Der Comic zur dritten Staffel. Was gibt es dazu wohl zu sagen?
Inhalt (Klappentext)
Nachdem Grogu die Jedi-Ausbildung bei Luke Skywalker abgebrochen hat, ist er endlich wieder mit dem Mandalorianer vereint. Doch dieser lang ersehnte Moment ist nur der Anfang eines neuen, aufregenden Abenteuers. Während der Kopfgeldjäger darum kämpft, wieder in seinen Clan aufgenommen zu werden, aus dem er wegen eines Verstoßes gegen den Kodex verbannt wurde, tauchen alte Feinde auf und schmieden einen finsteren Plan, um die Galaxis ein für alle Mal zu erobern …
Kritik
Es ist mal wieder soweit, die Cash Cow wird weiter gemolken und wenn ihr diese Zeilen (und meine Reviews) lest, dann wisst ihr: der drölfzigste Roman/Comic/Jugendroman/Erstleserbuch zu einer neuen Star Wars-Serie ist erschienen. Diesmal hat es die dritte Staffel vom Mandalorian erwischt. Da gibt es zwar zugegeben noch keine irgendwie geartete Textversion (oder, in dem Fall, Text und Bild), es steht aber erneut die Frage im Raum, ob man sie wirklich braucht. Zudem werden vermutlich noch viele viele weitere Versionen dieser dritten Staffel folgen. Und den Anfang macht wieder einmal Alessandro Ferrari, der bereits viele andere “Junior Graphic Novels” gemacht hat.
Seine Zeichnungen zeichnen (pun intended!) sich immer durch einen recht liebevollen, aber cartoonhafteren Stil aus. So natürlich auch hier. Positiv ist aber immerhin anzumerken, dass man die Schauspielpendants durchaus erkennen kann und man auch die Emotionen der Charaktere in ihren Gesichtern ablesen kann. Auch die Actionszenen gehen vom Detailgrad her in Ordnung – allerdings muss man manchmal schon sehr genau hinschauen, um gewisse Szenen nachvollziehen zu können. Dies liegt aber auch an der Straffung der einzelnen Panels bzw. der Gesamthandlung.
Denn das hier ist kein mehrteiliger Band sondern es werden auf ca. 90 Seiten alle Folgen der Staffel in die Geschichte gepresst. Das war bei Ferraris alten Comics auch schon so, also keine Bange. Auch hier funktioniert das im Großen und Ganzen ganz gut (und zeigt genau genommen auf, wieviel Handlung man in der Serie eigentlich herauskürzen könnte). Allerdings ist bei 90 Seiten auch klar, dass man nicht jede Folge in allen Details abbilden kann. Und damit auch gleich die obligatorische Frage aus dem Weg geräumt: Nein, es gibt hier keine erweiterten Szenen, das wäre bei der zusammengestauchten Handlung auch ein Ding der Unmöglichkeit. Und ja, das schreibe ich immer bei den Comics zu den Serien, aber man kann halt immer auch dieselben Kritikpunkte anbringen, da diese halt auch immer noch vorhanden sind.
Ein weiterer Kritikpunkt ist auch, dass man, wenn man nur die Comics verfolgt (auch solche Leute solls geben) zu Beginn ein kleines Problem hat und eher Fragezeichen vor dem Kopf. Die Story von Din und Grogu ist ja bekanntlich in “The Book of Boba Fett” weitererzählt worden. Dazu gibt es aber allenfalls einen Jugendroman und sonst nichts weiter. Wie Grogu also zu Mando zurückkommt, wird Comiclesern dann eher schleierhaft sein, auf Kontinuität wird hier eher weniger geachtet (gehässige Leute sagen freilich, der Mäusekonzern wäre hier nur aufs Geld der Fans aus).
Das klingt jetzt alles recht negativ, ist es aber mitnichten, denn trotz aller Unkenrufe macht der Comic durchaus Spaß. Es ist schön, Charaktere wie Greef Karga wiederzusehen und auch sonst werden einige schöne Bögen geschlagen. Die Mandalorianer stehen hier mehr im Mittelpunkt und erhalten mehr Tiefe als je zuvor. Die Weiterentwicklung ihrer Kultur kommt auch im Comic gut zum tragen und unterm Strich wird man gut unterhalten. Letztlich ist es ja auch das, was zählt.