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Die Delta Flyers besprechen die “Deep Space Nine”-Folge 1×07

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Der “Delta Flyer”-Podcast mit Robert Duncan McNeill, Garrett Wang und Armin Shimerman besprach kürzlich die siebte “Deep Space Nine”-Episode “Q – Unerwünscht” (engl. “Q-Less”). Sie hat die Rückkehr zweier TNG-Charaktere zum Gegenstand und zeigt einen schlagfertigen Sisko. Wir wollen hier zusammenfassen, was die Delta Flyers hierüber kommentierten.

Vorwort

Die diesmal zu besprechende Folge der ersten Staffel “Deep Space Nine” ist sicher vielen bekannt, ohne dass in Erinnerung geblieben wäre, was eigentlich die Handlung der Folge war. Diejenigen, für die “Deep Space Nine” einen besonderen Platz in ihrem Trekkie-Herz hat, erinnern immer daran, dass dies die Folge ist, in der Sisko Q einen Faustschlag verpasst, woraufhin Q auf der Station nie wieder gesehen wird. Gerne wird dabei darauf verwiesen, dass Q Sisko, anders als Picard oder Janeway, danach nicht mehr auf der Nase herumgetanzt ist. Aber geht es hier überhaupt um Q? Die “Delta Flyers”-Gastgeber besprechen das und beurteilen auch das Verhältnis von TNG und DS9 zu Beginn der damals neu gestarteten Serie.

Worum es in der Folge geht

Die Episode “Q – unerwünscht” handelt von der aus TNG bekannten Archäologin Vash, einer seinerzeit Geliebten von Jean-Luc Picard, die aus dem Gamma-Quadranten auf die Station kommt, was an sich schon eine Sensation ist, wo doch dort bisher kein Mensch gewesen ist. Sie bringt einige wertvolle Gegenstände mit, die sie im Alpha-Quadranten zu Latinum machen will: unter anderem einen mysteriösen, orange glühenden Kristall. Unerklärlich bleibt, warum ihr Shuttle sich nur noch mit den letzten Energieressourcen zur Station retten konnte.

Gleichzeitig taucht Q auf Deep Space 9 auf. Es kommt zu unerklärlichen Zwischenfällen, die man gerne dem ungebetenen Gast in die Schuhe schieben will oder mit ihm in Verbindung bringt. Während einer Auktion von Vashs Artefakten im Quark’s stellt sich jedoch heraus, dass Q nichts mit den Zwischenfällen, die mittlerweile die ganze Station bedrohen, zu tun hat. Ihm geht es allein darum, die Gesellschaft von Vash wiederzugewinnen. Die Situation spitzt sich zu, es kommt zu Schäden und Druckverlust. Und schließlich droht die Station ins Wurmloch gezogen und zerquetscht zu werden.

Die Lösung des Geheimnisses befindet sich unter den Gegenständen, die Vash bei sich trägt: Ein fremdes Wesen, in dem orangen Kristall, das seine Freiheit will und in seinem Freiheitsstreben die gefährlichen Energieverluste verursacht. Bevor Deep Space 9 zerstört wird, kann die Crew das Wesen befreien und es verschwindet zurück in den Gamma-Quadranten.

Was wir von den Gastgebern erfahren

Alle lieben John de Lancie, den Darsteller des omnipotenten Wesens Q. So viel steht fest. Auch die Gastgeber des Podcasts tun das. Und John de Lancie liefert ab, was man von ihm erwarten kann: Mimik, schnelles Sprechen, Komik. Letztlich bleibe aber offen, was seine Rolle in dieser Episode sein soll. So stelle sich das Ganze als eine große Verbeugung vor dem TNG-Stoff und der Serie dar, ohne dass DS9 oder auch nur die konkrete Folge so wirklich davon profitiert hätten. Robert Duncan McNeill wirft die Frage auf und Armin Shimerman beantwortet sie. Nein, großes Aufhebens um den bekannten Gast habe es seiner Erinnerung damals am Set nicht gegeben, man habe schon gewusst, dass es ein wiederkehrender Charakter aus TNG sei, aber letztlich habe ja auch jeder mit seiner Rolle zu tun gehabt. Insgesamt habe sich damals allmählich gesetzt, dass man jetzt einen Broterwerbsjob habe, und die bloße Aufregung darum, im Fernsehen zu sein, habe nachgelassen. Im Nachhinein müsse er aber sagen, so Shimerman, es sei schon ein bisschen beleidigend, dass man offenbar geglaubt habe, so früh im Verlauf der neuen Serien DS9 eine solche Episode produzieren zu müssen, die so stark auf die Vorgängerserie, die ja noch parallel im Fernsehen lief, abstützte. Noch dazu, wenn – wie hier – die Gaststars nicht wirklich die Handlung oder die Charakterentwicklung auf der Station voranbrächten.

Die Handlung beginne eigentlich erst als auf der Ops der Wind weht und allmählich klar wird, dass die Station in ernsthafte Gefahr gerät. Ein Druckabfall, verursacht durch Hüllenbrüche. “Underwhelming” (zu dt. wenig beeindruckend) fand das Robert Duncan McNeill. Wahrscheinlich habe man einen Ventilator dort aufgestellt, der Druckabfall habe aber eher wie ein laues Lüftchen gewirkt, da sei es schwer gewesen, als Zuschauer eine echte Gefahrenlage ernst zu nehmen. Lediglich ein paar Haarspitzen seien aufgeweht worden. Ebenfalls sehr beruhigt geblieben seien die Teilnehmer der Versteigerung. Obwohl eine gottgleiche Figur ihnen ihr nahendes Ende – zutreffend – vorausgesagt habe, seien alle ruhig sitzen geblieben und hätten die Versteigerung zu Ende gebracht bzw. seien dann im Schlenderschritt auf das Promenadendeck hinausgegangen; mit noch drei Minuten Zeit auf der Uhr.

Zu leicht sei es gewesen, die kommende Gefahr aus den Augen zu verlieren. Zwar komme der für die Handlung wichtige Kristall schon am Anfang vor, man werde aber gleich darauf umgeleitet, sich zu denken, dass bestimmt der böswillige Q hinter allem stecke. Damit werde der Zuschauer auf eine falsche Fährte gelockt, was zwar reizvoll sein könne, hier aber im Trubel der Q-Vash-Zwischenspiele einfach verloren gehe, so Robert Duncan McNeill (“Als sie [Vash] den Kristall in dem Tresor einschloss, dachte ich noch, dass dieser bestimmt wichtig ist. Ich hab ihn dann aber komplett vergessen, bis er am Ende plötzlich der Kern des Problems wurde.”).

An sich eine gute Sache fanden alle den Charakter Vash, mit ihrer “Indiana Jones”-Art. Aber so richtig habe das Drehbuch und die Regie nicht gewusst, wohin mit all dem und so sei viel gezeigt und gesprochen worden, auch von Jean-Luc Picard, ohne dass das die Episode vorangebracht hätte.

Schöne Dinge gab es natürlich aus Sicht der Gastgeber auch: Die sich fortschreibende Entwicklung der Freundschaft zwischen Jadzia Dax und Sisko zum Beispiel. Darum habe sich Avery Brooks auch besonders mit Terry Farrell bemüht. Robert Duncan McNeill fand es eine gute Entscheidung für die smarteste Person und Wissenschaftsoffizierin eben keine nerdhafte Sonderlingsperson gecastet zu haben, sondern ein ehemaliges Modell (“counter-casting”). Da sei man damals vielfach noch mehr in stereotypen Verständnissen verhaftet gewesen. Team Bashir (RDM) war auch wieder angetan von Siddig El-Fadils situativ-komödiantischem Talent.

Armin Shimerman zeigte sich augenzwinkernd zufrieden, dass man Quark auch normale Geschäfte machen ließ und nicht nur krumme Dinge. Er habe zudem eine Wette gewinnen dürfen, indem er bei dem Boxkampf auf Sisko gesetzt hat. Auch das wisse er zu schätzen.

Das Make-up und die Kostüme wurden als wechselhaft eingeschätzt. Während man einerseits Aliens hatte, deren ganze Maske aus einem blauen Strumpf über dem Kopf bestand, habe man unglaublichen Aufwand mit dem Make-up von Vash betrieben, als Q sie zur Überredung wieder mit ihm zu kommen, ganz rapide altern lässt. Insgesamt sei es aber eher eine Episode mit überschaubarem Budget gewesen. Auch das sei bei 26 Episoden pro Staffel unerlässlich.

Besonderes Augenmerk erhält die Szene als Vash in ihrem neuen Quartier ankommt, dann – ohne Schnitt – von Quark, von Q und schließlich von Bashir besucht wird. Die wahrscheinlich längste Szene des “Star Trek”-Universums, so Robert Duncan McNeill (angesichts von “Star Trek – Der Film” in Sache eher nicht zutreffend, aber als gefühlte Wahrheit kann man es durchgehen lassen).

Übereinstimmende und nachvollziehbare Gesamtnote: Mittelprächtig.

Die Delta Flyers sind ein englischsprachiger Podcast von Robert Duncan McNeill und Garrett Wang (Tom und Harry aus “Voyager”). Seit Dezember 2023 besprechen sie die Serie “Deep Space Nine” gemeinsam mit Terry Farrell (Dax) und Armin Shimerman (Quark). TrekZone-Redakteur Alexander Schäfer hört mit und fasst die besten Anekdoten auf Deutsch zusammen.

Die besprochene Folge könnt Ihr hier nachhören:

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Das tolle an eurer Übersetzungsarbeit ist, das ich die Inhalte der Podcasts verstehen kann, obwohl mein Englisch zu schlecht ist 🙂 Ohne euch würde mein schlechtes Englisch nicht reichen, aber so ausführlich ihr das alles auf deutsch zusammenfast, helft ihr mir dabei ungemein ! Vielen lieben Dank noch mal !

Danke für die tolle Übersetzung !

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