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StartPicardPicard - Season 3Kurzrezension: Star Trek: Picard 3x10 - "The Last Generation"

Kurzrezension: Star Trek: Picard 3×10 – “The Last Generation”

Lest hier unsere spoilerfreie Rezension zum Serienfinale von “Star Trek: Picard”, “The Last Generation”.

Was meinen wir mit “spoilerfrei”?

Es gibt sehr unterschiedliche Auffassungen dazu, was “spoilerfrei” bedeutet. Damit ihr selbst entscheiden könnt, ob ihr die Rezension vorab lesen möchtet, machen wir hier transparent, was wir darunter verstehen:

  • Wir verraten keine wichtigen und unerwarteten Wendungen der Handlung bzw. Informationen über die fiktiven Welt und ihre Figuren.
  • Was im Vorfeld durch Vorschauclips und Trailer gezeigt wird, ist kein Spoiler.
  • Was im Cold Open (vor dem Vorspann) bzw. im ersten Akt (bei Episoden ohne Cold Open) passiert, ist kein Spoiler.
  • Handwerkliche Aspekte (Schauspiel, Drehbuch, Bühnenbild, Soundtrack, Spezialeffekte) sind keine Spoiler, sofern sie nichts Wichtiges über die Handlung verraten.

The Last Generation

Picard und seine treue Brückenbesatzung rasen mit maximaler Warpgeschwindigkeit in Richtung Sonnensystem, um die Föderation vor dem Angriff der Borg zu retten. Erster Stopp: ein Borgschiff, das sich in der Atmosphäre von Jupiter versteckt.

Handlung

Brückencrew der Enterprise in "The Last Generation" (Szenenphoto: Paramount)
Brückencrew der Enterprise in “The Last Generation” (Szenenphoto: Paramount)

Die Enterprise-D findet ein Borgschiff in Jupiters Atmosphäre, das mit Jacks Signal die Sternenflotte und deren jungen Crewmitglieder kontrolliert. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, das Borgsignal zu kappen, bevor die planetare Verteidigung der Erde kollabiert.

Terry Matalas hat sowohl das Drehbuch für diese Episode geschrieben, als auch Regie geführt, und sich damit offensichtlich einen Kindheitstraum erfüllt. Die Episode stopft in etwas über einer Stunde Laufzeit ein Maximum an Referenzen und Fan-Service.

Das Pacing der Episode ist gelungen, es gibt trotz der vergleichsweise hohen Laufzeit kaum Längen. Echte Spannung mag sich jedoch zu keiner Zeit einstellen, dafür ist die Handlung eine zu offensichtliche Hommage an “Star Wars: Episode VI – Return of the Jedi”. Die Borgkönigin tritt an die Stelle des Imperators, Picard und Jack ersetzen Luke und Anakin, und der Borgkubus ist ein rechteckiger Todesstern.

Wir haben es mit einer gradlinigen Geschichte zu tun, in der vor dem Hintergrund einer tickenden Uhr der Kampf von Gut gegen Böse ohne nennenswerte Ambivalenzen aufgeführt wird. Das befremdet etwas, schließlich hat der inneren Logik dieser Staffel nach eine ähnlich unreflektierte Haltung der Sternenflotte im Dominionkrieg Vadic erst radikalisiert. Es scheint mir, als wolle “The Last Generation” wie “A Quality of Mercy” vor ihr zu verstehen geben, dass der Ausweg aus solchen Konflikten nicht darin bestünde, mit Diplomatie und Empathie nach Wegen der Koexistenz zu suchen. Stattdessen scheint der Appell zu sein, einfach nur härter zuzuschlagen, damit kein:e Gegner:innen übrig bleiben, die einst auf Vergeltung sinnen könnten.

Ähnlich wie in “Die Rückkehr der Jedi” wird das Finale in mehreren Handlungssträngen ausgetragen. Seven und Raffi müssen durch Guerilla-Aktionen dem Rest Zeit verschaffen, die Enterprise-D arbeitet daran, den Störsenders abzuschalten, und parallel versucht Picard, Jack aus den Fängen der dunklen Seite der… Entschuldigung… aus den Fängen des Kollektivs und dessen Königin zu befreien.

“The Last Generation” zeichnet die Borg abermals wie die zweite Staffel “Picard” und “Endgame” (“Voyager”) als Zombiearmee, die dem Willen einer verführerischen Königin unterworfen ist, und nicht als echtes Kollektiv mit verteilter Schwarmintelligenz. Dadurch hat die Folge in Form der Borgkönigin zwar eine klare Antagonistin, aber die Borg als Gegner sind farblos und austauschbar wie Vadics Schergen vor ihnen.

Wer auf eine plausible Erklärung dafür gehofft hatte, was sich die Formwandelnden davon versprochen hatten, die Galaxie den Borg zur Assimilation bzw. Vernichtung auszuliefern, wird enttäuscht werden. Matalas und sein Writers Room haben einfach die beiden populärsten Feinde der TNG-Ära unter eine Decke gesteckt, ohne für eine plausible Motivation zu sorgen. Prinzipiell sollte man über den Plot von “The Last Generation” so wenig wie möglich nachdenken, um diesen vorerst letzten Auftritt der “Next Generation” genießen zu können.

Crusher in "The Last Generation" (Szenenphoto: Paramount)
Crusher in “The Last Generation” (Szenenphoto: Paramount)

Als Action-Blockbuster weiß das Finale zu unterhalten, nicht mehr aber auch nicht weniger. Das Ende ist ähnlich ausufernd angelegt wie “What We Leave Behind” und besteht aus zahlreichen Szenen, die verschiedene Charakter- und Handlungsbögen zu ihrem vorläufigen Ende bringen. Ein bis zwei von diesen Schlussworten hätte man sich meines Erachtens sparen können, aber “The Last Generation” ist mit Sicherheit das im Vergleich zu “Nemesis” bessere und rundere Ende für die Crew der “Next Generation”.

Als problematisch mag sich noch die Post-Credits-Szene von “The Last Generation” erweisen, denn dieses schraubt kräftig an der Erwartungshaltung auf eine Fortsetzung der Geschichte. Matalas geht hier nicht subtil vor. Das ist kein Backdoorpilot, sondern der Versuch, eine Nachfolgeserie mit der narrativen Brechstange zu erzwingen. Es droht Trekkies ein ähnliches Schicksal wie den DC-Fans des “Snyderverse”, wenn nicht sehr bald eine Anschlussproduktion angekündigt wird. Und das ist keine ausgemachte Sache.

Themen und Motive

Die Botschaft von “The Last Generation” ist leider weiterhin ein doppelzüngiges Bekenntnis zu Evolution und der Weiterentwicklung des Franchises. Echte Evolution erfordert Vielfalt, Mutationen und sehr viel Scheitern. Dem gegenüber stehen formelhafte Erzählungen, die am Liebsten vermeintlich bewährte Versatzstücke anderer Werke recyclen. Letzte Woche war es “Battlestar Galactica”, heute “Return of the Jedi”. Dazu kommen endlose Referenzen und Zitate auf das eigene Franchise. Während “Star Trek” in all seinen TV-Inkarnationen heute so stark wie nie in endlosen Wiederholungen von Gestern verhaftet ist, predigt es zynisch Aufbruch.

Data in "The Last Generation" (Szenenphoto: Paramount)
Data in “The Last Generation” (Szenenphoto: Paramount)

Ob absichtlich oder unabsichtlich wird die verführerische Euphorie des kollektiven Borg-Geistes zum Sinnbild gerade jener betörenden Nostalgie und Effekthascherei, mit der “Picard” jedes subversive, intellektuelle oder kritische Moment aus der zweiten Hälfte dieser Staffel getilgt hat. Wenn Jack über seine Erfahrung im Kollektiv spricht, meine ich eine Stimme in meinem Hinterkopf zu hören, die sich ähnlich bereitwillig der Unterhaltungsmaschine “Star Trek” ausliefern und jeden eigenständigen, kritischen Gedanken abwürgen möchte.

Lasst uns ignorieren, dass um uns herum die Empathie zu und zwischen unseren Mitmenschen verkümmert, Demokratie und Rechtsstaat lädiert werden und der Planet auf einen ökologischen Kollaps zusteuert. Lasst mich in Ruhe in dem ausgewaschenen Echo einer Kopie der Wiederholung einer Erinnerung an “The Next Generation” schwelgen. Reißt mich bitte nicht aus meinem süßen Schlummer.

Das ist die zu selten besungene Leistung der kapitalistischen Kulturindustrie: Sie schafft es, auch sich subversive, systemkritische oder gar revolutionäre Stoffe dienstbar zu machen, damit Umsatz zu generieren und schließlich zu vereinnahmen. Von der post-kapitalistischen, humanistischen, kritisch-rationalen Utopie von einst bleibt eine vollgestopfte Asservatenkammer von Requisiten und Motiven. Genug um durch das Bespielen von nostalgischem Verlangen fortlaufend Geld zu drucken, aber gänzlich befreit vom Kontext ihrer ursprünglichen Verwendung und der damit verbundenen Bedeutung und Haltung.

Diese Staffel greift zwei versuchte Genozide der jüngeren Sternenflottengeschichte auf (Gründer:innen und Borgkollektiv), und geht über diese Tatsache und ihre moralischen Implikationen schulterzuckend hinweg. Wie sollte sich Picard 2401 gegen Qs Vorwurf aus “Encounter at Farpoint” wehren, die Menschheit sei eine barbarische Spezies, die am Besten in ihrem Sonnensystem eingesperrt werden solle? Die Gräultaten der Sternenflotte würden als Ausgangspunkt für eine schöne Parabel über die Richtung des Franchise seit 25 Jahren oder die Entwicklung der Weltordnung seit dem 11. September 2001 taugen. Stattdessen sind sie einfach nur zwei von hunderten kontextbefreiten Kanonreferenzen und Selbstzitaten, die das Fanherz durch Wiedererkennung erfreuen sollen.

Terry Matalas hat nichts dafür getan, diese Form von Assimilation zu stoppen. Im Gegenteil: Mit “Star Trek: Legacy” hat er dieser perfiden Mentalität sogar noch einen vermarktbaren Hochglanzanstrich gegeben. Ob aus Naivität oder Vorsatz ist eigentlich egal, genau so wie die Frage, ob Matalas eine Chance zur Umsetzung erhält oder jemand anders. Eine Serie vom Rang der “The Next Generation” wird es auf absehbare Zeit im “Star Trek Universe” unter diesen Rahmenbedingungen nicht geben können.

Charaktere und Dialoge

Unsere Hauptfiguren sind in dieser Episode die längste Zeit in drei Handlungssträngen unterwegs: Der Enterprise-D, der Titan und dem Borgwürfel.

Riker, Picard und Worf in "The Last Generation" (Szenenphoto: Paramount)
Riker, Picard und Worf in “The Last Generation” (Szenenphoto: Paramount)

Die Brücke der Enterprise-D ist das “Gehirn” der Folge. In bester TNG-Manier wird hier arbeitsteilig die Krise analysiert, diskutiert und letztlich auch der Plan zur Rettung der Erde ausgeheckt (für einen Nachbau des Konferenzraums hat das Budget offenbar nicht gereicht). In den wenigen Minuten, in denen die Crew gemeinsam auf der Brücke steht, beweisen die Figuren ein letztes Mal ihre großartige Chemie und erinnern uns daran, warum wir bereitwillig hunderte Male in neue Abenteuer aufgebrochen sind.

Nach dem Vorspann trennt sich die Crew auf. Picard, Riker und Worf müssen auf den Würfel beamen, um den Sender zu finden und Jack zu retten, während La Forge, Troi, Crusher (an der taktischen Station!) und Data auf der Enterprise bleiben.

Nach dem Split ist die Enterprise-Crew für die eher heiteren Momente der Episode zuständig, während über der Mission auf dem Borg-Kubus eine stellenweise apokalyptische Stimmung liegt. Der Wechsel zwischen diesen Extremen gelingt nicht immer reibungslos. Während Crusher und Picard gleichzeitig um ihren Sohn bangen aber sein Wohl gegen das der gesamten Föderation abwägen müssen, sind Data und Worf für einige Zoten und Situationskomik zuständig. Der Schwenk zwischen schlüpfrigen Witzen und knallhartem Trolley-Problem binnen weniger Sekunden wirkt mehr als einmal unpassend.

Die Titan in "The Last Generation" (Szenenphoto: Paramount)
Die Titan in “The Last Generation” (Szenenphoto: Paramount)

Das Geschehen auf der Titan ist da eher ein Nebenschauplatz und Raffi und Seven beschränken sich die längste Zeit der Folge darauf, sich der Borg-Übermacht als Action-Heldinnen zu stellen. Das ist zweckmäßig und sowohl Michelle Hurt als auch Jeri Ryan werden am Ende der Episode zum Ausgleich mit sehr persönlichen und emotionalen Szenen bedacht.

Letztlich sind Steward, McFadden und Speleers das schlagende Herz dieser Folge, und sie spielen großartig und intensiv auf. Dicht auf den Fersen sind ihnen Jeri Ryan und Alice Krige/Jane Edwina Seymour, auch wenn deren Rollen nicht so viel zu tun haben wie die sieben Hauptdarsteller:innen der “Next Generation”. Trotz vieler Lichtblicke erreicht die Episode bei ihren Charaktermomenten nicht die luftigen Höhen aus der ersten Hälfte der Staffel. In seltenen Momenten blitzen kurz die Möglichkeiten und Potentiale für eine bewegende Geschichte über das Altern, das Menschsein, Hoffnung und zwischenmenschliche Bindungen auf. Letztlich ist das aber nur schmuckes Beiwerk des actionlastigen Plots.

Inszenierung

Wir haben die vergangenen zehn Wochen häufig darüber gerätselt, warum sich mehr Folgen als üblich als Kammerspiele und Bottleshows auf Bestandssets entpuppt haben. Jetzt wissen wir, wo das Geld geblieben ist, das für Kulissen und Sprechrollen fehlte. Das Effektfeuerwerk von “The Last Generation” ist die Antwort.

Die Enterprise-D in "The Last Generation" (Szenenphoto: Paramount)
Die Enterprise-D in “The Last Generation” (Szenenphoto: Paramount)

Das “Picard”-Finale steht solchen Spektakeln wie “Such Sweet Sorrow, Part 2” (“Discovery”) oder “Sacrifice of Angels” (“Deep Space Nine”) in nichts nach. Allerdings teilt “The Last Generation” ein Manko mit dem Finale der zweiten “Disovery”-Staffel: Nicht alles was man heute mit Leichtigkeit aus 3D-Software rausholen kann, ist mit der Ästhetik von “Star Trek” kompatibel. Hier sind es jetzt nicht hunderte Kampfjäger, die plötzlich aus den Shuttlerampen von Discovery und Enterprise aufsteigen, sondern die Flugphysik der Enterprise-D, die mehr als ein Stirnrunzeln wert ist. Schließlich macht noch das “bigger on the inside”-Problem des dritten “Discovery”-Finales (wenn auch in gemäßigter Form) seine Aufwartung. Das ändert nichts daran, dass das alles sagenhaft aussieht, nur drüber nachdenken sollte man nicht.

Die Kulissen des Borgschiffs haben schon vergangene Woche zu beeindrucken gewusst. In dieser Episode können wir die neuen Sets in all ihrer Pracht bewundern. Matalas schafft es, die vermutlich sehr bescheidene Größe der Kulisse perfekt auszureizen. Da man dankbar auf die fragwürdig bunte Beleuchtung aus “Star Trek: Voyager” verzichtet, stellt sich unwillkürlich ein wahrhaft beklemmendes Gefühl auf dem Borgschiff ein. Dies wird durch ein im Vergleich zu den vorherigen Staffeln deutlich verbessertes Makeup von James MacKinnon und Kostümdesign von Michael Crow für die kybernetische Besatzung verstärkt.

Und wieder einmal darf als eine der größten Stärken dieser dritten Staffel der Soundtrack von Stephen Barton und Frederik Wiedmann gelten. Auch ihnen ist zu verdanken, dass die letzte Stunde von “Picard” wie im Fluge vergeht.

Beobachtungen

Die Enterprise-D in "The Last Generation" (Szenenphoto: Paramount)
Die Enterprise-D in “The Last Generation” (Szenenphoto: Paramount)
  • Das Markenlogo wurde für “The Last Generation” angepasst. Statt der Titan-A fliegt die Enterprise-D das Sternenflottendelta ab. Und ein Borgwürfel ersetzt die Shrike im Hintergrund. Und dazu spielt Jerry Goldsmiths Borg-Thema aus “First Contact”.
  • Ich frage mich, was geschehen wäre, wenn Jack nicht aus freien Stücken zur Königin zurück gekommen wäre. Hätten die Borg dann ohne funktionierendes Signal dagestanden und der Plan wäre zunichte gewesen? Hätten die Borg den Träger des Senderproteins nicht besser unter kontrollierteren Bedingungen züchten sollen, z.B. durch ein Paar von Menschen in Gefangenschaft, als durch einen 60-jährigen, familienlosen Sternenflottenkapitän mit sehr gefährlichem Lebenswandel und eine Zufallsschwangerschaft. Hat so ein statistisch unwahrscheinliches Endspiel überhaupt noch die Bezeichnung Plan verdient?
  • Oder war Jack darauf “programmiert”, genau im richtigen Moment zur Königin zurückzukommen? Dann würde sich die Frage stellen, warum Vadic als Kopfgeldjägerin hinter dem jungen Mann her jagte. In keinem Fall scheint es plausibel, dass Vadic wusste, dass Jack Visionen hatte, geschweige denn, dass eine rote Tür darin eine Rolle spielte.
  • Der Flug der Kamera durch einen Nebel zu Beginn der Episode entspricht dem zweiten Vorspann von “The Next Generation” (ab der dritten Staffel).
  • Der Warpeffekt mit seinen lang gezogenen Sternen erinnert stärker an die Darstellung aus “The Next Generation” und den Folgeserien, als die grellen Lichttunnel aus “Star Trek (2009)” und später. Allerdings fehlt das charakteristische Regenbogenmuster des Originaleffekts.
  • Die Warnung des Föderationspräsidenten zitiert jene aus “Star Trek IV”. Der Vorname des Präsidenten ist vermutlich eine Ehrung für den verstorbenen Anton Yelchin (Chekov aus den Kelvin-Filmen).
  • Die Enterprise-D wird in dieser Folge durch mindestens ein anderes (und akkurateres) 3D-Modell dargestellt als in “Võx”.
  • Das Borgschiff scheint um ein Vielfaches größer als ein regulärer Borg-Kubus zu sein, wie der Größenvergleich mit der Enterprise-D zeigt.
  • Picards resolute Ankündigung, dass der 35-Jahre dauernde Konflikt mit den Borg “heute Nacht enden” werde ist ein Zitat aus “The Matrix Revolutions”, in der Neo dies Agent Smith ebenfalls vor ihrem letzten Kampf erklärt. So wie die Borg die jungen Offizier:innen der Sternenflotte assimiliert hatten, hatte Smith in der Filmreihe die Bewohner:innen der Matrix übernommen.
  • Mir ist nicht klar, wieso die jungen Crewmitglieder fahle Haut und schwarze Adern im Gesicht haben, wo doch keine Naniten in ihrem Körper arbeiten. Wenn ich die Story richtig verstanden habe, dann sind die jungen Personen biologisch dazu imstande, vom Kollektiv Befehle zu empfangen. Nicht mehr, und nicht weniger. In der Logik der letzten Folge müsste die Modifikation des Transporters sofort zu einem veränderten Aussehen führen oder gar nicht.
  • Offenbar sind die Zeiten endgültig vorbei, als man Angst davor haben musste, dass die Borg wirksame Gegenmaßnahmen zu konventionellen Waffen- und Verteidigungssystemen finden. Nie waren die Schilde und Waffen der Enterprise-D gegen die Borg effektiver als in dieser Episode.
  • War schon Dienstag? Die Titan hat plötzlich Phaser und kann direkt mehrere davon gleichzeitig abfeuern.
  • In “Regeneration” gelingt es zwei halbtoten Drohnen binnen kürzester Zeit und aus bescheidenen Ressourcen, ein neues Kollektiv von enormer Schlagkraft aufzubauen. Bedenkt man die Ressourcen, die die Borgkönigin in “Võx” und “The Last Generation” offenbar zu Verfügung hat, halte ich ihre Ausführungen über ihre jüngste Vergangenheit für unglaubwürdig/inkonsistent. Vielleicht fehlt uns als Publikum Wissen über eine weitere schicksalhafte Konfrontation zwischen der Sternenflotte und den Borg seit “Endgame”?
  • Der Tricorder von Worf pingt mit dem Sound aus “Star Trek II”.
  • Die Borgkönigin zitiert sich selbst aus “First Contact”.
  • Daran, dass Worf einiges aushält, wurde in “Imposters” erinnert. Umgekehrt hätte ich dem Kollektiv zugetraut, effektivere Waffen assimiliert zu haben als Luftgewehre.
  • Schwerter machen Spaß.
  • Der gemeinsame Flug von Enterprise-D und Titan-A ist ein visuelles Zitat des Flugs von Excelsior und Enterprise-A aus “The Undiscovered Country”.
  • Riker sagt über den Bordcomputer der Enterprise-D, dass er dessen Stimme vermisse. Die Stimme gehört Majel Barrett Roddenberry, der verstorbenen “First Lady” von “Star Trek”. Für die letzten Folgen von “Picard” wurden verschiedene Sprachaufnahmen aus “The Next Generation” verwendet, um sie als Stimme des Hauptcomputers wieder auftreten zu lassen.
  • Es gibt noch viele Buchstaben im Alphabet. Schade, dass das G hierfür herhalten muss.
  • Wurde da etwa eine wichtige Frau in Picards Leben am Ende völlig vergessen?
  • Beliebte Cameos in allen Ehren, aber irgendwann muss doch auch mal gut sein. Die ständige Wiederbelebung von vermeintlich toten Figuren mag für einen Comic oder Samstagmorgen-Cartoon ok sein, aber nicht für ein Drama, das irgendwann einmal als solches ernst genommen werden oder nur ein Fünkchen Spannung erzeugen will.
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Mit Rücksicht auf die Leser:innen, die die Episoden noch nicht gesehen haben, bitten wir in den Kommentaren zu diesem Beitrag auf Spoiler zu verzichten. Danke!

Bewertungsübersicht

Gesamt
Handlung der Einzelepisode
Stringenz des staffel- und serienübergreifenden Handlungsstrangs
Stringenz des bekannten Kanons
Charakterentwicklung
Spannung
Action & Effekte
Humor
Intellektueller Anspruch

Fazit

"The Last Generation" ist ein Remake von "Return of the Jedi" ohne Lichtschwerter und Ewoks. Damit ist es eine spürbare Verbesserung gegenüber dem Totalschaden namens "Nemesis", wenngleich auch keine Offenbarung. Matalas lässt die Staffel, die ganze Serie und damit die Saga der "The Next Generation" (vorläufig?) mit einem vorhersehbaren Actionfeuerwerk und (zu) viel Fanservice enden. Das funktioniert besser als befürchtet und schlechter als es TNG verdient hätte. Dieses Finale, die Staffel, ja die ganze Serie wird mir vor Allem als zu späte und weitgehend vertane Chance in Erinnerung bleiben, "Star Trek" in den Reigen erstzunehmender Prestige-Dramen aufrücken zulassen. Der aktuelle Zeitpunkt in unserer Weltgeschichte war geradezu prädestiniert dafür, die provokanten, subversiven, humanistischen und kritisch-rationalen Qualitäten von "The Next Generation" aufzugreifen und damit im Angesicht einer zynischen Gegenwart die Werte der Aufklärung zu bejahen. Während "Westworld", "Severence" und "Andor" den Finger in gesellschaftliche Wunden legten und kreative Risiken eingingen, begann "Picard" ab der zweiten Staffel seltsam um sich selbst zu kreisen und schließlich vollends in Nostalgie abzudriften. So wurde aus "Picard" ein letztlich zynisches Projekt. Auch wenn der Plot von "The Last Generation" dem Publikum das Gegenteil einreden möchte, am Ende hat eine seelenlose (Profit-)Maschine unsere hoffnungsvolle Zukunft aufgezehrt, für wertlose, aber berauschende Nostalgie verramscht und uns in einem trügerischen Gefühl der Euphorie zurückgelassen - weniger fähig denn je zuvor, uns gegen diese Form von Assimilation zu behaupten.
christopher.kurtz
Christopher Kurtz
Seit den frühen 2000ern ist Christopher Redakteur im TrekZone Network. Wenn er nicht in den unendlichen Weiten nach kritisch rationalem Humanismus Ausschau hält oder sich über die Plausibilität fiktiver Technologien und Gesellschaftsformen den Kopf zermartert, findet man ihn meistens in der Nähe von Spielen der geselligen Art, egal ob analog oder digital, ob als Mitspieler oder Gelegenheitsautor.

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[…] sich noch über die letzte Folge informieren möchte – auf Trekzone.de gibt es eine weitgehend spoilerfreie umfangreiche Rezension, und auch der ehrwürdige Spiegel erweist dem Captain seine […]

3 oder 5 Zeilen von der “kurz”rezension gelesen, da war klar, der Rezensent mag die Serie einfach nicht. Soll er doch Stargate anschauen.
Leute : Einfach selber anschauen. Ich habe die Folge geliebt. Hat mich sehr gut unterhalten. Und ich hab mit meinen fast 50 Jahren schon eig fast alle, und so manche TOS TNG DS9 VOY Episode gesehen, die ebenso viel in ebenso kurzer Zeit mit ebenso vielen, oder mehr, Logiklöchern abgevespert haben wie diese Folge. Ich liebe liebe diese Folge.
Das war super. Meine Meinung.

Auch mit 65 Jahren gilt für mich:
“Ich liebe liebe diese Folge.
Das war super.”!!!

Für mich gilt das Gegenteil. Ich hasse, hasse, verachte diese Episode, diese Staffel, diese Serie und dieses NewTrek, bei dem Oberflächen variieren, aber im Kern der selbe nichtige Kram ist. Und genau, muss man nicht schauen. Tu ich auch nicht mehr, ganz entspannt.

Ich werde mir ab heute nochmal die ganze dritte Staffel ansehen, mit Genuß. Abtauchen in ein wohliges Star Trek Gefühl…genieße Humanismus, Menschlichkeit und Nostalgie..einfach Klasse!

Humanismus? Menschlichkeit? Dass ich nicht lache! Welche Serie schaust Du da eigentlich?

Guter Versuch, aber leider sehr schlecht und enttäuschend. Es kann doch nicht sein, dass man acht Folgen nicht in die Gänge kommt und sich dann in der neunten und zehnten Folge die Ereignisse überschlagen. Ist es wirklich kreativ von Matalas die Folge derartig voll zu packen und alles und jeden in die Folge einzubauen? Es reicht absolut. Hirnrissig, abstrus und durch und durch schlechtes Writing. Denkt Matalas wirklich er kann sich damit einen Namen machen, sprich Unvergessen, indem er sinnlose Versatzstücke und das, wovon er immer schon geträumt hat einfach sinnlos miteinander verknüpft? Die Amerikaner scheinen es zu lieben und… Weiterlesen »

Die Amerikaner scheinen es zu lieben und Star Trek als etwas anderes zu begreifen. Wertung IMdB Non US-Voters 9,4 (2300 Voters). Dabei sind mindestens 2 Deutsche, die auf dieser Seite PIC schon gut gefunden haben! “:-)” Schade, dass Stewart einem jetzt so in Erinnerung bleibt. Toll, das einem Sir Patrik, P-Stew und JL so in Erinnerung bleibt, was ein Vermächtniss!! Dann erlangt Seven of Nine auch noch den Rang eines Captains, die zuvor noch hinschmeißen wollte. Das ist so eine Sternstunde dieser Folge. 7of9 wollte “hinschmeißen”, aber Shaw (einfach ein toller Charakter und ein guter “BadAss”-Führer”) gibt ihr eine sehr… Weiterlesen »

@Chris: Genau so ist es! Das Star Trek-Universum ist ruiniert. Immer die gleichen Plotverschleppungen und dann muss es zum Schluss ganz schnell gehen. Mit Nostalgie und Action werden alle noch so großen Logiklöcher zugekleistert was das Zeug hält! Pfui!

Eine wunderbare Rezension. Dito, Star Trek ist nur noch ein Zombie. Ich kann da nichts mehr Selbständiges erkennen. Ich hätte das nie gesagt, aber ich schäme mich inzwischen für mein Fan-sein.

absolut. Es gibt keinerlei eigenständige Ideen mehr.

“Ei, dann schauts halt nit” würde der Bayer sagen…
Ich mag TAS auch nicht sonderlich, also schaue ich es einfach nicht.
Ich hingegen mag PIC S3

Woher weißt du, daß du TAS nicht magst? Hast du es jemals gesehen? Woher weiß man, daß man PIC nicht mag? Ich finde die Aussage “Ei, dann schauts halt nit” irritierend, denn ich MUSS etwas schauen, um es beurteilen zu können und um hinterher festzustellen, obs was taugt oder nit. Ich kann also erst für die erste Wiederholung entscheiden, ja oder nein.

Das mit den biologischen Veränderungen als die Borg “DNA” aktiviert wird kennt man auch heute bereits. “Schlafende DNA Sequenzen” Jeder von Uns trägt inaktive Neandertaler DNA noch heute in sich. Sie ist inaktiv. Würde man sie aktivieren können, würde sich auch unser Äußeres wieder Richtung Neandertaler verändern. Die veränderte Erscheinung der “Assimilierten” ist also nicht wirklich abwägig.

Vor allem eine gute, neue Idee!

TNG 7×19 “Genesis”

Bei Genesis wurde die DNA unmittelbar verändert und führte zum “Neanderthaler”.
Bei dem Borg “Virus” wurde die DNA über den Transporter “weitergegeben” und wirkt jetzt nach einer Generation. Sie ist auch inaktiv bis zum Signal von Jack.
Also ein andere Ansatz!

Wo habe ich das Gegenteil behauptet? Es ging im Kommentar von TheTaurus104 um die Aussage “Schlafende DNA Sequenzen Jeder von Uns trägt inaktive Neandertaler DNA” und nicht um den Borg-Virus. Diese schlafenden DNA-Sequenzen sind Introns und kamen eben damals in “Genesis” vor. Aber wenn ich mich noch korrekt an meinen Bio-Unterricht in der Schule erinnere, dann war schon vor 20 Jahren strittig, ob der Neandertaler tatsächlich ein Vorfahre von uns ist. Er war wohl eher ein Verwandter des Homo sapiens, stammt aber auch vom Homo erectus ab. Den aktuellen Forschungsstand dazu kenne ich allerdings nicht. 

Sorry, aber die Folge 10 war Kitsch hoch x.
Dann die Logikfehler und die verpassten Gelegenheiten aus Nebenfiguren wie Vadic einen langfristigen Bösen zu schaffen, ist bei der schauspielerischen Leistung, eine Schande.

Unfassbar gut…zuerst mal in English angehört…bin immer noch ganz weg. Was ein Finale….epochal! Zuerst einmal „Blockbustermäßig“ die Aktion abgehandelt, mit viel TNG Talks, klasse CGI, „Menschlichkeit“ und einem guten Ende….dann der ausgesprochen positive Blick auf die Helden…danach Da hat er sich mal wirklich Zeit gelassen, damit wir noch genug von unseren „Helden“ sehen. Kurzer Blick zu IMdB: eine wahnsinnige 9,6 (von 10) bei schon 2000 Bewertenden…sehr treffend. Danke Terry, du triffst wahrlich das Herz und die Seele eines Fans!! Mit dieser Staffel wurde ein echtes Vermächtnis (Legacy) für TNG geschaffen, bei dem ich mich wohl, Star Trek Heimelig fühle und… Weiterlesen »

Ich kann nur zustimmen. Habe die Folge jetzt auch 2x gesehen, einfach auf deutsch. Neben der positiven Bewertung kann eine nachfolgende Serie nur gute Abo-Zahlen und Klickzahlen möglich machen.

Seh ich auch so. Section 31 hat mit der Schauspielerin schon einen Marktwert, auch wenn es nicht “meins” ist. Hoffe nur, dass Paramount dann noch genug Ressourcen für eine “Legacy” Serie hat, das wäre toll!

Na da werd ich mir wohl vor dem Ankucken erstmal ne Pulle Melissengeist klinken, damit mein Blut nicht allzu klingonisch in Wallung gerät….P.S. Unabhängig vom Inhalt – sehr schön geschriebener Text!

Jaja, die Staffel inklusive dem Finale war ein eher wilder Ritt voller hirnrissiger Abstrusitäten, schlechtem Writing und anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (ähem…), und es gibt zweifelsohne viiiiiel zu motzen, aber ich hatte trotzdem ständig ein fettes Grinsen im Gesicht, seufz… War toll, die gealterten Jungs und Mädels nochmals in Aktion zu sehen! Fünf Minuten “The last Generation” haben bei mir für mehr Gänsehaut gesorgt als vier Staffeln Burnham oder auch dieses “neue”, müde Retrodingsda mit diesen jungen Hüpfern namens SNW.

So, jetzt lasst aber die TNG-Crew bitte ruhen, sie hat sich die Rente verdient.

Mir hat die Folge sehr gut gefallen und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Das ist ein würdevollerer Abschied der TNG-Crew als es Nemesis war.

Für mich war es definitiv unwürdiger. Nemesis hatte wenigstens noch gute Cutscenes.

Nicht nur würdevoll, emotional ging es bei mir voll ab!!!

Soso, die (Spoiler) und die wurde (Spoiler), und sogar (Spoiler) darf noch mal auftreten. Ja nun. Staffel 3 ist imo sogar schlechter als Staffel 1 und 2. Die hatten zwar auch nichts mit ST zu tun, aber haben zumindest den Anschein erweckt, sie würden gerne eine Geschichte erzählen. Das war zwar nicht die, die man hören wollte, und sie war in großen Teilen inkompetent und oberflächlich umgesetzt, aber zumindest hat man sich bemüht. Staffel 3 ist aber wirklich nur das Stückwerk eines Fan-Fiction-Autorenteams und ihres Chefs, und das wirft rückwirkend auch Fragen zu allen anderen Arbeiten auf, an denen Matalas… Weiterlesen »

Genau imo auch die schlechteste aller drei Staffeln!

Man fragt sich, wie der Borg-Kubus es unbemerkt durch den ganzen Föderationsraum bis zum Jupiter geschafft hat ?!

Hallo BerlinBär,

der Shuttlecomputer in “Vox” hat einen Transwarp-Tunnel registriert, kurz bevor der Kubus auftauchte. In “Endgame” wurde enthüllt, dass ein Borg-Transwarpkanal ins Sol-System führt (darin kehrte die Voyager heim). Die Preisfrage ist, warum die Borg den Kanal nie für eine konventionelle Invasion genutzt haben.

Weiterhin viel Spaß im TrekZone Network
Christopher

Was mich betrifft, ich habe leider auch nur Kopfschütteln übrig. Von mir gibt es definitiv nicht mal einen Viertelpunkt.

Ich bin entsetzt über dieses Finale. Unreflektiert und unmoralisch, angefüllt mit platter Vernichtungslogik. Das soll das tolle, gefeierte neue Star Trek sein? Es kommt nicht mal Spannung auf. Und wie geschrieben ist das ein einziger grosser Klau bei Star Wars. Keinen Pfifferling wert.

"The Last Generation" ist ein Remake von "Return of the Jedi" ohne Lichtschwerter und Ewoks. Damit ist es eine spürbare Verbesserung gegenüber dem Totalschaden namens "Nemesis", wenngleich auch keine Offenbarung. Matalas lässt die Staffel, die ganze Serie und damit die Saga der "The Next Generation" (vorläufig?) mit einem vorhersehbaren Actionfeuerwerk und (zu) viel Fanservice enden. Das funktioniert besser als befürchtet und schlechter als es TNG verdient hätte. Dieses Finale, die Staffel, ja die ganze Serie wird mir vor Allem als zu späte und weitgehend vertane Chance in Erinnerung bleiben, "Star Trek" in den Reigen erstzunehmender Prestige-Dramen aufrücken zulassen. Der aktuelle Zeitpunkt in unserer Weltgeschichte war geradezu prädestiniert dafür, die provokanten, subversiven, humanistischen und kritisch-rationalen Qualitäten von "The Next Generation" aufzugreifen und damit im Angesicht einer zynischen Gegenwart die Werte der Aufklärung zu bejahen. Während "Westworld", "Severence" und "Andor" den Finger in gesellschaftliche Wunden legten und kreative Risiken eingingen, begann "Picard" ab der zweiten Staffel seltsam um sich selbst zu kreisen und schließlich vollends in Nostalgie abzudriften. So wurde aus "Picard" ein letztlich zynisches Projekt. Auch wenn der Plot von "The Last Generation" dem Publikum das Gegenteil einreden möchte, am Ende hat eine seelenlose (Profit-)Maschine unsere hoffnungsvolle Zukunft aufgezehrt, für wertlose, aber berauschende Nostalgie verramscht und uns in einem trügerischen Gefühl der Euphorie zurückgelassen - weniger fähig denn je zuvor, uns gegen diese Form von Assimilation zu behaupten.Kurzrezension: Star Trek: Picard 3x10 - "The Last Generation"
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