Die erste Comicserie um Vader im edlen Hardcover.
Rezension: “A Dark and Hollow Star”
Ein neuer Fantasy-Roman von CrossCult ist bei uns in der Review gelandet.
Inhalt (Klappentext)
Diese packende Urban Fantasy spielt in einer magischen Unterwelt von Toronto und folgt einer queeren Gruppe von Personen, die versuchen, einen Serienmörder aufzuhalten, dessen Verbrechen die verborgene Welt der Feen an die Menschen zu verraten droht. Wähle deinen Spieler. – Die „eisengeborene“ Halbfee, ausgestoßen aus ihrer königlichen Feenfamilie. – Eine stürmische Furie, aus dem Unsterblichen Reich auf die Erde verbannt und auf Rache aus. – Ein pflichtbewusster Feenprinz, fest entschlossen, sich seinen Platz auf dem Thron zu verdienen. – Der schweigsame Wächter des Prinzen, auf dem ein schreckliches Geheimnis lastet. Seit Jahrhunderten leben die Acht Höfe der Feen mitten unter uns, verborgen durch Magie und an das Gesetz gebunden, den Menschen nicht zu schaden. Lange hat dieses Arrangement für Frieden zwischen den Höfen gesorgt – bis eine Reihe grausamer Ritualmorde Toronto erschüttern und drohen, die Feen der Menschenwelt gegenüber zu enttarnen. Vier queere Jugendliche, von denen jeder einzelne einen wichtigen Teil der Wahrheit hinter diesen Morden hütet, bilden eine angespannte Allianz, um den geheimnisvollen Killer zu schnappen. Wenn sie versagen, riskieren sie sowohl die Zerstörung der Feenwelt als auch die der Menschen. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, droht ein Krieg zwischen dem Reich der Sterblichen und Unsterblichen, und einer dieser Jugendlichen ist dazu bestimmt, das Blatt zu wenden. Bleibt nur die Frage: in welche Richtung? Wünsch ihnen Glück. Sie werden es brauchen.
Kritik
“A Dark and Hollow Star” ist ein neuer Fantasyroman, der in seiner gedruckten Fassung sogleich mit einer Besonderheit aufwartet: Das Buch hat nämlich einen Farbschnitt, also gefärbte Seiten. Hier ziehen sich Adern, die von blau nach rot reichen, über die Seiten. Und was soll ich sagen? Das sieht nicht nur schlecht aus, sondern ist natürlich ein Alleinstellungsmerkmal, das ein E-Book nicht bieten kann. Neben dem Gefühl, ein Buch “in der Hand” zu halten, sind es gerade solche Kleinigkeiten, die für klassische Printmedien sprechen (jap, für den Urlaub sehe ich natürlich auch ein, das man da lieber nur einen Reader mitnimmt). Einen derartigen Farbschnitt hatte Cross Cult zuletzt bei Red Hands. Dort war es aber so, das die Seiten eher aneinander klebten und das Gimmick nicht unbedingt eines war. Hier ist das nicht so, denn von klebrigen Seiten kann keine Rede sein!
Doch kommen wir jetzt endlich zur Handlung. Wir finden uns in der heutigen Zeit wieder, in der es im Untergrund versteckte Elfen gibt, die mit den Menschen quasi in ein und derselben Welt leben. Ja, das ist jetzt vielleicht nicht neu und gab es z.B. schon im Onyxpalast (auch von Cross Cult). Aber es geht ja auch immer darum, wie die Welt umgesetzt wird und zumindest hier funktioniert das World Building ausgesprochen gut. Neben den Helden wird nämlich gleich von Beginn an immer mehr von der Welt der Elfen und Magie enthüllt, was durchaus gut ineinander greift und nicht störend daherkommt.
Im weiteren Geschichtsverlauf dreht sich alles um die Morde an einigen Eisengeborenen (im Grunde Halbblüter zwischen Elfen und Menschen) und das diese jemand für Experimente missbraucht. Eine klassische Detektivstory also und sowas ist für das erwähnte Worldbuilding ein durchaus akzeptabler Hintergrund. Was die Helden angeht so haben wir von denen gleich vier, nämlich Nausicaä (ist auch auf dem Cover abgebildet), Arlo, Vehan und Aurelian. Die beiden letztgenannten waren mal ein paar und müssen sich jetzt wieder zusammenraufen, die beiden Erstgenannten kabbeln sich im Laufe der Geschichte zusammen und entwickeln ebenfalls eine Liebesbeziehung. Ja, einige mögen ob dieser Pärchenkonstellation die Augen verdrehen und ja, es ist hier natürlich durchaus total Klischeebehaftet, wer sich darauf aber einlassen kann, der wird durchaus nachvollziehen können, wie sich vor allem im ersteren Fall die Beziehung entwickelt und die Charaktere mit ihnen reifen.
Vor allem Nausicaä ist hier eine tragische Figur, hat sie doch eine sehr schmerzliche Vergangenheit. Zudem gibt es bei den beiden Heldinnen auch immer mal wieder ihre Freunde, die vor allem am Anfang mehr eingebunden werden. Auch wenn sie im Laufe der Geschichte eher an den Rand gedrängt werden, so machen auch diese Interaktionen Spaß und tragen wiederum zum Worldbuilding bei. Das besagter Elfenhof dann eher ein bisschen an die vulkanische Akademie der Wissenschaften erinnert, ist sicher kein Zufall, gibt es doch während des Buches laufend Star Trek-, Star Wars- und andere Rollenspielanspielungen. Offenbar ist die Autorin selber Fan – was an der Stelle nicht schlecht ist und bei Fans, die in der Materie drin sind, sicher für den ein oder anderen Schmunzler sorgt.
Was hingegen weniger gut funktioniert ist die Ermittlungsarbeit von Vehan und Aurelius. Mit diesen beiden wird man, im Gegensatz zu den beiden Frauen, eher nicht so warm. Vielleicht weil sie gänzlich ohne Freunde agieren und ihre Einführung ein bisschen wie hingeworfen wirkt? Die Kapitel mit den beiden sind irgendwie immer eine Art Störfaktor, der von den wichtigen Ereignissen um Arlo und Nos ablenkt. Da die beiden Gruppen in der gleichen Sache ermitteln, ist natürlich klar, das sie irgendwann aufeinandertreffen, was etwa bei Seite 400 geschieht. Dann läuft die Integration von V&A zwar etwas besser, so richtig zünden wollte es aber bis zum Ende nicht.
Übrigens kommt zu etwa gleicher Zeit auch die Enthüllung des großen Bösewichts daher – allerdings nur für den Leser, nicht für unsere Helden. Ein durchaus interessantes Stilmittel, um Spannung zu erzeugen und auch hier möchte man den Helden am liebsten zubrüllen, das sich der Bösewicht mitten unter ihnen befindet. Insofern funktioniert der Aufbau hier recht gut, auch wenn der Bösewicht sonst etwas blass bleibt und von den üblichen Allmachtsfantasien getrieben wird. Immerhin gibt es da aber am Schluss noch die ein oder andere Enthüllung, die Lust auf mehr macht.
Sind die Charakterentwicklungen bis hierher durchweg gut, fällt der Endkampf wieder ein wenig ab. Das liegt vor allem daran, das unsere Helden kurz vorher nichts anderes zu tun haben, als eine Toilettenpause einzulegen (immerhin wird das mal in ein Buch eingebaut). Während sie also die Lagerhalle des Bösewichts durchsuchen und nichts finden, schlemmt man lieber vor Essensautomaten rum und klopft Sprüche. Nun sind die Helden keine erfahrenen Recken wie in diversen anderen Fantasyromanen, die aufbrechen, um die Welt zu retten. Hier haben wir es mit Jugendlichen im Bereich 18-21 Jahren zu tun, die eben dabei helfen wollen, die Welt besser zu machen. (Übrigens: Warum der Elfenkönig und seine Polizeitruppe nicht eingreifen, wird auch im Verlauf der Geschichte erklärt, wenn auch eher nebenbei. Man muss hier also aufpassen und auch mal mitdenken, um das nicht zu verpassen).
Das Ganze wird auch während des Endkampfes nicht besser und erinnert an die (schlechteren) Marvel-Romane. Ja, es ist irgendwie Nausicaäs Charakter, laufend blöde Sprüche zu bringen, es wirkt im Endkampf aber irgendwie unpassend und sorgt eher dafür, das der Kampf etwas an seiner Dramatik einbüsst.
Rezension: “Star Wars – Hidden Empire: Krieg gegen das Imperium”
Die Crimson Dawn-Story geht endlich weiter – in diesem Sonderband.
Inhalt (Klappentext)
Das Verbrechersyndikat Crimson Dawn und seine Anführerin Lady Qi‘ra sind zu einer realen Bedrohung für das Imperium geworden. Nachdem Imperator Palpatine das Ausmaß von Qi’ras Plänen erkennt, ergreift er Gegenmaßnahmen. Doch Qi’ra wird sich nicht kampflos ergeben! Die Ritter von Ren und unzählige andere Verbündete stehen ihr treu zur Seite. Zudem ist Crimson Dawn im Besitz einer uralten Waffe der Dunklen Seite, dem Fermatakäfig, mit dem es gelingen könnte, die Sith endgültig zu vernichten. Eine letzte große Schlacht um die Vorherrschaft in der Galaxis nimmt ihren Lauf.
Kritik
Die etwas vernachlässigte Crimson Dawn-Story findet mit diesem Band ihr Ende. Zeichnungstechnisch kann man sich nicht beschweren, denn hier ist man auf dem Niveau der Monatsserien geblieben. Nicht nur wirken die Charaktere recht plastisch und transportieren ihre Emotionen, auch bei den Raumschlachten wird einiges geboten und man verliert nie den Überblick.
Und auch wenn es etwas gedauert hat, diese Story zu beenden, so muss man zumindest vorne anstellen, das sich das Warten gelohnt hat. Zugegeben, es ist natürlich schade, das man vieles vielleicht schon wieder vergessen hat und es nicht ganz so “dicht” (was die Comicschlagzahl angeht) wie beim Kopfgeldjägerkrieg gemacht hat, die hier dargestellten Ereignisse lassen einen das aber vergessen. Bei einem solch fulminanten Abgesang ist es vermutlich logisch, das man nicht alle Charaktere berücksichtigen kann. So ist es etwa schade, das die zuvor in der Storyline aufgebauten Helden wie Valance oder Cadeliah gar nicht mehr vorkommen.
Okay, zumindest Cadeliah erhält hier noch einen kleinen Auftritt, der vielleicht auf künftige Stories hinweist und als besonderen Fanservice hat man sogar Aphra eingebaut. Man mag drüber streiten, ob das nötig war, sie scheint hier aber womöglich vom Funken befreit zu werden. Wie dies in ihrer eigenen Comicserie weitergeht, bleibt indes spannend.
Doch zurück zu Crimson Dawn und Qi’ra. Die haben hier einen wirklich guten Plan, um Palpatine und Vader auszuschalten. Obwohl es eigentlich anfangs gar nicht so rosig aussieht. Denn das Imperium jagt die Organisation nun endlich, was nebenher auch erklärt, warum Palpatine den “Rebellenschnellschuss” bei Endor ablässt: Er hatte anderes, um das er sich kümmern musste. Das führt aber hier schon zu einigen Raumschlachten, aber Qi’ra ist noch nicht am Ende, denn sie hat einen Plan. Übrigens spielt der Comicband sogar nach dem kürzlichen “Weg in die Freiheit” bzw. auch nach der Darth Vader-Story, denn die werden hier in den Rückblenden kurz erwähnt. Zu der eingebetteten Rahmenhandlung kommen wir aber gleich noch.
Zunächst ist zu erwähnen, das ein paar Kopfgeldjäger ebenfalls noch mitmischen und Vader töten wollen. Als Kenner der Filme wissen wir natürlich schon, wie das ausgeht und auch wenn das “Wie” manchmal interessanter ist: Das Vader von “überlegenen” Feinden getötet werden soll, hatten wir leider schon viel zu oft, auch erst kürzlich in der Monatsserie. Von daher ist das eher kalter Kaffee und der schwächste Teil des Bandes.
Das große Finale findet indes auf der Axaminen-Raumstation statt, die man aus der “Hohen Republik” als Schlafplatz der Drengir kennt. Nicht nur das wieder eine schöne Verquickung sondern auch Palpatine in Action zu sehen kann sich sehen lassen. Zudem darf er sich ein Wortgefecht mit Qi’ra liefern, was charakterlich super gelungen ist.
Findige Leser werden am Ende dann schon ausgetüftelt haben, was der Plan letztlich ist, viel interessanter ist aber: Er gelingt! Qi’ra schafft es tatsächlich, Vader und Palpatine zu besiegen, was den Charakter deutlich aufwertet. Das Zünglein an der Waage sind hier lediglich die Ritter von Ren, die Qi’ra verraten und alles vereiteln – sonst wäre die Galaxis nun eine andere. Ein durchaus netter Twist, der auch erklärt, warum die Ritter später Palpatine dienen (wenn auch nicht ohne Bestrafung).
Und so endet die große Story – nicht ganz. Denn es gibt noch eine Rahmenhandlung kurz nach Episode VI, bei der Luke und Leia sich die Aufzeichnungen von Qi’ra anschauen. Ganz nett, aber vor allem deswegen interessant, weil hier gezeigt wird, das Qi’ra überlebt hat. Es wäre auch total daneben gewesen, einen Charakter mit diesem Potential auf den letzten Metern abzumurksen. Ähnlich wie Aphra hat man hier nämlich durchaus einen Fanliebling vor sich, von dem man später, hoffentlich nicht nur im Comic, gern noch was hören kann.
Rezension: “Jan Tenner – Der neue Superheld 23: Botschaft von Medusa”
Wir sehen uns an, was in der brandneuen 23. Folge von Jan Tenner so drinsteckt. Natürlich mit Spoilern.
Rezension: “Star Wars – Der Weg in die Freiheit”
Die Story um Luke und seine Freunde geht weiter.