In “Morgen und morgen und morgen” muss La’an Noonien-Singh (Christina Chong) einen folgenschweren Eingriff in den Verlauf der Zeitlinie korrigieren. Die Episode könnte ein Indiz dafür sein, dass “Strange New Worlds” den ‘Temporalen Kalten Krieg’ aus “Enterprise” neu aufrollt. Etwas überholt ist jedoch das Geschichtsbild, das dieser Erzählung zugrunde liegt. Eine Analyse.
Christina Chong als La'an, Melissa Navia als Ortegas und Babs Olusanmokun als Dr. M'Benga (Paramount+)
In der kommenden Episode “Among the Lotus Eaters” kehren Captain Pike und sein Außenteam auf einen Planeten zurück, der tragische Erinnerungen wachruft: Rigel VII. Das Drehbuch von 2×04 stammt von Kirsten Beyer und Davy Perez, Regie führte Eduardo Sánchez. Previewbilder, ein Trailer und zwei Sneak Peeks sind online.
Die Episode
In Episode 4 der zweiten “Strange New Worlds”-Folge besuchen Crewmitglieder der Enterprise den Planeten Rigel VII. Dort beginnt das Außenteam, alles zu vergessen, selbst die eigene Identität. Pike sieht sich mit einem Geist aus der Vergangenheit konfrontiert.
Eingefleischte Trekkies horchen nun auf. “Oha! Rigel VII!” Im Originalpilotfilm “Der Käfig” (1965) erwähnt Pike ja, dass er einst ein Außenteam zu diesem Planeten geführt habe, was dann furchtbar schiefging.
Der Trailer auf Facebook (für Firefox ggf. nicht sichtbar)
Tja, Kinder. Schon offline (#geoblocked). Die für Europa zuständigen Paramountmächte haben es nicht gern, wenn auch wir Episodentrailer anschauen wollen. Kein teilbarer Trailer für 2×04 auf YouTube. No joke.Auf StarTrek.com findet Ihr sicherlich was. Nur nichts Teilbares.
Previewbilder für “Among the Lotus Eaters”
Die offiziellen Previewbilder auf StarTrek.com verraten uns, dass es sich um jene Episode handelt, deren Sneak-Peek-Clip der allererste war, den wir für Staffel 2 zu Gesicht bekamen.
Bilder: StarTrek.com
Auf Twitter kommentierte Hauptdarsteller Anson Mount die kommende Episode: “Für Folge 4 unserer zweiten Staffel, die diese Woche ausgestrahlt wird, hat unsere Kostümbildnerin Bernadette Croft einen Volltreffer gelandet.”
For episode 4 of our second season, which airs this week, our costume designer Bernadette Croft absolutely knocked it out of the park. Hope you can join. @StarTrekOnPPlus@StarTrekpic.twitter.com/DNE7zzk81j
Wir haben Referenzen und Easter-Eggs zu den ersten vier “Short Treks” zusammengestellt. Zum Release bei Paramount+ Deutschland sehen wir uns, ebenso kurz, die “Short Treks” der ersten Staffel noch mal an. Achtung, Spoiler!
Teil des “Star Trek”-Franchises ist eine Reihe namens “Short Treks”, die im Fandom weltweit großen Anklang fand. Aber in Ländern deutscher Sprache ist die Serie eher weniger bekannt. Das Format existiert seit 2018 und war eine Zeit lang bei Netflix versteckt, tatsächlich schwer auffindbar. “Short Treks” sind Kurzfilme, sind Momentaufnahmen aus den diversen “Star Trek”-Serien. Staffel 1 der “Short Treks” geht ab 4. Juli bei Paramount+ Deutschland online. [Staffel 4 der Serie “Enterprise” dagegen verschwand derweilen heute einfach mal ein paar Stunden aus dem Paramountkatalog weltweit.]
Kurzfilmchen als Begleit-Anthologie
Die “Short Trek”-Logos der ersten Staffel | CBS/Paramount+
“Star Trek: Short Treks” ist eine Anthologie, die von den Produzenten Bryan Fuller und Alex Kurtzman eigentlich für den Streaming-Dienst CBS All Access entwickelt worden war (2018). Sie entstand als Begleitserie zu “Discovery” und besteht aus mehreren zehn- bis 20-minütigen Kurzfilmen, die auf Schauplätze und Figuren mehrerer “Star Trek”-Serien zurückgreift. Jede Episode ist eine eigenständige Geschichte.
Die ersten vier Episoden wurden von Oktober 2018 bis Januar 2019 ausgestrahlt, also zwischen der ersten und zweiten Staffel von “Discovery”. Sie wurden größtenteils von Darstellern und Crewmitgliedern von “Discovery” produziert, darunter auch Komponist Jeff Russo.
Im Januar 2019 reihten sich zwei animierte Kurzfilme dazu. Offiziell erschien die zweite Staffel dann von Oktober 2019 bis Januar 2020, also während der zweiten Staffel von “Discovery” und der ersten von “Star Trek: “Picard”; wobei die letzte “Short Treks”-Erzählung als Teaser für “Picard” diente. Die animierten Kurzfilme stammten von der Firma Pixomondo. Eine Reihe neuer Komponisten unter der Leitung von Michael Giacchino steuerte die Musik bei.
Die Serie erhielt positive Kritiken, Lob aus dem Fandom und wurde für mehrere Preise nominiert. Kurtzman bekundete sein Interesse an einer Fortsetzung der Serie, doch als die COVID-19-Pandemie ausbrach, beschloss man, nicht mit der Arbeit an neuen Episoden zu beginnen.
“Short Treks”: Staffel 1 und 2
Die erste Staffel der “Short Treks” besteht aus vier Folgen, die ab 4. Juli 2023 Teil des Katalogs von Paramount+ Deutschland sein werden. Sie spielen hauptsächlich im Handlungsrahmen der “Discovery”-Serie. Die sechs Folgen der (für uns) noch kommenden zweiten Staffel haben bisher kein offizielles Erstveröffentlichungsdatum bei Paramount+ Deutschland.
Seit vier Jahren rezensieren wir “Short Treks”. Wir haben unsere alten Beiträge noch einmal für Euch aufgearbeitet und sie um aktuelle Zusammenhänge ergänzt. Ihr findet unseren Beitrag “Kanon-Futter und Review: Short Treks Season 1” hier.
Neue Gesichter und alte Bekannte sind Teil der “Short Treks”-Reihe | Bilder: CBS / Paramount+
Dritte Staffel? Unklar!
Alex Kurtzman, Hauptverantwortlicher des “Star Trek”-Franchises, sprach vor geraumer Zeit in hohen Tönen von der “Short Treks”-Reihe, sodass eine Fortsetzung des Formats zu erwarten war. Wie gesagt, die Pandemie folgte. Seither gab es auch mehrere Absetzungen und Kürzungen bei Paramount. Gehen wir also vorsichtig um mit unseren Hoffnungen. Was Kurtzmans damals sagte, liest sich gut:
Ich habe die ‘Short Treks’ geliebt, weil sie ein wirklich interessantes Testgelände sind, sowohl für verschiedene Arten von Geschichten als auch für unterschiedliche Talente: neue Regisseure, neue Autoren, jüngere Autoren, Komponisten. Wir haben auch einen der Komponisten mitgenommen und ihn jetzt in eine der Serien aufgenommen. [‘Short Treks’] sind sehr interessant und lehrreich für uns.
Ich liebe es, sie zu machen. Ich denke, es ist etwas so Befriedigendes, nur aus rein kreativer Sicht herauszufinden, wie man eine ganze Geschichte in zehn bis fünfzehn Minuten oder manchmal sogar weniger erzählt. [Die ‘Pixar-Shorts’] bringen Dich in zwei Minuten zum Weinen. Das ist eine Gabe, eine echte Kunst, das zu schaffen.
Sie erzählen in so kurzer Zeit sehr emotionale, sehr fulminante Geschichten. Es ist eine neue, wirklich interessante Art ‘Star Trek’ zu erzählen.
Man mag von Kurtzman halten, was man möchte, aber er hat recht: Die “Short Treks” sind gutes “Star Trek”.
“Short Treks”: Wo sind sie online?
Episode 1 bis 4 findet Ihr ab Dienstag, den 4.7.2023, auf Paramount+ Deutschland. Auf den Facebook-Seiten von Paramount South Asia sind die jeweils ersten beiden Folgen von Staffel 1 und 2 bereits jetzt schon ohne Geoblock verfügbar:
“Short Treks” wurden 2018 in den USA bei CBS All Access veröffentlicht. Bell Media zeigte die Serie in Kanada auf dem CTV Sci-Fi Channel (Englisch) und auf Z (Französisch), bevor Staffel 1 dann auch auf Crave gestreamt wurde (Oktober 2018 bis Januar 2019). Ende Januar 2019 erschien Staffel 1 auch bei uns, und zwar auf Netflix in der Rubrik “Trailer und mehr”, eingeordnet bei “Star Trek: Discovery”.
Nachdem Staffel 2 bei CBS All Access erschienen war, hatte Kurtzman noch erklärt, er gehe davon aus, dass diese auch irgendwann bei Netflix veröffentlicht werde. Daraus wurde nichts.
Eine Zeit lang 2020 war Staffel 2 in den USA kostenfrei auf CBS.com und auf YouTube verfügbar als Teil einer Emmy-Award-Kampagne. September 2020 kündigte ViacomCBS an, dass CBS All Access erweitert und im März 2021 in Paramount+ umbenannt werde. Die “Short Treks” würden auf Paramount+ bleiben. Dies war und ist auch der Fall; allerdings nur für US-amerikanische Abonnenten.
Die “Short Treks” waren schon auf mehreren Streamingdiensten. Für das deutsche Publikum sind sie ab 4.7.2023 exklusiv auf Paramount+ online.
Kommentare aus der Redaktion
Michael Schuh über die noch ausstehende Synchronisation von Staffel 2: Die erste Staffel “Short Treks” wurde seinerzeit an Netflix verkauft und quasi per Knebelvertrag von CBS All Access aufgezwungen (1 Million pro Folge / Lizenz). Staffel 2 wurde von Netflix abgelehnt, da “Picard” zur selben Zeit außerhalb von Europa auf Amazon veröffentlicht worden war. So gab es keinen Lizenznehmer, der eine Synchronisation für Staffel 2 in Auftrag geben konnte. Jetzt, wo die Rechte wieder bis auf Weiteres unter einem Dach liegen, also bei Paramount+, kann man sich um die noch offene Synchronisation kümmern. Und das ist sicherlich gerade der Fall.
Marianne Jaffke über die Zusammenhänge der “Short Treks” mit den anderen Serien: Es war schon sehr frustrierend. Ich kannte “Short Treks” nicht und konnte einen konkreten Handlungsstrang bei “Discovery” einfach nicht nachvollziehen. Ich zwang mich, Episoden erneut zu schauen, nur um verstehen zu können, wer Me Hani Ika Hali Ka Po ist. Vergebens! Der Charakter wurde in der allerersten “Short Treks”-Episode eingeführt; also, dieser mir noch unbekannten Serie. Und nun schaute ich die “Discovery”-Folge 2×13, die mir suggerierte, ich müsse mit dieser Person vertraut sein. Ich zweifelte meine Netflix-Binge-Fähigkeiten an. Heute weiß ich: “Short Treks” hat Crossovers zu mehreren Serien: “Discovery”, “Picard”, “Strange New Worlds”. Und manche Zusammenhänge können nur verstanden werden, wenn man konkrete “Short Treks”-Folgen gesehen hat. In Episode 2×02 von “Strange New Worlds” gibt es zum Beispiel eine unterhaltsame Referenz auf die erste Folge der zweiten “Short Treks”-Staffel. Spock sitzt im Zeugenstand und erklärt, weshalb er schon länger vermutet habe, dass Una ein Geheimnis wahre. Sehr schön gemacht!
Die dritte Folge der aktuellen “Strange New Worlds”-Staffel bietet eine Zeitreise, einen Retcon und Jim Kirk. In unserer zweiten SPOILER-Rezension sieht sich Tom an, was das alles taugt.
“The Ready Room” mit Wil Wheaton ist eine Reihe, die regelmäßig “Star Trek”-Themen aufarbeitet, Cast & Crew interviewt und Previews zu kommenden Produktionen veröffentlicht. In der aktuellen “Ready Room”-Episode ist Paul Wesley (James T. in “Strange New Worlds”) zu Gast und unterhält sich mit Wil Wheaton über die verschiedenen Versionen des James Tiberius Kirk. Wir haben das sehr interessante Gespräch für Euch übersetzt.
Die Ankunft von La'an und Kirk ("Star Trek: Strange New Worlds", 2x03, "Tomorrow and Tomorrow and Tomorrow")
“Morgen und morgen und morgen”: Kommentar-Podcast
Schaut die jüngste “Star Trek”-Episode nochmal, gemeinsam mit der TrekZone-Redaktion! Wir klicken gleichzeitig mit Euch auf PLAY, schwärmen und lästern über Lieblingsszenen, analysieren Themen, Anspielungen und Easter Eggs und geben euch auch bemerkenswerte Infos und Trivia über die Geschehnisse hinter der Kamera. Viel unnützes Wissen inklusive, kein Problem!
In dieser soliden Folgen stellten sich uns ein paar Fragen: Warum gerade dieser Episodentitel? Wir verstehen die Referenz auf MacBeth im Allgemeinen. Aber weshalb im Konkreten? Wisst Ihr es? Und weswegen wurde eigentlich die Spezies der Lathaniten eingeführt. Weshalb entschieden die Erzähler:innen der Serie nicht, dass Pelia zur selben Art wie z.B. Guinan gehört?
Die dritte Folge der zweiten Staffel ist sowohl eine Zeitreise-Geschichte als auch eine Charakter-Episode für La’an. Ihre Mission: Korrigierend in einen temporalen Konflikt eingreifen und sich nebenbei einem tiefsitzenden Kindheitstrauma stellen. Unterstützung erhält sie dabei von einer der ikonischsten Figuren im Trek-Universum. Lest hier unsere erste SPOILER-Rezension.
Jahre, nachdem Overwatch aufgelöst wurde, wird die Welt von Ungerechtigkeit beherrscht und von selbstsüchtigen Mächten bedroht. Rund um den Globus herrschen Chaos und Verwüstung, als Cole Cassidy den Aufruf zur Rückkehr zu Overwatch erhält. Doch die Erinnerungen an dessen Fall quälen ihn noch immer. Nach einer unerwarteten Wiedervereinigung mit einem alten Freund denkt Cassidy darüber nach, dass Overwatch vielleicht mehr als die alte Crew braucht, um wieder ins Leben gerufen zu werden.
Kritik
“Frisches Blut” ist ein neuer Overwatch-Comic. Zeichnungstechnisch gehen die Illustrationen dabei in Ordnung, auch wenn die Hintergründe stellenweise doch viele einfarbige Flächen aufweisen. Dennoch kann man in den Kampfszenen oder auch sonst genug erkennen und der etwas plumpere Stil wirkt immer noch bunt und in einer Linie mit dem Spiel. Zudem sind die Charaktere ausnahmslos gut getroffen und können ebenso ihre Emotionen ausdrücken.
Storytechnisch war Overwatch ja schon immer eher dürftig unterwegs. Mit der Overwatch 2-Kampagne soll sich das ja ändern, wenn sie denn irgendwann erscheint. Die bisherigen Comics stellten dann eher die Vergangenheit der einzelnen Helden in den Vordergrund. Hier nun werden die Helden wieder zum neuen Overwatch zusammengerufen. Auch diese Comics erschienen zunächst online und liegen nun in Printversion vor.
Storytechnisch laufen sie aber immer gleich ab: Cole sucht einen Helden auf, der mal mehr mal weniger zurück zu Overwatch will. Dann erfolgt ein Angriff, entweder durch die Omnics oder andere Feinde, und danach schließen sich die Helden dem neuen Overwatch an. Gleich zu Beginn taucht dabei etwa Phariah auf, aber auch andere bekannte Helden wie D.Va sind mit von der Partie. Dabei dürfen diese Helden dann während der Gefechte meist ihre Spezialfähigkeit aus dem Spiel demonstrieren.
Ab und an eingeflochten sind dabei Charakterszenen, in denen der Held über seine Handlungen sinniert – oder sich mit anderen ausspricht. In Nuancen ist das immer etwas anders (so ist es etwa mal Talon statt den Omnics, die als Kanonenfutter herhalten dürfen), aber der Kern ist immer gleich. Das ist natürlich auch das größte Manko dieser Geschichte, denn eigentlich wird fünfmal das Gleiche erzählt.
Zugute halten muss man dem Band aber immerhin, dass das alles dann doch irgendwie Spaß macht. So dünn die Story auch ist, die Action und die Charakterszenen wirken, bei aller Wiederholung, dann doch auch sympathisch.