Wir werfen einen Blick auf die sechste Folge der aktuellen “Lower Decks”-Staffel, die zu einem Gutteil auf Retro-Gefühle setzt. Wie gut das funktioniert, lest ihr hier. Aber wie immer gilt: Achtung Spoiler!
Rezension: “Wonder Woman – Die wunderbaren Frauen dieser Welt”
Ein etwas anderer Comicband aus der DC-Welt, bei uns im Review.
Inhalt (Klappentext)
FRAUEN VERÄNDERN DIE WELT und das bereits seit Jahrhunderten. Jetzt hat die New York Times-Bestsellerautorin Laurie Halse Anderson weibliche und nichtbinäre Autor*innen und Künstler*innen versammelt, um die Frauen vorzustellen, die unsere Welt mit jedem Tag besser machen. Heldinnen der realen Welt, die die wichtigsten Werte von Wonder Woman verkörpern: ihre Stärke, ihr Mitgefühl und ihr Engagement für Wahrheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
Kritik
“Die wunderbaren Frauen dieser Welt” ist genau genommen kein Wonder Woman-Band – Diana kommt nämlich gar nicht vor. Hier werden Wonder Women präsentiert, die auf irgendeine Weise Einfluss auf die Gesellschaft genommen haben oder aus anderen Gründen ein Symbol geworden sind.

Dabei ist jede Geschichte von einem anderen Künstler geschaffen und es gibt natürlich hier teils große Unterschiede. Im allgemeinen kann man sagen, dass die Charaktere zwar recht gut getroffen sind, die Hintergründe aber meist aus einfarbigen Flächen bestehen. Abträglich ist das an der Stelle nicht unbedingt, sollen ja, wie erwähnt, eben diese Frauen im Vordergrund stehen und so wird das Augenmerk eben auch darauf gerichtet.
Wie erwähnt werden hier Frauen vorgestellt, die etwas bewirken oder auf andere Weise bekannt geworden sind. Namen wie Beyoncé oder Greta Thunberg dürften den meisten dabei was sagen, aber es gibt auch Namen wie Malala Yousafazi, die dann vielleicht eben nicht so bekannt sind. Wobei, in diesem Fall sollte man erwähnen, das sie die pakistanische Schülerin ist, auf die ein Anschlag verübt wurde, weil sie zur Schule geht. Mit diesem Hintergrundwissen werden viele jetzt vermutlich sagen, das sie von ihr zumindest schonmal gehört haben.
Das trifft auch für viele andere Namen in diesem Band zu, die zu zahlreich sind, um sie alle hier aufzuzählen. Dabei werden nicht nur Frauen aus der Gegenwart vorgestellt, wie etwa Ruth Bader Gainsburg, sondern es geht teilweise sogar bis in die 70er oder noch mehr zurück. Auch damals wurden schon Grundsteine für Frauenrechte oder Gleichstellung gelegt, die bis heute nachhallen. Auch die auf die Rechte von Behinderten wird in diesem Band eingegangen und es werden einige Demos und andere Ereignisse der Vergangenheit, sowie eben die dahinterstellenden Persönlichkeiten, beleuchtet.
Klar, auch Transgender und Homosexualität spielen hier eine Rolle, werden aber eher nur in kleinerem Rahmen behandelt (hierzu gibt es ja bereits Bände wie etwa DC Pride). Trotzdem ist es natürlich auch wichtig, hier ebenso einen Vertreter als Geschichte präsent zu haben. Dabei sind manche Geschichten durchaus sehr bewegend und transportieren wichtige Botschaften, die natürlich auch heute noch wichtig sind. Da es alles real existierende – sprich: so geschehene – Geschichten sind, kann ihre Wichtigkeit nicht abgesprochen werden und der Comic stellt eine angemessene Würdigung dar.
Wie ebenso erwähnt würde es den Rahmen hier sprengen, auf jede einzelne Person und Geschichte einzugehen, die hier vorgestellt wurde – denn das sind wirklich eine Menge (ich glaube ich habe ca. 24 gezählt!). Wer aber bereits die Pride-Bände gut fand, der ist auch hier gut aufgehoben. Und wer etwas über starke Frauen lesen will – und ja, durchaus unabhängig vom Geschlecht – auch. Überhaupt kann dieser Band durchaus jedem empfohlen werden, der sich inspirieren lassen will.
Rezension: “Magic Bd. 2”
Wir sehen uns den zweiten Band der neuen Magic the Gathering-Comicreihe an.
Inhalt (Klappentext)
Fortsetzung der Comic-Adaption zum erfolgreichsten Fantasy-Trading-Card-Game aller Zeiten! Ral, Vraska und Kaya haben endlich das Wesen ausfindig gemacht, das ihnen helfen kann, den wahren Ursprung der drohenden Gefahr aufzudecken: Jaya Ballard, eine der erfahrensten, noch lebenden Planeswalker. Der Schlüssel liegt in Jayas Erlebnissen, die sich während der Eiszeit auf Dominaria zutrugen … und einer Gefahr, die zwar gebannt, aber niemals wirklich ausgemerzt worden ist.
Kritik
Der zweite Magic Band verzichtet auf dem Cover ebenso auf das “the Gathering” im Zusatz, aber natürlich ist auch dieser Comic in der Welt des Kartenspiels angesiedelt. Zeichnungstechnisch rangiert man dabei auf dem Niveau des Vorgängers. Oder anders ausgedrückt, die Figuren wirken etwas kantiger und es herrschen teils einfarbiger Flächen vor. Allerdings gewöhnt man sich an den Stil relativ schnell und kann so auch den Gesichtern noch die ein oder andere Emotion abgewinnen. Im Großen und Ganzen geht es also in Ordnung.

Bei der Handlung erwähnte ich ja beim letzten Band, das der “offenbarte Bösewicht” vermutlich nur eingefleischten Fans der ersten Stunde etwas sagen dürfte. Um diese Leser abzuholen, wird sogleich die Geschichte von Lage erzählt, was ein durchaus guter Kniff ist. Freilich gelingt in Folge die Rettung der Helden, aber die Verschnaufpause ist gering. Denn nun gilt es, sich zu organisieren um Marit Large zu besiegen. Was sich anschließt ist durchaus ein kleines Fest für Fans, denn es werden Planeswalker aus allen möglichen Erweiterungen gezeigt, auch wenn der Hauptteil natürlich immer noch in Ravnica spielt.
Dabei zeigt sich eben auch wie im Vorgänger, das man schon etwas mit dem Universum vertraut sein muss, um mit den Charakteren und Begrifflichkeiten klar zu kommen. Denn erklärt wird hier nichts und auch die einzelnen Fähigkeiten der Helden nicht. Es reicht an der Front sicher, die Magic-Spiele gespielt zu haben, richtig gut wird es aber auch, wenn man die Hintergrundgeschichten bis zu diesem Zeitpunkt kennt.
Aber auch charakterlich bietet sich hier noch das ein oder andere Kleinod. Denn, soviel muss an der Stelle gespoilert werden, nicht alle Helden überleben den Kampf. Okay, Tode sind in Fantasy- und SciFi-Geschichten ja immer so eine Sache und nichts endgültiges, für den Augenblick zieht die Szene aber ganz gut, noch mal dadurch verstärkt, das die Freundin… aber wir wollen hier ja nicht zuviel verraten. Auf jeden Fall steckt hier noch einiges an Konfliktpotential für künftige Bände, die wohl nach dem Cliffhanger-Ende auch noch folgen werden.
Die Lösung bzw. die Endschlacht kann sich auch sehen lassen und bietet auch zuweilen großformatige Panels über zwei Seiten, die gut zur Geltung kommen. Dabei wird die Action auch nicht zu sehr ausgewalzt und nimmt nur einen kleinen Teil der Story ein – so muss das sein.
Rezension: “Watch Dogs – Sternenbanner”
Ein weiteres Buch aus dem Watch Dogs-Universum bei uns im Review.
Inhalt (Klappentext)
Der berühmt-berüchtigte Hacker Aiden Pearce, Held der Watch Dogs-Spiele, folgt in diesem düsteren Action-Abenteuer einer blutigen Spur der Korruption bis in die höchsten Ebenen der Regierung. Aiden Pearce, „der Fuchs“, ist ein Herumtreiber, der sich von einem zwielichtigen Hacker-Job zum nächsten hangelt. In Baltimore wird er von einem mysteriösen Agenten gefangen genommen, der darauf besteht, dass nur Pearce in der Lage ist, eine verschwundene Fracht voller transhumanistischerTechnik zu finden. Als Schmeicheleien nicht funktionieren, wird er erpresst, den Job anzunehmen. Schlimmer noch, er wird wieder mit dem skrupellosen Jordi Chin zusammengebracht. Was wie eine einfache Untersuchung aussieht, entwickelt sich bald zu einer ruchlosen Verschwörung, die bis ins Weiße Haus führt. Doch warum sollte Aiden einem Land helfen, das ihn nur hinter Gittern sehen will?
Kritik
Der neue Watch Dogs-Roman versetzt uns erneut, wie könnte es anders sein, in das Hacker-Universum des zugrundeliegenden Games. Held ist auch hier wieder Aiden Pierce, der Hauptcharakter der Spiele. Der wird diesmal geschnappt und quasi zwangsrekrutiert, um gestohlene Technik wiederzubeschaffen. Die wird in dem Fall für Augmentierungen benutzt – ihr wisst schon, “Bionic Woman” oder der “Sechs-Millionen-Dollar-Mann” lassen grüßen.

Was wie eine Standard-Mission beginnt, entwickelt sich im weiteren Verlauf der Handlung zu einer ausgewachsenen Verschwörung, die Präsidentin zu ermorden. Leider muss man an der Stelle gleich Stop rufen, denn diese Handlung klingt auf den ersten Blick spannender, als sie in Wahrheit ist. An der Stelle geht die weitere Besprechung leider nicht ohne einige Spoiler.
Von der anfänglichen Infiltration einer rassistischen Gruppierung landen wir bei einem abtrünnigen Senator, der, man ahnt es, eben selber Präsident werden will. Und da die Sicherheitsvorkehrungen recht lasch sind und er auch viele Secret Service Agenten in der Tasche hat, können seine Attentäter letztlich auch zur Präsidentin vordringen. Und ja, das Ganze ist halt leider voll das Klischee, das man so oder so ähnlich schon zur Genüge kennt und das hier eben nochmal breit gewalzt wird. Hier gibt es keine politischen Winkelzüge oder sonstigen versteckten Anspielungen – die Geschichte entwickelt sich Straight Forward – und ist damit aber leider stellenweise genauso langweilig und plätschert vor sich hin.
So können die Bösewichter nicht wirklich Profil entwickeln und sind halt alle in ihren Überzeugungen festgefahren und wollen einfach draufhauen – und thats it. Selbst ihr Anführer bleibt im weiteren Verlauf der Geschichte recht blass, was leider dazu führt, das einen die Handlung noch weniger mitreißt. Immerhin darf sich selbst Aiden mit seinem Altern beschäftigen und was er so alles verbockt hat. Darauf kommt er, als sich ihm ein Überlebende anschließt, den er sich aber nicht zu einem Killer wie sich selbst entwickeln lassen will. Leider wird auch das nur oberflächlich angekratzt und außer ein paar einfachen hingeworfenen Sätzen wird am Ende nicht mehr daraus.
Das mag für Einzelgänger wie Aiden und Jordi vielleicht durchaus realistisch sein, aber hier wird halt extrem viel Potential dabei verschenkt, den Charakteren Tiefe zu geben. Das Ende kommt dann wenig überraschend auch schnell und auf wenigen Seiten wird nach dem großen Finale alles abgehandelt – auch das leider zu vorhersehbar und nicht wirklich überzeugend. Zumal in der Endschlacht auch nicht mehr viel außer einer Schießerei und Schlägerei übrig bleiben, die leider ebenso langweilig daherkommt, wie der Rest der Geschichte. Rein theoretisch hätte man auch aus den Hackingfähigkeiten (analog zum Spiel) noch etwas mehr herausholen können, aber auch das wird halbgar abgehandelt.
Ist es anfangs noch unmöglich, die neuen Augmentierungen zu hacken, so entwickelt Aiden im Laufe der Geschichte einen Virus, der es eben doch kann. Auch das in wenigen Sätzen nebenbei und auch das kommt ihm im Finale zu gute, kann er die Bösen doch so quasi per Knopfdruck ausschalten. Gute Actionszenen sehen anders aus. Zumal sich am Ende Aidens Auftraggeberin als ebenso böse entpuppt und ein ebenso unrühmliches Ende findet. Klar, auch das ist sowas von Klischee, das es nicht besser geht, auch wenn man aufgrund ihres Verhaltens das Ganze schon vorhersehen konnte (zum Glück auch Held Aiden). Aber auch hier ist die Böse einfach nur die Böse weil… nun, weil halt.
Wie es weitergeht und was aus der Technologie wurde, verschwindet am Ende genauso in der Versenkung wie die ausgeschalteten Bösewichter. Schade.
Rezension: The Orville 3×10 – “Zukunft unbekannt” / “Future Unknown”
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Rezension: Lower Decks 3×05 – “Spiegelbilder”
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