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On Screen! Echtzeitbesprechung zu “Star Trek: Picard” 3×07 “Dominion”

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Data/Lore in "Dominion" (Szenenphoto: Paramount)
Data/Lore in "Dominion" (Szenenphoto: Paramount)

Unser Audio-Kommentar zu “Dominion”

Lasst uns gemeinsam “Dominion” schauen! Holt euch Christiane Gref, Michael Schuh und Peter Kleinschmidt ins Haus, um nochmal mit viel unnützem Wissen im Gepäck die siebte Folge der dritten Staffel “Star Trek: Picard” zu gucken. Wir schwärmen und lästern über Lieblingsszenen, analysieren Themen, Anspielungen und Easter Eggs und geben euch auch bemerkenswerte Infos und Triva über die Geschehnisse hinter der Kamera.

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Offiziell: Weitere Staffeln für “Strange New Worlds” und “Lower Decks”

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"Lower Decks", "Strange New Worlds", "Prodigy": Neue Folgen
Paramount+ kündigte an, dass neue Staffeln der Erfolgsserien "Star Trek: Strange New Worlds" und "Star Trek: Lower Decks" in diesem Sommer weltweit ausgestrahlt werden. Darüber hinaus gab Paramount+ bekannt, dass beide Serien für weitere Staffeln verlängert wurden - "Star Trek: Strange New Worlds" für eine dritte Staffel mit zehn Episoden und "Star Trek: Lower Decks" für eine fünfte Staffel mit zehn Episoden.

Neue Folgen von “Strange New Worlds” und von “Lower Decks” gehen im Sommer 2023 online. “Star Trek: Strange New Worlds” erhält außerdem eine Verlängerung um eine dritte Staffel, “Star Trek: Lower Decks” um eine fünfte. In beiden Fällen geht es um je zehn Episoden, so StarTrek.com.

Skript geleakt: Dritte neue Serie von Kurtzman mit dem Titel “Star Trek: James”

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"Star Trek: James". April's Fool by TrekZone.de
"Star Trek: James". April's Fool by TrekZone.de

Und noch ein Prequel! Kurtzman und Paramount können es nicht lassen. Es sind nun Gerüchte aufgetaucht, dass es eine weitere “Star Trek”-Serie mit dem Arbeitstitel “James” geben wird, die sich auf James T. Kirk konzentrieren soll. Im Fandom kursieren Drehbuchseiten für den Pilotfilm. In den acht Seiten Skript kommt ein 5-jähriger Kirk vor, der seinem Großvater Tiberius Streiche spielt.

Breaking News: Neue Serie “Star Trek: The Soongs” folgt auf “Picard”

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Geleaktes Teaser-Bild zu “The Soongs”, das am “First Contact Day” veröffentlicht werden soll (Quelle: The Hollywood Reporter)
Geleaktes Teaser-Bild zu “The Soongs”, das am “First Contact Day” veröffentlicht werden soll (Quelle: The Hollywood Reporter)

Die Katze ist aus dem Sack, wie The Hollywood Reporter berichtet, wird am “First Contact”-Day Alex Kurtzman eine neue Serie im 25. Jahrhundert ankündigen.

“Good tea. Nice house.” – Machen die “Star Trek”-Stars Patrick Stewart und Michael Dorn bald Werbung für eine bekannte Tee-Marke?

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DÜSSELDORF. Es wäre wohl der Werbecoup des Jahres: Wie wir aus vertraulicher Quelle erfahren haben, werden Sir Patrick Stewart (82) und Michael Dorn (70) in der kommenden Woche in Düsseldorf erwartet, wo die beiden “Star Trek”-Stars einen gut dotierten Werbevertrag mit einem bekannten Teehandelsunternehmen unterzeichnen werden. Tags darauf sollen in Köln die mehrtägigen Fotoshootings und Dreharbeiten für einen rund zweiminütigen Werbespot beginnen.

“Hab ich aber nie gelesen, ehrlich”: Jonathan Frakes nimmt Hörbuch auf

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April's Fool News: Jonathan Frakes records audiobook for "The Abductors: Conspiracy"
April's Fool News: Jonathan Frakes records audiobook for "The Abductors: Conspiracy"

Jonathan Frakes (William Riker, “The Next Generation”) und das Hörbuchteam von This-n-That Publishing luden heute Morgen zu einem Presse-Videocall auf der Plattform AP-RANK ein. Es ging um die Vertonung des SciFi-Romans “The Abductors: Conspiracy”.

April, April: On Screen! Echtzeitbesprechung zu “Star Trek: Picard” 3×07 “Herrschaft”

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On Screen: Wir schauen "Picard", Episode 7 der dritten Staffel am 1. April 2023
On Screen: Wir schauen "Picard", Episode 7 der dritten Staffel am 1. April 2023

Rezension: “Auroboros – Unter der Sonne”

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Der erste Roman zur neuen D&D-Welt.

Inhalt (Klappentext)

Es sollte ein einfacher Auftrag werden: Findet eine Gruppe vermisster Jugendlicher und zieht die Schuldigen zur Rechenschaft! Doch als die Mission tragisch scheitert, geraten der Hochelfen-Magier Xamus Frood und seine Gruppe hartgesottener Söldner mit den Behörden von Rechtbrand in Konflikt. Auf ihrer verzweifelten Flucht finden diese zerlumpten Gesetzlosen unerwartete Verbündete in Form eines trinkfreudigen Zwergs und eines eitlen menschlichen Barden. Dem Gesetz immer nur einen winzigen Schritt voraus und gejagt von einer geheimnisvollen Vampirorganisation nehmen sie den Kampf gegen die Kinder der Sonne auf, einem mächtigen neuen Kult, der Rechtbrands herrschende Kirche zu stürzen und die Handelsstädte durch Feuer zu reinigen sucht. Sie ahnen nicht, dass ein Weg voller persönlicher Opfer und schicksalhafter Begegnungen vor ihnen liegt. Am Ende ihrer Reise lauert der Konflikt mit einem urtümlichen Wesen, das zugleich am Anfang wie am Ende der Schöpfung steht …

Kritik

Nach dem Weltenbuch ist “Unter der Sonne” der erste Roman zur neuen D&D-Welt Auroboros. Nacherzählt wird dabei eine Kampagne aus den 90er-Jahren, welche Chris Metzen mit seinen Freunden gespielt hat. Quasi die erste Story, nun in Romanform.

Rezension: "Auroboros - Unter der Sonne" 1

Und mit diesem einleitenden Satz entspinnt sich auch sogleich das Ganze Problem an diesem Buch. Denn man merkt leider, das es eben dies ist: eine Nacherzählung, die sich eher wie eine Aneinanderreihung liest. Ich hatte ja eben vor diesem Buch erst das besagte Weltenbuch gelesen, weswegen mir die Orte noch vertraut waren. Für alle, die vielleicht nur den Roman lesen, mag sich das in Folge noch etwas abschwächen, die anderen Schwächen des Buches, zu denen wir gleich kommen, merkt man aber auch da.

Bezüglich der Orte wird leider ganz schnell der Eindruck erweckt, man hake einfach eine Checkliste ab. Theoretisch könnte man das Weltenbuch daneben legen und die Reise der vier Gefährten (zwischenzeitlich fünf) nachverfolgen. Wenn man die Hintergründe kennt weiß man, das es genau umgekehrt der Fall ist. Die Truppe um Chris Metzen hat damals die eigene Welt mit eben diesem Spiel erst ERSCHAFFEN, um sie nun eben fast 30 Jahre später wirklich aktiv umzusetzen. Das sieht man auch schon daran, das etwa das nahezu völlige Fehlen von weiblichen Charakteren hier auffällig ist. Nicht, das dies ein Kritikpunkt wäre, der Roman ist eben ein Produkt der damaligen Zeit und da waren starke Frauencharaktere nicht wie heute im Fokus. Hier handelt es sich um eine reine Männertruppe die mit Testosteron-Power daherkommt. Das wollte ich an der Stelle jetzt einfach mal nicht unerwähnt lassen, ohne diesem Detail jetzt zuviel Bedeutung beizumessen.

Aber auch wenn man auch DIESE Hintergründe kennt wird der Roman halt leider nicht besser. Um zu verdeutlichen, was ich meine, will ich jetzt mal eine Zusammenfassung der Handlung geben. Die geht nicht ganz ohne Spoiler, wer das Buch also noch lesen will, sollte eventuell ein paar Absätze überspringen. Zusammengefasst ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Der Roman beginnt damit, das sich die Heldentruppe in einer Bar kennenlernt bzw. sie alle für denselben Auftrag angeheuert werden: Zwei Jugendliche zurückbringen, die von den Kindern der Sonne entführt wurden. Unterwegs gabelt man dann noch zwei weitere Helden auf, die zufällig mit involviert werden oder ein ähnliches Ziel verfolgen. Die Befreiung gelingt, aber weil man es versäumt hat, den bösen Kultisten um die Ecke zu bringen, wird man gleich nochmal losgeschickt, das zu erledigen. Das ist auch schnell getan, aber bei der Rückkehr wird der Auftraggeber von der Inquisition… äh den heiligen Paladinen erledigt und den Helden das in die Schuhe geschoben. Schön ist, dass dies alles auf nichtmal 100 Seiten passiert und so eigentlich ein guter Ausgangspunkt der Story wäre.

Nun heißt es: Namen reinwaschen und den Sonnenkult aufhalten. Dazu geht es sogleich in die Zuflucht der Druiden in den Wäldern. Dort führt eine Vision die Gruppe aber wieder heraus, weil man ja zum Bardenfest will.

Dort wird man in die Aktivitäten der dortigen Verbrecher verwickelt, geht in deren Hauptquartier (in den Karten im Weltenbuch verzeichnet), trifft auf die Mönche, tötet die Anführer. Zurück in den Waldhain, nach weiteren Visionen gehts in die Wüste. Und weil man schon immer an dem großen Rennen in Lietsin teilnehmen wollte, macht man das auch gleich (und gewinnt natürlich) – womit die nächste Station im Weltenbuch abgehandelt ist. Dann wird man von den Kindern der Sonne gefangen und da man sich ihnen nicht anschließen will erstmal weggesperrt. Dann bricht man aus, besucht die Drow (nächste Station), reist zu den Zwergen und beseitigt da einen Tyrannen (nächste Station im Weltenbuch abgehakt) reist sogar zu den Ursprüngen von Alt-Sularia, nachdem man sprechende Tiere getroffen hat, findet den für den damaligen Sturm Verantwortlichen untot vor, erledigt den in zwei Seiten, zurück zu den sprechenden Tieren, denen man bei der Abwehr hilft. Dann geht es zurück um die Kinder der Sonne aufzuhalten, die just in dem Moment losmarschieren. Schnell noch die feindliche Gruppe durch eine Rede von den unlauteren Absichten ihres Anführeres Eisenburg überzeugt, bevor es zur letzten Station des Weltenbuchs geht: Fayonnas, der Elfenheimat (und wir dachten schon, das hätte man vergessen). Nachdem man sich dort die Sigillen abgeholt hat, geht es zur obligatorischen Endschlacht, die, wie alle Schlachten in diesem Buch, auf wenigen Seiten abgehandelt wird.

Ja, die Zusammenfassung liest sich leider so langweilig, wie das Buch auch ist. Das liegt auch daran, das die Charaktere nur wenig Profil erhalten. Ja, sie feixen auf typisch männliche Art miteinander rum, aber über ihre Motivationen und Hintergründe erfährt man nur wenig. Außer über Nicholas, der aber schnell das Zeitliche segnet. Der einzige Char, der also Emotionen und Sympathien beim Leser weckt, geht also über den Jordan. Auf der einen Seite ist es ja gut und unerwartet, wenn nicht alle Helden überleben, aber hier hat man halt den falschen Weg gewählt.

Auch zwischen den Orten fallen nur wenige Sätze, bevor die Helden dann an ihrem Bestimmungsort, manchmal Hunderte Kilometer weiter, angekommen sind. Klar, die obligatorischen Banditenüberfälle braucht man an der Stelle nicht, aber eigentlich sind solche Reisen immer ganz gut, um den Leser die Charaktere näher zu bringen. Dies entfällt hier leider völlig.

Gut ist aber immerhin, das die Welt nicht im Status Quo gehalten wird. Hier werden die Anführer der Verbrecher zur Strecke gebracht oder auch Städte ausgelöscht. Man sollte also wirklich das Weltenbuch vorher lesen, denn danach ist die Welt etwas anders – und eine sich weiterentwickelnde Kampagnenwelt ist mir immer noch am Liebsten, auch wenn es natürlich eigene Abenteuer einschränkt. Aber hier gibt es ja dann Abenteuerbücher – aber ich schweife ab.

Am Ende, auch das ein Megaspoiler, geht es nicht gut aus für unsere Recken… auch wenn es etwas unspektakulär eine Seite (!) vor Buchende passiert. Da wird dann halt auch der Bösewicht abserviert – und wie bei den Helden ist eben auch dort viel Potential verschenkt worden. Immerhin, die Jahresrechnung springt ein Jahr weiter, wir sind also nicht mehr wie im Weltenbuch im Jahr 250 sondern am Ende des Romans im Jahr 252. Genug Luft also, die Kluft mit eigenen Abenteuer zu füllen.

Kurzrezension: Star Trek: Picard 3×07 – “Dominion”

"Star Trek: Picard", 3x07. Seven of Nine auf der Brücke.
Jeri Ryan als Seven of Nine, Ashlei Sharpe Chestnut als Sidney La Forge und Joseph Lee als Lt. Matthew Arliss Mura

Lest hier unsere spoilerfreie Rezension zu Episode 3×07 “Dominion” von “Star Trek: Picard”.


Was meinen wir mit “spoilerfrei”?

Es gibt sehr unterschiedliche Auffassungen dazu, was “spoilerfrei” bedeutet. Damit ihr selbst entscheiden könnt, ob ihr die Rezension vorab lesen möchtet, machen wir hier transparent, was wir darunter verstehen:

  • Wir verraten keine wichtigen und unerwarteten Wendungen der Handlung bzw. Informationen über die fiktiven Welt und ihre Figuren.
  • Was im Vorfeld durch Vorschauclips und Trailer gezeigt wird, ist kein Spoiler.
  • Was im Cold Open (vor dem Vorspann) bzw. im ersten Akt (bei Episoden ohne Cold Open) passiert, ist kein Spoiler.
  • Handwerkliche Aspekte (Schauspiel, Drehbuch, Bühnenbild, Soundtrack, Spezialeffekte) sind keine Spoiler, sofern sie nichts Wichtiges über die Handlung verraten.

Dominion

Nur noch 36 Stunden bis Frontier Day. Die Crew der Titan versucht, die Sternenflotte vor der drohenden Gefahr zu warnen, muss aber feststellen, dass sie letztlich auf sich allein gestellt ist. Um an Antworten zu gelangen, beschließen Picard und Jack, Vadic in eine Falle zu locken.

Handlung

Jane Maggs’ Drehbuch ist ein Thriller, in dessen Verlauf die Protagonist:innen endlich Angesicht zu Angesicht mit Vadic kommen, und zahlreiche Dialoge endlich mehr Klarheit bezüglich der Motivation und Pläne der Shrike-Crew schaffen. Dabei greift sie mit “Dominion” wichtige Ereignisse aus den letzten Episoden von “Deep Space Nine” wieder auf.

Auch thematisch versucht die Episode wieder interessantes moralisches Gelände zu betreten, aber nahezu unerklärlich scheint das Drehbuch diesen Vorsatz mitten in der Folge wieder zu vergessen. Es gibt am Anfang der Folge eine prominente Szene, die ein schwerwiegendes und durchaus interessantes moralisches Dilemma vorbereitet, das leicht im zweiten und dritten Akt hätte aufgegriffen werden können. Stattdessen scheint es nur der Erinnerung des Publikums zu dienen, was auch schon die Rückblende am Anfang der Episode geleistet hat.

Ein weiteres Problem des Drehbuchs ist das Pacing. Knapp die Hälfte der Episode braucht es, bis der zweite Akt überhaupt beginnt, dafür sind die letzten beiden Akte dann vergleichsweise knapp. Den Startschuss für den dritten Akt ergibt sich zudem nicht organisch aus der Konfrontation zwischen der Titan-Crew und dem der Shrike, sondern durch eine unaussprechliche Dummheit einer der Hauptfiguren mit absolut vorhersehbaren Konsequenzen. Das Drehbuch verspielt die Anlagen für ein spannendes und interessantes moralisches Dilemma und liefert stattdessen ein unglaubwürdig eingefädeltes Action-Finale.

Leider, und das ist der serialisierten Struktur der Erzählung anzulasten, hält “Dominion” sich damit zurück, weitere naheliegenden Fragen zu adressieren. Man hat offenbar nicht genug Vertrauen in die Spannung und Qualität des eigenen Plots, und so baumeln zwei große offene Fragen am Ende der Folge plakativ vor der Nase der Zuschauer:innen. Der dadurch künstlich aufgeblähten Cliffhanger ist durchschaubar dem Versuch geschuldet ist, das Publikum am Nasenring von Folge zu Folge zu schleifen. Das würde in einem “zehnstündigen Film” so sicherlich nicht geschrieben.

Eines muss ich noch zum Worldbuilding in dieser Episode loswerden. Wie schon letzte Woche zeichnet die Episode dabei ein Bild von den Föderationsinstitutionen, die fließende Übergänge zwischen dem Daystrom-Institut, Sektion 31 und der Sternenflotte nahelegen. Die “Entzauberung” der Sternenflotte als hübsches aber letztlich zahnlosen Feigenblatt, deren Existenz nur durch eine skrupellose Sektion 31 möglich gemacht und geduldet wird, hat mich schon in den späten 90ern auf die Barrikaden gebracht.

Hier demontiert sich “Star Trek” — die vermeintlich hoffnungsvolle, humanistische Utopie — mit einem Federstreich selbst. In “Picard” lösen sich die Grenzen zwischen den Institutionen nun praktisch völlig auf. Es stellt sich nach “Dominion” die Frage, in wie fern die Gesellschaft des 25. Jahrhunderts tatsächlich als aufgeklärt gelten kann.

Ich habe “Picard” in diesen Rezensionen über die Jahre häufig gegen den Vorwurf verteidigt, es werde eine Dystopie gezeigt. Eingedenk dieser Folge habe ich mich vermutlich geirrt. Die Föderation scheint ein gravierendes Problem mit Gewaltenteilung und der Unabhängigkeit ihrer Institutionen zu haben. Als Gesellschaft scheint man Genozid, die Vereinnahmung von ziviler Forschung zu Kriegszwecken und andere skrupellose Machenschaften der Sektion 31 wohlwissend und billigend in Kauf zu nehmen, ohne Korrekturbedarf zu sehen. Schade, dass Q und sein Tribunal in Rente gegangen sind.

Charaktere und Dialoge

In “Dominion” wird endlich Amanda Plummer von der Leine gelassen, und wir erfahren etwas über die Herkunft von Vadic und ihrer Crew. Das macht die meiste Zeit viel Freude, denn Plummer ist eine faszinierende Schauspielerin.

Doch trotz der guten Anlage der Figur und des tollen Spiels macht es nicht ganz “Klick”. Ein Grund ist sicherlich, dass es zwischen und Picard Vadic kein narratives Bindegewebe gibt.

Ein gravierendes Problem von “Dominion” ist, dass es einerseits eng an die letzte Staffel von “Deep Space Nine” anknüpft, und sich darauf stützt, um Vadics Motivation zu erklären. Hier rächt sich etwas, das schon in den 90ern von vielen Trekkies als großer Fehler erachtet wurde: die “Next Generation”-Filme von den Ereignissen des Dominion-Krieges in “Deep Space Nine” weitgehend zu isolieren.

Aus Marketinggründen verfolgte man bei Paramount damals die strikte Linie, die Enterprise-E und ihre Crew (mit Ausnahme von Worf) ausschließlich den Kinofilmen vorzubehalten. “Insurrection” und “Nemesis” hatten ein paar Dialogzeilen, die den Dominion-Krieg als Fakt im Universum anerkannten, aber über die Abenteuer des Flaggschiffs der Sternenflotte im größten Konflikt ihrer Geschichte wissen wir kanonisch aus Film und Fernsehen nichts. Nicht mal im Hintergrund der großen Schlachten durfte die Enterprise-E durch das Bild huschen, denn das, so die Markenwächter:innen hätte vielleicht den Wert des Film-Franchises geschmälert.

Und dieser Umstand fällt nun 25 Jahre später der dritten Staffel “Picard” krachend auf die Füße. Jean-Luc Picard ist zumindest aus Sicht des Publikums für Vadic der falsche Adressat von Hass und Aggressionen, weil er aus unserer Sicht den Dominion-Krieg “ausgesetzt” hat. Damit läuft Plummers Spiel für die Zuschauer:innnen über weite Strecken ins Leere und ihre Motive finden in der Figur Picard keine Resonanz. Es wäre klug gewesen, wenn die Staffel mit ihren zahlreichen Rückblenden und Anekdoten die narrative Lücke in der Geschichte der Enterprise-E während des Krieges etwas verkleinert, oder wenn man Gaststars aus “Deep Space Nine” eine prominente Rolle in der Staffel gegeben hätte.

Unverständlicherweise ist ausgerechnet Worf, der einzige Charakter mit echten persönlichen Aktien im Dominionkrieg in dieser Folge wieder mit Raffi unterwegs und taucht genauso wenig wie sie, Riker oder Troi auf. Diese, wie manch andere kreative Entscheidungen sind für mich einfach nicht nachvollziehbar.

Dazu gehört auch eine verstörende Szene zwischen Beverly Crusher und Jean-Luc Picard, in der die beiden ziemlich nonchalant darüber diskutieren, ob es nicht an der Zeit ist, Vadic umzubringen, nachdem sie der Meinung sind, keine wertvollen Informationen mehr von ihr zu erhalten. Das hat mir buchstäblich die Sprache verschlagen.

Zwei B-Plots gibt es auch noch, die sich an zwei Paarkonstellationen festmachen lassen: Zum einen sind da Jack und Sidney, die für einen großen Teil der Action (und einen Hauch Romantik) in dieser Folge zuständig sind. Zum anderen sind da Data/Lore und Geordi. Einerseits erlaubt die Folge LaForge endlich über den Tod von Data sprechen zu können, andererseits ist die duale Persönlichkeit von Data/Lore ein freies Radikal, das wann immer es dem Drehbuch genehm ist, Chaos in die Handlung injiziert.

Plummers, Burtons und auch Stewarts Performances in dieser Episode sind schlicht herausragend, und Vadics Charakter erhält endlich die dringend benötigte Tiefe. Und so bleibt trotz aller Kritik an den Begleitumständen am Ende dieser Folge ein positiver Gesamteindruck der Charakterzeichnung und Entwicklung.

Inszenierung

Regie für “Dominion” und die folgende Episode führt Deborah Kampmeier, die ihren “Star Trek”-Einstand mit “The Great Barrier” in “Discovery” gab.

Das frontlastige Drehbuch sorgt wie erwähnt für gewisse Pacingprobleme, die eigentliche Episode beginnt erst ungefähr zur Halbzeit der mit 46 Minuten vergleichsweise kurzen Spieldauer. Durch die straffe Erzählung ist die Folge aber auch ohne nennenswerte Längen und steuert am Ende brüsk auf den oben erwähnten “schalten Sie auch nächste Woche wieder ein”-Puzzlebox-Cliffhanger zu.

Außerdem holt Kampmeier aus den schon häufig gesehenen Bestandssets in dieser Bottleshow viele frische und sehenswerte Perspektiven heraus. Das ist auch wichtig, weil wir uns ausschließlich auf der Shrike/Würger und Titan bewegen.

Was mir weniger gut gefällt, ist der überbordende Einsatz von Gegenlichtaufnahmen und Lens Flares. “Dominion” ist vermutlich die Produktion mit den meisten störenden Linsenreflektionen seit den beiden ersten “Star Trek”-Filmen von J.J. Abrams. Aber im Gegensatz zu Abrams Kinoabenteuern weiß man in “Dominion” die meiste Zeit, woher die störenden analogen Blendungen herkommen.

In fast jeder Szene kann man Scheinwerfer in Bodennähe der Sets erkennen, die direkt auf die Kamera gerichtet sind. Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Lichtquellen irgendwie plausibel in die Sets zu integrieren, nein, es liegen und stehen einfach extrem helle Scheinwerfer in Türbögen und Korridorkreuzungen.

Wie bereits letzte Woche muss man die Ursache für einige kreative Entscheidungen wohl in Budgetlimitierungen suchen. So sehen wir (erneut in Ermangelung eines Maschinenraums) ein winziges Set, dass als Computerkontrollraum herhalten soll, und teilweise aus derselben Korridor-T-Gabelung besteht, die bereits als Arrestzelle in “Disengage” ein “echtes” Set ersetzen musste. Außerdem drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Ganzkörperverhüllung und Klicklautsprache von Vadics Crew auch auf Sparmaßnahmen zurückzuführensind. Denn so kann man sich Sprechrollen sparen, die teurer sind.

Beobachtungen

  • Am Anfang der Folge versteckt sich die Titan im Chin’toka-Trümmerfeld. Chin’toka war der Schauplatz zweier großer Schlachten gegen Ende des Dominion-Kriegs (“Tears of the Prophets”). Unter anderem wurde die U.S.S. Defiant dort von den Breen zerstört (“The Changing Face of Evil”).
  • Im Trümmerfeld sehen wir auch einen alten vulkanischen Kreuzer. In den Schlachten um Chin’toka, die wir in “Deep Space Nine” zu sehen bekamen, tauchten keine vulkanischen Schiffe auf. Das Modell auf dem Friedhof scheint dasselbe zu sein, das auch in “Lethe” und vielen anderen “Discovery”-Episoden zu sehen war.
  • Es ist verwunderlich, dass nach den Ereignissen aus “Conspiracy”, dem kalten Krieg gegen das Dominion, der Enttarnung von Sektion 31 oder auch “Insurrection” keine effektiven Protokolle etabliert wurden, mit denen Sternenflottenoffiziere vom Rang eines Captains oder Admirals einen unüberhörbaren Alarm schlagen können, um vor Feinden in den eigenen Reihen zu warnen. Die Crew der Titan hat ja handfeste Beweise in der Hand, die einer Überprüfung standhielten.
  • Picard spricht Alandra LaForge mit Lieutenant an, ihr Kragen weist sie aber als Ensign aus.
  • Geordi sagt, im neuen Golem seien vier Persönlichkeiten vorhanden: Data, Lore, B-4 und Altan Soong. Letzte Woche behauptete das Soong-Hologramm, dass Lal auch ein Bestandteil sei (was evtl. technisch gesehen auch richtig ist, denn Data hat Lals Erinnerungen vor ihrem Ableben in seine eigene Matrix kopiert). Was aber im Widerspruch zur letzten Folge steht ist, dass B-4 nur als Erinnerungsdatei existiere und nicht wie Data und Lore als Persönlichkeiten. Schließlich hat der Golem am Ende der letzten Episode auch kurz die Persönlichkeit von B-4 angenommen.
  • Nachdem wir in dieser Folge schematische Darstellungen vom neuen Golem sehen, stellt sich mir erneut die Frage, in wie fern sich die Golems von Soong-Typ-Androiden unterscheiden. Eine biologische Hülle für ein positronisches Gehirn scheinen sie nicht zu sein.
  • Vadics am Arm befestigter Tricorder macht dieselben Scannergeräusche, wie die Sternenflottenmodelle in “The Wrath of Khan”
  • Alle Figuren in dieser Episode haben dasselbe Problem wie die Crew der “Discovery” in “An Obol for Charon”, indem sie das biologische Konzept von Evolution nicht korrekt verstehen und das Wort fälschlich für eine Transformation bzw. Metamorphose verwenden. Es ist ärgerlich, dass eine Science-Fiction-Serie diesen wichtigen Unterschied nicht sauber differenziert, zumal Evolution als Konzept fundamental für das Verständnis der Welt ist.
  • Warum vaporisieren die Phaser in dieser Episode ihre Opfer nicht zuverlässig? Es scheint so, als würden die Waffen ihre Level dynamisch ändern, abhängig davon, ob das Ziel des Angriffs noch eine Rolle im Drehbuch zu spielen hätte.
  • Warum eilt Jack und Sidney niemand zu Hilfe? Ich verstehe ja, dass der Plan es ursprünglich notwendig machte, nicht zu viele Lebensformen an derselben Stelle zu versammeln, aber dieses Überraschungsmoment spielt gegen Ende der Episode längst keine Rolle mehr.
  • Vadic bleibt, wie Crusher richtig bemerkt, die gesamte Episode sehr ruhig und abgeklärt, als ob sie die ganze Zeit einen Plan hätte. Wenn dem so ist, dann erschließt der sich mir nicht. Schließlich wird der dritte Akt durch ein Ereignis ausgelöst, das Vadic nicht planen konnte und auch nicht unter ihrer Kontrolle hat.
Cover für "On Screen!", dem Podcast mit Echtzeit-Folgenbesprechungen

On Screen: Serien-Podcast

Schaut mit uns gemeinsam, holt euch die Redaktion des TrekZone Networks auf die Fernsehcouch! Zu jeder Folge “Picard” gibt es bei uns einen Live-Kommentar. Wir klicken zur selben Zeit auf PLAY, und los geht’s!

Wartet nicht auf DVDs oder Blu-rays, bei uns werdet ihr direkt mit unnützem Wissen, Hintergrundinformationen und wilden Fantheorien versorgt.

Hier entlang zum Hören!

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Mit Rücksicht auf die Leser:innen, die die Episoden noch nicht gesehen haben, bitten wir in den Kommentaren zu diesem Beitrag auf Spoiler zu verzichten. Danke!

Neue Serie: “Starfleet Academy” ab 2024

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Nach jahrelangen Andeutungen ist die nächste „Star Trek“-Serie nun offiziell in Arbeit: Sie spielt im Bildungszentrum der Föderation: Die Sternenflotten-Akademie.


Wie heute von Paramount+ bekannt gegeben wurde, wird „Star Trek: Starfleet Academy“ die vierte Live-Action-Serie werden. Unsere Annahme wurde somit bestätigt. Die Dreharbeiten beginnen 2024.

Die Handlung

„Star Trek: Starfleet Academy“ wird eine junge Gruppe von Kadetten vorstellen. Unter den anspruchsvollen Augen ihrer Ausbilder erfahren sie, was die Sternenflotten von ihren Offiziere erwartet. Es geht um Freundschaften, Rivalitäten, Liebe und Feindschaft, Toleranz und Engagement. So die Pressemeldung. Nun ja.

Das Serienteam

„Star Trek: Starfleet Academy“ wird von CBS Studios in Zusammenarbeit mit Secret Hideout und Roddenberry Entertainment produziert. Alex Kurtzman und Noga Landau werden als Co-Showrunner fungieren und die Serie mit den ausführenden Produzenten Gaia Violo, Aaron Baiers, Jenny Lumet, Rod Roddenberry, Trevor Roth, Frank Siracusa und John Weber stämmen. Gaia Violo schreibt das aller erste Skript.

In ferner „Discovery“-Zukunft?

Die heutige Ankündigung enthielt keine Informationen über die Besetzung oder andere Details zur kommenden Serie, auch nicht, wo sie in der “Star Trek”-Zeitlinie angesiedelt ist. Allerdings sagte doch Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) in „Kobayashi Maru“ („Discovery“) zu einer Gruppe von Sternenflottenkadetten: „Zum ersten Mal seit über einem Jahrhundert wird unser Campus wieder eröffnet…“ Mag also sein, dass dies ein Set-Up war und die Serie in der Zukunft von „Star Trek: Discovery“ spielen wird. Wir werden sehen.