Die Vorgeschichte der klassischen Filme.
Inhalt (Klappentext)
In einer feindseligen Welt, die von aggressiven Gorillas beherrscht wird, sind die Wissenschaftler Cornelius und Zira die einzigen lebenden Schimpansen, die den Wert der stummen, primitiven menschlichen Spezies erkennen – aber selbst ihnen ist bewusst, dass deren Fähigkeiten begrenzt sind. Als ihr Neffe Lucius verschwindet, wenden sie sich voller Angst an eine menschliche Verbündete – eine junge Frau, die eines Tages unter dem Namen „Nova“ bekannt sein wird! Aber die Suche nach Lucius führt sie alle tiefer in die Verbotene Zone – die aus gutem Grund verboten ist.
Kritik
Ein neuer Planet der Affen-Comic, der nicht in der neuen Zeitlinie der neuen Filme, sondern der alten klassischen angesiedelt ist. Klassisch kommen dann auch sogleich die Zeichnungen daher, denn die wirken mit ihren großen einfarbigen Flächen und der etwas plumperen Stilisierung der Charaktere fast schon wie aus den 60ern (obwohl der Comic ein aktuelles Datum aufweist). Das mag aber mitunter durchaus beabsichtigt sein, um einen gewissen Retro-Look darzustellen, führt aber auch dazu, dass es schon etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Handlungstechnisch sind wir vor dem klassischen ersten Teil angesiedelt und verfolgen Cornelius und Zira auf einer Expedition in die verbotene Zone. Dass die beiden schonmal dort waren, wissen wir aus den Filmen, hier wird die Geschichte nun erzählt. Freilich kann man sich fragen, wenn die beiden auf Menschen treffen, warum sie dann in den Filmen nichts davon wussten. Das wird dann eben auf die fast schon für solche Geschichten obligatorische Gedächtnislöschung gelöst, was einen etwas schalen Nachgeschmack hinterlässt. Zudem werden, vor allem bei den Mutanten, immer wieder Szenen aus den Filmen eingeblendet, auch, um etwas Kontext zu schaffen. Dies wird später so erklärt, dass eine Mutantin über die Fähigkeit verfügt, in die Zukunft zu sehen und dies sieht bzw. zeigen kann.
Ansonsten hat die Story ein paar gute Ansätze. Neben den erwähnten friedlichen Menschen, auf die man hier trifft (auch wenn sie ebenfalls Mutanten sind), gibt es eine versteckte Affenstadt. Es ist also auch bei den Affen nicht alles Gold, was glänzt. Um ihren Neffen Lucius zu befreien, hetzt Zira die Menschen gegen die Affen auf. Und gerade diese Szene hinterlässt schon etwas einen faden Nachgeschmack. Eigentlich waren Cornelius und Zira sowas wie die heimlichen Helden der klassischen Filmreihe, die sich gegen die Obrigkeit auflehnten. Hier nun sind sie aber genauso skrupellos um ihre Ziele zu erreichen.
Klar, man kann nun argumentieren, dass die Gorillas für die Schlacht rüsten, aber ob die überhaupt die Menschen angreifen, ist dann schon fraglich. Sie stellen also ihre eigenen Ziele über das Wohl anderer. Okay, am Ende befreien Sie die Sklaven und gewinnen… wobei es vielleicht auch ganz nett gewesen wäre, die Menschen verlieren zu lassen und die beiden mit ihrer Schuld dastehen zu lassen. Da hätte man schöne Anknüpfungspunkte setzen können, etwa, dass sie gerade deswegen Menschen offener gegenüberstehen. Aber nun gut.
Ansonsten erhält am meisten Profil noch Nova, eine der wenigen, deren Gedächtnis nicht gelöscht wird, immerhin kann sie eh nichts sagen. Aber sie unterhält sich über die Visionen mit ihren Menschenkollegen, was sogar recht interessant gestaltet ist und auch aufzeigt, das mehr in ihr steckt, als man in den Filmen vermuten könnte. Auch das hätte man freilich noch mehr ausbauen können, aber sei es drum.
Der Comic endet dann auch mit der Ankunft von Taylor und schlägt den Bogen, lässt damit aber auch keinen Raum mehr für weitere Geschichten in diesem Zeitraum.