Thetas (vorläufiges?) Finale.
Inhalt (Klappentext)
Seit Jahren jagt und tötet Theta Raubtiere auf der Suche nach dem einen, das ihre Eltern getötet hat. Jetzt ist sie auf einer Mission, um die menschlichen Gefangenen aus dem Gehege der Predator zu befreien. Aber wenn ein Super-Predator frei herumläuft, kann selbst eine erfahrene Jägerin wie Theta zur Beute werden … Ed Brisson kehrt zusammen mit dem Superstar-Zeichner Francesco Manna in einem epischen neuen Band zurück, der dich in Atem halten wird! Die Jagd geht weiter!
Kritik
Der vorliegende Comic ist der dritte Einsatz von Theta, deren Story hier quasi zu einem (vorläufigen?) Ende gebracht wird. Zeichnungstechnisch befinden wir uns auf dem Niveau der Vorgänger, will heißen, die Helden mögen etwas bulliger wirken, Gesichtszüge und Emotionen sind aber gut abzulesen. Die Hintergründe mögen etwas schlichter ausfallen, zeigen aber immer noch genug Blut und Gewalt, vor allem zu Beginn. Da beginnt der Band nämlich mit einer regelrechten Killerorgie eines Predator. Dementsprechend gibt es hier lange keinen Text sondern nur Actionpanels zu sehen, die aber vergleichsweise schnell überblättert sind. Leider gibt es auch am Ende noch einmal so eine Passage, was den ohnehin schon recht dünnen Band quasi noch dünner macht.
Theta selbst ist dann mit ihrem Partner Paolo auf dem Weg, weitere Menschen in Stasekapseln vor den Predatoren zu retten. Und dabei wird der Bogen zu einem sehr alten Comic geschlagen: Dutch Schaefers Bruder (jap, Dutch ist Arnie im ersten Film) wird hier nämlich aufgetaut und darf mitmischen. Es wird sogar besagter Comicauftritt (der wohl nur den eingefleischtesten Fans was sagen wird) erwähnt. Ein nettes Easter Egg.
Sogar bei den Predatoren geht man diesmal eigene Wege, denn es ist ein Super-Predator aus dem dritten Film dabei, der hier so richtig mitmischt. Es folgt das obligatorische Gemetzel und ja, das muss man an der Stelle halt leider so hart schreiben, denn viel mehr ist es nicht. Hier reihen sich Kampfszenen an Kampfszenen, die zwar schön in Szene gesetzt sind, unterm Strich aber wenig Mehrwert bieten. So hat man als Leser gar keine Beziehung zu den abgeschlachteten Menschen aufbauen können, dafür wurden sie nur zu kurz gezeigt und ihnen allenfalls ein Namedropping (wenn überhaupt) spendiert.
So ist man beim Abschlachten auch recht emotionslos, denn es wird eh alles auf den Endkampf zwischen Theta und dem Monster hinauslaufen. Einzige Ausnahme ist hier John Schaefer, denn den früheren Helden wird man nicht umsonst hier eingeführt haben, um ihn dann sofort wieder umzunieten. Und Überraschung: John überlebt denn auch bis zum Ende.
Besagtes Ende ist dann auch der erwähnte Showdown zwischen unseren Helden, wobei der Predator eigentlich gewinnt, aber Theta erstmal in eine Stasekapsel wirft, damit sie sich erholt. Frisch gestählt, soll es im 1:1-Kampf entschieden werden. Mag ja sein, das dies irgendwie zur verdrehten Ehrvorstellung der Super-Predators passt, etwas befremdlich wirkt es trotzdem. Man kann hier freilich argumentieren, dass Theta inzwischen auch unter Predatoren eine Legende ist, dann passt das schon wieder irgendwie. Übrigens: die Super-Predatoren erkennt man hier nur an der Maske. Dass der Killer aus dem All bedeutend größer ist als Theta (wie es auch im Film war) kommt hier irgendwie nicht ganz so gut rüber.
Und dann folgt gleich die nächste Überraschung: Theta gewinnt den Kampf. Was auch sonst? Sie ist zwar schwer verletzt, aber nach dem vorausgegangenen Gemetzel und vor allem den beiden Vorgängern hätte es an der Stelle gern auch ein anderes (wenn auch negatives) Ende sein können. So sticht der Band halt auch in der Hinsicht nicht hervor und die Helden brechen zu weiteren Abenteuern auf. Fertig.
Ob dies wirklich Thetas letzter Einsatz war? Es mögen vielleicht gerade keine weiteren Bände geplant sein, aber nach dem Ende darf man getrost “Sag niemals nie” sagen.