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StartNews & StoriesDaily TrekRezension: "Star Trek - Zeit des Wandels 9: Krieg und Frieden"

Rezension: “Star Trek – Zeit des Wandels 9: Krieg und Frieden”

Deutscher Titel:
Star Trek - Zeit des Wandels 9: Krieg und Frieden
Originaltitel:
Star Trek - A Time for War, a time for Peace
Buchautor(en):
Keith deCandido
Übersetzer:
Björn Sülter
Verlag:
Cross Cult
Umfang (Seiten):
384
Preis:
16
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
ISBN:
978-3986661786

Der Abschluss der A Time to-Reihe auf Deutsch.

Inhalt (Klappentext)

Nach der skandalösen Tezwa-Affäre erzwingt der Rücktritt des Föderationspräsidenten eine Wahl, bei der die Zukunft der Vereinigten Föderation der Planeten durch die Person entschieden wird, die aus einer heiß umkämpften Abstimmung als Sieger hervorgehen wird. Doch auf Qo’noS könnte sich das Schicksal der gesamten Galaxis entscheiden, denn als die Botschaft der Föderation von Terroristen besetzt wird, deckt dies Intrigen auf, die bis in die höchsten Ebenen der klingonischen Regierung reichen. Botschafter Worf muss sein ganzes Können aufbieten, um die fragile Allianz zwischen Föderation und Klingonen vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Während dieses intergalaktische Chaos droht, muss sich die Enterprise einer gnadenlose Inspektion unterziehen, aus der die Besatzung möglicherweise nicht unbeschadet hervorgehen wird …

Kritik

“Krieg und Frieden” ist der Abschlussband der Zeit des Wandels-Reihe und nach dem Actionreichen Vorgänger auf Tezwa fragt man sicher, was denn hier noch präsentiert werden kann. Und ja, es geht allgemein gesprochen etwas ruhiger zu, es soll hier quasi die Reihe abgeschlossen werden und zu “Nemesis” überleiten. Vor allem am Ende, bei dem man genau genommen bereits in die Zeit nach “Nemesis” springt, gelingt das durchaus. Es werden zwar ein paar Hürden umfahren, etwa, warum Christine Vale nicht im Film war (klar, weil sie ein Charakter aus den Büchern ist…) und auch andere Sachen, wie etwa, dass Alexander jetzt der neue Botschafter ist und warum Wesley eine Lieutenant-Uniform trägt, werden mit leichtem Augenzwinkern erklärt, das ist aber im Grunde nur Fanservice. Übrigens: es wird sogar die Handlung des umstrittenen Films selbst auf die Schippe genommen, wenn Vale fragt, woher Shinzon wissen konnte, dass genau die Enterprise B-4 findet…

Doch wir wollen ja nicht zum Ende vorgreifen, sondern uns die Handlung des Buches selbst ansehen. Die beginnt mit einem Angriff auf die klingonische Botschaft, bei der Worf kämpfen darf – übrigens eine der wenigen Actionszenen des Buches. Wer die Bücher der letzten Jahre (Jahrzehnte) gelesen hat, der weiß, dass man hier quasi zurechtbiegt, dass eben auch Worf in “Nemesis” wieder auf die Enterprise zurückgekehrt ist. Ähnlich wie bei Alexander, von dem man ja aus den anderen Büchern schon wusste, dass er der neue Botschafter wird. Das trübt etwas den Lesespaß, lässt sich aber verschmerzen.

Weit weniger verschmerzen lässt sich aber, dass man gerade diese Actionszene unnötig in die Länge zieht. Der Angriff auf die Botschaft erfolgt gleich zu Beginn des Buches, es folgt eine Pokerszene auf der Enterprise, die leider auch viel zu sehr in die Länge gezogen wird und daher langweilig ist, sowie einige politische Debatten der neuen Präsidentschaftskandidaten. Es vergehen so über 100 Seiten (!), bis die Botschaftshandlung weitergeführt (und dann aber immerhin zügig beendet) wird. Da hätte man schon früher ansetzen können, da so die Spannung doch etwa abflaut.

Im Nachgang darf sich Worf dann noch mit den politischen Konsequenzen des Angriffs auseinandersetzen, wobei es natürlich ärgerlich ist, dass der Drahtzieher, wie schon in den beiden Bänden zuvor, erneut entkommt. Aber vielleicht löst dies ja die IKS Gorkon-Reihe auf, die hier auch erwähnt wird und die wohl nur eingefleischten Fans etwas sagen dürfte, handelt es sich hierbei doch um eine der Geschichten aus der alten LitVerse-Zeitlinie (der Splitter-Zeitlinie), die es noch nicht auf Deutsch gibt. Mal sehen, ob sich das noch ändert…

Jedenfalls ist die Handlung auf der Enterprise die Schwächste im Buch. So schön es ist, hier einige Charaktere zu bringen, die es auch nicht in den Film geschafft haben (wie Lwaxana oder später gar Pulaski), sorgt dies eher für kleinere Erheiterungen zwischendurch. Die Inspektion des Schiffs durch speziell abgestellte Offiziere vermag allerdings auch so eher nur leidlich spannend zu sein. Da hilft es auch nichts, Scotty mit einzubauen oder die ein oder andere Charakterszene, etwa wenn es um Postennachbesetzungen geht. Zu oft hat man sowas oder so was Ähnliches halt schon gelesen, Brücke zum zehnten Film hin oder her.

Immerhin, die Inspektionsleute erweisen sich nicht als die typischen Badmirals, obwohl jeder von ihnen ausgewählt wurde, um der Crew eins reinzuwürgen – zumindest wird diese Erwartung beim Leser geschürt und dann eben schön über den Haufen geworfen. Denn hier zählt halt mal Kompetenz, und das ist eine erfrischende Abwechslung aus dem Star Trek-Einerlei.

Ebenfalls schön ist dann der dritte Handlungsstrang über den Wahlkampf der neuen Präsidentenkandidaten. Auch hier wissen wir zwar schon, dass Bacco das Rennen machen wird, das Taktieren auf dem politischen Parkett ist aber durchaus spannend zu lesen, auch wenn man vielleicht zugestehen muss, dass man Politthriller mögen sollte, um dem etwas abzugewinnen. Auch das ist eine schöne Abwechslung im Star Trek-Alltag, auch wenn man hier bemängeln muss, dass die einzelnen Szenen zu kurz geraten sind, bzw. mitten drin immer abgebrochen werden, um dann zu anderen Ereignissen zu springen und etwa den Ausgang der Wahl dann nur später nebenher zu erwähnen.

Scheinbar hat man sich vor 20 Jahren noch nicht getraut, zuviel Neues zu riskieren. Aber das hat man ja in den später folgenden Büchern wie “The Fall” oder “Die Gesetze der Föderation” etwas besser aufgearbeitet. Hier werden also die Grundlagen für das spätere LitVerse gelegt, und das macht auch jetzt noch Laune, auch wenn dieses inzwischen abgeschlossen und in eine alternative Zeitlinie verschoben ist.


Bewertung

Das Buch hat sicherlich seine Schwächen, ist aber trotz allem (und natürlich einiger guter Szenen) sehr gut zu lesen. Grundlagen für später werden gelegt und insgesamt ist das Ende der "Zeit des Wandels"-Reihe deutlich stärker, als sein Anfang.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Ich peile immer noch nicht was mit derm Alternativen LiVerse gemeint ist, und was jetzt das PrimeVerse ist usw..

Gibt es eine Liste an Büchern die es auflistet oder ?

Liebe Grüße

Das Buch hat sicherlich seine Schwächen, ist aber trotz allem (und natürlich einiger guter Szenen) sehr gut zu lesen. Grundlagen für später werden gelegt und insgesamt ist das Ende der "Zeit des Wandels"-Reihe deutlich stärker, als sein Anfang.Rezension: "Star Trek - Zeit des Wandels 9: Krieg und Frieden"
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