Hallo, ich bin der Thomas aus Goch auf der TrekBBS als Sam Wimes bekannt und ich freue mich, dass man sich an dieses Forum auch noch nach so langer Zeit erinnert.
  • Hallo Morrigan, hier ist Birker aus der TrekBBS. Freut mich mal wieder was von dir zu hören und ja, viele Grüße. Tschüss.
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1 Kommentar
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Alle Kommentare

Das waren schöne Zeiten! :-)))
Ja, wäre toll, wenn ihrs schafft trekbbs wiederzubeleben.

Spaceman
(fast) täglicher Trekzone.de Besucher since ’99
Happy 25 Years!