Ein Comicband zum 14.Doctor.
Inhalt (Klappentext)
Alles NEU macht … der Doctor! Also, eigentlich ist der Doctor NEU! Und in diesem Band gibt der Fünfzehnte Doctor, im TV (bei uns zu sehen auf Disney+) grandios dargestellt von Ncuti Gatwa, sein Comic-Debüt. Ein aufregendes Präludium zu neuen Comic-Abenteuern in Raum und Zeit. Davor darf aber der Zehnte Doctor (der irgendwie zugleich der Vierzehnte Doctor ist) in ein wahrlich märchenhaftes Abenteuer stolpern. Genauer ist es Martha Jones: Sie wird von den unersättlichen Pyromethen gefangen genommen und um zu überleben, ist sie gezwungen, bislang unbekannte Geschichten des Doctors zu erzählen, wie es einst Scheherazade in 1001 Nacht tat. Darin tritt der Zehnte Doctor gegen seine größten und einige bislang unbekannte Feinde an. Auch der Neunte Doctor ist dabei und es gibt noch mehr Gastauftritte. Mit der Story gibt der Eisner Award ausgezeichnete Dan Slott (Amazing Spider-Man) sein Debüt als Autor bei den Doctor Who-Comics und berichtet in einem exklusiven Interview, wie dadurch für ihn ein Traum in Erfüllung ging.
Kritik
Panini versucht es erneut mit Doctor Who Comics und startet diesesmal mit dem beliebtesten Doctor, David Tennants Zehntem. In einem zweiten Abenteuer ist der 15.Doctor Ncuti Gatwas dabei. Zeichnungstechnisch hat man hier allerdings schon Schöneres gesehen. So wirken die Charaktere fast schon etwas abstrakt und eine Ähnlichkeit zu den Schauspielpendants ist eher selten gegeben (auch wenn einige ikonische Szenen wie das Rennen mit wehendem Mantel nachgemacht wurden). Okay, das mag tantiemen- und/oder lizenztechnische Gründe haben, auf dem Cover ist jedenfalls noch alles in Ordnung. Zwar kann man auf den Planeten immer genug Details erkennen, aber es wird nochmal einen Ticken schlimmer, wenn man in der Sektion ist, in der Martha die Geschichte erzählt.
Nun könnte man argumentieren, dass dies eben zur Unterstützung der Geschichte dienen soll… wer also denkt, es wird danach, und vor allem beim 15.Doctor, wieder besser, der irrt. Aber man muss immerhin zugute halten, dass man sich dran gewöhnt und vor allem die Geschichte um den 15.Doctor schnell vorbei ist.
Allerdings sind wir damit auch schon beim großen Problem des Bandes. Der Einstieg ist ja noch witzig, denn man sieht den Doctor in allen Inkarnationen vor den Pyromethen warnen – bis auf den 10., der das augenscheinlich vergisst. Und bei den Pyromenthen ist der Name Programm, denn sie zwingen einen, zum Geschichten erzählen am Lagerfeuer oder man wird getötet. Aber bei Geschichten ist es eben so ein Problem. Man weiß nie, ob sie wahr sind. Anders ausgedrückt, es könnte alles großer Humbug sein und damit bleibt vom Band halt nicht viel übrig.
Das betrifft auch die Story um Rose und den 9.Doctor, auch hier kann man sich fragen, ob das wirklich so passiert ist oder nur ein Hirngespinst. Dabei hätte man diesen Fehler mit einigen kurzen, erklärenden Sätzen durchaus ausmerzen können. Die Story um den Doctor, der schon wieder auf Osiraner trifft (das hatten wir in den Comics des 10.Doctors bereits zuhauf), fängt zwar trotz dieses Kritikpunkts ganz gut an… der Besuch im Totenreich ist dann aber eher etwas zu viel des Guten. So schön es auch ist, die alten Feinde des Doctors wiederzusehen, so unwahrscheinlich dürfte gerade dieses Szenario sein.
Insofern ist es eher ein Zubrot für die Fans, wenn man das Best of des 10.Doctors Revue passieren lässt. Da ist die Geschichte mit 9 und dem Verjüngungsstrahl und der codierten Sprache schon interessanter, wobei das ebenfalls ein One-Shot wie die Story des 15.Doctors ist. Bei dem geht es in das Jahr 1739, wo seltsame Technologie aufgetaucht ist. Die wird schnell entfernt und es gibt ein Forshadowing auf die aktuelle (bzw. letzte) Staffel, aber das wars auch schon, dann ist auch dieser Teil wieder vorbei.
Doctor Who-typisch muss man dabei nicht unbedingt gute Charakterszenen erwarten. Der Band soll einfach Spaß machen und das tut er ja stellenweise auch. Immerhin, Martha macht eine wirklich gute Figur und einige der Ideen (Fischen im Gasplaneten) sind wirklich sehr abgedreht und würden sich auch im Live-Auftritt sicher gut machen… wobei, da würde es dann womöglich doch wieder zuviel sein.