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Rezension: “Die letzten Lügen des Ardor Benn”

Deutscher Titel:
Die letzten Lügen des Ardor Benn
Originaltitel:
The last Lies of Ardor Benn
Buchautor(en):
Tyler Whitesides
Übersetzer:
Bastian Ludwig
Verlag:
Panini
Umfang (Seiten):
704
Preis:
25
Verfügbarkeit:
Regulär erhältlich
Veröffentlichungsjahr:
2021
ISBN:
978-3833244001

Das Finale des Ardor Benn – oder ist doch nur alles List und Tücke und es erwartet uns ein Band 4?

Inhalt (Klappentext)

Die Graue Regentschaft ist besiegt, das Königreich wieder vereint, doch Ardor Benn, der unvergleichliche Meister von List und Tücke, kommt nicht zur Ruhe. Eine einstige Verbündete trachtet ihm nach dem Leben. Obendrein wird er von einem alten Feind zu einem aberwitzigen Auftrag erpresst: Er soll einen lebenden Drachen stehlen. Und als wäre das noch nicht genug, betritt ein Gegner die Bühne, so mächtig und skrupellos wie keiner zuvor. Ard und seine Freunde müssen all ihren Wagemut, ihr Geschick und ihre Intelligenz zusammennehmen und ein letztes Mal in den Kampf ziehen – einen Kampf, bei dem nichts Geringeres auf dem Spiel steht als Raum, Zeit und die Realität selbst.

Kritik

Bei manchen Büchern ist es wie mit gutem Wein: man muss sie reifen lassen. Der dritte Band von Ardor Benn lag nun schon einige Monate auf meinem Rezensionstisch, aber da die Vorfreude recht groß war, kamen zuerst die anderen Bücher dran. Dies deshalb, weil die Buchreihe einfach mit zu den besten gehört, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Aber irgendwann muss auch mal ein guter Wein dran glauben und so – mit ebenso großen Erwartungen – ist nun auch endlich dieser Roman “fällig”.

Nachdem Ard im ersten Band den bösen König abgefrühstückt hat (im wahrsten Sinne des Wortes), der nichts Geringeres als die Welt vernichten wollte, war in Band zwei die (verbannte) Königinmutter dran, die ebenso nichts Geringeres als das Ende der Welt zum Ziel hatte. Nachdem auch diese geplättet war, waren leider noch ein paar unaufgeräumte Hinterlassenschaften übrig – womit nicht der Malm gemeint ist, der die Hauptingredenzie der Magie in dieser Fantasy-Welt darstellt. Das sind ja bekanntlich Hinterlassenschaften ganz anderer Art. Zu Beginn gibt es allerdings gleich wieder einen Zeitsprung von zwei (fast drei) Jahren, was auf der einen Seite etwas schade ist, da man ja eigentlich schon direkt wissen will, wie es weitergeht. Alle (oder fast alle) Mitglieder der Grauen Regentschaft sind inzwischen ausgeschaltet. Und da kommt ein eher zwielichtiger Auftrag für Ard und seine Freunde herein.

Und ja, auch bei diesem geht es wieder um nichts Geringeres als das Schicksal der Welt, denn mit weniger gibt man sich nicht zufrieden. Im Folgenden versuche ich zwar, nicht zu sehr zu spoilern, auf ein paar Dinge muss man aber im Zuge dieser Rezension eingehen, ihr seid also hiermit gewarnt. Damit sind wir aber auch schon beim ersten Manko dieses Bandes, denn vor allem nach dem Zeitsprung ist es so, als ob alle Charaktere wieder auf Null gedreht wurden. Raek ist wieder drogensüchtig, obwohl man es ihm bereits im vorherigen Band abgewöhnt hatte, und auch die Beziehung zwischen Ard und Quarrah steht wieder am Anfang, obwohl die beiden eigentlich schon in den letzten beiden Bänden kurz vor einer Liebesbeziehung standen.

Das drückt den Roman leider merklich nach unten, hat man so irgendwie den Eindruck, die Charaktere treten auf der Stelle bzw. die ersten beiden Bände haben nicht viel gebracht. Es wird zwar gegen Ende auf diese Thematiken eingegangen und dass unsere Helden sich einfach nicht trauen, offener zu sein und das auch zugeben, weswegen sie sich auch so verhalten. Das ist allerdings auch etwas, dass man schon aus den ersten beiden Bänden stellenweise so ähnlich kennt und es kommt daher etwas zu spät. Vor allem Ard, der zwei Charaktere aus den Vorgängern einfach so hinhängt, verhält sich teilweise so, als würde er liebend gerne diese Schläge in die Magengrube verteilen. Das mag bis zu einem gewissen Grad beabsichtigt sein, um eben aufzuzeigen, dass er sein wahres Ich versteckt, wirkt aber trotzdem in dem Moment recht bitter. Da hilft es auch nicht, dass sich die besagten Charaktere am Ende doch nicht als so sauber erweisen, wie man vielleicht bisher dachte. Ähnliches gilt für die Episode auf Pekal, auch dort wird jemand verraten, was sich am Ende aber auch fast schon als Makulatur erweist.

Der Rest der Handlung ist allerdings zumindest soweit interessant, als es wieder einen zwielichtigen Auftrag gibt (für den sich unsere Helden fast schon zu leicht einspannen lassen). Es werden hier Sachen eingeflochten, die offenbar aus der Zukunft stammen, was ein gewisses Mysterium verbreitet und schon andeutet, dass es auch hier wieder um Zeitreisen geht. Denn, soviel kann verraten werden, es bildet sich eine Art böser Armee aus Übermenschen, die sich auf den Vormarsch begeben. Wie erwähnt, geht es also erneut um das Ende der Welt und wie man dieses verhindern kann. Und dieses Ende ist, ohne nun zuviel zu spoilern, etwas endgültiger als erwartet. Das ist auf der einen Seite eine gute Überraschung und mal was anderes, aber jeder, der sich vielleicht auf einen vierten Band freut, wird etwas enttäuscht sein, denn diesen kann es definitiv nicht geben. Dafür ist das Ende aber teils überraschend und emotional und macht ein paar Schnitzer vom Beginn wieder wett.

Bewertung

Auf 700 Seiten bringt es der Abschlussband von Ardor Benn, bietet wieder Verschwörungen, rasante Aufträge und Humor, wie man es aus der Reihe kennt. Hinzu kommt ein etwas anderes Ende und die ein oder andere kleinere Überraschung in der Handlung. Trotzdem ist dieser dritte Band der Schwächste in der Reihe, was vor allem daran liegt, dass sich die Charaktere, vor allem zu Beginn, wieder zurückentwickelt haben und man zu einem Großteil nur einen Abklatsch der ersten beiden Bände (natürlich leicht anders) liest. Nicht falsch verstehen, der Roman ist immer noch sehr gut, aber die Sogwirkung der ersten beiden Bücher kann er nicht mehr aufrecht erhalten.

Bewertungsübersicht

Bewertung
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Auf 700 Seiten bringt es der Abschlussband von Ardor Benn, bietet wieder Verschwörungen, rasante Aufträge und Humor, wie man es aus der Reihe kennt. Hinzu kommt ein etwas anderes Ende und die ein oder andere kleinere Überraschung in der Handlung. Trotzdem ist dieser dritte Band der Schwächste in der Reihe, was vor allem daran liegt, dass sich die Charaktere, vor allem zu Beginn, wieder zurückentwickelt haben und man zu einem Großteil nur einen Abklatsch der ersten beiden Bände (natürlich leicht anders) liest. Nicht falsch verstehen, der Roman ist immer noch sehr gut, aber die Sogwirkung der ersten beiden Bücher kann er nicht mehr aufrecht erhalten.Rezension: "Die letzten Lügen des Ardor Benn"
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