Die Jungs von der Shuttlepod Show, Connor Trinneer (Trip Tucker aus “Enterprise”) und Dominic Keating (Malcolm Reed aus “Enterprise”), führten kürzlich ein spannendes Interview mit Gates McFadden (Beverly Crusher aus “The Next Generation” und “Picard”).
Rezension: “Auroboros – Weltenbuch: Rechtbrand”
Ein Rollenspielband, extra dick, wie es sich für eine neue Welt gehört.
Inhalt (Klappentext)
Uralte Magie fließt durch die schmutzigen Straßen von Rechtbrands geschäftigen Handelsstädten. Spannungen zwischen der herrschenden sularischen Kirche und einer neuen Generation von Abenteurern drohen einen Flächenbrand gesellschaftlicher Umbrüche zu entfachen. In der Wildnis jenseits von Rechtbrand erheben sich längst vergessene Völker und ruchlose Kulte, um ihre eigenen Territorien zu beanspruchen und der Zivilisation ihren Willen aufzuzwingen. Und unter all dem erwacht die Weltenschlange, der Auroboros, um all dies zu verschlingen … Indem sie das gefürchtete Mal der Schlange annehmen, können wagemutige Helden die gewaltige Macht des Auroboros nutzen – allerdings unter großen Gefahren für sich selbst. Denn sobald Sterbliche in die Windungen der Schlange hinabsteigen, riskieren sie Wahnsinn, Verzweiflung und ihre eigene endgültige Vernichtung … Wirst du es schaffen, die Macht des Auroboros zu beherrschen, oder wird sie dich vollkommen verschlingen? Weltenbuch: Rechtbrand gibt Spielern und Spielleitungen alle Werkzeuge an die Hand, die sie benötigen, um ihre eigenen 5E-Abenteuer in dieser epischen Fantasy-Welt zu erschaffen. Hauptinhalte: • Informationen und Wissenswertes zu jeder Handelsstadt und den Organisationen und Hauptakteuren, die sie lenken • Vier brandneue Unterklassen und fünf neue Völker, die es nur in diesem Setting gibt, sowie neue magische Gegenstände, Zaubersprüche und magische Tätowierungen, die als Sigillen bekannt sind • Leitfäden und Empfehlungen für das Leiten von Abenteuern in Rechtbrand, einschließlich der Entwicklung fesselnder Geschichten, zum Einsatz des Mals der Schlange in eurer Gruppe und vieles mehr
Kritik
Was macht man, wenn man bei Blizzard genug hat und sich nach anderen Wegen umsieht? Man schreibt ein Rollenspielbuch! So geschehen bei Chris Metzen, der den Absprung noch vor den ganzen Skandalen geschafft hat.

Mit dem „Weltenbuch: Rechtbrand“ liegt jetzt sein erster Rollenspielband vor, der in der Welt Drastnia des Auroboros spielt. Damit ist klar, das dieses Rollenspielbuch kein neues System per se einführt, sondern eine weitere Welt im Sammelsurium von Dungeons and Dragons (D&D, 5E) darstellt.
Wie es sich für einen Rollenspieleinführungsband gehört, ist dieser nicht nur fett (und teuer), sondern erstrahlt auch in edlem Hochglanzdruck. Da er auf D&D basiert, gibt es auch gar nicht viele Grundregeln, die hier aufgeführt werden und ein Großteil des Bandes beschäftigt sich mit der „Lore“, als dem Hintergrund der neuen Welt.
Zwar gibt es einige Stati zu Waffen, Zaubern und Gegnern, die kommen aber erst gegen Ende und bis dahin kann man sich an der wunderbaren Geschichte erfreuen. Das ist auf der einen Seite natürlich gut, da man so nicht mit den obligatorischen Regeleinführungen „gelangweilt“ wird oder sich auf ein neues System einstellen muss. Auf der anderen Seite benötigt man aber die 5.Edition (5E) von D&D um richtig in den Band einsteigen zu können.
Okay, auch das ist nur bedingt richtig. Wer jetzt nicht unbedingt eine der Klassen aus D&D selbst spielen will (auch für die gibt es hier Tipps) der findet hier auch ein paar neue Klassen, mit denen man sofort loslegen kann. Wer also schon ein paar Tabletop-Pen-and-Paper (P&P) Rollenspiele gespielt hat, sich mit Rettungswürfen etc. also vielleicht schon etwas auskennt, der kann wirklich gleich loslegen. Lediglich Anfänger werden sich hier etwas schwerer tun und benötigen in der Tat das entsprechende D&D-Regelwerk dazu.
Halt nein, auch das ist nicht ganz korrekt. Denn der vorliegende Band ist ein Hintergrundband, und kein Abenteuerband, sprich: Es gibt hier drin gar keine Abenteuer und die Spielleitung muss sich selber welche ausdenken.
Wenn ihr bis hierher gelesen habt, dann seid ihr vielleicht Rollenspieler und kennt ein paar dieser Mechaniken. Wenn nicht, nun, Respekt das ihr vor den vielen Fachbegriffen hier nicht kapituliert habt. Ihr habt noch einen weiten Weg vor euch, aber der ist nichtsdestotrotz spannend und lohnt sich und wenn ihr mit Auroboros in die Welt der Rollenspiele einsteigen wollt, so ist dieser Band so gut wie jeder andere.
Ihr merkt also schon, es ist gar nicht so leicht, über diesen Band zu schreiben. Schreibt man aus der Sicht der „Unwissenden“, die vielleicht noch nie ein Rollenspiel gespielt haben, oder aus Sicht der Erfahrenen Spieler, für die das alles kalter Kaffee ist? Doch genug von der Einführung in die Welt des Rollenspiels. Gehen wir lieber ins Detail beim vorliegenden Buch.
Wie erwähnt handelt es sich um eine neue Welt aus D&D und so beginnt auch dieser Band mit der Geschichte eben jener Welt. Der titelgebende Auroboros als Dämon in der Tiefe spielt natürlich eine nicht unwesentliche Rolle dabei. Was folgt sind Beschreibungen der Orte der Welt, wobei alles schön mit Landkarten illustriert ist. Ganz so, wie es sich für ein schönes Rollenspiel-Quellenbuch gehört. Später gibt es sogar noch Karten zu einzelnen Dungeons.
Auch ein paar schillernde Persönlichkeiten werden vorgestellt, abgerundet von den einzelnen Fraktionen in den Städten, spielbaren Klassen und Völkern und einigen Tipps zu den Zaubern. Aber natürlich dürfen auch ein paar Kampagneninspirationen nicht fehlen. Und ja, auch alte Bekannte wie die Drow haben hier einen Auftritt.
Das mag an vielen Stellen Standard sein für einen ersten Einführungsband, ist aber nichtsdestotrotz faszinierend genug, um bei der Stange zu halten. Natürlich sollte man den Band eher als eine Art Nachschlagewerk betrachten und nicht alles akribisch auswendig lernen, das würde dem Spielspaß dann doch eher hinderlich sein.
Aber dafür gibt es ja hoffentlich bald Nachschub, denn auch ein erster Roman zur Welt ist bereits veröffentlicht worden. Auf jeden Fall machen der Hochglanzband, die schönen Illustrationen und die neue Welt durchaus Lust auf mehr.
Erstrezension: Star Trek: Picard 3×05 – “Wechselbälger”
Staffel-Halbzeit mit Folge 5. In unserer Review klären wir, warum die Wechselbälger vielleicht doch besser hätten zuhause bleiben sollen. Oder etwa doch nicht? Achtung: SPOILER!
Kurzrezension: Star Trek: Picard 3×05 – “Imposters”
Lest hier unsere spoilerfreie Rezension zu Episode 3×05 “Imposters” von “Star Trek: Picard”.
Was meinen wir mit “spoilerfrei”?
Es gibt sehr unterschiedliche Auffassungen dazu, was “spoilerfrei” bedeutet. Damit ihr selbst entscheiden könnt, ob ihr die Rezension vorab lesen möchtet, machen wir hier transparent, was wir darunter verstehen:
- Wir verraten keine wichtigen und unerwarteten Wendungen der Handlung bzw. Informationen über die fiktiven Welt und ihre Figuren.
- Was im Vorfeld durch Vorschauclips und Trailer gezeigt wird, ist kein Spoiler.
- Was im Cold Open (vor dem Vorspann) bzw. im ersten Akt (bei Episoden ohne Cold Open) passiert, ist kein Spoiler.
- Handwerkliche Aspekte (Schauspiel, Drehbuch, Bühnenbild, Soundtrack, Spezialeffekte) sind keine Spoiler, sofern sie nichts Wichtiges über die Handlung verraten.
Imposters
Zurück im Alpha-Quadranten, leckt die Titan ihre Wunden aus den Kämpfen gegen die Shrike und die Naturgewalten der Gravitationsanomalie. Picard und Riker beschließen, sich für ihre Taten gegenüber der Sternenflotte zu verantworten, einem Anliegen, bei dem sie Captain Shaw enthusiastisch unterstützt.
Derweil versuchen Raffi und Worf Zugang zu Daystrom Station zu erlangen, und müssen sich dafür erneut in die Unterwelt von M’Talas Prime begeben.

auf der Brücke der USS Titan

Worf und Raffi im Gespräch
Handlung
“Imposters” ist eine Folge, die nahezu unmöglich spoilerfrei zu besprechen ist, denn Cindy Appel und Chris Derrick schließen mit ihrem Drehbuch nahtlos an eine wichtige Begebenheit aus “The Next Generation” an, was für die gesamte A-Handlung entscheidend ist.
Die Wiederkehr von formwandelden Antagonisten führt ein wichtiges Element von Paranoia in die Serie ein, wie es auch schon in wesentlichen Teilen von “Deep Space Nine” und praktisch der kompletten Serie “Battlestar Galactica” prägend war. “Imposters” verschärft damit die “Vertrauensfrage”, die schon so essentiell für die letzten beiden Episoden war.
Wer sich wie ich darüber gewundert hat, dass es deutliche Unterschiede in der Darstellung der Formwandler zu “Deep Space Nine” gibt, bekommt in dieser Episode erste Anhaltspunkte für eine plausible Erklärung. In jedem Fall verändert “Imposters” nochmals dramatisch den Rahmen für dieses letzte “Picard”-Abenteuer. Mehr soll über die A-Handlung an dieser Stelle nicht verraten werden.
Die B-Seite streckt die Handlung auf M’Talas Prime um eine weitere Episode. Worf und Raffi erhalten von der Sternenflotte keinen direkten Zugang zu Daystrom Station, weshalb sie sich in “Imposters” neuerlich in die Unterwelt stürzen. Damit setzt dieser Plotstrang endgültig die traurige “Picard”-Tradition künstlich in die Länge gezogener und letztendlich bedeutungsloser Nebenhandlungsstränge fort (ich meine euch, Borgwürfel der ersten und ICE-Knast der zweiten Staffel).
Charaktere und Dialoge
Wie bereits in der gesamten Staffel sind die Charakterinteraktionen das wahre Highlight der Folge. “Imposters” greift wie gesagt nahtlos ein wichtiges loses Ende von “The Next Generation” auf. Wie durch ein Wunder ist bisher nichts davon an die Öffentlichkeit gelangt oder durch Trailer angedeutet worden. Zuschauer:innen steht eine echte Überraschung ins Haus, die im ersten Akt sicherlich ein paar Kinnladen herunterklappen lässt.
Die Fortsetzung dieses Handlungsstrangs ist absolut bedeutsam für die Figuren, zuvorderst natürlich Jean-Luc Picard. Auch wenn man es beinahe jede Woche wiederholt, Patrick Stewart liefert erneut eine seiner besten Darbietungen ab, und er darf mit einen Gaststar spielen, der es ihm erstens leicht macht und zweitens in nichts nachsteht.
Die Performance ist aufwühlend, oft verletzlich und am Ende sehr bewegend. Allerdings hängt die emotionale Wucht, die die Folge entfaltet, stark an dem emotionalen Investment des Publikums. Wer eine wichtige Begebenheit aus “The Next Generation” nicht mehr deutlich erinnert, wird aus der Episode weniger mitnehmen, als Menschen, die TNG in den letzten 30 Jahren mehrmals komplett in Wiederholungen gesehen haben.
Es ist verflixt. Um “Imposters” vollständig wertschätzen zu können, müsste man dem Publikum dringend eine “TNG”-Folge als “Hausaufgabe” empfehlen, aber das kann man nicht tun, ohne die große Überraschung dieser “Picard”-Episode zu verderben. Wer es dennoch nicht sein lassen kann/will, darf hier klicken:
Spoiler
“Star Trek: The Next Generation” 7×24: “Preemtive Strike” / “Die Rückkehr von Ro Laren”
Für mich ist diese Folge das Musterbeispiel dafür, wie “Picard” von Anfang an durchgängig hätte angelegt werden müssen, um eine erfolgreiche Serie im Range von “The Next Generation” im Reigen zeitgenössischer Dramen zu werden. Auch wenn “Imposters” eine alte Story aufgreift, so tut sie das auf eine sehr moderne weise, die alles andere als nostalgisch ist. Stattdessen treibt sie eine gänzlich andere Handlung überraschend voran und zeigt an Jean-Luc Picard eine neue Facette auf (was in dem Kontext überfällig erscheint).



Wer die TNG-Referenz versteht, und am Ende von “Imposters” noch ein trockenes Auge hat, muss ziemlich abgebrüht sein. Hinter der Picard-zentrischen A-Handlung drohen die anderen Figuren leider ein wenig zu verschwinden. Insbesondere Riker hat in der Konstellation überraschend wenig zu tun und zu sagen.
Den größten Auftritt neben dem Admiral haben wieder Worf und Raffi, die sich erneut einem Element von M’Talas Primes Unterwelt stellen (wieder von einem “12 Monkeys”-Alumni gespielt). Das ist ob der schlagfertigen Dialoge gelegentlich unterhaltsam, trägt aber sehr wenig bis nichts zur äußeren oder inneren Handlung bei.
Inszenierung
“Imposters” ist eine echte Bottle-Show. “Picard” beschränkt sich ohnehin schon auf auffällig wenige Sets, die sehr viel Wiederverwendung finden, aber “Imposters” dürfe diesbezüglich die bisher sparsamste Episode sein. Dass sie dennoch die wahrscheinlich beste Folge der ohnehin sehr guten dritten Staffel ist, beweist wieder einmal, dass “Star Trek” von gut geschriebenen Figuren und Drehbüchern lebt.
Für die Action sind diese Woche Raffi und Worf mit zwei sehenswert choreographierten Prügelsequenzen zuständig. Auf der Titan wird die längste Zeit eine ruhigere Gangart eingelegt, bis in den letzten Minuten Regisseur Dan Liu noch einmal richtig Gas gibt und Jack Crusher in einer sehenswerten Actionsequenz auftrumpfen lässt.



Beobachtungen
- Die Eröffnungsszene erinnert stark an “The Wrath of Khan“, “Cause and Effect” und “Such Sweet Sorrow, Part 1“
- Jack Crusher hat einen modifizierten Typ-2-Handphaser, wie er in “The Original Series” üblich war
- Auch wenn die Episode viele Fragen beantwortet, wie Formwandler:innen unerkannt die Titan infiltrieren konnten und einen neuen visuellen Effekt für ihre Fähigkeiten verwenden, ist mir nicht klar, warum Crusher genetische Modifikation ausschließt und stattdessen Evolution als Ursache benennt. In sieben Jahren “Deep Space Nine” haben wir keinerlei Anzeichen dafür gesehen, dass die Spezies sich so stark verändert, dass sie binnen weniger Jahrzehnte gravierende Änderungen durchmachen könnte. Im Gegenteil, Odo und Laas sind Jahrhunderte durch den interstellaren Raum gereist und unterschieden sich biologisch nicht augenfällig von der großen Verbindung.
- Offenbar wurden die portablen Holoemitter aus dem 29. Jahrhundert (“Future’s End”) erfolgreich von der Sternenflotte zurückentwickelt und nachgebaut und sind nun relativ weit verbreitet.
- Die U.S.S. Intrepid hat einen zusätzlichen, rückwärts-gerichteten Deflektor und kann so vermutlich auch mit hoher Impulsgeschwindigkeit oder Warp rückwärts fliegen. Die Warpgondeln scheinen identisch zur Titan
- Shaw referenziert während der Turboliftfahrt mit Riker und Picard Geschehnisse aus “Generations”, “Insurrection” und “All Good Things…”
- Krinn wird gespielt von Kirk Acevedo, José Ramsey aus “12 Monkeys”. Dort ist er der beste Freund von James Cole (Aaron Stanford, Sneed aus der vorletzten Episode). Dass Krinn Sneed als seinen “Bruder” bezeichnet ist sicherlich auch ein Verweis auf das innige Verhältnis der “12 Monkeys”-Alter Egos
- Picard und seine Begleitung laden auf dem Holodeck kein Programm. Heißt das, dass die “Zehn Vorne”-Simulation dort seit der Flucht aus dem Ryton-System ununterbrochen läuft, obwohl sie niemand benutzt?
- Die Computerkonsole weist “Zehn Vorne” als Simulation anno 2024 aus, aber statt der damals in der Bar versteckten Schrotflinte befindet sich hinter dem Tresen ein Phaser, der zeitgenössisch für das 25. Jahrhundert ist.
- Krinn gibt Worf und Raffi remanische Dolchmesser (“Nemesis”). In der letzten Folge verwendete Vadic eine größere remanische Klinge. Ist das ein Hinweis darauf, dass die Remaner eine größere Rolle in dieser Staffel spielen werden?
- Die Formwandler:innen in dieser Folge kommunizieren mit den gleichen Klicklauten, die auch Vadics Crew verwenden. Ist dies die bisher ungehörte Sprache der Spezies oder eine Verbindung zu den Subraumwesen aus “Schisms”?
- Daystrom Station ist ein Kitbash aus Jupiter Station und dem Pathfinder Array aus “Voyager”
- Woher haben die Formwandler:innen auf dem Shuttle plötzlich ihre Nicht-Sternenflotten-Ausrüstung her?
On Screen: Serien-Podcast
Schaut mit uns gemeinsam, holt euch die Redaktion des TrekZone Networks auf die Fernsehcouch! Zu jeder Folge “Picard” gibt es bei uns einen Live-Kommentar. Wir klicken zur selben Zeit auf PLAY, und los geht’s!
Wartet nicht auf DVDs oder Blu-rays, bei uns werdet ihr direkt mit unnützem Wissen, Hintergrundinformationen und wilden Fantheorien versorgt.
Mit Rücksicht auf die Leser:innen, die die Episoden noch nicht gesehen haben, bitten wir in den Kommentaren zu diesem Beitrag auf Spoiler zu verzichten. Danke!