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Rezension: “Star Wars – Dunkle Droiden”

Deutscher Titel:
Star Wars - Dunkle Droiden
Originaltitel:
Star Wars - Dark Droids 1-5
Buchautor(en):
Charles Soule
Übersetzer:
Matthias Wieland
Verlag:
Panini
Umfang (Seiten):
128
Preis:
17
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr:
2023
ISBN:
978-3741638466

Der erste Sonderband zum Droiden-Event.

Inhalt (Klapppentext)

Die Plage, eine Art Bewusstsein, die bei Lady Qi’ras misslungenem Versuch, den Imperator und Darth Vader zu vernichten, freigesetzt wurde, droht die Galaxis ins Chaos zu stürzen. In Windeseile befällt sie Droiden des Imperiums und der Rebellion, die sich daraufhin gegen ihre Besitzer auflehnen. Doch die Droiden allein reichen der Plage nicht aus. Ihr nächstes Ziel ist, auch von Lebewesen Besitz zu ergreifen.

Kritik

Die “Dunklen Droiden” sind das neue Crossover-Event, das derzeit die Star Wars-Comicwelt erschüttert. Nach dem “Krieg der Kopfgeldjäger” und “Crimson Reign” ist das damit bereits das dritte derartige Event, das alle Comicreihen vereint. Dabei gereicht es der Reihe zum Nachteil, das sie direkt nach “Crimson Reign” gestartet ist, ohne dem Leser Zeit zum Durchschnaufen zu lassen. Das ist auf der einen Seite durchaus storybedingt, immerhin geht der Ursprung der Plage ja auf den Funken zurück, der aus der vorherigen Reihe stammt. Auf der anderen gibt es dadurch aber eben auch ein paar Probleme, doch der Reihe nach.

Die Zeichnungen an sich sind in Ordnung und auf dem gewohnt guten Nivea. So kann man an den Charakteren und auch an den Hintergründen immer genügend Details erkennen, um Stimmungsschwankungen der Charaktere zu erleben oder eben auch bei Kampfszenen nichts zu verpassen. Was dennoch auffällt ist, das hier dunkle Szenen vorherrschen. Und auch wenn man immer genug erkennen kann, ist das an dieser Stelle vielleicht einen Ticken zuviel. Immerhin heißt die Reihe nicht Dark Wars.

Auf der anderen Seite will man durch dieses Setting eine Horroratmosphäre schaffen. Das gelingt zu einem Großteil auch, denn fröhlich ist hier nichts. In Situationen, in denen die Plage etwa gleich zu Beginn die gesamte Besatzung eines Sternenzerstörers umbringt, wird dies in (für Star Wars-Verhältnisse fast schon überblutigen) Szenen dargestellt, die allerdings komplett ohne Text laufen. Dies kommt im Laufe der Geschichte häufiger vor, was aber auch dazu führt, das man schneller “durch” ist. Überhaupt bleibt die Plage, trotz ihrer Bemühungen um Experimente (dazu gleich mehr) eher etwas blass. An der Stelle müssen wir aber auch mal eine Lanze brechen, denn es ist nicht alles immer dunkel. Es gibt durchaus auch farbenfrohe, auflockernde und damit etwas Hoffnung verbreitende Szenen, etwa wenn die neuen Droiden (auch zu diesen kommen wir gleich) in den Kampf eingreifen.

Zunächst muss aber auch ein weiteres Manko erwähnt werden, denn eigentlich wird aus den Ereignissen am Ende zu wenig gemacht. C-3PO wird etwa infiziert und fragt Luke über die Macht aus. Es gibt zwar einen Angriff auf die Rebellen, aber im Gegensatz zum namenlosen Sternenzerstörer (bzw. dessen Red Shirt-Crew) zu Beginn, wird bei den Rebellen nicht munter drauf los gemetzelt. Klar, als Fan wissen wir, dass die Rebellen überleben und eine starke zweite Front kurz vor der Schlacht um Endor aufzumachen, hätte der Allianz derart geschadet, das man selbigen Angriff vermutlich nicht hätte umsetzen können. Aber solche Sachen weiß ja die Plage nicht, die lieber dem Verluste verkraftenden Imperium ebendiese zufügt, statt die Kerncharaktere anzugreifen.

Aber halt, dieser Angriff erfolgt am Ende durchaus, aber die Sequenz ist eigentlich recht kurz und wie bereits in der Monatsreihe wird auch diesesmal die Invasion der Plage aufgehalten. Endgültig? Das wird sich zeigen, ziemlich endgültig scheint es aber am Ende nicht zu sein, ist doch etwas von ihr bei den neuen Droiden gelandet. Diese Droidenzivilisation taucht plötzlich auf und ist sicherlich als Hommage an “Solo – A Star Wars Story” gedacht. Denn auch dort gab es ja rebellierende Droiden. Und ja, natürlich ist es bitter, wenn die Humanoiden aus Angst recht brachial die Droiden zerlegen. Aber auch diese Truppe zündet leider nicht so wirklich.

Das liegt zum einen daran, das man sie erst in diesem Band kennenlernt und keinen Bezug zu einem der dortigen Charaktere hat. Und zum anderen, das ein Großteil, wie ironischerweise von ihnen befürchtet, am Ende auch gleich wieder ausgelöscht wird. Keine Freiheit für Droiden in der Galaxis weit weit entfernt. Dadurch sind dem Leser diese “Helden” halt einfach auch egal, unabhängig ihrer Taten.

Doch die Droidengemeinschaft sind nicht die einzigen, die plötzlich auftauchen, denn kurz vor dem Großen Finale tauchen auch die Kopfgeldjäger und Droiden auf (aus den anderen Reihen). Nun stellt sich natürlich die Frage, in welcher Reihenfolge man das Crossover am Besten genießen sollte. Ich persönlich kenne etwa die anderen Sonderbände noch nicht (D-Squad erscheint ja auch erst Ende des Monats in Printform). Daher war es schon etwas überraschend, plötzlich die Rebellen im Kampf zu sehen, oder plötzlich Aphra, die auch mitmischt, oder eben Tolvan und Valance. Der Beitrag all dieser zum Endkampf ist stellenweise auch echt gering (Sana) so das man sich schon fragt, ob sie nur des Effektes willen hier sind, oder ob man die Story hier irgendwie beenden musste. Wie gesagt, die anderen Bände des Crossovers habe ich noch nicht gelesen, vielleicht erhellt sich dadurch so einiges. Für sich allein betrachtet ergibt die Anwesenheit all dieser Charaktere am Ende aber leider wenig Sinn.

Doch es gibt auch Licht im Dunkel. Denn auch wenn aus C-3POs Infektion kaum was gemacht wurde, so gibt es zumindest eine schöne Sabotage an einem anderen Droiden zu sehen (wer ist das wohl?) und er reist nach Mustafar, um Vader zu konfrontieren. Das hat er zwar schon in der Monatsreihe gemacht und war unterlegen (Reihenfolge?), aber es ist einfach mal was anderes, wenn Droiden Vader aus seinem Tank zerren und er sich verkrüppelt ohne Rüstung behaupten muss. Hier kommt das düstere der Szenerie gut zum Tragen und diese Szenen sind zweifellos das Highlight des Bandes. Natürlich können sich 3-PO und Vader nicht begegnen, damit der Kanon gewahrt bleibt. Auch darauf achten ja nicht unbedingt immer alle Produktionen.

Bewertung

Insgesamt lässt einen "Dunkle Droiden" etwas mit gemischten Gefühlen zurück. Statt dass es sich um die Helden dreht, darf hier die Plage im Mittelpunkt stehen und Experimente durchführen. Das ist an vielen Stellen nicht neu und wirkt etwas uninspiriert, was ebenso für das Zusammenmixen alter und neuer Charaktere gilt, die am Ende irgendwie in einen Topf geworfen werden. Mal sehen, ob das alles mit den anderen Crossover-Bänden mehr Sinn ergibt. Für sich allein überzeugt "Dunkle Droiden" aber leider nicht vollends.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Insgesamt lässt einen "Dunkle Droiden" etwas mit gemischten Gefühlen zurück. Statt dass es sich um die Helden dreht, darf hier die Plage im Mittelpunkt stehen und Experimente durchführen. Das ist an vielen Stellen nicht neu und wirkt etwas uninspiriert, was ebenso für das Zusammenmixen alter und neuer Charaktere gilt, die am Ende irgendwie in einen Topf geworfen werden. Mal sehen, ob das alles mit den anderen Crossover-Bänden mehr Sinn ergibt. Für sich allein überzeugt "Dunkle Droiden" aber leider nicht vollends.Rezension: "Star Wars - Dunkle Droiden"
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